Hi ihr Lieben,
nachdem ich festgestellt habe, dass die in vitro beobachtete anti-Zysten Wirkung von Hydroxychloroquin (Quensyl) nur bei Konzentrationen (16-32 µg/ml, je nach Autoren) festgestellt wurde, die in vivo wohl nur unter sehr hohen Dosierungen (> 400 mg/Tag) erreichbar sind, welche mit erheblichen Risiken für Augen und Ohren verbunden sind (niedrigeren Konzentrationen führen nach in vitro Beobachtungen von Prof.Sievers zu Zystenbildung), habe ich mir die Studie von Sapi 2011 unter die Lupe genommen und festgestellt, dass die von ihr festgestellte gute Wirkung von Tinidazol, Metronidazol gegen Zysten ebenfalls bei sehr hohen in vitro Konzentrationen festgestellt wurde, welche in vivo unter normalen Dosierungen nicht erreichbar werden können. Gleiche Feststellung für die antispirochetale Wirkung von Doxycyclin.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3132871/
Siehe Fig 1C, Wirkung von Tinidazole auf spirochetale Formen (blau Balken) und Zysten (rote Balken):
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles...idr-4-097/
Getestete Konzentrationen von Tinidazol: 62,5 µg/ml, 250 µg/ml und 500 µg/ml.
Frage: welche Konzentrationen sind in vivo mit den üblichen Tinidazol-Dosierungen von 500 mg/Tag (zur Erinnerung: Dr.Hopf-Seidel empfiehlt 500 mg Tinidazol/Tag in einer Einnahme) möglich?
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?...918_00.htm
10,1 mg/l = 10,1 µg/ml (1 mg = 1000 µg, 1 l = 1000 ml)
p.o. = per os = perorale Einnahme = orale Einnahme
Nach der oralen Einnahme von 500 mg Tinidazol sind maximale Plasmaspiegel von 10,1 µg/ml festgestellt worden (max. also evtl. liegt der Spiegel darunter).
Sind 62,5 µg/ml Tinidazol Plasmaspiegel in vivo überhaupt möglich?
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?...918_00.htm
Nach der oralen Einnahme von 2 g Tinidazol (4 x 500 mg) sind maximale Plasmaspiegel von 40 bis 58 mg/l = 40 bis 58 µg/ml festgestellt worden.
Mit 2 g/Tag ist also die in vitro von Sapi festgestellte wirksame Konzentration von 62,5 µg/ml (= 62,5 mg/l) also offensichtlich in vivo nicht erreichbar. Die Frage ist, welche Wirksamkeit eine niedrigere Konzentration in vitro zeigte, aber darüber gibt es in der Studie von Sapi keine Daten.
Die in vitro wirksame Konzentration nach Sapi wäre also erst bei einer oralen Dosis über 2 g/Tag erreichbar, welche mit einem höheren Risiko für die Entwicklung einer peripheren Neuropathie verbunden ist.
Ganz zu schweigen von den notwendigen Dosierungen, um die höheren Konzentrationen von 250 bzw. 500 µg/ml Tinidazolspiegel in vivo zu erreichen. M.E. absolut unrealistisch und was NB anbelangt, jenseits von Gut und Böse!
Brorson und Brorson konnten dagegen eine niedrigere wirksame in vitro Konzentration gegen Zysten von 0,5 µg/ml bei 37 Grad ermitteln, eine Konzentration, die mit 500 mg Tinidazol/Tag leicht zu erreichen sei (500 µg Tinidazol p.o.-> 10,1 µg/ml in vivo).
http://www.im.microbios.org/26June04/09%20Brorson.pdf
Warum diese Diskrepanz zwischen den in vitro Ergebnissen der Brorsons (wirksame Konzentration gegen über 10 Monate alten Zysten ab 0,5 µg/ml) und den in vitro Ergebnissen von Sapi (gute Wirkung erst ab 62,5 µg/ml , in vivo erst bei Dosen über 2 g/Tag erreichbar)?
S.99 ihrer Studie schreibt Sapi:
Übersetzung (ohne Gewähr):
Um die Ergebnisse aus verschiedenen Kulturtechniken zu vergleichen , wurden MHK und MBK-Werte für Antibiotika-Behandlungen berechnet und mit publizierten Daten (Tabelle 1)verglichen.
Das standardmäßig veröffentlichtes Mikrodilutionsverfahren beinhaltet die Kultivierung von B.burgdorferi in Mikrotiterplatten, während die neue Methodik 2-ml-Polystyrol-Teströhrchen nutzt.
Wir beobachteten einen signifikanten Unterschied bei den
MHK und MBK-Werten zwischen den beiden Methoden.
