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Hallo
Im aktuellen Bulletin des BAG findet sich ein Artikel zur Sentinella-Statistik Zeckenkrankheiten.
http://www.bag.admin.ch/dokumentation/pu...ml?lang=de
Nr. 11/13
Dort steht u.a.:
Zitat:"Weiter lag in 90 % der
gemeldeten Fälle ein Erythema mi-
grans vor, gefolgt von einer Lyme
Arthritis (5,7 %), einer Acrodermati-
tis chronica (4,7 %), einem Lympho-
cytoma benignum (4,5 %), einer
chronischen Neuroborreliose (1,5 %)
bzw. einer frühen Neuroborreliose
(1,2 %). Am seltensten war die Ly-
me Karditis (0,6 %)."
Wenn ich die Prozente zusammenzähle ergibt das mehr als 100 %. Wie muss ich das verstehen?`
Danke für Erhellung
LG, Regi
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Hallo Regi,
man kann ja als Betroffener mehrere Symptome angeben, die Statistik gibt nur die Häufung einzelner Symptome an. Es hat ja kaum jemand nur Wanderröte oder nur eine Neuroborreliose.
Die Summierung dieser Prozentzahlen bringt keine sinnvolle Aussage.
Komisch kommen mir aber die hohe Zahl (90 %) bei Wanderröte und die niedrigen Zahlen bei Neuroborreliose vor.
LG Oolong
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Hallo Regi,
ich verstehe es so, dass sowohl EM als auch eine (oder mehrere) der anderen Dinge auftraten, also auch doppelt gezählt wurden. Einmal für EM und dann noch einmal für zB. Arthritis. Das sind dann keine additiven Prozentangaben sondern absolute auf das gesamte Kollektiv bezogen.
Liebe Grüße Urmel
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11.03.2013, 19:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.03.2013, 19:38 von
leonie tomate.)
Hm, ich weiß es nicht Regi...Aber ich vermute mal, dass bei einen Teil der untersuchten Fällen Symptome parallel aufgetreten sind.
Also, zb.: EM und Karditis, Arthritis und Lympho-
cytoma benignum etc.
Das erhöht dann nicht die absolute Fallzahl, aber würde erklären warum bei der Zählung der Krankheitsmanifestationen, eine Summe zustande kommt die über 100% liegt.
Liebe Grüße
Leonie
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Zitat:Komisch kommen mir aber die hohe Zahl (90 %) bei Wanderröte und die niedrigen Zahlen bei Neuroborreliose vor.
Im ersten Sentinella-Bericht war das BAG darüber auch verwundert. Sie erklärten sich die geringe Zahl an NB damit, dass solche Patienten wohl mehrheitlich in den Krankenhäusern landen. Bei der Sentinella-Statistik meldet nur ein bestimmtes Kollektiv an Allgemeinmedizinern. Daraus wird dann hochgerechnet.
Dass die Quote der Wanderröte so hoch liegt, ist auch einfach zu erklären. Es wird nur gemeldet, was nach geltender Lehrmeinung gesichert ist. Also Wanderröte und die seropositiven Fälle, die Symptome gemäss dem eng definierten Katalog vorweisen können und andere mögliche Ursachen ausgeschlossen sind.
Mich stört an dem Bericht, dass in der Einleitung mit einer bewusst oder unbewusst gewählten Formulierung der Eindruck erweckt wird, die Impfung schütze vor Zecken:
Zitat:"Zwischen 7 000 und 12 000 Einwohner
erkrankten an Lyme Borreliose; 98 bis 172 Einwohner
litten an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Während Konsultationen wegen Zeckenstichs sowie
Fällen von Lyme Borreliose breit über die Schweiz ver-
teilt sind, tritt die FSME lokal gehäuft auf. Daher ist ein
geeigneter Zeckenschutz für alle, welche sich in ländli-
chen Gebieten unter 1500 Meter während der Zecken-
saison aufhalten, wichtig. Die FSME-Impfung wird allen
Erwachsenen und Kindern (im Allgemeinen ab sechs
Jahren), die in Endemiegebieten wohnen oder sich
zeitweise dort aufhalten, empfohlen."
Denkt ihr nicht auch, dass das die fehlerhafte Berichterstattung der Laien-Journis erneut anfeuert?
LG, Regi
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Zitat:Wäre doch mal interessant zu recherchieren und eine Statistik mit bleibenden Impfschäden (FSME)einer Statistik von bleibenden Infektionsschäden(FSME) gegenüberzustellen.
Das würde uns meiner Meinung keinen Schritt weiter bringen. Mir wäre lieber die Kategorie "Wahrscheinliche Spätborreliose" würde in die Sentinella-Statistik aufgenommen.
http://www.verschwiegene-epidemie.de/201...orreliose/
LG, Regi
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Zitat:Da gibts nur ein Mittel dagegen - selbst Berichte schreiben und veröffentlichen - kommentieren etc.
Die Frage war nicht, was man dagegen tun kann sondern ob ihr den Text auch so missverständlich empfindet wie ich. Ich plane nämlich eine Beschwerde ans BAG.
LG, Regi
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