Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Befund ist da, jedoch noch keine Klarheit
#21

Erstmal finde ich es gut, dass du dir Gedanken machst und dich nicht auf Borreliose versteifst. Mit deiner Vorgeschichte ist es allerdings nicht abwegig, an Borreliose zu denken. Ob deine Beschwerden nun von weiter aktiven Borrelien kommen, deren atypischen Formen, irgendwelchen Schäden durch die Borrelien oder einer anderen Krankheit, kann man nicht genau sagen.

Hier meine Gedanken zu deinen Gedanken:
Zitat:Wenn die Symptome sich in den nächsten Tagen verstärken und dann abklingen oder einfach nur abklingen, ist es ja wahrscheinlich, dass meine Symptome bakteriellen Ursprungs sind oder nicht?
Minocyclin und andere AB sollen auch entzündungshemmend wirken, quasi eine positive Nebenwirkung. Minocyclin soll laut Erfahrung meiner Spezi besonders häufig heftige NW machen, weshalb sie es nicht verschreibt. Andere Spezis verwenden es schon fast als Standardtherapie, obwohl es zur Behandlung der Borreliose keine belastbare klinische Studien gibt. Unerwünschte Nebenwirkungen können oft schlecht von Herxheimer unterschieden werden. Ich wäre deshalb mit Rückschlüssen aufgrund irgendwelcher Therapiereaktionen eher zurückhaltend.

Zitat:Sollten meine Symptome in den nächsten Wochen genau gleich bleiben, dann wirds wohl was anderes sein.
Würde ich als "alter Hase" nicht unbedingt unterschreiben. Die unterschiedlichen Borrelienstämme sind im Labor unterschiedlich empfindlich auf die unterschiedlichen AB. Du hattest zu Beginn Doxy. Jetzt nimmst du Mino. Beide AB gehören in die Wirkstoffklasse der Tetracycline. Bei fehlender Wirkung würde ich deshalb nicht automatisch von einer Fehldiagnose ausgehen. Ich würde bei Verdacht mindestens eine weitere, besser zwei weitere Wirkstoffklassen probieren wollen. Anbieten würde sich ein Makrolid (z.B. Azitromycin) oder ein Penicillin (z.B. Amoxicillin).

Nebst der Rumpröbelei mit den AB würde ich an deiner Stelle aber auch anderen möglichen Ursachen nachgehen, damit nichts verpasst wird. Leider kann es nach einer Borreliose auch zu Symptomen kommen, die auf AB nicht mehr ansprechen. Was die Ursache dafür ist, weiss kein Mensch. Weiterhin aktive Borrelien? Atypische Formen der Borrelien? Borrelien in Biofilmen? Autoimmunreaktion nach Infektion, wie das z.B. von anderen Infektionen wie z.B. Chlamydia trachomatis oder Yersinien aufgrund genetischer Disposition bekannt ist? Eine Kombination von zwei oder mehreren vorher genannten Möglichkeiten? Anderes Unbekanntes? Leider interessiert sich die Forschung praktisch null für solche Patienten. Es sind deshalb keine entsprechenden Diagnostika verfügbar. Und klinische Studien zur Behandlung der verschiedenen, teils invalidisierenden Symptome fehlen komplett.

Zitat:Wie wahrscheinlich ist es, dass man Elisa, Immunoblot und den LTT macht, aber alle eindeutig negativ ausfallen, obwohl man positiv ist, also seronegativ ist?
Das kann man leider nicht genau sagen, da es ja keine sicheren Tests gibt und ausser der Wanderröte, die nicht bei allen auftritt, kein Symptom der Borreliose beweisend ist. Auf dieser Basis ist es unmöglich, irgendwelche zuverlässige Aussagen zur Trefferwahrscheinlichkeit abzugeben.

Es ist unbefriedigend. Aber schlussendlich kann man nur rumpröbeln aufgrund eines mehr oder minder belastbaren Verdachts.

Gute Besserung!
LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
Zitieren
Thanks given by: Hibiskus , leonie tomate , Katie Alba , urmel57
#22

Hallo Denis,

kann Deine Geschichte 100% nachvollziehen. Deine entscheidende Frage hätte eigentlich meine sein können! Die Unterschiede bei uns beiden sind nur, dass Du wohl eine Wanderröte hattest (ich erinnere mich an keine klassische bei mir, nur lokale Schwellungen nach Stichen), ich dafür sehr niedrige CD57+ (s. hier: http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=7975)

Ich habe mich zusammen mit Spezi und HA wie Du für eine AB Therapie entschieden. In meinem Fall Minocyclin und Tinidazol bis Mitte Dezember. Danach mal schauen.

Trotzdem ist es ein komisches Gefühl, wenn alle Tests seronegativ sind. Der Mensch ist normalerweise ein halbwegs logisch denkendes Wesen. Und das sucht nach Ursachen und braucht eine Diagnose. Kann Dich nur zu gut verstehen. Ohne harte Beweise auf Papier kommt man heute einfach zu schnell unter die Psycho-Räder unserer Gesellschaft.

