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Die " Kunst " einen neuen HA zu finden
#1

Hallo,


nun, ich bin seit längerem auf der Suche nach einem neuen Hausarzt.
Nach 7 Jahren habe ich mich von meiner HÄ verabschiedet, da diverse Dinge vorgefallen sind die mich doch sehr geärgert haben.
Das sie mir bei jedem Treffen gesagt hat sie weiß nicht weiter, finde ich ehrlich und auch nicht schlimm. Aber die Sachen bei denen sie noch helfen KANN, es aber nicht tut, da hört mein Verständnis auf.

Ich war jetzt bei 2 anderen Ärzten, der eine sagte mir: Es würde ihn nicht befriedigen einen Patienten zu bekommen, der an für sich austherapiert ist. Confused
Der andere war so gar nicht mein Fall.

Jetzt war ich neulich beim dritten, ein Internist. Beim ersten kennen lernen war ich gleich ein Notfall. Er hat zumindest gut reagiert.
Vor ein paar Tagen hatte ich den zweiten Termin.
Er ist mir von der Art sympathisch, nur das Thema Borreliose ist natürlich wie so oft schwierigUndecided
Er meinte zwar meine Symptome wären typisch für Neuroborreliose, aber da LP negativ, wäre sie ausgeschlossen.
Ich sagte ihm auch das ich in mehreren Labors unterschiedliche Ergebnisse habe, dass konnte er kaum glauben. Das die Tests nicht standardisiert sind somit auch nicht.
Er meinte es können ja auch andere Erreger dahinter stecken.
Nun gut, er hat jetzt meinen Befundeordner und wir sehen uns in 14 Tagen das dritte mal.
Ich habe das Gefühl das man mit ihm reden kann und er auch hinter dem Patienten steht, aber mir geht das mit dem Thema B. langsam echt auf die Nerven.
Warum muss man darüber immer und immer wieder diskutieren?

Wie würdet Ihr da vorgehen?
Von Euch hat doch sicher auch jemand mal den HA gewechselt in so einer Situation, oder?
Ich kann jetzt auch nicht mehrere Ärzte in einem Quartal besuchen...
Ich werde nächstes mal jedenfalls fragen, ob er es zumindest akzeptieren würde wenn ich mich irgendwann evtl. nochmal zu einer AB-Therapie entscheide.

Danke fürs Lesen

LG Jo

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by:
#2

Hallo Jo,

das ist alles andere als einfach einen neuen Hausarzt zu finden...sogar wenn man keine chronische Erkrankung hat Confused

Bei uns einer doch etwas ländlicheren Gegend ist da einfach Aufnahmestopp. Wenn dein Arzt da in Rente ist und es keinen Nachfolger für die Praxis gibt, kann man echt schauen, wie man das macht. Da kommt man erst gar nicht erst in die Phase des Diskutierens Undecided

Auf jeden Fall würde ich dem Internisten eine Chance geben an deiner Stelle. Wenn er bereit ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und auch über den Tellerrand schauen kann, dann wäre schon viel gewonnen.

Mach ihn auf die Kontroverse bei der Borreliose aufmerksam... dass da so wirklich gar nichts geklärt ist und ob er da einfach bereit ist, eventuell auch auf neue Forschungsergebnisse zu reagieren.

Ich hab immer auch betont, dass ich sehr verantwortungsbewusst mit Antibiotika umgehen möchte, dass mir aber im Notfall einfach die Sicherheit wichtig wäre, mit einer Therapie starten zu können, wenn nichts mehr geht. Und dass ich da auch die Beratung und Unterstützung von einem Hausarzt brauche. Ich würde auch ruhig sagen, dass du aufgrund des Mediziner-Streits wegen der Borreliose immer auch versuchst auf dem Laufenden zu bleiben, was sich da in der Wissenschaft tut und ihm das dann auch gerne mitteilst.

Viel Glück Icon_winken3

Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: johanna cochius , Nala , Amrei , Hanna
#3

Hallo Jo,

bestimmt nicht einfach bei unserer Erkrankung einen Hausarzt zu
finden, reißt sich wohl keiner drum.

