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Gefahr durch Antioxidantien?
#1

Viele von uns nehmen regelmäßig Antioxidantien, Vitamine, Mineralstoffe und andere NEM.
Jetzt steht im Raum, dass das nicht in jeden Fall gesund sein muss - sondern im Gegenteil, dass davon erhebliche Gefahren ausgehen könnten. Undecided

Der folgende Artikel beschäftigt sich speziell mit den sogenannten "Radikalenfängern" - den Antioxidantien bei Krebserkrankungen.

"Wer Krebs verhindern oder etwas gegen eine Tumorerkrankung tun will, kommt auf viele Ideen. Besonders populär ist es, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, die freie Radikale abfangen sollen. Doch sind diese Antioxidantien offenbar nicht hilfreich. Im Gegenteil: Die zumeist frei verkäuflichen Tabletten und Pülverchen aus der Apotheke scheinen das Krebswachstum sogar zu befeuern, wie eine Untersuchung in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Nature (online) nahelegt."

Was dem Krebs hilft


Liebe Grüße

Leonie

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Platon
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#2

Vielleicht macht es Sinn die besagten Studien hier mal genauer anzuschauen. Ich habe mich früher recht intensiv mit orthomolekularer Medizin beschäftigt und in der Regel ist das Studiendesign schon wegweisend für das Ergebnis. Man gibt zum Beispiel extrem hohe Dosen an synthetischem alpha-Tocopherol, was ein halbwegs vernünftiger Mensch so nie nehmen würde.

Ich schließe nicht aus, dass es zwischenzeitlich gute Studien zu dem Thema gibt, vermute aber eher dass die Marketing Abteilung von Big Pharma mal wieder aktiv ist.
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Thanks given by: urmel57 , Heinzi , Jada
#3

Leider kann man den Artikel der SZ nicht lesen, ohne dem Schmierblatt seine Kontaktdaten zu hinterlassen. Hat jemand den Artikel gelesen und weiß um welche Studie es gehen soll?
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#4

(16.10.2015, 13:13)Markus schrieb:  Leider kann man den Artikel der SZ nicht lesen, ohne dem Schmierblatt seine Kontaktdaten zu hinterlassen. Hat jemand den Artikel gelesen und weiß um welche Studie es gehen soll?


Ah, pardon. Mir war nicht klar, dass der Artikel nicht allgemein lesbar ist.
Ich hatte damit keine Schwierigkeiten, weil ich das "Schmierblatt" aboniert habe.

Aber zu deiner Frage, Markus:

Der Artikel bezieht sich auf die jüngste Ausgabe der Nature (online).
Demnach haben Wissenschaftler um Sean Morrison von der University of Texas in Dallas beobachtet, dass sich bei Krebserkrankungen unter dem Einfluss von Antioxidantien weitaus häufiger und schneller Tochtergeschwülste bilden.

Zusätzlich wird die große Meta-Analyse zitiert, die im Jahr 2007 für Aufsehen sorgte.
Die Forscher vom renommierten Cochrane-Zentrum in Kopenhagen hatten Daten von mehr als 230 000 Probanden ausgewertet.
Die Studienergebnisse sagen aus, dass die regelmäßige Einnahme von antioxidativen Vitaminpräparaten das Leben verkürzt.

Die Studien selber waren leider nicht mit dem Artikel verlinkt.



Leonie

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Platon
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Thanks given by: Niki , Filenada , Luddi
#5

Es dürfte sich um diese Arbeit handeln Antioxidants can increase melanoma metastasis in mice.
Ohne den gesamten Artikel gelesen zu haben kann man nur im Nebel stochern. Ich rege mich jedesmal darüber auf, wenn die Ergebnisse von durch Steuergelder finanzierten Forschungsergebnissen der Allgemeinheit nicht kostenlos zugänglich gemacht werden. Das offenbart schon sehr viel über das Verständnis von Wissenschaft. Ist praktisch wie im Mittelalter, da haben die Theologen auch nur mittels Latein kommuniziert, damit das einfache Volk ja nicht merkt, was wirklich in der Bibel steht.
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Thanks given by: Filenada , Regi , Heinzi , Jada , Boembel
#6

