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Das ist psychosomatisch
#1

Hallo alle miteinander!

Ich wollte euch mal fragen, was in euch vorging, als man euch zum ersten oder wiederholten Mal sagte, eure Beschwerden hätten psychische Ursachen. Wurdet ihr aufgeklärt, was das genau bedeutet?

Ich wurde nicht näher aufgeklärt, was das bedeutet - stattdessen wurden mir vom HA Antidepressiva in die Hände gedrückt. In der Folge hatte ich das Gefühl, dass allein nur ich und meine Gefühle/Gedanken für meine Krankheit verantwortlich sind. Ich bin quasi selbst schuld, dass es mir so schlecht geht. Ich begann gegen etwas Unfassbares zu kämpfen - ein Kampf, den ich nicht gewinnen konnte. Das machte alles noch schlimmer.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#2

Mit den Neurologen hatte ich da immer meine Probleme. Verdacht auf somatoforme Schmerzstörung - meine Beschwerden würde nicht zur chronischen Borreliose passen.

Es standen aber nur diese paar Worte auf dem Befund. Weder Erklärung, noch Therapiemöglichkeit, noch sonst irgendwas. Es war damit einfach erledigt.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: Rosa45 , Sunflower , Regi
#3

(05.06.2014, 06:04)Regi schrieb:  Wurdet ihr aufgeklärt, was das genau bedeutet?

Nein.

Ich war innerlich nach manchem Arztgespräch wütend, wenn man wieder nichts gefunden hatte und es hieß oder stand letztendlich im Befund - wir empfehlen eine Psychische Behandlung oder so ähnlich. Habe aber versucht darüber zu stehen (stark zu bleiben nach außen!), vorallem dann, als ich mich über Borreliose informiert hatte. Um meinen inneren "Frieden" zu finden, habe ich mich immer/oft versucht auch in die Gegenseite zu versetzen, und das hat mir dann meist geholfen wieder den Ruhepunkt zu finden. - (Man weis es halt nicht besser oder darf es nicht wissen/sagen - Dies hat sich in dem einen oder anderen Gespräch auch herrausgestellt. )

Jetzt bin ich der Meinung, als Folge der Borreliose nehme ich es gern hin. Aber nicht umgekehrt.

Schlimmer war es für mich vor Jahren erst bei Antritt der Reha/Eintreffen in der Rehaklinik feststellen zu müssen, das man mich in die psychosomatische Abteilung eingeordnet hatte. Das wurde mir vom Träger bis Dato nicht mitgeteilt. Da herauszukommen und den angeblichen "Computer-Fehler?!" zu korrigieren hat zusätzliche Nerven gekostet. Bevor alles geklärt war um die entsprechende (beantragte) Behandlung zu erhalten, waren die 6 Wochen vorrüber. - Heute lache ich darüber!

LG

“Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.” Mahatma Ghandi

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Thanks given by: Rosa45 , Sunflower , Regi , Filenada
#4

Irgendwie hatte ich 2006 das seltene Glück,eine rarität von Neurologe zu erwischen.
Das war ein indischer Neurologe+Pychiater,der mich sofort indie Klinik einwies. Er hat danach leider nur noch 2-3Jahre praktiziert.
Dann verließ mich mein Glück...nach Einweisung und bei der Visite-Aufnahmegespräch von leitendem Arzt und im Beisein des Chefarztes,ich selbst konnte mich gerade nur noch sitzend im Bett aufrichten und meine Beschwerden\Zustände unter schmerzen von einem Zettel ablesend berichten.
Meine Frau war anwesend...der leitende Arzt fragte,warum ich vom Zettel ablese und nicht aus freien Stücken berichten könne-oder ob es daran liegt(wortwörtlich)dss ich mir das alles aus dem internet gezogen habe. Das ging in dieser machart noch ein Stück weiter. Internet hatte ich damals nur analog,extrem langsam,konnte mich eh nicht mehr konzentrieren,von borreliose 00 ahnung und keinerlei Kontakt zu irgendwelchen Foren,Vereine oder gruppierungen. Milde dargestellt jetzt von mir: meine Frau wollte dem an den Hals springen- ich hätts nicht gekonnt und meine gebeten,mich mit dieser Runde mal allein zulassen...bin bis hierhin gekommen und das regel ich jetzt auch selbst noch.
Nunja,erstbehandlung wurde nach LP EINGELEITET und 2Wochen nach Kontroll-LP DURFT ICH den Laden verlassen und die letzten infusionen beim HA machen.
Danach ging mein weg über+ mit borrelioseforen weiter.- anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: Sunflower
#5

(05.06.2014, 07:18)anfang schrieb:  .... seltene Glück,eine rarität von ....zu erwischen.

