Kurz zu meiner (m, 25) Krankengeschichte:
Ende 2008: Ausbruch von Borreliose (Stadium 2 bis 3). Fast 3 Monate Doxy (400 mg/Tag), danach knapp 3 Jahre symptomfrei.
Ende 2011: Rezidiv oder Reinfektion, genau kann ich das nicht sagen. Entweder die Therapie im Jahr 2008 war nicht ausreichend, oder ich habe mich wieder infiziert. Ich arbeitete neben dem Studium kurzzeitig in einem Impfstoffunternehmen in AT, das einen Borre-Impfstoff entwickelt, und kam hier mit durch Borrelien infizierten Zecken in Kontakt. Allerdings halte ich eine Reinfektion für weniger wahrscheinlich als ein Rezidiv. Die Therapie bestand diesmal aus 4 oder 5 Wochen Doxy (400 mg/Tag), dann noch 3 Wochen Ceftriaxon i.v. (3 g/Tag). Unter Ceftriaxon langsame Verbesserung der Symptome, mittlerweile nahezu symptomfrei, nur ab und an ziept's mal irgendwo.
Als Kind und Jugendlicher hatte ich nie Karies. Lediglich mit 17 oder so wurden mal Fissuren gefüllt - weiß aber nicht, ob das schon initial kariös war oder ob es einfach gemacht wurde, damit keine Karies entsteht.
Naja, 2009 fing es dann an mit Approximalkaries (=Zwischenzahnraumkaries) an einem Backenzahn (hatte heftige Schmerzen und bin zum Notdienst). Ende 2009 bei der nächsten Kontrolle war dann der Nachbarzahn auch befallen (ebenso approximal). 2010 dann plötzlich wieder Zahnschmerzen , wieder Approximalkaries. Da reichte es mir dann - neben normalen Zähneputzen benutzte ich ab dem Zeitpunkt noch Zahnseidesticks und Listerine und ließ auf eigenen Wunsch hin halbjährlich eine prof. Zahnreinigung durchführen beim Zahnarzt.
Angeblich war dann lt. Zahnarzt auch alles in Ordnung, sogar noch bei meiner letzten Kontrolle vor einem halben Jahr.
Im Dezember 2012 war ich dann wieder zur Zahnreinigung und Kontrolle, allerdings bei einem neuen Zahnarzt.
Schock: 2 Zähne haben Approximalkaries, einmal davon sogar so tief, dass nicht klar war, ob eine Wurzelbehandlung nötig werden würde. Gestern hatte ich dann den Termin zum Füllen, auf einmal hieß es, ein neuer, dritter Zahn (der Nachbarzahn einer der beiden im Dezember festgestellten befallenen Zähne) sei auch kariös.
Naja, die beiden Zähne vom Dezember 12 habe ich mir nun gestern füllen lassen, den dritten nicht.
Ich bin höchst verwirrt, da ich, wie gesagt, fast schon ein Maximum an Zahnpflege betreibe (Zahnseidensticks, Mundspülungen, PZRs...) und nun trotzdem drei Löcher entstanden sind innerhalb eines halben Jahres. Der neue Zahnarzt meinte übrigens, das tiefe Loch hätte man schon vor einem halben Jahr deutlich sehen müssen. Eventuell hat ja mein alter Zahnarzt Mist gebaut und es übersehen?
Mein neuer Zahnarzt meinte, eigentlich mache ich eh schon das Maximalprogramm und er wüsste auch nicht, was ich noch tun kann. Aber das kann ja nicht angehen, oder?
Bisher war ich kariesfrei, und seit 2009 geht es Schlag auf Schlag, obwohl ich die Zahnpflege sogar noch massiv intensiviert habe. Und als Kind/Jugendlicher war ich absolut kariesfrei, obwohl ich nur ein 'normales' Zahnpflegeprogramm durchspielte (2 mal tägl. Zähne putzen).
Eine genetische Disposition kann ich wohl eher vernachlässigen - einerseits hätte sich dann v.a. schon in meinen jungen Jahren eine Kariesanfälligkeit zeigen sollen, andererseits ist meine Familie sehr zahngesund: Meine Eltern haben nur wenige Löcher, meine Schwester ist mit 30 Jahren - obwohl sie sich nur einmal bis zweimal am Tag die Zähne putzt und sonst nichts weiter - noch völlig kariesfrei.
