[FreeNine]

Uniklinikum Würzburg:
Wie ein fehlgeleitetes Immunsystem Gelenkentzündungen nach einem Zeckenstich aufrechterhält 

16.09.2024
Neue Studie entschlüsselt zentrale Mechanismen hinter antibiotikaresistenter Lyme-Arthritis (ARLA)

Ein Team aus der Kinderklinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) zeigt, wie bestimmte Zellen unseres Immunsystems zuerst die durch einen Zeckenstich ausgelöste Borrelien-Infektion bekämpfen und dann bei manchen Menschen eine Fehlreaktion auslösen, die zu einer chronischen Gelenkentzündung führt. Dieses Wissen hilft nicht nur bei der Diagnose und Behandlung von ARLA, sondern liefert auch Hinweise darauf, wie Infektionen und das Immunsystem bei anderen Krankheiten wie der rheumatoiden Arthritis zusammenwirken

.

TCR-β-Motiv unterscheidet ARLA von anderen rheumatischen Erkrankungen

Johannes Dirks und das Würzburger Team haben in den Gelenken von ARLA-Patientinnen und -Patienten aus Deutschland eine besondere Art der Immunantwort entdeckt, die durch T-Zell-Rezeptoren (TCR) gesteuert wird. T-Zell-Rezeptoren sind Proteine auf der Oberfläche von T-Zellen, einer Art weißer Blutkörperchen, die eine zentrale Rolle im Immunsystem spielen. Durch bioinformatische Analysen identifizierten die Forschenden ein charakteristisches Muster in den TCR, das ARLA-Patienten von anderen rheumatischen Erkrankungen unterscheidet, das sogenannte TCR-β-Motiv. Die Struktur in der β-Kette des TCR wird von T-Zellen genutzt, um fremde oder veränderte körpereigene Moleküle zu erkennen. 

PS. Mir stellt sich die Frage.:
Woher wissen sie sicher, dass die Borrelien alle beseitigt bzw. tod sind? Wie stellen sie es fest oder wird es nur vermutet, dass die Antibiotika alles beseitigt hat?

Andererseits steht in der Überschrift " antibiotikaresistenter Lyme-Arthritis"? 

VG FreeNine

[urmel57]

Es gibt ja durchaus Untersuchungen und leider auch Erfahrungswerte, dass ab einem bestimmten Stadium weitere Antibiotika oft keine Verbesserung mehr bringen bei der Lyme-Arthritis. 

Daher refraktär (nicht beeinflussbar) mit Antibiotika. Ein möglicher Mechanismus wird hier angesprochen. 

Ob Borrelien zu dem Zeitpunkt noch leben, könnte nur durch Anzucht bewiesen werden, was bei Borrelien vom Ansatz her schon schwer ist. 

Entzündungen sind letztlich immer immunologische Reaktionen - natürlich sollte man davon ausgehen, dass sie verschwinden, wenn der Auslöser (Borrelien) verschwunden ist. Nun bleiben aber tote Fragmente ggf auch noch immunolgisch aktiv oder Persister setzen sich irgendwo fest und lösen immunologische Reaktionen aus. 

In meinen Augen ist das damit nicht geklärt, sondern lediglich die Abgrenzung zu anderen Gelenkentzündungen.