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Unerklärte Symptome mindern die Lebensqualität
#1

Studie von Csallner G, Hofmann H, Hausteiner-Wiehle C

http://www.unboundmedicine.com/medline/c...y_of_Life_

Psychosomatics : 2012 Dec 27 pg

Zitat:Patients with "Organically Unexplained Symptoms" Presenting to a Borreliosis Clinic: Clinical and Psychobehavioral Characteristics and Quality of Life.
Abstract

OBJECTIVE: This study explores the prevalence of patients with "organically unexplained symptoms" presenting to a Lyme borreliosis clinic and describes their clinical and psychobehavioral characteristics as well as health-related quality of life.

METHODS: Study instruments consisted of a set of self-rating questionnaires and a organicity rating of presenting symptoms by an acknowledged expert. Participants included 125 patients presenting with symptoms attributed to borreliosis. Clinical and psychobehavioral characteristics as well as health-related quality of life for patients whose symptoms were rated as "organically unexplained" were compared with those of patients whose symptoms were rated as "organically explained."

RESULTS: Symptoms of 37 (30%) patients were rated as "organically unexplained" (ORG-) and symptoms of 88 (70%) patients were rated as "organically explained" (ORG+). ORG- differed from ORG+ in various clinical and psychobehavioral characteristics and in health-related quality of life. For example, ORG- reported a higher number of symptoms, more illness consequences and negative emotional illness representations, and felt less reassured in the medical context, more dissatisfied with medical care, and more convinced of having a serious illness.

CONCLUSIONS: Our results suggest that patients with "organically unexplained symptoms" inadequately attributed to Lyme borreliosis reveal many clinical and psychobehavioral characteristics that indicate significant somatic and mental distress. An early focus on all of the patients' mental and bodily symptoms, as well as on subjective illness perceptions and consequences allows for a more specific plan.

Authors

Csallner G, Hofmann H, Hausteiner-Wiehle C

Patienten mit "organisch unerklärten Symptomen" Präsentation zur Borreliose-Klinik: Psychoverhaltensweisen und Lebensqualität.

Wenn ich das so richtig verstehe, kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass Borreliosepatienten, deren Symptome durch anerkannt Experten nicht erklärt werden können, unzufriedener mit der ärztlichen Versorgung sind als die, bei denen eine organische Ursache gefunden wurde.

Sie leiden mehr unter den Symptomen und haben größeren psychischen Stress. Icon_verwirrt2Icon_grab-schaufler

Befragt wurden wohl 125 Patienten, die die Diagnose Borreliose erhalten hatten. Davon zeigten sich bei 88 organische Erkrankungen, bei 37 konnten keine organischen Ursachen gefunden werden.

Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patienten mit "organisch unerklärte Symptome" die unzureichend Lyme-Borreliose zugeschrieben werden können, viele klinische und Psychoverhaltensweisen zeigen, die die erhebliche somatische und psychische Belastung offenbaren.

Ein früher Fokus auf alle psychischen und körperliche Symptome der Patienten, wie auch auf deren subjektive Wahrnehmungen von Krankheit und deren Folgen erfordert eine spezifischen Plan.


Ich frage mich gerade, ob ich das alles so richtig verstanden habe - denn dann frage ich mich auch, wofür eine solche Studie gut sein soll. Interessant wäre sicherlich auch, ob der Full-text noch mehr offenbart, vor allem, wer die anerkannten Experten sind und was genau da untersucht wurde. Icon_denker

Grüße vom Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#2

Urmel,

ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen - es müsste heißen: ein früher Fokus

Ich kann mir schon vorstellen, dass eine frühzeitige Erklärung ärztlicherseits für die Beschwerden, die durch die Borreliose auftreten, wesentlich zum besseren Verständnis beiträgt. Man weiß, was man hat, warum es so ist und nimmt es vielleicht deshalb nicht mehr so wichtig.

Ansonsten kommt man in den Teufelskreis, sich zu fragen, ob man sich das alles nur einbildet. Dann landet man unwillkürlich auf der Psychoschiene.
Das passiert nicht nur bei Borreliose. Undecided

Gruß - Rosenfan

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


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#3

Ein Interview mit Frau Dr. Hausteiner-Wiehle über "Beschwerden ohne konkrete körperliche Ursache", in dem auch mehrfach Borreliose erwähnt wird, findet sich bei W wie Wissen im Zusammenhang mit Hünerfelds Beitrag "Borreliose - eingebildete Krankheit" (rechte Spalte - Zusatzinterviews)

http://www.daserste.de/information/wisse...e-104.html

oder bei Odysso - SWR
"Die Psychosomatik-Expertin PD Dr. Constanze Hausteiner-Wiehle von der TU München (Klinikum rechts der Isar) über den Umgang mit Beschwerden, für die keine befriedigende Erklärung gefunden wird und den typischen Leidensweg eines Patienten mit der umstrittenen Diagnose "chronische Borreliose"

http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/ni...index.html
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#4

