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Langzeitantibiose
#1

Hallo Leute,

hier wird hier ja viel geredet, dass eine Langzeittherapie die nonplusultra-Therapie ist bei der Behandlung der Borreliose. Doch ist das wirklich so erfolgverprechend? Also von Besserung wird zwar oft geschrieben, aber auch von starken Herxen dabei und von Rückfällen und von Misserfolgen. Selten schreibt jemand, dass ihm das wirkilich für längere Zeit geholfen hat. Also lange Beschwerdefreiheit. Aber außer Antibiotika gibt es zur Zeit ja nicht wirklich wirkungsvolles dagegen. Was also tun?
Klar kann man es sicher mit Antibiotika auf längere Zeit versuchen, wenn man einen Arzt findet, der einen soviel davon verschreibt und man so mutig ist seinem Körper das anzutun, obwohl niemand wirklich sagen, welche Folgen das hat, insbesondere Langzeitfolgen und Resestenzen. Weil es ja niemand untersucht. Klar werden hier viele sagen, eine unbehandelte Borreliose kann auch Spätfolgen verursachen. Ja schon. Aber was tun? Oder ist es besser dann Antibiotika zu geben, wenn es einem schlechter geht, also wenn man einen Schub hat und ansonsten versuchen seinen Körper zu pflegen und zu stärken. Mit vernünftigem, gesundem Essen, wenig Alkohol, viel Schlaf, etwas Bewegung, wenig Stress und seine Psyche zu pflegen? Eben versuchen sein Leben zu leben, ohne es sich von der Erkrankung ganz kaputt machen zu lassen.
Ist nur so ein Kommentar zu dem allen.
LG Iglu
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Thanks given by: urmel57 , Regi
#2

Hi
Habe die Erfahrung gemacht das eine Langzeitantb. nicht der Renner ist .

Must mal Marschallprotokoll lesen dort stehen auch die Zusammenhänge warum das eine Hochd Antibiose im Spätstadium mehr schaden anrichtet.

http://mpkb.org/home/othertreatments/ant...s/highdose

Tja aber die Drs lesen ja so was nicht .

Hausel
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Thanks given by: urmel57
#3

Hallo Iglu,

die meisten Leute schwören auf Antibiosen. Einigen geht es auch nach den Langzeitantibiosen besser. Anderen nicht.

Ich habe für mich einen anderen Weg gewählt. Und nach all dem, was ich weiß und gelesen habe - und das war nicht wenig - war es auch die richtige Entscheidung.

http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=3776

Folgeschäden der zu lange unbehandelten Borreliose sind mir geblieben und wie sich herausgestellt hat, gab und gibt es auch andere Baustellen. Mein früherer Zahnarzt hat mir beispielsweise unverträgliches Material eingebaut und ich hatte sogar 3 Zysten an einem Zahn, was er nicht erkannt hat. Und ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass sie durch die Borreliose entstanden sind.

Liebe Grüße
Claire

Mitglied der Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org Ohne diesen Verein gäbe es das Forum hier nicht!
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Thanks given by: urmel57
#4

Hallo Iglu,

es ist ein interessantes Thema was du ansprichst. Letztendlich wissen wir nicht was die beste Therapie ist. Sicherlich lässt sich das auch nicht allgemein beantworten sondern nur individuell. Auch zwischen Früh- und Späterkranungen, sowie Rezidiven sollte man unterscheiden.

Die neuen ILADS-Leitlinien von August 2014 sprechen eine deutliche Sprache:



Vor kurzem sind nun die Leitlinien der ILADS veröffentlicht worden. Sie zeichnen sich durch größere Flexibilität und vor allem durch die Öffnung für Patientenpräferenzen, Stichwort: informierte, gemeinsame Entscheidungsfindung aus. Das tut not, bei einer Erkrankung mit überaus schwacher Evidenz- bzw. Studienlage. Nichts Genaues weiß man und so ist für Patienten und Ärzte nur eine Leitlinie, die flexibel ist eine hilfreiche Handreichung.

Für alle, deren Englischkenntnisse ein wenig eingerostet sind, hier nun eine Zusammenfassung und Übersetzung der ILADS-Empfehlungen 2014. Natürlich ohne Gewähr und selbstverständlich ist nur der Original-Text der ILADS maßgebend.

B. Jürschik-Busbach © 2014

Alle Artikel dieses Blogs können gerne zu nicht-kommerziellen Zwecken unter Angabe der Quelle/Autorin und dem Original-Link verbreitet werden.


http://www.borreliose-verschwiegene-epid...Cbersetzt/

Der Download in der deutschen Übersetzung findet sich unten als pdf.