Hallo Leonie,

unsere Beiträge haben sich zeitlich überschnitten. Auf der Internetseite von Nature habe ich irgendwie auch nichts passendes finden können. Die Meta-Analyse vom Cochrane-Institut klingt interessant, die wird es vermutlich auch frei zu lesen geben. Mal suchen..
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#7

Hallo Leoni #4,
diese Studie ? ist mehr als umstritten. In die EINE wie auch in die ANDERE Richtung.
Zitat:An der Universität Bern besuche ich Professor Peter Jüni, einen Fachmann für Epidemiologe und Metaanalysen. Er kennt die Studie aus Dänemark gut und versucht eine Bewertung: „Pro 200 bis 800 Konsumenten und Konsumentinnen könnte eine Person unnötigerweise sterben durch die Einnahme von Antioxidantien. Das könnten, wenn man es auf diese Zahlen hochgerechnet einige Tausend unnötige Todesfälle pro Jahr sein.“ Bleibt die Frage offen, warum auf Online-Portalen zwar viele Jubelberichte, aber kein Hinweis auf die Gefahren zu finden ist. Von Aufklärung kann keine Rede sein.
Aus:
http://www.swr.de/odysso/kuenstliche-vit...index.html
http://www.aerztezeitung.de/medizin/fach...leben.html
Welchen Apfelsaft bevorzugen Sie ?
Zitat:Bei der Fruchtsaftherstellung ist das ein Problem. Brauner Apfelsaft wäre schwer verkäuflich. Dieselben Flavonoide und ihnen verwandte Stoffe, die den Apfelsaft trüben, sind andererseits gesund, weil sie aggressive Moleküle mattsetzen: Sie machen freie Radikale unschädlich. Fruchtsaftforscher müssen also zwischen entgegengesetzten Interessen abwägen. Mit der Folge, dass Apfelsaft nicht so gesund ist, wie die Zahl der verarbeiteten Äpfel vermuten ließe.
Aus:
http://www.tagesspiegel.de/wissen/aha-wa...64738.html
Zitat:Vitamin C als Antioxidationsmittel: Bewertung seiner Rolle bei der Prävention
Aus (Übersetzung):
https://translate.google.de/translate?hl...rev=search
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Thanks given by: Filenada , Jada
#8

oxidantien und antioxidantien wir brauchen sie beide
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Thanks given by: Jada
#9

(16.10.2015, 13:30)Leonie Tomate schrieb:  Der Artikel bezieht sich auf die jüngste Ausgabe der Nature (online).
Demnach haben Wissenschaftler um Sean Morrison von der University of Texas in Dallas beobachtet, dass sich bei Krebserkrankungen unter dem Einfluss von Antioxidantien weitaus häufiger und schneller Tochtergeschwülste bilden.
Es geht um diese Arbeit: Oxidative stress inhibits distant metastasis by human melanoma cells.

Vorab sei gesagt, dass ich kein ideologischer Verfechter von Vitaminpräparaten bin, ich nehme selbst noch nicht einmal welche. Es widerstrebt meinem Verständnis von guter Medizin etwas, massenhaft synthetische Stoffe einzunehmen.

Da ich nicht an den gesamten Artikel von Morrison herankomme, kann man nur recht allgemein ein paar Sachen sagen. Zunächst einmal sollte man sich immer die Frage stellen: Wem nützt es?

Speziell bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen sollte man strikt zwischen Daten (Fakten) und Interpretation trennen. Das ist meine Meinung als interessierter Laie. Häufig ergeben sich zu den selben Daten vollkommen unterschiedliche Interpretationen, je nachdem welchen Bias der jeweilige Wissenschaftler hat. Wissenschaftler sind genauso häufig ideologisch vereinnahmt wie Otto Normalbürger (bzw. oft halt auch korrupt, oder sondern das ab, was man von ihnen hören will).