Sowohl MHK und MBK-Werte waren in Übereinstimmung mit veröffentlichten Daten, wenn sie durch das Mikroverdünnungsprotokoll errechnet wurden .
Mit dem neuen Verfahren in Kulturröhrchen , MHK-Werte erhöhten sich um das 63-fache für Doxycyclin, um das 333-fache für Tigecyclin, um das 333-fache für Amoxicillin, um das 833-fache für Metronidazol und um das 694-fache für Tinidazole, verglichen mit unseren Mikroverdünnungswerten
(Tabelle 1) .
Darüber hinaus erhöhten sich die MBK Werte für Doxycyclin um das 8-fache, für Tigecyclin um das 80-fache, für Amoxicillin um das 40-fache, , für Metronidazol um das 50-fache und für Tinidazole um das 25-fache , verglichen mit unseren Mikroverdünnungswerten (Tabelle 1).
Da diese MHK und MBK Ergebnisse nahelegen, dass unsere neue
verwendete Methode mehr optimalen Kulturbedingungen bietet, die
den Organismen erlaubt, antibiotischen Behandlungen zu widerstehen, haben wir weitere Experimente auf der Grundlage dieses Verfahren geführt.
MHK = minimale Hemmkonzentration (Englisch = MIC)
MBK = minimale bakterizide Konzentration (Englisch = MBC)
Durch die neue Züchtungsmethode von Sapi (in Tuben/Röhrchen statt in Platten), die den Keimen bessere Kulturbedingungen biete und ihnen eine höhere AB Resistenz verleihe, konnte Sapi mit ihrem Team deutlich höhere minimale Hemm-und bakterizidale Konzentrationen ermitteln, die in vivo m.E. meist nur unter sehr hohen Dosierungen erreichbar sind.
Die Frage ist: können die üblichen Dosierungen, die die IDSA empfiehlt (z.B. Doxycyclin 100-0-100 mg/Tag) bzw. die ILADS und die Deutsche Borreliose Gesellschaft (z.B. Doxycyclin 200-0-200 mg/Tag) überhaupt in vivo eine antibiotische Wirkung gegen Borrelien haben????
Die einmalige orale Einnahme von 200 mg Doxy p.o. führt zu einem maximalen Plasmaspiegel von 2 bis 3 µg/ml:
http://www.tropenmedicus.de/pdf/FI-Doxy1...letten.pdf
http://home.arcor.de/nbuthe/inhalt/abc/z..._ratio.pdf
bzw. max. 5 µg/ml:
http://www.gifte.de/Antidote/doxycyclin-heyl.htm
Wie aus Tab.1 ersichtlich, konnte Sapi in vitro mit ihrer neuen Züchtungstechnik eine MHK (minimale Hemmkonzentration) und eine MBK (minimale bakterizide Konzentration) für Doxy von 25 µg/ml ermitteln, also eine 5- bis 10-fache höhere Konzentration als in vivo nach 200 mg Doxy oral . Sind also 5 x 200 mg = 1 g Doxy bis 10 x 200 mg = 2 g Doxy oral notwendig, um eine gute Wirkung gegen (spirochetale) Borrelien zu haben?![Huh Huh](https://forum.onlyme-aktion.org/images/smilies/huh.gif)
Wenn ihre Ergebnisse stimmen, dann werfen sie ein dunkles Licht auf die vorherigen in vitro Studienergebnisse und auf die bisherigen Therapieempfehlungen, die offensichtlich zu deutlich niedrigeren Konzentrationen in vivo führen.![Confused Confused](https://forum.onlyme-aktion.org/images/smilies/confused.gif)
Liegen womöglich Therapieversager im Früh-und chronischen Stadium an diesen zu niedrigen Dosierungen (und daher in vivo Konzentrationen)?
Ich würde sehr gerne wissen, was ihr dazu denkt!
nachdem ich festgestellt habe, dass die in vitro beobachtete anti-Zysten Wirkung von Hydroxychloroquin (Quensyl) nur bei Konzentrationen (16-32 µg/ml, je nach Autoren) festgestellt wurde, die in vivo wohl nur unter sehr hohen Dosierungen (> 400 mg/Tag) erreichbar sind, welche mit erheblichen Risiken für Augen und Ohren verbunden sind (niedrigeren Konzentrationen führen nach in vitro Beobachtungen von Prof.Sievers zu Zystenbildung), habe ich mir die Studie von Sapi 2011 unter die Lupe genommen und festgestellt, dass die von ihr festgestellte gute Wirkung von Tinidazol, Metronidazol gegen Zysten ebenfalls bei sehr hohen in vitro Konzentrationen festgestellt wurde, welche in vivo unter normalen Dosierungen nicht erreichbar werden können. Gleiche Feststellung für die antispirochetale Wirkung von Doxycyclin.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3132871/
Siehe Fig 1C, Wirkung von Tinidazole auf spirochetale Formen (blau Balken) und Zysten (rote Balken):
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles...idr-4-097/
Getestete Konzentrationen von Tinidazol: 62,5 µg/ml, 250 µg/ml und 500 µg/ml.