Ich habe meinen schon jahrelang, bei Beschwerden sind wir zwar oft unterschiedlicher Meinung ob die Borreliose dafür verantwortlich ist.
Muß mir dann halt immer ne Behandlung heraus debattieren.
Klappt dann meistens.

Du wohnst doch in Berlin, ich würde zu nem Hausarzt gehen der schon Borreliosepatienten hat.
Der in der Materie drin ist, vielleicht Erkrankte aus der SHG fragen.
Oder ist der dann zu weit weg?
Aber dann brauchste wenigsten dich nicht immer rechtfertigen.

Mehr fällt mir zu den Thema auch nicht ein.

Gruß AuchDa
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Thanks given by: johanna cochius
#4

Hausarztsuche mit chronischer Borreliose, oweh, da hab ich so allerlei erlebt.
Um eine Diskussion kam ich nie drum herum. Erfolgreich war die Diskutiererrei, nur bei einem einzigen Hausarzt. Dort bin ich nun dauerhaft.
Es sind aber auch nicht alle Dinge gleich gut gelaufen. Vieles musste/ und muss ich hart erkämpfen...Icon_steckenpferd

Am meisten hilft Wissen, legitimiert durch Quellenangaben. Ideale Quellenangaben sind, Studien (möglichst von anderen Ärzten) und die Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft.
Bericht(e), von Borreliosespezialist sind nötig um Verständnis für die Borreliose und auch Therapie, durchzusetzen.
Ebenfalls hilfreich war das erbitten eines direkten Telefonkontakts, zwischen dem Borreliosearzt und dem Hausarzt. Arrow
Zur Absicherrung, für den HA, suche ich den Borreliosearzt, regelmässig, in grösseren Zeitabständen, auf. Der Hausarzt, bekommt von mir, den Termin genannt, wann wieder ein Besuch beim Borreliose-Arzt ansteht.

Meiner Meinung nach, da der Internist, Interresse zeigt, ein Versuch, dort unterzukommen, lohnt sich. Internisten sind mit dem Budget etwas besser dran als Hausärzte, so jedenfalls nach meinen Infos.
Auch wenn nicht jeder Versuch/Termin, gut verläuft, bei manchen Ärzten lohnt es sich, nicht locker zu lassen.

So als Beispiel, aus der Anfangszeit, bei meinem Doc:
Behandlungsbeginn, (Spät-)Borreliose, 1 mal täglich, 200mg Doxycyclin, 14 Tage.
Nach zähesten Dikussionen, sofort 4 Wochen Doxy, 1 mal täglich 200mg, erkämpft. Hab unter Berufung auf die Leitlinien der DBG, auf 4 Wochen beharrt. Hausarzt hat dann, entnervt, weil ich eben nicht nachgab ( höflich und freundlich bleiben ist da sehr wichtig), den 4 Wochen zugestimmt.
So, die 2.Hürde, waren dann die 400mg.
Nach 14 Tagen kreuzte ich wieder auf (AB leer)... Sagte zu Doc, Ab reicht nicht, weil nach Leitlinien der DBG (griffbereit mit dabei), sei nun AB aus und wir hätten ja die 4 Wochen AB vereinbart. Hab dann noch gleich, sicherheitshalber, auf die 30 Tage AB, nach Dr.Hopf-Seidel, hingewiesen.
Bekam dann mein Rezept. Icon_xmas4_hurra2

