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Wanderröte bedeutet immer Borreliose?
#21

Hallo Blazer, ich muss auch sagen, dass mich die Aussagen vom Hautarzt und auch Hausarzt irritiert haben. Weiß meiner Du mit 10-14 Tagen…..nach 10-14 Tagen Antibiotika muss alles weg sein? Jetzt nach 3 Tagen sieht es noch relativ unverändert aus.
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#22

Es gibt Leute hier zB Urmel die das besser Wissens als ich, meines Wissens jedoch:

Mindestens 10-14 Tage, allerdings sollte man mindestens einnehmen bis die Wanderröte weggeht. ZB wenn die wanderröte 18 Tage braucht braucht sie eben 18 Tage. Erst dann absetzen. Wenn sie am 10 Tag schon weg ist nimmst du es vielleicht noch 2 Tage weiter etc.
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#23

Ok , jetzt verstehe ich. Ich werde die Antibiotika aber die 3 Wochen durchnehmen, auch wenn die Wanderröte vorher weggeht.
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Thanks given by: urmel57 , Regi
#24

(15.07.2023, 13:19)Neuer2023 schrieb:  Der eine Hautarzt meinte übrigens, dass die Wanderröte nicht immer eine Infektion bedeutet. Dies sagte mir auch ein Hausarzt……je mehr man sich damit beschäftigt, je unsicherer wird man.
Eine Wanderröte beweist die Borreliose, zumindest wenn sie typisch aussieht und auch noch ein Zeckenstich erinnerlich ist. Diagnose und Therapie der Borreliose ist schon schwierig, wenn sie nach Schulbuch verläuft. Wenn sie dann auch noch einen nicht leitliniengerechten Verlauf nimmt, wirds kompliziert. Ursache dafür sind fehlende zuverlässige Diagnostika, die aktive von früher durchgemachten Borreliosen unterscheiden können. Aber auch wenn wir einen solchen Test hätten, wäre es schwierig, allfällige Symptome eindeutig einer Borreliose zuzuordnen, da ausser der typisch aussehenden Wanderröte kein Symptom beweisend ist und es möglicherweise Leute gibt, die symptomlos Borrelien beherbergen. Es kann z.B. symptomlos bis zu Jahrzehnte dauern, bis sich eine Borreliose in einem späten Stadium bemerkbar macht.

Ein weiterer Grund für Unsicherheiten findet sich im allgemein im Forschungsdefizit, nicht nur bei den Diagnostika sondern auch bei klinischen Therapiestudien.

Aus diesen Unsicherheiten sind ein Expertenstreit und unterschiedliche Leitlinien zur Diagnose und Therapie der Borreliose entstanden.
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Lager A spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung, Lager B in etwa die Meinung der Lyme-Docs (hier oft als Spezi bezeichnet).

Bemühungen von Betroffenen und Patientenvertretern, die Situation zu verbessern, hat nicht zu mehr Forschung geführt. Viel mehr ist eher ein Krieg entstanden, wo meistens jeder seine Meinung als Fakt hinstellt. Die Fronten sind verhärtet. Was genau Lyme-Docs machen, die Situation auch für Kassenpatienten zu verbessern, erschliesst sich mir nicht. Manchmal erscheinen Artikel in Fachzeitschriften, die eher Verwirrung stiften und an Patienten-Bashing nicht zu übertreffen sind. (https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Chr...30960.html). Was dann im Studium und an Ärztefortbildungen hinter vorgehaltener Hand weitergegeben wird, kann ich mir vorstellen. Zu einer besseren Versorgung für atypische und/oder chronische Verläufe führt das aber bestimmt nicht. Wirklich wissen tut keiner was. Du wirst deshalb keine Informationen finden oder bekommen, die sich decken oder hieb- und stichfest sind.

Des weiteren denke ich, dass die wenigsten Ärzte die kompletten gängigen Leitlinien jemals gelesen haben, mal davon abgesehen, dass es solche für bestimmte Borreliose-Formen gar nicht gibt. Dass es da noch alternative Leitlinien gibt, werden wohl nur die wenigsten auf dem Schirm haben.

Für deine Situation: Du kannst nichts anderes machen, als die Therapie durchzuziehen. Wenn am Ende noch Symptome vorhanden sind, würde ich an deiner Stelle dranbleiben und mich für die Kontrolle sofort um einen Termin bei einem Spezi bemühen, auch wenn die oft privat bezahlt werden müssen. Das gilt auch, wenn du nach symptomloser Phase dubiose Symptome entwickelst, die keiner anderen Krankheit zugeordnet werden können. Du bist aber klar im Vorteil. Je früher behandelt wird, desto grösser die Chancen auf Heilung.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Filenada , hanni , FreeNine , Sabine , urmel57
#25

Hallo Regi, danke für die Informationen. Muss den die Einstichstelle auch komplett verschwinden? Bei mir sieht es wirklich typisch aus mit der Wanderröte. Einstichstelle als dunkelster Fleck, dann der Wanderrötering mit ein paar Zentimeter Abstand. Habe jetzt das Gefühl am 4 Tag der Antibiotikaeinnahme, dass die Wanderröte verblasst, kann mich aber auch täuschen. Der Einstichpunkt ist aber unverändert dunkel. Muss der auch komplett weg sein nach den 3 Wochen? Ja mit den Ärzten ist es immer so ein Thema. Mir wurde die Stelle der Zecke zum Beispiel von der Arzthelferin schon desinfiziert, als Vorbereitung für den Arzt (dieser hat es also gar nicht mitbekommen)….jetzt lese ich, dies steigert die Gefahr einer Infektion. Werde mir jetzt eine Zeckenzange kaufen und die beim nächsten mal selbst rausziehen. Gibt es irgendwo eine Liste mit Ärzten , geordnet nach Postleitzahlen, die sich wirklich mit der Materie auskennen und wo man ggf. dann noch mal vorstellig werden kann?
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#26

(16.07.2023, 10:26)Neuer2023 schrieb:  Werde mir jetzt eine Zeckenzange kaufen

Bitte bitte nicht! Die Backen einer Zeckenzange sind zu breit. Genauso schlecht sind Pinzetten, mit denen man Härchen zupft, da deren beiden Enden zu dicht zusammen sind. Damit wird die Zecke gequetscht und man injiziert sich die Erreger selbst. Um dieses Ergebnis zu bekommen, kann man die Zecke auch drin lassen...