Frage: welche Konzentrationen sind in vivo mit den üblichen Tinidazol-Dosierungen von 500 mg/Tag (zur Erinnerung: Dr.Hopf-Seidel empfiehlt 500 mg Tinidazol/Tag in einer Einnahme) möglich?
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?...918_00.htm
Zitat:Maximale Plasmakonzentration (Cmax)
Mensch: nach p.o. 500 mg: 10,1 mg/l (Lau 1992b)
10,1 mg/l = 10,1 µg/ml (1 mg = 1000 µg, 1 l = 1000 ml)
p.o. = per os = perorale Einnahme = orale Einnahme
Nach der oralen Einnahme von 500 mg Tinidazol sind maximale Plasmaspiegel von 10,1 µg/ml festgestellt worden (max. also evtl. liegt der Spiegel darunter).
Sind 62,5 µg/ml Tinidazol Plasmaspiegel in vivo überhaupt möglich?
Zitat:nach p.o. 2 g: Zwischen 40 und 58 mg/l (Lamp 1999)
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?...918_00.htm
Nach der oralen Einnahme von 2 g Tinidazol (4 x 500 mg) sind maximale Plasmaspiegel von 40 bis 58 mg/l = 40 bis 58 µg/ml festgestellt worden.
Mit 2 g/Tag ist also die in vitro von Sapi festgestellte wirksame Konzentration von 62,5 µg/ml (= 62,5 mg/l) also offensichtlich in vivo nicht erreichbar. Die Frage ist, welche Wirksamkeit eine niedrigere Konzentration in vitro zeigte, aber darüber gibt es in der Studie von Sapi keine Daten.
Die in vitro wirksame Konzentration nach Sapi wäre also erst bei einer oralen Dosis über 2 g/Tag erreichbar, welche mit einem höheren Risiko für die Entwicklung einer peripheren Neuropathie verbunden ist.
Ganz zu schweigen von den notwendigen Dosierungen, um die höheren Konzentrationen von 250 bzw. 500 µg/ml Tinidazolspiegel in vivo zu erreichen. M.E. absolut unrealistisch und was NB anbelangt, jenseits von Gut und Böse!
Brorson und Brorson konnten dagegen eine niedrigere wirksame in vitro Konzentration gegen Zysten von 0,5 µg/ml bei 37 Grad ermitteln, eine Konzentration, die mit 500 mg Tinidazol/Tag leicht zu erreichen sei (500 µg Tinidazol p.o.-> 10,1 µg/ml in vivo).
http://www.im.microbios.org/26June04/09%20Brorson.pdf
Warum diese Diskrepanz zwischen den in vitro Ergebnissen der Brorsons (wirksame Konzentration gegen über 10 Monate alten Zysten ab 0,5 µg/ml) und den in vitro Ergebnissen von Sapi (gute Wirkung erst ab 62,5 µg/ml , in vivo erst bei Dosen über 2 g/Tag erreichbar)?
S.99 ihrer Studie schreibt Sapi:
Zitat:To compare results from different culture techniques, MIC
and MBC values for antibiotic treatments were calculated and
compared with published data (Table 1). The standard published
microdilution method involves culturing B.burgdorferi
in microwell plates, while the new methodology made use of
2-mL polystyrene test tubes. We observed a significant difference
in MIC and MBC values between the two methods.
Both MIC and MBC values were in agreement with published
data when evaluated by the microdilution protocol. Using the
novel culture tube method, MIC values increased .63-fold
for doxycycline, .333-fold for tigecycline, .333-fold for
amoxicillin, .833-fold for metronidazole, and .694-fold
for tinidazole, compared with our microdilution values
(Table 1). Furthermore, MBC values increased .8-fold
for doxycycline, .80-fold for tigecycline, .40-fold for
amoxicillin, .50-fold for metronidazole, and .25-fold for
tinidazole, compared with our microdilution values (Table 1).
Since these MIC and MBC results suggested that our novel
method used more optimal culture conditions that allowed
the organisms to resist antibiotic treatment, we based further
experiments on this method.
