Immunerkrankungen durch Minocyclin
Arznei Telegramm 1996 (!)
http://www.arznei-telegramm.de/html/1996...23_03.html
"Neben einer direkten, dosisabhängigen Leberschädigung, die offensichtlich allen Tetrazyklin-Derivaten zukommt, weisen Fieber, Abgeschlagenheit, Lymphadenopathie und Eosinophilie vor Einsetzen der Hepatitis auf eine immunallergische Schädigung durch Minocyclin hin."
"Unverträglichkeit vom 'Autoimmuntyp' wird jetzt bei sieben Personen nach monate- bis jahrelanger Einnahme von Minocyclin beschrieben. Bei allen läßt sich eine chronisch aktive Hepatitis ohne Eosinophilie sichern. Die Patienten leiden an Polyarthralgie oder Polyarthritis. Es finden sich antinukleäre Antikörper. Bei fünf Personen, die das Tetrazyklin erneut einnehmen, kehren die Beschwerden zurück."
"Bis April 1994 gingen dem CSM 11 Berichte mit Verdacht auf Minocyclin-induzierten systemischen Lupus erythematodes zu. Auch bei dieser Immunreaktion lassen sich antinukleäre Antikörper nachweisen. Gelenkschmerzen, Fieber, Hautausschlag und andere Beschwerden klingen nach Absetzen des Antibiotikums ab."
"FAZIT: Immunerkrankungen wie Lupus erythematodes-ähnliches Syndrom und zum Teil tödlich verlaufende Hepatitiden unter Minocyclin (KLINOMYCIN u.a.) stehen der Anwendung des als Akne-Spezifikum beworbenen Tetrazyklins entgegen. Unter Abwägung von Nutzen und Risiken halten wir Minocyclin für entbehrlich. Reicht die äußerliche Behandlung der Akne nicht aus, ist niedrig dosiertes Doxycyclin (50 mg/Tag: CLINOFUG D 50, Doxycyclin, Doxycyclin 50 u.a.) wirksam und besser verträglich."