Grüße und alles Gute
Zitieren
Thanks given by: Luddi , Filenada , Niki
#23

(22.11.2015, 05:39)Regi schrieb:  Es ist unbefriedigend. Aber schlussendlich kann man nur rumpröbeln aufgrund eines mehr oder minder belastbaren Verdachts.

Gute Besserung!
LG, Regi

Ja, leider und diese Ungewissheit, obs wieder weggeht oder schlimmer wird, aber ich bin schon mal lockerer drauf, ich versuch mich mehr auf das jetzt und hier zu konzentrieren, also mir Sorgen über die Zukunft zu machen.

(22.11.2015, 14:26)WasIstDaLos schrieb:  Hallo Denis,

kann Deine Geschichte 100% nachvollziehen. Deine entscheidende Frage hätte eigentlich meine sein können! Die Unterschiede bei uns beiden sind nur, dass Du wohl eine Wanderröte hattest (ich erinnere mich an keine klassische bei mir, nur lokale Schwellungen nach Stichen), ich dafür sehr niedrige CD57+ (s. hier: http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=7975)

Ich habe mich zusammen mit Spezi und HA wie Du für eine AB Therapie entschieden. In meinem Fall Minocyclin und Tinidazol bis Mitte Dezember. Danach mal schauen.

Trotzdem ist es ein komisches Gefühl, wenn alle Tests seronegativ sind. Der Mensch ist normalerweise ein halbwegs logisch denkendes Wesen. Und das sucht nach Ursachen und braucht eine Diagnose. Kann Dich nur zu gut verstehen. Ohne harte Beweise auf Papier kommt man heute einfach zu schnell unter die Psycho-Räder unserer Gesellschaft.

Grüße und alles Gute

Hey, ich les mir mal deine Geschichte bei Gelegenheit durch.


ich nehme jetzt seit über einer Woche 150 mg Mino täglich und jeden 2. Tag Quensyl und was soll ich sagen, die Nebenwirkungen sind nicht so schlimm, ich habe mittlerweile wengier Symptome (hier und da zuckts noch mal und ich merks mal an den Gelenken, aber bei weitem nicht so oft)

Sowas wie eine Herxheimerreaktion hatte ich nicht, bzw. nicht so wie ichs mir vorgestellt habe. Also die Gelenkproblematik hat sich jetzt nicht direkt verstärkt. Ich hatte anfangs so ein Gefühl, das sich am ehesten mit Muskelkater vergleichen lässt, aber nicht so stark.

Was seit 2 Tagen dazu gekommen ist: Ich verspüre wieder so ein Kribbeln/Zucken in der Nähe der Stelle oder an der Stelle, wo das EM im Juli war, nicht durchgehend, sondern nur ab und zu mal, meistens auch nicht länger als ne Stunde. Dieses Kribbeln habe ich auch hin und wieder an der Stelle verspürt, als das EM noch da war. Komisch.

Mal schauen, ob meine Symptome nach paar Wochen weg sind.

Ich lasse mal den Immunoblot noch machen, für die Gewissheit. Es müssen ja nicht unbedingt Borrelien sein, aber ich glaube schon, dass es bei mir Krankheitserregerbedingt ist. Erst das EM, dann einige Wochen später diese Gelenksymptome, die stärker wurden und die ja nicht durchgehend aufgetreten sind, sondern springend und dann noch dazu dieses Muskelzucken, was bei Alkohol und Zucker verstärkt wurde. Würde mich ein bisschen wundern, wenns keine Erreger sein sollten.

An Zahnherd, Rheuma und Psychosomatik habe ich auch schon gedacht. Die Psyche ist mächtig, aber warum um himmels WIllen, sollte sich mein Unterbewusstsein einreden, dass ich Krankheitserreger habe und dann solche Symptome auslösen, als hätte ich nichts anderes zu tun. (Kam jetzt drauf, weil mich ein Bekannter vorsichtig gefragt hat, ob es nicht psychisch sein könnte).

Zahnarzttermin habe ich auch schon, Termin beim Rheumatologen kommt noch und an Psychosomatik glaube ich bei meinem Fall nicht.
Zitieren
Thanks given by: urmel57 , leonie tomate
#24

So, war jetzt einige Tage jetzt nicht hier, da ich erstmal die ABs genommen habe und geschaut habe was passiert.

Nehme jetzt seit über 4 Wochen die Kombi Minocyclin + Quensyl.
Seit 2 Wochen habe ich auf 200 mg pro Tag hochdosiert.