Da ich auch an meiner Ernährung nichts umgestellt habe, bleibt für mich der einzige zeitliche Zusammenhang die Antibiotika-Therapie aufgrund der Borreliose (die war ja 2008, und 2009 fing es mit der Karies an).
Würde gerne mal wissen, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt und da einen Zusammenhang seht?
Ich selbst bin zwar Molekularbiologe (allerdings kein Mikrobiologie), habe aber keine Publikationen zu dem Thema gefunden. Insofern wären Erfahrungswerte von Borre-Betroffenen sicherlich interessant. Es wäre aus meiner Sicht durchaus vorstellbar, dass es durch die AB zu einer Verschiebung des oralen Mikrobioms in den kariogenen Bereich kommen könnte... kennt man ja auch von anderen Mikrobiomen im Körper. Ich hatte immer schon Probleme mit dem Darm (Blähungen, Durchfall - lt. Arzt Reizdarm), welche für 6 Monate schlagartig verschwanden, als ich das Ceftriaxon i.v. bekam. Das deutet wohl auf eine Dünndarmfehlbesiedelung hin, die durch AB-Einnahme (und gleichzeitigen Aufbau der Darmflora) zumindest temporär in den Griff bekommen werden konnte.
Mit meinem Latein bzgl. der Zähne bin ich nun am Ende - ich nehme ab sofort Elmex Gelee (1x pro Woche), Chlorhexamed als Antiseptikum (1x pro Woche Mund spülen), nehme nun zweimal täglich statt einmal täglich Zahnseide und habe meine Listerine (100 ppm Flourid) durch eine Elmex-Spülung (500 ppm Flourid) ausgetauscht. Sollte das nicht mehr helfen, weiß ich auch nicht mehr weiter.
Wäre interessant, ob ihr auch solche Erfahrungen bzgl. Karies habt, die in zeitlichem Zusammenhang mit einer (hochdosierten) AB-Therapie stehen könnten...
Danke :)
Ende 2008: Ausbruch von Borreliose (Stadium 2 bis 3). Fast 3 Monate Doxy (400 mg/Tag), danach knapp 3 Jahre symptomfrei.
Ende 2011: Rezidiv oder Reinfektion, genau kann ich das nicht sagen. Entweder die Therapie im Jahr 2008 war nicht ausreichend, oder ich habe mich wieder infiziert. Ich arbeitete neben dem Studium kurzzeitig in einem Impfstoffunternehmen in AT, das einen Borre-Impfstoff entwickelt, und kam hier mit durch Borrelien infizierten Zecken in Kontakt. Allerdings halte ich eine Reinfektion für weniger wahrscheinlich als ein Rezidiv. Die Therapie bestand diesmal aus 4 oder 5 Wochen Doxy (400 mg/Tag), dann noch 3 Wochen Ceftriaxon i.v. (3 g/Tag). Unter Ceftriaxon langsame Verbesserung der Symptome, mittlerweile nahezu symptomfrei, nur ab und an ziept's mal irgendwo.
Als Kind und Jugendlicher hatte ich nie Karies. Lediglich mit 17 oder so wurden mal Fissuren gefüllt - weiß aber nicht, ob das schon initial kariös war oder ob es einfach gemacht wurde, damit keine Karies entsteht.
Naja, 2009 fing es dann an mit Approximalkaries (=Zwischenzahnraumkaries) an einem Backenzahn (hatte heftige Schmerzen und bin zum Notdienst). Ende 2009 bei der nächsten Kontrolle war dann der Nachbarzahn auch befallen (ebenso approximal). 2010 dann plötzlich wieder Zahnschmerzen , wieder Approximalkaries. Da reichte es mir dann - neben normalen Zähneputzen benutzte ich ab dem Zeitpunkt noch Zahnseidesticks und Listerine und ließ auf eigenen Wunsch hin halbjährlich eine prof. Zahnreinigung durchführen beim Zahnarzt.
Angeblich war dann lt. Zahnarzt auch alles in Ordnung, sogar noch bei meiner letzten Kontrolle vor einem halben Jahr.