Das war in der Reha dann mein ärztlicher Therapeut, er nahm die objektiven, vorhandenen Symptome ernst, hat mich u.a. unterstützt und zusätzliche Untersuchungen im kardiologischen Bereich und eine neue (positive Wink) Borrelioseserologie (inkl. Auswertung der Neurologen und Empfehlung zur Weiterbehandlung am Heimatort) und diverse Physiotherapie verordnet... Somit hatte die Reha einige positive Aspekte. Leider wurde er infolge der ärztlichen Streiks in der Klinik am Ende abgezogen.... (PS. war wohl ein sehr teurer Patient mit Zusatzkosten, das wurde mir am Ende so unterbreitet.....)

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Thanks given by: Rosa45 , Sunflower
#6

Hallo Regi, nach mehreren ergebnislosen Untersuchungen über Wochen bei immer mehr zunehmenden Symptomen wurden mir von meinem HA Antidepressiva verordnet. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, sie hätten kein Potential abhängig zu machen und hätten keine NW außer Müdigkeit. Zwei Wochen später wurde eine erneute Blutkontrolle angeordnet (kleines oder großes Blutbild, weiß nicht mehr genau), da man bei Einnahme solcher Medis auch regelmäßig die Leber- und Nierenwerte kontrollieren sollte ?!
Da ich nur eine einzige Tablette von den Dingern geschluckt hatte und danach für 24 Std. in komatösen Biggrin Schlaf fiel, erschien mir das nicht schon wieder notwendig. Das passte ihm gar nicht. Gegen die Anordnung des Arztes handeln !
Da es mir von Woche zu Woche schlechter ging, wurden mir dann auch noch Fragen gestellt wie : "Haben Sie schon einmal an Selbstmord
gedacht ?"
Nein, ich bin nur völlig erschöpft zusätzlich zu den ganzen körperlichen Beschwerden und mittlerweile ziemlich deprimiert, weil es offensichtlich schwierig scheint, herauszufinden, was mit mir nicht stimmt. "Ich gebe Ihnen jetzt mal die Nummer der Notfallfürsorge (o.ä.), falls Sie mal am WE das Bedürfnis haben sollten, aus dem Fenster zu springen ( so hat er es nicht formuliert, aber wohl gemeint), können sie vorher dort anrufen ".
Als er sich endlich drauf einließ, den Elisa zu machen und der positiv war, wurde außerdem noch auf den Blot verzichtet und mir nur kommentarlos Doxy in die Hand gedrückt. So wird man unbequeme, budgetlastige Patienten los.
P.S.:Das Wort Borreliose wurde nicht einmal erwähnt, aber ich sollte SOFORT in die Praxis kommen, um meine Medikamente abzuholen.
Neun Monate später war ich dank Kombitherapie einer fähigen Ärztin wieder in der Lage, eine Wiedereingliederung ins Arbeitsleben zu wagen.
Das Bedürfnis, aus dem Fenster zu springen oder vor den Zug, habe ich bis heute nicht, obwohl ich gefühlt durch die Hölle gegangen bin mit der EU-Rente dicht vor Augen Angry
Gruß Nala

Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert. Aldous Huxley

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Thanks given by: Rosa45 , Sunflower , Regi
#7

Hallo Ihr lieben,

ich hatte das Glück einmalig zu eine LP zu müssen, weil mein behandelnder Neurologe eine akute NB ausschließen wollte.

Kommentar der Klinik war, das keine Schädigungen im Nervensystem oder sonstige Anzeichen gefunden werden konnten, also wäre der "Diagnosevorschlag einer psychosomatischen Störung" zu stellen.
Was das bl... Volk dort nicht wußte, mein Neurologe hat vorher bereits eine leichte distale symmetrische Polyneuropathie (mit Ausfällen von Sehnenreflexen) und Pseudoneurasthenie nach Borreliose diagnostiziert und auch der Orthopäde und Rheumatologen hatten eine Lymearthritis diagnostiziert.
Auch immunologisch wurde eine Fehlleitung des Immunsystems durch Borreliose festgestellt (vorher) und die gesicherte Diagnose Borreliose mit Lymearthritis u.s.w. stand bereits zu diesem Zeitpunkt.

