18.04.2016, 08:37
Bericht in der Bietigheimer Zeitung vom 24. März 2016
"Mit dem Frühling kommen die Zecken"
Landkreis ist "Borreliose-Hochrisikogebiet"
Mit dem Frühling beginnt die Saison lästiger Parasiten. Wer im Grünen spazieren geht oder als Jogger durch den Wald läuft, kann oft unbemerkt Zecken mit nach Hause bringen. Der Kreis gilt als "Borreliose-Hochrisikogebiet".
Kreis Ludwigsburg. Die Gefahr, durch einen Zeckenbiss an Borreliose zu erkranken, ist im Landkreis Ludwigsburg besonders hoch. Darauf weist die AOK hin. Allein im Jahr 2014 seien hier 623 AOK-Versicherte deshalb behandelt worden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) habe die Region deshalb als "Borreliose-Hochrisikogebiet" ausgewiesen. Wenn es wärmer wird, werden die Zecken munter. Ihre Bisse können Frühsommer-Meningitis (FSME) oder Lyme-Borreliose übertragen. AOK-Ärztin Dr. Sabine Knapstein: "Die Infektion mit Lyme-Borreliose kann Gelenkentzündungen, Arthritis oder Herzrhythmusstörungen verusachen." Wenn die Erkrankung nicht behandelt werde, könnten bleibende Schäden auftreten.
Die Zahl der Infektionen ist im Landreis laut AOK in den vergangenen Jahren auf sehr hohem Niveau relativ konstant geblieben: 604 Patienten im Jahr 2008, 544 in 2010, 620 in 2012 und 623 in 2014. Die Schwankungen seien insbesondere auf Witterungseinflüsse zurückzuführen. In Jahren mit einem feuchtwarmen Frühling treten besonders viele Zecken auf.
Die Erkrankung könne, so Dr. Knapstein, mit Antibiotika wirkungsvoll therapiert werden. Problematisch sei allerdings, dass sie oft erst Monate nach der Infektion erkannt werde. Am besten sei es deshalb, den Zecken keine Möglichkeit zu bieten, an den menschlichen Körper zu gelangen. Die Ärztin rät, beim Aufenthalt auf Wiesen und im Wald lange Hosen und langärmlige Shirts zu tragen. Zecken lauern im Gras, in Hecken und in Büschen.
Wer sich nach dem Aufenthalt in der Natur gründlich auf Zecken absuche, verringere die Wahrscheinlichkeit einer Infektion. Sabine Knapstein: "Hat sich eder Blutsauger oberflächlich festgebissen, sollte das Tier mit einer Zeckenzange dicht an der Haut gepackt und herausgezogen werden. Auf keinen Fall Öl oder Klebstoff verwenden und die Wunde mehrere Tage genau beobachten, ob rote Ränder entstehen. Ist die Zecke schon tiefer in die Haut gedrungen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden."
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zählt der Landkreis Ludwigsburg auch zu den FSME-Risikogebieten. Eine Region wird als FSME-Risikogebiet definiert, wenn die Anzahl der Erkrankungen höher liegt als eine pro
100 000 Einwohner. Obwohl im Jahr 2014 landesweit nur 34 AOK-Versicherte daran erkrankten und im Landkreis Ludwigsburg keiner, rät Knapstein Menschen, die sich viel in der freien Natur aufhalten, zu einer Schutzimpfung, da der Krankheitsverlauf zu einer Entzündung der Hirnhaut und zum Tod führen kann. Die Impfung sollte alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. Für Kinder bis drei Jahre sei eine Impfung wenig sinnvoll, da FSME in diesem Alter meist mild verläuft, so das RKI.
"Mit dem Frühling kommen die Zecken"
Landkreis ist "Borreliose-Hochrisikogebiet"
Mit dem Frühling beginnt die Saison lästiger Parasiten. Wer im Grünen spazieren geht oder als Jogger durch den Wald läuft, kann oft unbemerkt Zecken mit nach Hause bringen. Der Kreis gilt als "Borreliose-Hochrisikogebiet".
Kreis Ludwigsburg. Die Gefahr, durch einen Zeckenbiss an Borreliose zu erkranken, ist im Landkreis Ludwigsburg besonders hoch. Darauf weist die AOK hin. Allein im Jahr 2014 seien hier 623 AOK-Versicherte deshalb behandelt worden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) habe die Region deshalb als "Borreliose-Hochrisikogebiet" ausgewiesen. Wenn es wärmer wird, werden die Zecken munter. Ihre Bisse können Frühsommer-Meningitis (FSME) oder Lyme-Borreliose übertragen. AOK-Ärztin Dr. Sabine Knapstein: "Die Infektion mit Lyme-Borreliose kann Gelenkentzündungen, Arthritis oder Herzrhythmusstörungen verusachen." Wenn die Erkrankung nicht behandelt werde, könnten bleibende Schäden auftreten.
Die Zahl der Infektionen ist im Landreis laut AOK in den vergangenen Jahren auf sehr hohem Niveau relativ konstant geblieben: 604 Patienten im Jahr 2008, 544 in 2010, 620 in 2012 und 623 in 2014. Die Schwankungen seien insbesondere auf Witterungseinflüsse zurückzuführen. In Jahren mit einem feuchtwarmen Frühling treten besonders viele Zecken auf.
Die Erkrankung könne, so Dr. Knapstein, mit Antibiotika wirkungsvoll therapiert werden. Problematisch sei allerdings, dass sie oft erst Monate nach der Infektion erkannt werde. Am besten sei es deshalb, den Zecken keine Möglichkeit zu bieten, an den menschlichen Körper zu gelangen. Die Ärztin rät, beim Aufenthalt auf Wiesen und im Wald lange Hosen und langärmlige Shirts zu tragen. Zecken lauern im Gras, in Hecken und in Büschen.
Wer sich nach dem Aufenthalt in der Natur gründlich auf Zecken absuche, verringere die Wahrscheinlichkeit einer Infektion. Sabine Knapstein: "Hat sich eder Blutsauger oberflächlich festgebissen, sollte das Tier mit einer Zeckenzange dicht an der Haut gepackt und herausgezogen werden. Auf keinen Fall Öl oder Klebstoff verwenden und die Wunde mehrere Tage genau beobachten, ob rote Ränder entstehen. Ist die Zecke schon tiefer in die Haut gedrungen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden."
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zählt der Landkreis Ludwigsburg auch zu den FSME-Risikogebieten. Eine Region wird als FSME-Risikogebiet definiert, wenn die Anzahl der Erkrankungen höher liegt als eine pro
100 000 Einwohner. Obwohl im Jahr 2014 landesweit nur 34 AOK-Versicherte daran erkrankten und im Landkreis Ludwigsburg keiner, rät Knapstein Menschen, die sich viel in der freien Natur aufhalten, zu einer Schutzimpfung, da der Krankheitsverlauf zu einer Entzündung der Hirnhaut und zum Tod führen kann. Die Impfung sollte alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. Für Kinder bis drei Jahre sei eine Impfung wenig sinnvoll, da FSME in diesem Alter meist mild verläuft, so das RKI.