Arrow  Kauf Dir stattdessen eine superspitze Pinzette (für bessere Handhabbarkeit: superspitz und vorn leicht gebogen), mit der Du die Zecke direkt über Deiner Haut zu fassen bekommst.
Ansonsten gibt's noch Zeckenschlingen (ähnlich der Fadeneinfädelhilfe aus Omas Nähkasten) oder Zeckenkarten.
Hat mich nichts dergleichen zur Hand, kann man auch paar lange Haare miteinander verdrillen oder einen Faden nehmen, einen lockeren Knoten damit machen, die entstandene Schlinge um die Zecke legen und direkt über der Hautpartie zuziehen und somit die Zecke "köpfen". Oder mit 'nem/'ner Cutter/Rasierklinge "köpfen".
Wenn was drin bleibt (Zecken haben keinen Kopf, das ist der Stechapparat), eitert's von allein raus oder kann z. B. vom Doc mit 'nem Skalpell rausgepopelt werden. Wichtiger ist, daß der Körper der Zecke nicht gequetscht wird, deshalb nicht diese entsetzlichen Zeckenzangen verwenden!

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: urmel57 , Sabine
#27

So wie Filenada sagt.
Und vorher vereisen, mit einem Kältespray.
Die Zecke geht dabei innerhalb eines Sekundenbruchteils in einen komplett festen Aggregatzustand über und transferiert augenblicklich keine Flüssigkeiten mehr - sie hat keine Möglichkeit als Reaktion auf den Angriff mit der Zange noch ihren Schmerz in die Wunde zu kotzen...
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Thanks given by: Sabine
#28

Meinst Du dieses Zeckenvereisungsset N1?
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Thanks given by: Claas
#29

Das kenne ich nicht...
Es gab mal vor 10Jahren ein Produkt, das hieß Tickner o.ä. - das war im Grunde ein Vereisungsspray mit aufgesetzter Zeckenzange.
Es funktioniert aber jeder Kältespray plus Pinzette.
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Thanks given by:
#30

Zitat:Muss den die Einstichstelle auch komplett verschwinden?
Darüber scheiden sich die Geister. Ich fragte deswegen vor Jahren mal meine Spezi und sie meinte, dass bei nicht abheilender Stichstelle eine Ko-Infektion im Spiel sein könnte. Ich erinnere mich aber nicht mehr, ob das sie von Bartonellen oder Babesien sprach. Jedenfalls gibts dazu so gut wie keine hieb- und stichfeste Forschungsergebnisse, allerhöchstens Praxiserfahrung seitens der Lyme-Docs. Ich persönlich würde das biopsieren lassen, wenn die Stichstelle bis Ende der Therapie nicht abheilt und die Probe mittels PCR auf entsprechend verdächtige Erreger untersuchen lassen. Welche, nebst Borrelien müsste ich erst recherchieren oder meine Spezi fragen. Eine Hautverletzung sollte innert 3 Wochen locker abheilen, wenn sie sauber gehalten wird und es unwahrscheinlich ist, dass nachträglich Erreger eindringen konnten (desinfizierst du die Hautverletzung regelmässig?). Die Herausforderung ist natürlich wie immer, einen Arzt zu finden, der da mitspielt und weiss, welches Labor damit Erfahrung hat.



Zitat:Gibt es irgendwo eine Liste mit Ärzten , geordnet nach Postleitzahlen, die sich wirklich mit der Materie auskennen und wo man ggf. dann noch mal vorstellig werden kann?
Gibt es z.B. hier:
https://www.borreliose-nachrichten.de/bo...zte-liste/


Oder du kontaktierst für eine Arztempfehlung eine Beratungsstelle der Selbsthilfe:
https://www.borreliose-nachrichten.de/bo...e-gruppen/

Oder du fragst unter Beachtung der Forenregeln in dieser Rubrik dieses Forums:
https://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=15

Wichtig dabei ist, dass du dir im Klaren bist, welche Richtung du einschlagen möchtest und explizit danach fragst, ob der "Spezi" das auch anbietet, weil meiner Meinung in den Praxen verschiedenste, mehr oder weniger sinnvolle Ansätze verfolgt werden. Ich an deiner Stelle, würde als erstes die Therapie verlängern und dabei das AB wechseln wollen. Die Wartezeiten auf einen Termin können lang sein. Bleibe hartnäckig und mach es dringend unter Angabe, dass es sich um eine Therapieversagen im Frühstadium handelt. Ich würde die Therapie möglichst ohne oder nur mit kurzer Pause fortsetzen wollen. "Spezis" müssen oft privat bezahlt werden. Auf weitere Borrelientests, egal welcher Art ausser PCR von Hautprobe hinsichtlich möglicher Ko-Infektion, würde ich verzichten wollen. Kosten nur Geld und sagen nichts handfestes aus. Wer etwas anderes über Borreliosetests erzählt, lügt oder weiss es nicht besser.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: micci , Sabine


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