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Hoffnung auf Impfstoff gegen Borreliose
#1

derstandard.at
10. Mai 2013, 08:00
Hoffnung auf Impfstoff gegen Borreliose
Rekombinanter Wirkstoff OspA könnte effektiven Schutz gegen Borrelioseerreger in Europa bieten - Abwehrmoleküle wirken in der Zecke
http://derstandard.at/1363710554232/Neue...se-Impfung

The Lancet Infectious Diseases, Early Online Publication, 10 May 2013

Safety and immunogenicity of a novel multivalent OspA vaccine against Lyme borreliosis in healthy adults: a double-blind, randomised, dose-escalation phase 1/2 trial
http://www.thelancet.com/journals/laninf...5/fulltext
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Thanks given by: Extremcouching , Regi , Petronella , Waldgeist
#2

SCIENCE ORF.at 10.05.13

Neuer Anlauf für Borreliose-Impfstoff
Schon sehr lang wird an einer Impfung gegen die von mit Bakterien infizierten Zecken übertragene Lyme-Borreliose gearbeitet. Mediziner aus Deutschland und Österreich haben nun einen neuen Kandidaten an Probanden getestet - mit gutem Erfolg, was die Verträglichkeit und Immunogenität betrifft. Eine Wirksamkeitsstudie steht noch aus.
.....

http://science.orf.at/stories/1717492/

Medizinische Universität Wien

Effektive Impfung gegen Borreliose ist möglich
(Wien, 10-05-2013) Die “Borreliose“ oder „Lyme“-Erkrankung wird durch das Bakterium „Borrelia burgdorferi“ verursacht. In Österreich erkranken jährlich rund 16.000 Menschen nach einem Zeckenstich an Borreliose. Etwa jede fünfte Zecke in Österreich trägt den Erreger. Die Borreliose kann mit einer Antibiotika-Therapie gut behandelt werden, eine prophylaktische Impfung ist aber nicht verfügbar. In einer aktuellen, multizentrischen Studie, an der die MedUni Wien beteiligt war, wurde nun die sichere Wirksamkeit eines möglichen Impfstoffs gegen Borreliose nachgewiesen.
http://t3-homepage.meduniwien.ac.at/news...9d25cc0229

Oder hier:
http://science.apa.at/rubrik/medizin_und...1212673968

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_2...t-moeglich
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Thanks given by: Amrei , Rosenfan , Andrea22 , Regi , USch4 , Petronella
#3

13.05.2013 16:53

Impfung gegen Borreliose - Aktuell in The Lancet Infectious Diseases veröffentlicht
Dr. Ellen Katz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Tübingen

Am Institut für Tropenmedizin des Universitätsklinikums Tübingen wurde in den vergangen beiden Jahren eine klinische Studie durchgeführt, die die Verträglichkeit sowie die Entwicklung der Immunität eines noch nicht zugelassenen Impfstoffes gegen Borreliose untersucht. Die ersten Ergebnisse der Studie wurden jetzt in dem renommierten Journal „The Lancet Infectious Diseases“ veröffentlicht.

Borreliose ist eine durch Bakterien hervorgerufene Erkrankung, die durch Zeckenbisse übertragen wird. Bisher gibt es in Deutschland noch keine Impfung, die vor einer Infektion mit dem Erreger schützen kann. Im Gegensatz hierzu gibt es zu der von Viren hervorgerufenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) schon längere Zeit eine Impfung.
An insgesamt vier Zentren in Österreich und Deutschland wurden in den vergangenen zwei Jahren Phase I und II klinische Studien mit insgesamt 300 Probanden durchgeführt, die die Sicherheit und Immunogenität eines neuen Impfstoffkandidaten gegen die Borreliose untersuchten. Die Impfung mit Oberflächenantigenen verschiedener Borrelienstämme, genannt Outersurfaceprotein A (OspA), hat in präklinischen Versuchen vor der Borreliose geschützt und beim Menschen eine Antikörperantwort hervorgerufen. In der Studie wurden verschiedene Konzentrationen und Formulierungen des Antigens untersucht. Die Impfung wurde gut vertragen und die Probanden entwickelten Antikörper gegen den Impfstoff.
Die Studien haben die Voraussetzung geschaffen, dass die Impfung weiter entwickelt werden kann. Ob die Impfung tatsächlich vor einer Erkrankung beim Menschen schützt, erfordert weitere Untersuchungen, die in Kürze beginnen werden.