Das Problem sind die persistierenden Beschwerden. Es gibt keine eindeutigen Marker, mit dem man nachweisen kann, dass Borrelien aktiv oder nicht mehr aktiv sind. So können persistierende Beschwerden durch Erreger ausgelöst sein aber sie können auch verselbstständigte Erkrankungen sein. Außer Borrelien können weitere Erreger bakterieller und viraler Art beteiligt sein. Bei Viren, werden Antibiotika nicht helfen können. Auch bei Umweltbelastungen und anderen Vorerkrankungen wird es durch Antibiotika keine Verbesserungen geben.

Es sollte daher Aufgabe der Ärzte sein, die Risiken und Nutzen einer jeder Therapie überblicken zu können und dazu zu beraten, ebenso sollte jeder Einzelne als Patient sich Gedanken machen, ob für ihn das Risko - Nutzen- Verhältnis, das er tragen möchte stimmt. Ganz klar ist eine Langzeitantibiose auch mit Risiken behaftet, die nicht unerheblich sein können, weswegen ich eine engmaschige Überwachung durch einen Arzt als unabdingbar sehe, wenn man sich dafür entscheidet.

Wer schon lange erkrankt ist, muss sehen, wie er seine Lebensqualität am besten erhält. Antibiotika sind sicherlich nur ein Baustein und man muss dann leider auch damit rechnen, dass es nur vorübergehende Verbesserungen gibt oder auch manches sich dadurch gar nicht bessert. Dann sind andere Wege erforderlich, welche auch immer dann am erfolgsversprechenden sind, darüber kann man keine Aussage treffen, denn es ist viel zu wenig über die Auswirkungen von Borrelien auf den Körper bekannt und noch weniger wie man diesem erfolgreich entgegentritt.

Mit Sicherheit gibt es eine Reihe von Leuten, die zumindest einen erheblichen Gewinn an Lebensqualität durch längere Antibiosen erreicht haben, das ist auf jeden Fall erwähnenswert, auch wenn sich diese nicht in die Erfolgsgeschichten eintragen wollen. Oft sind noch Wünsche offen oder man scheut sich auf ein paar Wochen später Rückschläge eingestehen zu müssen.

Auf jeden Fall fehlt es hinten und vorne und zwar für alle Therapien an brauchbaren und verlässlichen Studien, die auch Langzeitauswirkungen mit einbeziehen.

@Hausel - auch Marschall arbeitet mit Antibiosen über längere Zeiträume und die Folgen des harten Entzugs von Vitamin D sind auch noch längst nicht hinreichend bekannt.
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=2265

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#5

Hi
War unter Mp auch öfter FKK Baden war schön !

Hausel
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Thanks given by:
#6

Zitat:Das Problem sind die persistierenden Beschwerden. Es gibt keine eindeutigen Marker, mit dem man nachweisen kann, dass Borrelien aktiv oder nicht mehr aktiv sind.
Und als wären die fehlenden Aktivitätsmarker nicht schon genug - es fehlen auch Tests, die autoimmune Prozesse nachweisen können. Das ist für mich unverständlich, da die autoimmunen Prozesse bei chronischen Verläufen seit Jahren behauptet werden und auch schon Forschungsergebnisse dazu produziert wurden wie z.B. Antineuronale Antikörper, Th1-Th2 Switch, IL 23. Macht sich eigentlich einer die Mühe, diese Ergebnisse zu reproduzieren, damit entsprechende kommerzielle Tests auf den Markt kommen und an Therapien geforscht werden kann? Höre und lese dazu überhaupt nichts, obwohl das mit den Antineuronalen Antikörpern auch schon wieder ein paar Jahre her ist.

Ich mache seit gut 10 Jahren AB-Therapien. Anfangs 7 Jahre fast ohne Pausen, seither im Schub so alle 1-3 Monate für zwei Wochen. In den besagten ersten 7 Jahren wurde mir eine 3-monatige Pause verordnet. Mit jedem Schub gings mir bleibend ein bisschen schlechter. Von der Körperwahrnehmung her würde ich behaupten, dass sowohl eine aktive Infektion als auch autoimmune Prozesse am Kochen sind, denn die einen Symptome sprechen auf AB an und andere überhaupt nicht. Nachweisbare irreversible Schäden durch die AB-Therapien kann ich bis heute keine feststellen.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#7

mal ne frage --- wie lange nehmt ihr denn schon antibios ? bin jetzt bei 2 1/2 monaten....
und irgendwie.... noch keine wesentliche besserung, mal abgesehen von 3-4 tagen mal zwischendurch.
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Thanks given by:
#8