Fingerspitzengefühl, ist unabdingbar, bei diesem Weg. Wenn der Arzt mit zu vielen Infos überfallen wird, geht er eventuell auf Abwehr.
Internet Ausdrucke kommen meist nicht gut an. Die Leitlinien, hab ich in gebundener Form, mitgenommen.
Bedenke bitte, manchen Ärzten ist es nicht möglich, dem Patienten auf Augenhöhe zu begegnen. Bei manchen Doc`s bedarf es einiger Termine, bis sie bereit für eine vernünftige Diskussion sind. Das sind Ärzte, bei denen man sich den Respekt (Wissen!!!), hart erarbeiten muss.
Ärzte lassen sich ungern belehren, mir würde das als Arzt auch schwer fallen. Hier hilft meist auch eine Prise Verständnis zeigen, für die Situation, des Arztes und sei es nur, dass er gerade viel zu tun hat weil volles Wartezimmer. Solche kleinen und belanglose Dinge, bereiten einen guten Gesprächsnährboden. Sie vermitteln dem Gegenüber, als Person/Mensch, wahrgenommen zu werden Icon_kolobok
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Thanks given by: johanna cochius , hanni , Pandabär , Hanna
#5

Danke für Eure AntwortenIcon_winken3


Zitat:Du wohnst doch in Berlin, ich würde zu nem Hausarzt gehen der schon Borreliosepatienten hat.
Der in der Materie drin ist, vielleicht Erkrankte aus der SHG fragen.


Es gibt sicher einige Ärzte die schon B. Patienten haben/hatten. Aber wenn sie alle als genesen ansehen nach 3 Wochen Doxy, egal in welchem Stadium... schwierig.
Ich war ja letztes Jahr bei einer Spezi, auch Internistin. Sie ist aber zu weit weg für einen HA und praktiziert auch nicht mehr so lange.
Die lieben Menschen die ich aus der SHG kenne, wohnen alle weit von mir weg.
Ich brauche jemanden hier in meinem Radius, wo mich zur Not auch der Pflegedienst mal hinfahren kann.


Ich denke auch ich muss mich bei dem letzten Internisten langsam ran tasten.
Er ist aber glaub nicht überzeugt von sogenannten Spezis, habe ich schon rausgehört. Da er früher in der Infektiologie gearbeitet hat, ist die Meinung wohl recht ins Gehirn gehämmertSleepy
Nun mal sehen wie der dritte Termin verläuft...Icon_spritze

Liebe Grüße Jo


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Thanks given by: leonie tomate , irisbeate , Hydrangea
#6

Huhu,

ich hatte heute den dritten Termin bei dem Internisten.
Habt ihr den Stein gehört der von meinem Herzen geplumpst ist?
Ich habe jetzt definitiv einen neuen HA.Icon_xmas4_hurra2Icon_xmas4_hurra2

Er hat sich wieder viel Zeit genommen, ist von der Art echt sympathisch und geht auf mich ein.
Er hat sich den ganzen!!! Befundeordner durchgelesen und meinte das es wirklich eine komplexe Geschichte sei.
Er meinte diagnostisch kann er dazu nichts mehr beitragen, dass gehöre in spezielle Klinikabteilungen.
Er kann mich aber in allem unterstützen und hinter mir stehen. Genau das was ich brauche!
Er sagte das er schon der Meinung sei das es bakteriell und viral bedingt ist, aber vieles kann man noch gar nicht feststellen. ( er hat ja in einer Klnik für Infektiologie gearbeitet).
Er ist auch auf die Borreliose eingegangen.
Ich fragte ihn, ob er auch eine evtl. erneute lange AB Behandlung in seinem Sinne sei.
Er sagte ja, aber durch die Reaktionen die ich schon hatte wäre er sehr besorgt und er möchte keinen lebensbedrohlichen Zustand in seiner Praxis erleben müssen.Undecided
Er hat den Vorschlag gemacht das ich bei jedem AB-Wechsel 14 Tage stationär ins KH müsste um die schlimmsten Reaktionen dort durchzustehen.
( da ham die ja och keene AhnungBlush)
Wir sind jetzt so verblieben das er einen Antrag bei der KK stellen würde für die Übernahme einer langen Therapie auch i.V. und ich ihm etwas unterschreibe das es auf eigene Verantwortung geht, falls etwas passiert.
Noch bin ich aber nicht soweit das ich es nochmal wage...