Originaltitel der Publikation
Safety and immunogenicity of a novel multivalent OspA vaccine against Lyme borreliosis in healthy adults: a double-blind, randomised, dose-escalation phase 1/2 trial
The Lancet Infectious Diseases, Early Online Publication, 10 May 2013
doi:10.1016/S1473-3099(13)70110-5

Medienkontakt

Universitätsklinikum Tübingen
Institut für Tropenmedizin
Wilhelmstr. 27, Tübingen
Dr. Meral Esen
E-Mail meral.esen@uni-tuebingen.de, Tel. 07071/29-8 02 40
Prof. Dr. Peter G. Kremsner, Tel. 07071/29-8 71 79


„Die Impfung wurde gut vertragen und die Probanden entwickelten Antikörper gegen den Impfstoff.“

„Ob die Impfung tatsächlich vor einer Erkrankung beim Menschen schützt, erfordert weitere Untersuchungen, die in Kürze beginnen werden.“


Bisher wurde nur an 300 Probanden untersucht, dass die Impfung „scheinbar“ gut vertragen wird und die Probanden Antikörper gegen den Impfstoff entwickelten!

Evtl. mögliche, sehr langfristige Folgen konnten kaum ermittelt werden.

Ob diese Impfstoffantikörper aber wirklich vor einer Infektion schützen, ist noch völlig ungeklärt!
Das kann wohl nur über eine sehr große Zahl von Probanden und sehr langen Zeitraum ermittelt werden.
Reichen die auf die Impfung gebildeten Antikörper aus, um jede Infektion im Keim zu ersticken?
Es ist doch allgemein bekannt, dass eine bereits überstandene Borreliose nicht vor einer erneuten Infektion schützt.

Man benötigt aber eine größere Anzahl von Probanden, die danach über einen Zeckenstich mit Borreliose infiziert werden um genauere Aussagen zu treffen.

Z.B. wenn man 1.000 zuvor borreliosefreien Probanden bei dem Impfstofftest hat, bekommen von denen vielleicht 10-20...?? die nächsten Jahre einen Zeckenstich mit einer Borrelieninfektion. 10-20 definitive Probanden sind etwas wenig für verbindliche Aussagen.

Bei diesen müsste aber „vor“ der Impfung eine evtl. vorherige Infektion sicher ausgeschlossen worden sein. Nur wie sicher kann man das, bei den bekannten unsicheren Tests ausschließen?

Diese müsste man auch lange Zeit beobachten, ob diese evtl. später, bis zu Jahren, noch Borreliosesymptome entwickeln!

Wie will man nach der Impfung eigentlich eine Infektion genau feststellen?

Man kann auch nicht ausschließen, dass möglicherweise die Impfung vielleicht das Frühsymptom „Erythema migrans“ verhindert, aber erst viel später danach Symptome auftreten könnten, falls nicht durch die Impf-Antikörper alle Borrelien beseitigt wurden.

Zusätzlich kommt noch das Problem, dass es danach, im Fall einer Infektion nicht ganz so einfach ist, die Impf-Antikörper von Infektionsantikörpern zu unterscheiden.
Zumal bei evtl. Borreliosesymptomen div. Ärzte alle pos. serologischen Befunde auf die vorherige Impfung, satt einer aktiven Borreliose interpretieren könnten.

Außerdem kann man bisher nicht mit Sicherheit ausschließen, dass div. Borreliosesymptome möglicherweise durch Autoimmunreaktionen infolge der Antikörper verursacht werden.

