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Neuer Ansatz zur antibiotischen Bekämpfung von Borrelien und anderen Bakterien
#1

Neue Studie aus den USA von der Duke Univesity unter weiterer Beteiligung (u. a. Monica Embers). In dem Projekt war vor seinem Tod noch Neil Spector beteiligt, dem es auch gewidmet ist. Neil Spector hat angestoßen, dass Methoden der Krebsforschung auf Borreliose angewendet werden, hier ist das erste Ergebnis. Das Forschungsvorhaben wurde von der Bay Area Lyme Association und der Cohen-Foundation gefördert.
Der neue Ansatz, nicht essenzielle Proteine anzugreifen, könnte laut Studie zu einem Paradigmenwechsel in der Antibiotikaforschung führen.

Deep L schrieb:Borrelia burgdorferi HtpG mit einem Berserker-Molekül angreifen - eine Strategie für die Entwicklung antimikrobieller Mittel

Abstract:
Die herkömmliche Entdeckung antimikrobieller Mittel beruht auf der Ausrichtung auf essenzielle Enzyme in pathogenen Organismen, was dazu beiträgt, dass es nur wenige neue Antibiotika für resistente Stämme gibt. Indem wir ein nicht-essentielles Enzym, HtpG von Borrelia burgdorferi, als Zielscheibe für tödliche Wirkstoffe nutzen, erweitern wir die Möglichkeiten, die bei einem Krankheitserreger für eine Behandlung in Frage kommen. Wir haben HS-291 synthetisiert, einen HtpG-Inhibitor, der an das photoaktive Toxin Verteporfin gekoppelt ist. Reaktive Sauerstoffspezies, die durch Licht erzeugt werden, ermöglichen es HS-291, Borrelienkulturen zu sterilisieren, indem es die Oxidation von HtpG und einer diskreten Untergruppe von Proteinen in der Nähe des Chaperons verursacht. Dies führte zu einem irreversiblen Kollaps des Nukleoids und zu einem Ausbluten der Membran. Die Bindung von Verteporfin an den HtpG-Inhibitor war von entscheidender Bedeutung, da freies Verteporfin im Gegensatz zu HS-291 nicht von Borrelien gehalten wurde. Aus diesem Grund vergleichen wir HS-291 mit einem Berserker, der, sobald er selektiv absorbiert und aktiviert wird, in der Biologie des Erregers verheerenden Schaden anrichtet. Diese Strategie erweitert das arzneimittelbare pathogene Genom und gleicht die Antibiotikaresistenz aus, indem sie auf nicht-essentielle Proteine abzielt.

Link zum Pressetext:
https://www.bayarealyme.org/blog/researc...ory-tests/

Link zum Volltext:
https://www.cell.com/cell-chemical-biolo...all%3Dtrue

The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
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Thanks given by: Claas , micci , urmel57 , FreeNine , Regi , USch4 , borrärger , berta
#2

Ich habe das jetzt nur ansatzweise verstanden.
Normale Antibiotika zielen darauf ab, für die Bakterien essentielle, lebensnotwendige Enzyme zu blockieren. Hier war ein nicht essentielles Enzym das Ziel. Dazu wurde ein photoreaktiver Wirkstoff entwickelt, der mit dem Enzym der Borrelien reagiert, das in deren Zellmembran sitzt. Der Wirkstoff wird von den Bakterien aufgenommen. Durch Licht wird der Stoff aktiviert, es entstehen reaktive Sauerstoffverbindungen, die die Bakterien schädigen und abtöten.

Das Enzym der Borrelien unterscheidet sich etwas von dem entsprechenden, analogen menschlichen Enzym, d.h. man könnte es noch anpassen, dass es selektiv nur das Borrelien-Enzym bindet. Das Problem bei der Aktivierung durch Licht ist allerdings, dass das Licht ja nicht durch das Gewebe in den Körper eindringt.
Sie wollen das ähnlich auch für andere Krankheitserregende Bakterien versuchen. Der Vorteil wäre, dass keine Resistenzen entstehen.

Klingt mehr nach Grundlagenforschung. Gruslige Filme mit schlängelnden Borrelien.
Nicht so, dass es bald ein Mittel gibt, das angewendet werden kann.
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Thanks given by: Regi , borrärger , Claas , FreeNine


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