Zunächst handelt es sich bei der Studie von Morrison um eine Studie an Mäusen. Da kann man jetzt geteilter Meinung sein, inwiefern solche Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind. Wir wissen zudem nicht, in welchen Konzentrationen den Mäusen das NAC verabreicht wurde.

In der Studie von Morrison wurde lediglich die Wirkung von NAC (Acetylcystein) untersucht, EINEM ganz speziellen Antioxidanz. Bei der SZ werden daraus mal schnell ganz allgemein Antioxidanzien. Die Washington Post will diese Ergebnisse gar gleich auf Antioxidanzien in Nahrungsmitteln wie Grüntee, Beeren, etc. verallgemeinern.

(16.10.2015, 13:30)Leonie Tomate schrieb:  Zusätzlich wird die große Meta-Analyse zitiert, die im Jahr 2007 für Aufsehen sorgte.
Die Forscher vom renommierten Cochrane-Zentrum in Kopenhagen hatten Daten von mehr als 230 000 Probanden ausgewertet.
Die Studienergebnisse sagen aus, dass die regelmäßige Einnahme von antioxidativen Vitaminpräparaten das Leben verkürzt.
Eine Zusammenfassung der aktualisierten Metaanalyse von 2012 findet sich hier.

Cochrane schrieb:Das erhöhte Sterblichkeitsrisiko konnte mit Betakarotin und möglicherweise Vitamin E und Vitamin A, jedoch nicht mit Vitamin C oder Selen in Zusammenhang gebracht werden.
Also, auch hier kann man nicht pauschalisieren, sondern muss die einzelnen Stoffe gesondert betrachten. Wenn man einem Menschen z.B. 400 IU synthetisches alpha-Tocopherol gibt, dann ist davon auszugehen, dass das schädliche Wirkungen hat, da Vitamin E natürlicherweise in Form von 4 Tocopherolen und 4 Tocotrienolen im menschlichn Körper vorkommt. Isoliertes a-Tocopherol verdrängt dann die anderen Formen von Vitamin E, die zum Teil ganz spezielle Wirkungen haben.

Trotzdem wird oder wurde dies in allen mir bekannten Studien so gemacht. Was ist nun die Aussagekraft einer solchen Studie? Dass Vitamin E-Substitution schädlich ist? Nein, sondern dass die Orthomolekularmediziner recht haben, wenn sie von einer isolierten Gabe von alpha-Tocopherol abraten. Aber ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass es bei solchen Studien gar nicht darum geht, die Wahrheit herauszufinden, sondern um Meinungsmache.

Unabhängig davon würde man in der Orhomolekularmedizin auch niemals isolierte Stoffe geben, schon gar nicht in hoher Dosierung. Die Entgiftung von Sauerstoffradikalen (ROS) funktioniert m.W. über eine Redoxkette. D.h. wenn z.B. Vitamin E ein Sauerstoffradikal abfängt, dann wird es dabei selbst zum Radikal und muss von einem nachgeschalteten Antioxidanz wieder reduziert werden. Deshalb setzt man immer Kombinationen von z.B. Vitamin E, Vit. C, Selen, aber auch Q10, Liponsäure usw. ein. Eine Studie, die diesem Sachverhalt Rechnung trägt, ist mir nicht bekannt. Ich fürchte ja, wir werden bis zum St. Nimmerleinstag darauf warten müssen.
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#10

@markus danke für deine umfangreichen ausführungen. :)

ein wichtiger punkt darüber hinaus: natürliche vitamine und antioxidantien sind nie isoliert und immer gesünder als synthetische. manche heimischen beeren haben mehr vitamin c als importierte zitronen. allein die schwarze johannisbeere ist in dierser hinsicht top.

besonders die blutäpfel haben sehr viel positive antioxidantien. es gibt viele tolle sorten unter den redloves und nächstes jahr werde ich mir sicherlich ein solches bäumchen pflanzen.
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