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Hallo,
Nachdem ich nun 5 Monate wegen Borreliose arbeitsunfähig bin und ich meine schrittweise Wiedereingliederung nach drei Wochen abbrechen musste kündigt meine private Krankenkasse mir heute einen Gutachtertermin bei einer externen Servicefirma an. Den genauen Zweck der Begutachtung haben sie mir heute noch nicht mitgeteilt.
Da dies mein erster Gutachtertermin ist, habe ich Fragen über Fragen:
Wie sollte ich mich darauf vorbereiten?
Gibt es ein paar Tipps, was ich tun sollte und was ich besser lassen sollte?
Muss oder sollte ich dem Gutachter alle meine Befunde geben?
Wird in der Regel ein schriftlicher Bericht des Spezis für diesen Termin benötigt?
Kann man mich zwingen, eine Liquorpunktion machen zu lassen?
Nach der ersten iv Behandlung der chronischen Borreliose im Aug/Sept 2014 nehme ich zur Zeit Samento und Banderol. In den nächsten Wochen habe ich Termine bei Augenarzt, Neurologe, Hautarzt und hoffentlich bald bei Spezi für Co-Infektionen. Ich habe das Gefühl, dass Bartonellen bei mir die Hauptrolle spielen und die sind leider bisher noch nicht explizit behandelt worden.
Macht es da Sinn, mich mittendrin in der Behandlungsphase zu einer Reha zu schicken, falls dies beim Gutachten rauskommen sollte?
LG
Pandabär
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08.11.2014, 20:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2014, 20:04 von
FreeNine.)
Hallo Pandabär,
nur ganz kurz - hier ein paar Links zum Thema Begutachtung:
http://www.rentenberatung-schilbach.de/R...chtung.pdf
http://www.rentenburo.de/downloads/merkb...inschr.pdf
http://www.rentenburo.de/downloads/merkb...usarzt.pdf
Ansonsten kannst du auch nochmal den Beitrag von Amethyst durchstöbern:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...gutachtung
Vielleicht beantwortet sich hiermit schon eine der allgemeinen Fragen zum Thema.
LG FreeNine
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Hallo,
Da die Krankenkasse warscheinlich noch für dich bezahlt. Will sie bestimmt gerne die Zahlung einstellen. Das können Sie machen wenn Sie dich in Rente schicken oder wenn sie Dich arbeiten schicken.
Aber wie auch immer, soviel ich weiss können Sie Dich nicht zu irgendwelchen Untersuchungen zwingen. Sie gucken sich nur Deine Befunde an und schreiben ein Gutachten. Wenn Sie dich für gesund halten, Du aber weiter von einem Arzt krankgeschrieben bist, zählt das Gutachten vom Arzt.
Ich war mal auf eigenen wunsch während einer Arbeitslosigkeit beim Gutachter des Arbeitsamtes weil ich eine niedrigere Stundenzahl/ Tag erwirken wollte. Es war ganz harmlos. Er hat selbst gesagt dass das Gutachten meines Arztes erst mal bindend ist und nicht seines.
Man muss sich vorher überlegen was man selbst will. Und natürlich muss man Krankenakten vorlegen und ich musste zwei Ärzte von der Schweigepflicht entbinden und diese natürlich vorher darüber informieren.
Bei mir war es dann so, dass der Gutachter beschloßen hat ich kann acht Stunden arbeiten. Ich habs dann auch nochmal probiert und als ich nicht mehr konnte bin ich zu meinem Arzt und hab mir ein Attest geholt indem stand, dass ich nur noch 4,5 Stunden schaffe.
Das wurde dann auch akzeptiert.
Unangenehm ist dort dass man Fragen wie am Fließband gestellt bekommt und alles gleich auf ein Band sprechen muss.
Fragen wie
Schlafen Sie durch
Wann haben Sie schmerzen
können Sie Ihren Alltag noch alleine Bewältigen
und immer gleich nächste Frage bevor man richtig geantwortet hatte.
So war es bei mir. Mit der Krankenkasse habe ich allerdings keine Erfahrung
liebe Grüße borrärger
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PS.
War ja nun schon bei einigen Gutachtern und die Borreliose war u.a. auch mit im Rennen, aber zu einer Liquorpunktion hat mich noch keiner "genötigt".
Im Prinzip geht es ja um deinen Zustand, inwieweit du arbeitsfähig bist... So würde ich das in dem Fall sehen....
LG FreeNine
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Ich finde das wichtigste bei so einem Termin ist, sich nicht zu verstellen. Einfach so sein wie man immer ist.
Ich hatte ein Gutachten vom Arbeitsamt und eines von der Rentenversicherung , letzteres war deutlich umfangreicher.
Ich fand es nicht schlimm , habe ehrlich geantwortet .
Befunde musste ich mitbringen bzw. vorher schon zur Durchsicht schicken.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du zur LP gezwungen werden kannst.
Eine Reha würde ich nicht verweigern, könnte sich sonst evtl. negativ auswirken. Notfalls vorher abklären, ob Du dort Deine Behandlung fortführen kannst, falls i.v.