(03.01.2013, 00:05)landei schrieb:  "Die Psychosomatik-Expertin PD Dr. Constanze Hausteiner-Wiehle von der TU München (Klinikum rechts der Isar) über den Umgang mit Beschwerden, für die keine befriedigende Erklärung gefunden wird und den typischen Leidensweg eines Patienten mit der umstrittenen Diagnose "chronische Borreliose"

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Weiß der Arzt nicht aus noch ein, kann es nur die Psyche sein

Oder

„Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.“
Paul Watzlawick

LG, ticks
________________________________________________________
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#5

Bei 30% aller Fälle, die in eine Arztpraxis kommen, kann nach Wiehle keine Diagnose gefunden werden ! Mittel der Diagnosefindung: Blut, Bild gebende Verfahren (die ggf. nichts zeigen).Über die Amnamnese wird nicht gesprochen Wenn Blut und Bild nichts zeigen, gehts ab auf die psychosoziale Schiene, deren Nebenwirkungen geringer sein sollen als ein Behandlungsversuch mit Antibiotika!

Nach SWR-Odysso:

Dabei hat sich immer und immer wieder gezeigt, dass die Behauptungen der Borreliose-Aktivisten eben nur das sind: unbewiesene Behauptungen.

Warum Studien nicht immer das beweisen was man glaubt

Es gibt viele Gründe, warum die vermeintlichen wissenschaftlichen Beweise, die von den Borreliose-Aktivisten vorgebracht werden nicht taugen. Eine große Zahl von Studien hat große methodische Schwächen, so dass ihre Ergebnisse von vorneherein mehr oder minder wertlos sind. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn in Therapiestudien keine anerkannten und wissenschaftlich nachvollziehbaren Ein- und Ausschlusskriterien verwendet werden.


Nur wird leider vergessen zu erwähnen, dass die sogenannten evidenzbasierten Studien auch große methodischen Schwächen aufweisen können:

http://news.brown.edu/pressreleases/2012/08/lyme

Abstract:

Zitat:Lyme retreatment guidance may be flawed

A new statistical review calls into question studies that have been taken as proof that antibiotic retreatment for chronic Lyme disease is futile. That misunderstanding has led to medical guidance that discourages retreatment and insurance coverage for it. Instead, the authors of the review suggest, the proper reading of the studies and their data is that they prove nothing.
Zitat:Die Richtlinien für die wiederholte Behandlung von Lyme-Borreliose kann falsch sein

Eine erneute statistische Überprüfung stellt Studien infrage, die den Beweis erbringen, dass die Wiederbehandlung von chronischer Lyme-Erkrankung mit Antibiotika nutzlos ist. Dieses Missverständnis führte zu medizinischen Leitlinien, die die Wiederbehandlung und deren Abdeckung durch die Versicherungen nicht abdeckt.

Die Autoren der Zeitschrift schlagen vor, dass diese Studien und deren Daten, wenn sie sorgfältig gelesen werden, nichts beweisen.

Na denn, wer heilt hat Recht. Das ist für mich ausschlaggebend und ich fände es ganz nett als Patient mitentscheiden zu dürfen, wem ich die 30% Diagnose-Lücke (die ich als eindeutige Wissenslücke betrachte) zum Ausfüllen anvertraue.

Grüße vom Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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#6

Vielleicht wird die 30% Lücke (Wissenslücke, tolles Wortspiel) ab 2013 kleiner, denn ab da gibt es auch in der Psychiatrie Fallpauschalen, während heute hier im finanziell fast unbegrenztem Raum agiert werden kann. So ist das heute ziemlich einfach, ohne konkrete Diagnose auf die somatische Seite gedrückt zu werden.
Die Frage, ob das ab 2013 besser ist, wird sie Zeit zeigen, denn wer wirklich mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, kann sicherlich nicht immer in vorgegebenen Zeiträumen kuriert werden.

Andererseits:

"Denn künftig zählt bei der Abrechnung nicht mehr nur, wie lange ein Patient in einer Klinik behandelt wurde, sondern auch welche Krankheit er hatte. " ( ach, is ja kaum zu glauben)

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ps...-1.1517549

brauchen sie jetzt Namen für die jeweiligen psychischen Erkrankungen, das könnte zumindest für die zu Unrecht in die psychische Ecke gedrängten Patienten ein Vorteil werden.

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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