Im Dezember 2012 war ich dann wieder zur Zahnreinigung und Kontrolle, allerdings bei einem neuen Zahnarzt.
Schock: 2 Zähne haben Approximalkaries, einmal davon sogar so tief, dass nicht klar war, ob eine Wurzelbehandlung nötig werden würde. Gestern hatte ich dann den Termin zum Füllen, auf einmal hieß es, ein neuer, dritter Zahn (der Nachbarzahn einer der beiden im Dezember festgestellten befallenen Zähne) sei auch kariös.
Naja, die beiden Zähne vom Dezember 12 habe ich mir nun gestern füllen lassen, den dritten nicht.
Ich bin höchst verwirrt, da ich, wie gesagt, fast schon ein Maximum an Zahnpflege betreibe (Zahnseidensticks, Mundspülungen, PZRs...) und nun trotzdem drei Löcher entstanden sind innerhalb eines halben Jahres. Der neue Zahnarzt meinte übrigens, das tiefe Loch hätte man schon vor einem halben Jahr deutlich sehen müssen. Eventuell hat ja mein alter Zahnarzt Mist gebaut und es übersehen?
Mein neuer Zahnarzt meinte, eigentlich mache ich eh schon das Maximalprogramm und er wüsste auch nicht, was ich noch tun kann. Aber das kann ja nicht angehen, oder?
Bisher war ich kariesfrei, und seit 2009 geht es Schlag auf Schlag, obwohl ich die Zahnpflege sogar noch massiv intensiviert habe. Und als Kind/Jugendlicher war ich absolut kariesfrei, obwohl ich nur ein 'normales' Zahnpflegeprogramm durchspielte (2 mal tägl. Zähne putzen).
Eine genetische Disposition kann ich wohl eher vernachlässigen - einerseits hätte sich dann v.a. schon in meinen jungen Jahren eine Kariesanfälligkeit zeigen sollen, andererseits ist meine Familie sehr zahngesund: Meine Eltern haben nur wenige Löcher, meine Schwester ist mit 30 Jahren - obwohl sie sich nur einmal bis zweimal am Tag die Zähne putzt und sonst nichts weiter - noch völlig kariesfrei.
Da ich auch an meiner Ernährung nichts umgestellt habe, bleibt für mich der einzige zeitliche Zusammenhang die Antibiotika-Therapie aufgrund der Borreliose (die war ja 2008, und 2009 fing es mit der Karies an).
Würde gerne mal wissen, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt und da einen Zusammenhang seht?
Ich selbst bin zwar Molekularbiologe (allerdings kein Mikrobiologie), habe aber keine Publikationen zu dem Thema gefunden. Insofern wären Erfahrungswerte von Borre-Betroffenen sicherlich interessant. Es wäre aus meiner Sicht durchaus vorstellbar, dass es durch die AB zu einer Verschiebung des oralen Mikrobioms in den kariogenen Bereich kommen könnte... kennt man ja auch von anderen Mikrobiomen im Körper. Ich hatte immer schon Probleme mit dem Darm (Blähungen, Durchfall - lt. Arzt Reizdarm), welche für 6 Monate schlagartig verschwanden, als ich das Ceftriaxon i.v. bekam. Das deutet wohl auf eine Dünndarmfehlbesiedelung hin, die durch AB-Einnahme (und gleichzeitigen Aufbau der Darmflora) zumindest temporär in den Griff bekommen werden konnte.
Mit meinem Latein bzgl. der Zähne bin ich nun am Ende - ich nehme ab sofort Elmex Gelee (1x pro Woche), Chlorhexamed als Antiseptikum (1x pro Woche Mund spülen), nehme nun zweimal täglich statt einmal täglich Zahnseide und habe meine Listerine (100 ppm Flourid) durch eine Elmex-Spülung (500 ppm Flourid) ausgetauscht. Sollte das nicht mehr helfen, weiß ich auch nicht mehr weiter.
Wäre interessant, ob ihr auch solche Erfahrungen bzgl. Karies habt, die in zeitlichem Zusammenhang mit einer (hochdosierten) AB-Therapie stehen könnten...
Danke :)