(23.04.2018, 18:24)Valtuille schrieb: Das mit den Wirkspiegeln und MHK bei Wildstämmen ist nochmal eine andere Geschichte.
Inwiefern?
(23.04.2018, 18:24)Valtuille schrieb: Dass es wenig publizierte Fälle mit gelungener Kultur nach Antibiose gibt, ist ja schonmal ein guter Indikator, dass erworbene Resistenzen keine große Rolle spielen können.
Man hat doch schon vor Antibiose Probleme die Keime überhaupt anzuzüchten. Insofern beweist das nicht viel, wenn man keine Erreger anzüchten kann.
(23.04.2018, 18:24)Valtuille schrieb: Wie gesagt, bei Erythromycin hat man es ja zügig gemerkt, weil es vermehrt Fälle gab, wo es nicht zu einem klinischen Ansprechen kam.
Erytromycin ist doch aber in vitro wirksam, in vivo dann nicht? Das wäre ja dann keine Resistenz im engeren Sinn. Mir geht es darum, dass ein Wirkstoff, etwa Doxy, initial wirksam ist, und dann bei Folgetherapien keine Wirksamkeit mehr zeigt (wie etwa für verschiedene Wirkstoffe von Klaus hier beschrieben, bzw. die PTLDS-Studien kann man auch in diese Richtung interpretieren, falls man eine Erregerpersistenz unterstellt). Erythromycin wirkt ja selbst bei der initialen Behandlung der Frühmanifestation nicht.
(23.04.2018, 18:24)Valtuille schrieb: Das müsste es ja analog zu den anderen Antibiotika geben und bei zweifelsfreien Borreliosen würde man das auch merken.
Wie gesagt gehts mir persönlich eher um die Frage der Therapieversager bei Langzeitantibiosen bzw. wiederholtem Einsatz des gleichen Wirkstoffs. Da man bei diesen Leuten praktisch nie Erreger isolieren kann, kann man natürlich auch kein Antibiogramm machen, sondern müsste das in vitro simulieren.
(23.04.2018, 18:24)Valtuille schrieb: In vitro hat man ja auch entsprechende Versuche gemacht (bspw. bei Kim Lewis), ohne Erfolg.
Woher hast du die Info? Ich kann mich nicht erinnern, dass Lewis jemals was zur Borreliose publiziert hat.
(23.04.2018, 18:24)Valtuille schrieb: Langzeitbehandlungen sind nochmal ein ganz anderes Thema, da wurden ja prinzipiell so gut wie nie kulitivierbare Erreger gefunden.
Ich würde zumindest mal die Vermutung äußern, dass wenn man Borrelien über Monate/Jahre oder auch wiederholt mit demselben Wirkstoff - vor allem bei subtherapeutischen Dosen - behandelt, dass dann Resistenzen entstehen können. Ich kann mir eher nicht vorstellen, dass die Konzentrationen von Doxy in Sehnen, Bändern oder Gehirn ausreichend hoch sind, um die Borrelien zu eliminieren.
Aktuell mache ich bei mir die Beobachtung, dass Doxy/Mino über 6 Wochen nicht nur nichts brachte, sondern die Symptomatik sogar noch voranschreitet. Nun könnte man argumentieren, dass dann eben keine Borreliose vorliegt. Nehme ich aber ein Cephalosporin zu den Tetras dazu (z.B. Cefuroxim, Ceftriaxon), so bessert sich die Symptomatik sehr rasch, um dann nach Absetzen ebenso schnell zurückzukommen. Mir fällt da keine andere Krankheit ein, die meine Symptome verursachen kann und auf Cephs anspricht, außer eben die B. (Lues ja nun aktuell ausgeschlossen).