Also ist das bei mir doch relativ ruhig abgeprallt. Ich kann mir aber vorstellen, das wenn man an solche Ärzte zuerst gerät (bevor man eine Behandlung und Diagnose hat) man dann ja ein Rennpferd hat und sich tot läuft.
Der ganze Mist ist zu Volksseuche geworden, alles was man nicht behandeln oder bestätigen will, das ist dann eine Somatoforme Störung ohne Ursache und wenns dann vor Gericht geht, dann spinnt man ja sowieso und bildet sich alles nur ein...

LG Rosa

Ps.: auf die Idee mit Antidepressiva kam meine jetzige HA auch mal, hat sie aber schnell gelassen weil ich sie gefragt habe, ab das denn meine Lymphknotenschwellungen, Polyneuropathie, chronische Nasenentzündungen, Hautverfährbungen an Nase und Füssen und die chronischen Knieschmerzen verbessert
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Thanks given by: Sunflower , Regi
#8

Hallo Regi,

ich hätte da keine Aufklärung benötigt - ich wusste, was Psychosomatik bedeutet. Ich hatte selbst in Betracht gezogen, dass dies eventuell möglich sein könnte, weil mir die Ärzte bis dahin keine andere Erklärung liefern konnten. Im Dezember 2008, als ich das zweite Mal ins KH gebracht wurde, hatte ich selbst den Chefarzt (Neurologe!) darauf angesprochen - er verneinte diese Möglichkeit aber und fragte stattdessen nach einem Zeckenstich.

Was mich aber sehr aufrüttelte, war der Besuch beim Hausarzt nach der Entlassung und der Borreliose-Diagnose aus dem Krankenhaus. Er fragte mich das allererste Mal nach meinem psychischen Befinden, ob ich Schwierigkeiten zuhause hätte, wie es in der Arbeit läuft, wie mit meinem Mann. Diese Frage wurde nach den vorherigen Falschdiagnosen niemals gestellt, aber mit der Diagnose Borreliose schien das auf einmal relevant zu sein. Das fand ich, gelinde ausgedrückt, sehr merkwürdig.

lg, Anja
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Thanks given by: Rosa45 , Petronella , Nala , Sunflower , Regi
#9

Bei mir ist es so, dass meine Lebensgeschichte untrennbar mit Depressionen verwoben ist, was es heute den Ärzten sehr einfach macht, wenig denken zu müssen. Während die Spezi nicht ausschließt, schon früher mit Borrelien Kontakt gehabt zu haben, driftet meine Hausärztin aktuell gerne dahin ab, dass ich doch mal langsam einen Psychologen aufsuchen sollte.

"Super" war meine frühere Neurologin: lange hab ich sie genervt mit der Frage, ob meine kognitiven Einschränkungen nicht doch eine andere Ursache haben könnten als "nur" Depressionen. Neeeeiiiiiiin, das glaubte sie nicht... Später habe ich übrigens selbst wegen Eigenverdacht eine AD(H)S-Testung in einer Fachklinik machen lassen - positiv.

Bei dieser Neurologin war ich seit 2008, da ich aus heiterem Himmel merkwürdige Panikattacken, verbunden mit Schlaflosigkeit und seltsamen Körperempfindungen wie heiß-kaltes Kribbeln, Schwindel ohne Drehung oder Schwankung hatte. Bekam SSRI und später SSNRI (nehme ich noch). Ich glaube inzwischen, dass das alles etwas anderes war, nämlich schon Borreliose. Ich kann manche Erinnerungen zeitlich oft nur an der Wohnung festmachen, in der ich grade wohnte. So hatte ich in dieser Wohnung auch die erste bewusst wahrgenommene Zecke meines Lebens...

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#10

Hallo, allerseits,

ich glaube, ich muss jetzt mal etwas Positives über Neurologen schreiben. Ich war im letzten Monat einige Tage in einer neurologischen Abteilung eines KH in Bad Pyrmont. Nicht wegen Borreliose, sondern wegen neuropatischer Schmerzen.
Der Oberarzt war der erste Arzt überhaupt, der die Borreliose ins Gespräch brachte. Die Untersuchung verlief dann auch in diese Richtung,
allerdings ohne Befund. Meine Borreliose dürfte Geschichte sein.

Gruß - Rosenfan

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


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