Nächste Woche habe ich wieder einen Termin in der Immunologie.
Er machte den Vorschlag das ich nachfragen solle, ob mir MBL zugeführt werden kann ( ein Immundefekt ist bei mir vorhanden), da er sich durchaus vorstellen kann, dass ein Teil der Symptomatik auch daher kommt. Hat ja auch mit Erregerabwehr zu tun.
Bisher ist die Zufuhr von MBL nur in Studien gelaufen, bin gespannt ob es für mich eine Möglichkeit gäbe.

Ich erzählte ihm auch das mein Pulmologe eine Reha vorgeschlagen hat. Er sagte das er mich momentan nicht Rehafähig sieht. Das ist auch mein Gefühl.

Er findet es auch gut das ich Marburg und Bonn angeschrieben habe ( unerkannte Krankheiten)und gab mir auch eine benötigte Überweisung.

Wenn ich jetzt mit Termin zu ihm komme, dann soll ich immer abends als letzte kommen, da hat er viel Zeit. Ist das nicht lieb?

Sorry ist lang geworden, aber ich bin einfach gerade so gerührt und kann es kaum glauben...

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


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#7

Hallole,

Freut mich für dich!
Ich freu mich mit dir!
Es ist immer schön zu hören, das es doch noch Ärzte gibt die helfen!
Oh Johanna, wünsch dir von Herzen alles Gute!

Liebe Grüße konny

Misserfolge sind keine Schande, Angst vor Misserfolgen schon!
Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und schlau und wunderbar(Astrid Lindgren)
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Thanks given by: Niki , hanni , johanna cochius , Nala , Amrei
#8

Hi Jo,

leider kann ich dir, meiner Erfahrung entsprechend, nur eine sehr ernüchternde Antwort schreiben:


Es ist richtig frustrierend.
Gescheite Ärzte verlangen absolut unverschämte Honorare. Egal welches Problem ich habe, ich schreibe an alle Spezialisten in Wien ein Mail und bitte um ein 5 minütiges Telefonat.
Dabei sind meine 3 Standardfragen:
- Wieviele Patienten mit meinen Problem haben Sie schon behandelt und wie hoch ist dabei ihre Erfolgsqoute?
-Inwieweit kombinieren Sie schulmedizinische und komplementärmedizinische Methoden? Wie weit teilen SIe meine Ansicht das der grobe Irrsinn dort passiert wo Fundamentalismus in einer Methode praktiziert wird? Die Lösung kann doch nur eine kombination der verschiedenen Methoden sein, oder?
-Ich bin ein sehr spezieller Patient. Dies bedeutet ich belese mich in verschiedenen Methoden betreffend meines Problems bevor ich einen termin bei Ihnen wahrnehme. Dies hat mit einem Prinzip der Selbstverantwortung zu tun. Daher brauche ich keinen Arzt der lediglich mit mir arbeitet, sondern einen Arzt der mit mir ZUSAMMENARBEITET. Daher muss ich Ihnen die Frage stellen: Sind Sie bereit mit mir ZUSAMMENZUARBEITEN und sind Sie auch Kritikfähig?

Die meisten Ärzte reagieren sehr allergisch auf diese Fragen. Trotzdem konnte ich mit dieser Methode ein paar gute Kontakte ausfindig machen.
Für mich sind diese 3 Punkte jedenfalls die Grundbasis einer Arzt-Therapeuten Beziehung.

Wünsche dir viel Glück und alles Gute

GLG
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Thanks given by: johanna cochius , Jada
#9

Hey Jo,
liest sich gut. Man darf auch mal Optimistisch sein. Meine eigene HA-Suche war ein langer, steiniger Weg.
Jetzt aber bin ich gut aufgehoben. Freu mich ganz arg für Dich Icon_xmas4_hurra2
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Thanks given by: ynnok , johanna cochius
#10

Super Jo,

freu mich riesig für dich Heart

Die Suche lohnt sich wirklich, es gibt mehr gute Ärtze als man glaubt.

Die Einstellung deines Arztes find ich ganz super.

LG Niki Icon_winken3

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Thanks given by: ynnok , johanna cochius


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