LG Jo
Liebe Grüße Jo
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Ich hab mit meinen Gutachtern gute Erfahrungen gemacht. Die waren sehr freundlich zugewandt und haben zugehört. Ich hatte das Gefühl, dass die auf meiner Seite standen. Ein Neurologe hat sogar bei der Untersuchung neues zutage gefördert.
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Hallo,
Vielen Dank für Eure guten Tipps und die Aufmunterung.
Ja, die Krankenkasse bezahlt mir seit Ende Juli Krankengeld und Anfang Dezember werde ich dann 6 Monate krankgeschrieben sein. Ist das eine Dauer, ab wann die Krankenkasse Richtung Berufsunfähigkeit gehen kann?
Will jetzt anfangen mich auf den Gutachtertermin vorzubereiten:
Spickzettel mit Beschwerden
Auflistung der bisher erfolgten Behandlung (relativ kurz!)
Beschreibung eines typischen Tagesablaufs (wegen Erschöpfung wenig aufregend)
Beschreibung meines Arbeitsplatzes und der Tätigkeiten, wo mein benebeltes Hirn im Moment seinen Dienst versagt
Sonst noch etwas, was ich vorbereiten sollte?
LG
Pandabär
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So, nun liegt der Gutachtertermin hinter mir.
Zuerst musste ich den Fragebogen zur Tätigkeit ausfüllen. Danach folgte dann ein Untersuchungsgespräch von ca. 20 min Dauer.
Summa Summarum hatte ich mal eine Borreliose (in 2013), aber heute habe ich keine mehr. Alle Informationen zu meinen Borreliosesymptomen haben ihn kaum interessiert. Nur die Angabe von Angst und Verstimmtheit hat sein Interesse geweckt. Bin nach Meinung des neurologischen Gutachters wohl immer noch arbeitsunfähig.
Seine Diagnose lautet Depression und Angst. Meine jetzige Behandlung wäre völlig falsch, weil keine Borreliose. Depression und Angst dagegen wären gut behandelbar. Dann noch die üblichen Bemerkungen zur eingebildeten Borreliose. Besonders die Frage welcher Arzt denn bei mir die Diagnose Borreliose gestellt hätte, war ihm sehr wichtig. Dabei erwähnte er explizit einen Arztnamen aus der Umgebung, bei dem wohl jeder Patient mit einer Borreliose raus käme.
Bei dem besagten Arzt war ich nicht und den Borreliose Spezi, der bei mir dem LTT gemacht hat, kannte er nicht.
Wie mag es jetzt weitergehen? Kann man mich zur Einnahme von Psychopharmaka zwingen?
Nach Reha-Antrag und Rentenantrag wurde ich sowohl im Fragebogen als auch im Arztgespräch gefragt.
LG
Pandabär
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Hallo Pandabär,
da werden wieder mal alle negativen Statemants Wirklichkeit, die man so über Ärzte und Borreliose hört.
Jetzt musst du bestimmt erst mal sein Gutachten abwarten. Vielleicht schickt man dich ja doch in Reha.
Man will doch eigentlich nicht als psychisch kranker gelten, wenn man Borreliose hat( zumindest nicht ausschließlich).
Ansonsten kenne ich es so, wenn sie einen loswerden wollen: dass man eigentlich erst nach einem Jahr gesagt bekommt, die Kasse zahlt nicht mehr. (Ob es ein Jahr mit derselben Krankheit sein muss, damit sie das dürfen, oder ob auch verschiedene Krankheiten zählen, weiss ich nicht genau.) Bei Dir ist dann unklar ob die Zeit vor der beruflichen Eingliederung auch dazu zählt. Denn es gibt ja auch Leute die sich mit Anwalt wehren. Das ist auch nur das gängige Verfahren. Wie genau die gesetzesgrundlagen sind weiss ich nicht.
Dann muss man vorübergehend zum Jobcenter oder Sozialamt, um Geld für den Lebensunterhalt zu bekommen. Es sei denn man ist vermögend. (Einen Freibetrag darf man ja haben. ) In dieser Zeit stellt man dann seinen Antrag auf Rente, wird diese bewilligt, bekommt man das selbst ausgelegte Geld zurück, oder das Amt welches das Geld ausgelegt hat, bekommt es zurück.
Einer bekannten, Sie hatte Krebs, ist passiert dass Sie nur die Halbe Rente durchbekommen hat. Sie musste dann also doch noch halbtags arbeiten, sie wollte sich nicht ewig krankschreiben lassen, und quält sich jetzt eben noch.
So kenne ich es. Mach dir erst mal keine Sorgen, bei vielen geht die Rente auch gut durch, warte ab wie das Gutachten ausfällt. Ärgerlich natürlich wenn dann irgendwas von Psyche drinsteht und die Borreliose unterschlagen wird. Dann könntest du vielleicht auch erst mal wiedersprechen. Du kannst auch einen Anwalt zu Rate ziehen, aber eigentlich rollt sich das erst mal nach und nach aus. Wiederspruch kann man ja immernoch einlegen.
liebe Grüße borrärger
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Hallo ,
ich würde abwarten was dabei heraus kommt , die Borreliosetherapie weitermachen und zur Einnahme von Psychopharmaka kann Dich niemand zwingen.
Alles gute und LG Jo
Liebe Grüße Jo
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