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26.02.2016, 09:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.02.2016, 09:31 von
Valtuille.)
Ergebnisse der Evaluation von Laanes und Mysteruds Dunkelfeldmethode
Dazu wurden Proben von 21 Patienten, die zuvor ein positives Dunkelffeldergebnis hatten, und 41 gesunde Kontrollpatienten verblinded getestet (in 5 Laboren per PCR, in einem per Serologie und zusätzlich einmal per konventioneller Mikroskopie (nur Babesien) und einmal von Laane/Mysterud).
Laane und Mysterud glaubten bei 66% der Patienten Borrelien/Babesien zu entdecken und zusätzlich bei 85% der Kontrollgruppe.
Konventionelle Babesienmikroskopie konnte bei keiner Probe Babesien entdecken, ebensowenig PCR-Tests.
Borrelien-DNS wurde bei einem Patienten in der Patientengruppe und bei 8 der Kontrollgruppe entdeckt (!).
Die von L/M als Borrelien und Babesien interpretierten Strukturen konnten nicht durch etablierte Verfahren bestätigt werden, was die Laane-Mysterud-Methode falsifiziert und die Wichtigkeit von vernünftiger Validierung unterstreicht, bevor neue Testmethoden eingeführt werden.
Abstract:
http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.31...ode=infd20
Zu der Methode von Mysterud und Laane:
https://www.researchgate.net/publication...techniques
http://www.apollon.uio.no/english/articl...relia.html
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Das bedeutet also, Dunkelfeldmikroskopie ist Unsinn?
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Danke, Luddi,
so würde ich es auch sehen.
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26.02.2016, 18:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.02.2016, 18:40 von
Valtuille.)
Dunkelfeldmikroskopie per se ist kein Unsinn, die Frage ist wann und wie man sie einsetzt (bei welcher Krankheit, welches Probenmaterial) und auch wo man sie machen lässt. Teilweise bieten sowas Menschen mit geringer Expertise an, die bestenfalls mal einen Wochenendkurs besucht haben. Das ist natürlich was anderes, als wenn das jemand mit einer entsprechenden Ausbildung (z.B. Pathologen) machen.
Wenn in 5 Laboren mittels PCR und zusätzlich per konventioneller Mikroskopie (die bei Malaria nach wie vor Goldstandard ist) in keiner Probe Babesien entdeckt werden, L/M jedoch in 88 % der gesunden Kontrollpatienten und 66% der Patientenproben (die sie zuvor alle als positiv interpretiert hatten) Borrelien oder Babesien zu erkennen glauben, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie recht haben?
Das ist kaum schönzureden...
Bei Borrelien macht Dunkelfeld aus Blut nur bedingt Sinn, da sich Borrelien im Spätstadium sehr selten im Blut aufhalten, da ist mittels evaluierter Verfahren die Erfolgsquote auch im Frühstadium sehr gering. Die Sensitivität wird dabei als ein weniger großes Problem betrachtet als das Sampling.
Sehr auffällig sind die positiven Borrelien-PCRs bei den Kontrollpatienten, wo man mal genauer in der Studie nachlesen müsste, wie es sich damit verhält.
Bei der Mikroskopie ist entscheidend, wer hinter dem Mikroskop sitzt, das benötigt viel Erfahrung und Wissen. Wer sich schon mal die ersten Mikroskopie-Bilder von Borrelien von Willy Burgdorfer angesehen hat, weiß was ich meine.
Als Patient kann man das kaum bis gar nicht einschätzen, weshalb man sich gut überlegen sollte, ob man das machen lässt und welche Konsequenzen man aus einem negativen oder positivem Ergebnis zieht.
Übertragen lassen sich die Ergebnisse natürlich nur sehr eingeschränkt - es ging dabei auch um die spezielle Methode von Laane und Mysterud.
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Danke dir für die ausführliche Ergänzung. Ich frage mich immer, ob ich für mich eine Erkenntnis aus solchen Studien ziehen kann...
Zumindest hat meine Spezi mein Blut nach Bayern zu einer Privatärztin geschickt, die das andauernd macht. Sie fand keine Borrelien(die haben sich eh zurückgezogen) aber Clamydien....jetzt bekomm ich Azi dazu.... und hoffe, dass es hilft...Sorry, das war off topic, aber die beiden Herren, die an dieser Studie teilgenommen haben, sind mir gänzlich unbekannt...? ....was nichts heißt....Darf ich fragen, ob Du im medizinischen Gewerbe tätig bist?
LG Bettina
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12.04.2016, 14:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.04.2016, 15:02 von
Valtuille.)
Hier ist ein Auszug von einem Kommentar von Dessau zu dieser Studie zu lesen:
http://rel-risk.blogspot.de/2016/04/step...scope.html
Neben genereller Kritik an nicht validierter Borreliosediagnostik und qualitativ mangelhafter Studien wird gesagt, dass Dunkelfeldmikroskopie zur Diagnostik der Borreliose keine Relevanz zukommt. Zwar habe man durch Kultur und PCR Borrelien im Blut nachweisen können, jedoch war die Konzentration der Borrelien im Blut sehr gering (1 Bakterienzelle pro 10ml Blut bei Erythema migrans Patienten). Daher ist die Konzentration der Erreger aus Blut viel zu gering, als dass man sie in einem Bluttropfen entdecken könnte. Eine 10000fach höhere Konzentration wäre notwendig, um eine ausreichende Sensitivität zu erreichen.
Auch für Babesien wäre die evaluierte Methode nicht geeignet, da es einer Färbe-Methode zur korrekten Identifizierung bedarf.
Hier noch ein Artikel auf Norwegisch mit weiteren Infos:
www.fhi.no/artikler/?id=118499
Was Laane und Mysterud gesehen haben, weiß wohl aber auch sonst niemand. Man vermutet Artefakte oder Debris.
Zudem steht noch folgendes (google-Translate):
"Borrelia-ähnliche Strukturen in 52% der Patienten und in 61% der Kontrollpersonen
Babesia artige Strukturen wurden in 57% der Patienten und in 85% der Kontrollgruppe beobachtet"
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Ich hab noch eine Null unterschlagen (inzwischen editiert).
Es ist wohl so gemeint, dass man eine 10.000fach höhere Konzentration an Erregern im Blut benötigen würde, um wirklich zuverlässig was in einem Blutstropfen zu finden.
Wobei, soweit ich weiß, fast nur im Frühstadium aus Blut kultiviert wurde, wenn man die Sapi-Studie mal außen vor lässt. Im Spätstadium ist es wohl nochmal deutlich schwieriger, was zu finden.
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