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Liebe Foris,
nochmal in Kürze zu meiner Neuropathie:
Beginn meiner neuropathischen Schmerzen war Anfang Februar 2013 mit leichtem Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Zehen.
Im April hatte sich das ganze gesteigert zu heftigen Brennschmerzen, die dann auch die Hände betrafen.
Teilweises Taubheitsgefühl im rechten Bein, rechte Gesichtshälfte, Brennschmerzen linker Arm und rechts neben der Wirbelsäule. Stechende brennende Schmerzen in den Oberschenkeln seit kurzem.
Mittlerweile so unerträglich, daß ich mir eben das erste Mal in meinem Leben ein trizyklischen Antidepressivum einverleibt habe (Doxepin).
EMG/ENGs immer (zum Glück noch) ohne Befund. Diagnose einer small-fibre-Neuropathie im Okotber nach histologischen Befund. Das KH behauptete eine zusätzliche somatoforme Störung.
Gestern war ich nun bei dem Herrn Neurologen-Professor, der mich seinerzeit ins Krankenhaus einwies. Das einzig Positive, das ich dem gestrigen Gespräch entnehmen konnte, war, daß er eine somatoforme Störung nicht als Ursache ansieht. Für ihn ist es klar der histologische Befund, der eine beginnende Nervenschädigung aufzeigt.
Wir haben beide das Wort Borreliose mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt, da er ja bereits beim Erstgespräch zu verstehen gab, ich hätte keine, die Liquorpunktion diene nur der Ausschlußdiagnostik. Die beiden oligoklonalen Banden konnte er mir gestern allerdings nicht erklären, mußte aber einräumen, daß sie eine Reaktion einer (unspezifischen) Entzündung im ZNS sind. Seine Kernaussage war: "Sie haben eine small-fibre-Neuropathie und die ist nicht heilbar. Da können wir nur symptomatisch herangehen und mit Schmerzmitteln behandeln."
Auf meine Frage dazu, was wäre, wenn ich eine behandelbare Ursache hätte, wie z.B. einen Prädiabetes, räumte er ein, daß dann die Erkrankung aufzuhalten sei. Und dann fiel ihm noch ein, daß sich oft (nicht immer) auch nach einer Chemotherapie die Beschwerden rasch nach Absetzen bessern könnten. Aber wie gesagt, bei mir ist wohl nichts mehr zu machen. Borreliose hätte ich ja nicht.
Später fiel ihm dann auch noch ein, daß das KH vorgeschlagen hatte, auf Morbus Fabry zu testen. Dies wollte er mit einem Enzymtest aus dem Serum veranlassen. Ich habe da erwähnt, daß ich den schon selbst veranlasst und bezahlt hatte, noch bevor ich ins KH ging. Der Wert im Blut lag aber im Normbereich und ich habe mir erlaubt, darauf hinzuweisen, daß man bei Frauen, im Gegensatz zu Männern, immer wegen einer möglichen Restaktivität des Enzyms einen molekulargenetischen Test machen müßte. Nein, das sei zu teuer, da streiken die Krankenkassen oft, und es sei auch nicht nötig.
Ich heute wieder beim Prof. angerufen, nachdem ich Kontakt mit einer Morbus Fabry-Selbsthilfegruppe aufgenommen hatte. Habe der Helferin am Telefon erklärt, daß ich eine Überweisung für die Spezialambulanz der Uni HH-Eppendorf bräuchte. Die macht dann mit mir einen Termin zur Beratung, bevor der Test ggfs. durchgeführt wird. Die Selbsthilfegruppe sagte, wenn die Spezialambulanz den Test durchführt, gibt es überhaupt keine Schwierigkeiten bei der Kostenerstattung durch die Krankenkassen (der Test kostet je nach DNA-Länge zwischen 100 und 3.000,-- EUR). Nun ja, die Überweisung wird mir zugeschickt (aber nicht ohne den Hinweis, daß ich beim nächsten Mal eine Briefmarke mitbringen soll).
Fazit: ich habe eine small-fibre-Neuropathie unklarer Ursache seitens des Neurologen und eine Borreliose seitens des Internisten. Aber passieren tut vorerst weiter gar nichts. Der Internist redet von "Restbeschwerden" nach ausreichender Antibiose. Ggfs. würde er nach 2 Monaten noch einen 3. LTT-Test machen und dann, wenn die SI-Werte noch immer nicht negativ seien, weiterbehandeln.
Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes genervt und gebe bald die Hoffnung auf, zumal die Beschwerden nach der letzten Antibiose wieder weiter schlimmer werden.
Tut mir leid, für alle, die meine Geschichte schon häufiger gelesen haben, wenn es vielleicht langsam langweilig wird, aber ich sehe, es lesen ja auch immer wieder Neue im Forum.
Viele Grüße, IrisBeate
Absence of proof is not proof of absence (William Cowper).