Übersetzung (ohne Gewähr):
Um die Ergebnisse aus verschiedenen Kulturtechniken zu vergleichen , wurden MHK und MBK-Werte für Antibiotika-Behandlungen berechnet und mit publizierten Daten (Tabelle 1)verglichen.
Das standardmäßig veröffentlichtes Mikrodilutionsverfahren beinhaltet die Kultivierung von B.burgdorferi in Mikrotiterplatten, während die neue Methodik 2-ml-Polystyrol-Teströhrchen nutzt.
Wir beobachteten einen signifikanten Unterschied bei den
MHK und MBK-Werten zwischen den beiden Methoden.
Sowohl MHK und MBK-Werte waren in Übereinstimmung mit veröffentlichten Daten, wenn sie durch das Mikroverdünnungsprotokoll errechnet wurden .
Mit dem neuen Verfahren in Kulturröhrchen , MHK-Werte erhöhten sich um das 63-fache für Doxycyclin, um das 333-fache für Tigecyclin, um das 333-fache für Amoxicillin, um das 833-fache für Metronidazol und um das 694-fache für Tinidazole, verglichen mit unseren Mikroverdünnungswerten
(Tabelle 1) .
Darüber hinaus erhöhten sich die MBK Werte für Doxycyclin um das 8-fache, für Tigecyclin um das 80-fache, für Amoxicillin um das 40-fache, , für Metronidazol um das 50-fache und für Tinidazole um das 25-fache , verglichen mit unseren Mikroverdünnungswerten (Tabelle 1).
Da diese MHK und MBK Ergebnisse nahelegen, dass unsere neue
verwendete Methode mehr optimalen Kulturbedingungen bietet, die
den Organismen erlaubt, antibiotischen Behandlungen zu widerstehen, haben wir weitere Experimente auf der Grundlage dieses Verfahren geführt.
MHK = minimale Hemmkonzentration (Englisch = MIC)
MBK = minimale bakterizide Konzentration (Englisch = MBC)
Durch die neue Züchtungsmethode von Sapi (in Tuben/Röhrchen statt in Platten), die den Keimen bessere Kulturbedingungen biete und ihnen eine höhere AB Resistenz verleihe, konnte Sapi mit ihrem Team deutlich höhere minimale Hemm-und bakterizidale Konzentrationen ermitteln, die in vivo m.E. meist nur unter sehr hohen Dosierungen erreichbar sind.
Die Frage ist: können die üblichen Dosierungen, die die IDSA empfiehlt (z.B. Doxycyclin 100-0-100 mg/Tag) bzw. die ILADS und die Deutsche Borreliose Gesellschaft (z.B. Doxycyclin 200-0-200 mg/Tag) überhaupt in vivo eine antibiotische Wirkung gegen Borrelien haben????
Die einmalige orale Einnahme von 200 mg Doxy p.o. führt zu einem maximalen Plasmaspiegel von 2 bis 3 µg/ml:
http://www.tropenmedicus.de/pdf/FI-Doxy1...letten.pdf
http://home.arcor.de/nbuthe/inhalt/abc/z..._ratio.pdf
bzw. max. 5 µg/ml:
Zitat:Nach Einnahme einer Einzeldosis in Höhe von 200 mg wurden Spitzenkonzentrationen in einem Bereich von 3 bis 5,3 mg/l ermittelt.
http://www.gifte.de/Antidote/doxycyclin-heyl.htm
Wie aus Tab.1 ersichtlich, konnte Sapi in vitro mit ihrer neuen Züchtungstechnik eine MHK (minimale Hemmkonzentration) und eine MBK (minimale bakterizide Konzentration) für Doxy von 25 µg/ml ermitteln, also eine 5- bis 10-fache höhere Konzentration als in vivo nach 200 mg Doxy oral . Sind also 5 x 200 mg = 1 g Doxy bis 10 x 200 mg = 2 g Doxy oral notwendig, um eine gute Wirkung gegen (spirochetale) Borrelien zu haben?
![Huh Huh](https://forum.onlyme-aktion.org/images/smilies/huh.gif)
Wenn ihre Ergebnisse stimmen, dann werfen sie ein dunkles Licht auf die vorherigen in vitro Studienergebnisse und auf die bisherigen Therapieempfehlungen, die offensichtlich zu deutlich niedrigeren Konzentrationen in vivo führen.
![Confused Confused](https://forum.onlyme-aktion.org/images/smilies/confused.gif)
Liegen womöglich Therapieversager im Früh-und chronischen Stadium an diesen zu niedrigen Dosierungen (und daher in vivo Konzentrationen)?
Ich würde sehr gerne wissen, was ihr dazu denkt!
![Dodgy Dodgy](https://forum.onlyme-aktion.org/images/smilies/dodgy.gif)
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008