So gab es z.B. bei dem damaligen umstrittenen US Borrelioseimpfstoff (Lymerix) einige Berichte, dass die Patienten nach der Impfung Borreliosesymptome wie Gelenkbeschwerden bekamen.
Der Impfstoff wurde danach, angeblich wegen mangelnder Nachfrage vom Markt genommen.
Während aber Einige, die möglichen, in den USA bekannten horrenden Regressforderungen, wegen den berichteten Nebenwirkungen als den tatsächlichen Grund des Herstellers für die Rücknahme des Impfstoffes sahen. Es gab diesbezüglich sehr heftige Kritik von Patienten.
Was dabei die tatsächlichen Wahrheit ist, kann kaum jemand beurteilen.

Ich denke, es wird noch sehr viele Jahre dauern und Versuche an vielen Tausenden Patienten erfordern, bevor man eine halbwegs sicher Aussage machen kann, dass dieser Impfstoff tatsächlich wirkt und praktisch ohne nennenswerten Nebenwirkungen verträglich ist.

Dabei sollte man berücksichtigen, dass die Impfstoffentwickler sehr viel Geld für diesen Impfstoff investieren. Diese haben natürlich ein wirtschaftliches Interesse diesen Impfstoff möglichst frühzeitig auf den Markt zu bringen. Da natürlich die Tendenz fördert, div. Forschungsergebnisse zu ihren Gunsten zu beschönigen und Bedenken zu anderen Einflussfaktoren zur Seite zu schieben.

Ich bin deshalb noch sehr skeptisch, ob in absehbarer Zeit ein nachweislich wirksamer und weitgehend nebenwirkungs- und risikofreier Impfstoff verfügbar wird. Es sind noch sehr viele Fragen offen.


Namensänderung Mod
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#4

Ein Impfstoff, der wirklich gegen alle Borrelienstämme zuverlässig schützt, wäre natürlich himmlisch. Aber zynisch betrachtet wird dann sicherlich niemals jemand forschen, um denen zu helfen, die schon betroffen sind. Und die Co-Infektionen wären da auch noch...

Una est, quae reparet seque ipsa reseminet, ales.

Mitglied bei onlyme-aktion.org
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Thanks given by: urmel57 , Hibiskus , Oolong , Waldgeist
#5

Perfekter Impfstoff wär ja schön. Aber ohne 100%ige Tests, die man VORHER entwickeln müßte, geht's nicht...

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: Phönix
#6

(14.05.2013, 16:09)Phönix schrieb:  Ein Impfstoff, der wirklich gegen alle Borrelienstämme zuverlässig schützt, wäre natürlich himmlisch. Aber zynisch betrachtet wird dann sicherlich niemals jemand forschen, um denen zu helfen, die schon betroffen sind. Und die Co-Infektionen wären da auch noch...

Ja Phönix da hast du vollkommen recht. Sollte es jedoch eines Tages einen zuverlässigen Impfstoff geben könnten die Chroniker- Schicksale bedeutend zur Impfbereitschaft beitragen.

Die Chroniker der Borreliose würden nicht mehr geleugnet sondern dienen zur Mahnung und damit zur Umsatzoptimierung.

Leider hat sich in den letzten 30 Jahren nichts geändert.Der Borreliose-Chroniker steht weiterhin irgendwie im Mittelpunkt- jedoch- da wo er bis heute steht, steht er nach wie vor im Weg.Angry

viele Grüße
Ingeborg

Nur selten weiß eine Krankheit,wie sie sich nach dem Lehrbuch zu verhalten hat.( RKI,Epi.Bull. 2002 Nr. 5 )
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Thanks given by: Phönix , Waldgeist
#7

Hallo liebe Leute,

irgendwie ist das doch ein Widerspruch in sich. Sie arbeiten scheinbar an einen Impfstoff gegen die Borreliose, obwohl es doch gar keine Borreliose gibt, zumindest keine chronische. Warum entwickeln sie dann einen Impfstoff? Genauso geben sie einem im akuten Stadium Antibiotika, aber wieso, wenn die Borrliose gar nicht schlimmer werden kann, sprich nicht chronisch. Halten die Leute (Ärzte, Krankenkassen, Sonstige) uns für blöd?
Was sagt Ihr dazu? LG Iglu!

