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15.01.2015, 11:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.01.2015, 12:16 von
AuchDa.)
Hallo,
hab lang überlegt ob ich einen Thread aufmachen soll oder nicht, aber ich hab da ein Problem damit.
Grob gesagt wie geht man in Gesellschaft mit "gesunden Leuten" bzw. mit unserer Krankheit um?
War gestern auf einer Geburtstagsfeier unter 20 sogenannten Gesunden.
-Alkohol wurde mir angeboten, hab zum zigten Mal
abgelehnt ,kommen immer dumme Sprüche, trink doch ein Glas wenigstens zum anstossen usw....
-Essen gabs nur was Scharfes (vertrag ich Null), hab auf dem Brot umgekaut
-dann hat mir ne Mitte 50-Jährige verzählt sie läßt sich ein Tattoo stechen, warum ich mir das nicht machen lasse???Oh man...
-und einer wollte bedauert werden, weil er auf ner Kreuzfahrt Seekrank wurde und 1 Tag mit Schwindel und Übelkeit zu kämpfen hatte(schon ein sehr schweres Schicksal!!!!!!!!!!!)
Wie reagiert ihr auf sowas?Sagt ihr klipp und klar das ihr was anderes zu Essen wollt ? Das ihr ohne Tattoostechen auch schon genug Schmerzen habt und so nen Käse nicht auch noch braucht??Das Borreliosekranke Schwindel jahrelang haben können?
Man will ja nicht zum Dauerjammerer werden, über Krankheiten mag sowieso keiner da reden.
Aber immer so tun als wär alles Paletti nervt mich auch langsam.
Die Borreliose macht einen auch schon empfindlich und gereizt,
aber kein Wunder bei so ner blöden Krankheit, die einem ja nicht auf der Stirn steht.
Bin teilberentet und kämpf schon Jahre/Jahrzehnt gegen die Borre, nur zur Info!
Gruß AuchDa
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Hm, da muss ich doch glatt zurückgehen in meiner Erinnerung.
Als es mir richtig schlecht ging, da konnte ich gar nicht auf Partys gehen - so bin ich also drumherumgekommen mich da überhaupt rechtfertigen zu müssen. Alkoholverweigerung meinerseits war eigentlich nie ein Problem und wurde auch nie thematisiert von meinen gesunden Freunden.
Ich hatte eigentlich nie dieses Problem, dass ich mich unverstanden fühlte. Kann dir aber auch nicht sagen, woran das gelegen hat. Vielleicht liegt das auch einfach an meinem Freundeskreis. Dort wissen und wussten alle, dass ich eigentlich kein Jammerlappen bin und ich habe auch sehr offensiv über meine Erkrankung geredet. Ich hatte da auch niemanden dabei, der da kein Verständnis gezeigt hätte.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich Verständnis auch gar nicht erwarte? Und deshalb auch gar nicht enttäuscht werden kann?
Ich kann's dir also nicht sagen. Ich bin immer wieder erschüttert, wenn ich zu lesen bekomme, dass gute Freunde sich von einem abwenden und frage mich dann immer - waren das wirklich gute Freunde? Hätte man da mehr Wert auf die Auswahl seiner Freunde legen sollen?
Während meiner "Hoch"-Zeit waren meine Familie und meine Freunde mein größter Halt. Ich glaube, dass ich mich sehr glücklich schätzen darf, dass dies so war/ist.
lg, Anja
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15.01.2015, 13:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.01.2015, 13:26 von
borrärger.)
Hi,
Ich hab ja erst seit fünf Monaten meine Diagnose. Ich reiß mich zusammen nicht soviel mit Gesunden über meine Krankheit zu reden. Eben in Maßen.
Bei Freunden und Bekannten ist das alles kein Problem, nur im engeren Umfeld muss ich aufpassen, daß ich Sie nicht zu sehr bombardiere, denn ich will ja nicht irgendein depressiver Bestandteil Ihres Lebens sein. Immer krieg ich es bestimmt nicht hin.
Hab ja das Forum und die Monatstreffen und gestern hab ich mit einer von hier mal telefoniert. Eine Freundin kennt jemand,der hat es auch schon seit Jahren, den will ich aufsuchen.
Ansonsten versuch ich mich mit Anderen abzulenken und auf andere Gedanken zu bringen. Und wenn jemand irgendwelche Zipperlein hat, ist doch gut. Es gibt auch noch eine gesunde Welt. Zum Glück.
Von Freunden und Bekannten fühle ich mich verstanden, für die ist es ja auch nicht so eine Belastung wie für mein näheres Umfeld.
Daß ich kein Alkohol trinke finden alle gut(kann man fahren) oder ist Ihnen egal. Auf Partys hab ich glaub im Moment keine Lust. nicht tanzen, nicht trinken ist doof. Zumindest jetzt nicht also nicht im Winter und drin und Abends.
Sylvester war ich dann auch bis nach zwölf, obwohl ich eigentlich vorher gehen wollte. War auch ok.
Ich mach mit Freunden dann eben andere Aktivitäten. Essen laß ich mir nicht nehmen, dann ess ich eben die Sachen die ich vertrage, und wenn es nur Kartoffeln ist, es geht ja um die Gemeinschaft. Hab mir im Restaurant Anfangs auch nur Kartoffeln und Tee bestellt. Ging auch.
Aber traurig bin ich trotzdem, umso mehr brauch ich Ablenkung, da ich im Moment auch auf keinen Fall arbeiten kann.
Wenns mir richtig schlecht geht will ich natürlich auch nirgends hin
liebe Grüße borrärger
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Zitiert von AnjaM: . . . . Vielleicht liegt es auch daran, dass ich Verständnis auch gar nicht erwarte? Und deshalb auch gar nicht enttäuscht werden kann?... . . . .
Nicht nur Jahre der praxis mit der NB haben mich gelehrt-das man nur von den wenigsten Verständniss erwarten kann.Das ist auch für sie ein sehr unbekanntes Gebiet und meist hat jeder genug mit sich selbst zutun.Ob das Problem GROß-oder kleiner ist,sei dahin gestellt-es hilft niemandem weiter es zu vergleichen.
Diskussionen,welche in diese Richtung sich bewegen,biege ich sofort ab-man muß schon genug hausieren gehen,abgeben und immer wieder aufs neue sich selbst kalibrieren.
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Haach . . . . das Frauen immer das letzte wort haben müssen - ich arbeite an mir.- anfang -
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@ AuchDa: Ich kann Anjas Beitrag (#2) Wort für Wort unterschreiben.
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