Zunächst mal DANKE an Iglu, dass du dieses Thema hier angestoßen hast! Ich glaube, dass sich ganz viele mit dieser Frage beschäftigen - wer schüttet schon monate-/jahrelang diese AB-Massen in sich hinein, ohne sich Gedanken zu machen?
@Regi, hast du einen Link zu diesen autoimmunen Prozessen?
Ich hab mich dafür bisher nicht so sehr interessiert, da wir bei unserer Tochter die ganze Zeit nicht mit dieser "Diagnose" konfrontiert waren und wir einen Spezi haben, der weitehin von aktiven Bakterien ausgeht. Jetzt im Krankenhaus (meine Tochter war dort in der letzten Woche stationär, da es zu heftigen Krampfanfällen kam) brachte der Chefarzt nun diese autoimmunen Prozesse ins Spiel. Da sämtliche Untersuchungen (Liquor, MRT, Blut) ohne Befund waren, sagt er, es gehe "nur noch" um Schmerzbehandlung und nicht mehr um die Bakterien, weil diese nicht mehr für die Symptome verantwortlich sein könnten. Eine Weiterbehandlung mit AB führe zum "mikrobiologischen Supergau"...
Da wir eigentlich mit der Antibiose fortfahren wollen (meine Tochter war deutlich auf dem Weg der Besserung), bräuchte ich dringend gute Argumente, um den Hausarzt zu überzeugen, der jetzt einen hübschen Arztbrief vom Prof.Dr.Dr. aus dem Krankenhaus bekommt, in dem dringend von einer weiteren Antibiose abgeraten wird. Ich gehe davon aus, dass auch der Spezi die Weiterbehandlung empfiehlt.
Übrigens gab es für die Krampfanfälle keine Erklärung, im Krankenhaus schob man es schließlich auf die Langzeitantibiose (Mino seit 5 Monaten, dazu wechselnd andere AB). Dies wäre eine Möglichkeit, die andere wäre eben ein neues Borre-/Bartonellensymptom. Was zutrifft, wird mir wohl keiner beantworten können.
So stehen wir nun im Moment auch vor der Frage: weiter im Text???? Seit einer Woche ist nun schon AB-Pause....
Im Krankenhaus gab man uns übrigens folgende Veröffentlichung (US-Studie) zu lesen:
"Acute and chronic pain associated with Lyme borreliosis"
www.elsevir.com, Zeitschrift "Pain", Ausgabe 155 (2014), S. 1435-1438

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.

Platon

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Thanks given by: leonie tomate , urmel57
#9

(30.11.2014, 12:28)mika schrieb:  mal ne frage --- wie lange nehmt ihr denn schon antibios ? bin jetzt bei 2 1/2 monaten....
und irgendwie.... noch keine wesentliche besserung, mal abgesehen von 3-4 tagen mal zwischendurch.

Ich hab mich damals nach vielem Lesen und reiflichem Überlegen für 'ne "echte" Langzeitantibiose entschieden. Denn nach dem bißchen Doxy (100 mg pro Tag) und Cortison ging's mit mir immer weiter bergab. Und dies ziemlich rasant.
Nach zwei Jahren Nonstop-Antibiose und einem Jahr gepulster Therapie (letzteres in Kombi mit pflanzlichen Präparaten) bin ich mir sicher, daß dies der richtige Weg für mich war. Für MICH. Das heißt nicht, daß ich dies jedem anderen uneingeschränkt empfehlen kann, denn Antibiotika sind nun mal keine Smarties, was man auf keinen Fall vergessen sollte.

Die ersten bleibenden Verbesserungen kamen übrigens erst nach den ersten vier Monaten Antibiose.

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

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Thanks given by: Regi , Valtuille
#10

Aus einem Beitrag:
Zitat:Da sämtliche Untersuchungen (Liquor, MRT, Blut) ohne Befund waren, sagt er, es gehe "nur noch" um Schmerzbehandlung und nicht mehr um die Bakterien, weil diese nicht mehr für die Symptome verantwortlich sein könnten.......
Welcher Test von denen war zuverlässig ? Woher kommt die Gewissheit der Aussage ? Praktische Erfahrung des Arztes, mit Borre ?
In der Regel wird man nach max. 4Wochen als "solcher" entlassen. Und die Ärzte erfahren nie/selten, wie das weitere Leben verläuft. Hier der Beitrag v. 24.09.2014
http://www.borreliose-verschwiegene-epidemie.de/

http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-...rtung-.pdf

http://www.b-c-a.de/fileadmin/img/XXX (s. Forenregel) /BCALangzeitbehandlungAntibiotikaDontaStudie020309.pdf
http://www.b-c-a.de/index.php?id=108&L=1...C%5C%5C%27
Hier nicht nur Beitrag #5
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1886
Das erscheint sehr wichtig:
Zitat:Letztendlich wissen wir nicht was die beste Therapie ist. Sicherlich lässt sich das auch nicht allgemein beantworten sondern nur individuell. Auch zwischen Früh- und Späterkranungen, sowie Rezidiven sollte man unterscheiden.
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Thanks given by: leonie tomate , urmel57 , Filenada


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