Ganz kurz zum Thema Borrelien und hohe Temperaturen:
Der Borrelien-Kultur-Guru Barbour hat in den 80er Jahren das BSK-Medium so entwickelt, dass aus einer einzelnen Borrelie eine Kultur gelingen konnte.
In der entsprechenden Studie dazu hat er seine Experimente beschrieben und natürlich auch mit der Temperatur des Kulturmediums experimentiert.
Die ideale Temperatur für das Borrelienwachstum liegt bei 30-37°C.
Bei 39°C wachsen sie bereits langsamer und faserartige Formen erscheinen.
Ab 40°C wachsen Borrelien überhaupt nicht mehr und Borrelien, die auf dieser Temperatur gehalten werden, wachsen überhaupt nicht mehr, selbst, wenn die Temperatur später wieder gesenkt wird.
Das könnte erklären, weshalb sich Borrelien gerne in kühleren Regionen wie der Haut aufhalten und weshalb keine Borrelien bei Tieren mit einer hohen Körpertemperatur in vivo gezüchtet werden können.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles...0-0076.pdf
Überhitzungstherapien hat man früher auch bei Syphilis probiert, mit wenig spektakulären Ergebnissen.
Aus Barbours Text kann man ableiten, dass kurze Phasen von hoher Temperatur vermutlich nur kurzzeitig die Vermehrung hemmen, also im Grunde bakteriostatisch wirken, ein Absterben wird nicht beschrieben. Da die ganze Prozedur sehr belastend ist, kann man das natürlich nicht über einen ausreichend langen Zeitraum durchhalten, wobei nicht ersichtlich ist, wie lange die Temperatur so hoch sein muss, damit die Borrelien auch nach dem Sinken nicht mehr wachsen, ich vermute, dass es aber nicht nur ein paar Stunden sein muss, wenn man die langsame Vermehrungsraten der Borrelien bedenkt.
Es ist natürlich verlockend, so eine Therapie auszuprobieren, aber auch mit einer immensen finanziellen Belastung verbunden und eine Garantie der Besserung gibt's leider nicht, die Kosten-Risiko-Nutzen-Rechnung kann man leider auch erst individuell im Nachhinein anstellen[/quote].
Ich will niemanden davon abhalten noch will ich dazu raten, meiner Meinung nach wäre es am Sinnvollsten vorab die ausführlichste Differentialdiagnostik zu betreiben und nicht nur bei Allerweltserkrankungen oder Krankheiten, die den Herren Ärzten eben bekannt sind.
Wenn man sich z.B. die Häufigkeit von einigen Parasiten anschaut in Zahlen (teilweise Milliarden) und dann die ärztliche Awareness diesbezüglich, ist es schon sehr heftig. Bei Gesunden machen die vielleicht keine Probleme, aber wenn mehrere Infektionen zusammenkommen sieht das alles wieder ganz anders aus und welche Dynamik daraus entstehen kann, ist unerforscht. Symptomatik kann auch ganz unterschiedlich ausfallen.
Das nur als Beispiel, es gibt sicher noch viel mehr in die Richtung, was es leider nicht gibt, sind Anlaufstellen für Patienten. Ausgeschlossen wird nur das Häufige oder vielmehr, das Bekannte.
Wenn es bekannt oder häufig wäre, wäre jedoch keine Odyssee damit verbunden...