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54...rfolgreich
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Thanks given by: ticks for free , Rosenfan , judy , Petronella
#8

Ich sag nur dazu, für uns alle kommt die Impfung eh nicht mehr in Frage. 300 Versuchskaninchen müssten jetzt über die nächsten 20 Jahre beobachtet werden. Ich würde mich mit Sicherheit nicht als weiteres Versuchskaninchen zur Verfügung stellen und auch keinem vorerst zu dieser Impfung raten, bis nicht mindestens 7-10 Jahre Beobachtungszeitraum vergangen sind.

Die Lösung klingt verführerisch, ich weiß nur nicht ob sich alle Borrelienarten tatsächlich dann auch an die Vorgaben halten und dann steht man mit Impfung eventuell noch blöder da. Ich könnte mir Vorstellen, dass Militärangehörige nun das erweiterte Kollektiv darstellen. Von 300 Anwendungen auf Unbedenklichkeit zu schließen ist sehr gewagt, wenn man weiß, dass einem das Risiko von 1:1000 schon zu hoch sein mag. Übrigens gab es wohl mal Aussagen, vom RKI, dass nur jeder 300.ste Zeckenstich eine Borreliose übertragen würde. Wenn man also statistisch diese Zahlen mit diesem Kollekitv betrachtet, sehe ich hier überhaupt keine Aussage gegeben, die die Unbedenklichkeit und den Erfolg bestätigen könnte.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Oolong
#9

Man soll nicht immer gleich schlecht denken und ich hoffe sehr, daß es mal einen guten Impfstoff geben wird.

Aber getreu meiner Denkweise "Qui bono, wem nützt es" denke ich an die Interessen der Pharmaindustrie. Und mal angenommen, es wird einen zugelassenen Impfstoff geben - ich bin mir recht sicher, daß es dann auch die gefährliche und chronisch werdende Borreliose geben wird. Das wäre nur logisch im Sinne des Umsatzes. Jetzt verdient man ja noch an den vielen Erkrankten, die mit Ibu und Psychopharmaka vollgestopft werden.

Uns wird ein Impfstoff nichts mehr nützen, aber ich denke vor allem an meine Enkel und an meine Tochter, die sich auf dem Gebiet Waldpädagogik selbständig gemacht hat und immer wieder mit verunsicherten Eltern, Kindergärtnerinnen und Lehrern in Kontakt kommt, die ihre Kinder am liebsten nicht in den Wald lassen würden. Mein Schwiegersohn ist Förster, alle machen Ausritte ins Gelände, meine Tochter ist nebenbei Pilzsachverständige, das Thema Zeckenbiß ist unser ständiger Begleiter. Wir sind durch meine Erkrankung sehr sensibilisiert für diese Situation, aber es gibt sehr viel Unwissen.

Neulich stand ich mit einer Gruppe Kindergartenkinder an der Bushaltestelle. Ein Mädchen hatte etwas am Hals, das eine Nymphe hätte sein können. Als ich die Kindergärtnerin darauf aufmerksam machte, kratzte sie mit dem Fingernagel, bis es weg war. Ich will ja niemanden missionieren, aber in so einer Situation könnte ich wütend werden Huh.

Oolong

Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.


Wolfgang Amadeus Mozart
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Thanks given by:
#10

Die Themen ab Beitrag # 7 wurden zusammengefügt, da sie inhaltlich ineinander übergehen. Weiterhin gibt es unter anderem auch in untenverlinkten Threads dazu Informationen und Diskussionen.

http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...=Impfstoff
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...=Impfstoff

Viele Grüße Moderator
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Thanks given by: leonie tomate


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