Am Anfang habe ich gar nicht gedacht, dass die Nebenwirkungen so krass sind, deswegen dachte ich, dass ich damit super zurecht kommen. Die Nebenwirkungen kamen erst verzögert, ich fühl mich einfach bloß benebelt, nicht klar im Kopf und platt (Ich schlafe halt mehr) und wenn ich zu viel körperlich mache, muss ich aufpassen, dass mir nicht zu schwindlich wird.

Mittlerweile komme ich auch wieder bisschen besser zurecht mit der Dosierung und ich habe die Therapie von 1 Monat mit einem Arzt auf 3 Monate vorerst verlängert. Ich habe diesen Arzt auch gesagt, dass ich mir überlege nochmal den Western Blot machen zu lassen. Der hat mir auch gesagt, dass ich mir das überlegen solle, da mich das nochmal ca. 95 Euro kostet und ich ja die AB wahrscheinlich unabhängig vom Ergebniss weiterhin nehmen würde. Und er sagte, dass die Symptomverstärkung durch Alkohol und die Besserung durch AB eher auf Borreliose hindeutet, als auf Rheuma, zumal ich ja ein EM hatte.

Nun ist es so, dass meine Symptome am Anfang der Therapie leicht schwächer wurden bis schwach und nach 2,5 bis 3 Wochen also am 10.12 wieder zunahmen. Sie waren einfach wieder da, so wie vorher, Muskelzucken Handgelenkziehen Schmerzen in den Knien. das hatte nach so 5 Tagen seinen Höhepunkt mit deutlichen Schmerzen in den Knien, während dieses Muskelzucken nachließ. Nach weiteren 2 Tagen haben sich auch die Knieprobleme gelegt. Alles sehr merkwürdig.

Momentan habe ich so gut wie gar keine Symptome, manchmal ganz leichtes ziehen, wo ich mich frage, ob das nicht einfach normal ist. Ich habe so gut wie fast nur noch AB-Nebenwirkungen.

Ich bin zufrieden, dass der Spuk mit den Symptomen vorerst vorbei ist. Chlorella-Algen-Kur habe ich hinter mir und ich achte mehr auf mich und meine Ernährung.

Zum Rheumatologen gehe ich trotzdem noch, aber ich frage mich ob mir das überhaupt was bringt, da Rheuma auch bloß ein Sammelbegriff für Krankheiten ist und ob das so leicht diagnostizierbar ist, wenn ich sogut wie keine Symptome habe momentan.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Symptome nach den ABs nicht wiederkommen und ich mir nicht irgendwas eingefangen habe, das mit dieser Therapie nicht weggeht oder wieder ausbrechen kann, wie z.b. Bartonellen oder EBV...

Diese ganzen anderen Co-Infektionen lösen doch in den meisten Fällen Krankheiten beim Menschen aus, wenn das Immunsystem durch andere Krankheitserreger wie die Borreliose vorbelastet ist oder nicht?

Ich beobachte das alles nochmal und schau ob die Symptome unter AB nochmal wieder aufflammen...

Wär doch saukomisch, wenns bei mir keine Krankheitserreger sind, wenn man alles zusammenzählt und es dann so zeitlich passend nach dem EM usw. doch eine andere Krankheit ausbricht mit genau den selben Symptomen.

Also ich weiß nicht.
Zitieren
Thanks given by:
#25

Moin Denis,

es wäre ein fataler Fehler von "Co-Infektionen" zu sprechen. Jede Infektion für sich ist alleine schlecht und kann zum Versagen des "laufenden Systems" führen. Von der Schwere der Symptome kann man je nach Mensch z.B. die Borreliose als "Co" und eine Bartonellose als "schwerer" ansehen. Oder Ehrlichien schlimmer als Barts.

"System" ist eher das entscheidende Wort: Jeder Mensch als System ist einzigartig, mit einzigartigem Werdegang, Genen, Immunstatus, etc. Ein Auslöser, der das Fass zum Überlaufen bringt, muss nicht mal eine Immunschwächung sein. Schon eine kurzzeitige "Vergiftung" durch z.B. Imprägniersprays oder Reinigen von einem Tank oder übler Stress-Tag auf Arbeit etc. kann so etwas auslösen. Natürlich nur, wenn alles andere schon knapp unter der Versagens-Schwelle ist, aber bislang noch nicht richtig bemerkt wurde. Von daher kann man leider gar keine Schlüsse ziehen. Beispiel: meine zwei Katzen sind voll mit Barts "verseucht". Ich wurde zig mal von Ihnen gekratzt. Außerdem zig mal von Zecken im Leben gebissen. Meine Kinder wurden auch zigmal gekratzt und zig mal von Zecken gebissen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit haben wir also alle Borrelien&"Co" und Bartonellen. Aber nur mein System "versagt" (Gott sei Dank!). Warum, das weiß eben noch keiner.

Was Du an Symptomen beschreibst klingt wie eine schöne Herx. Wie sind deine Symptome heute?
Ich machte exakt das gleiche unter Mino durch. Erste Woche super, ab dann wurde immer und immer übler. Leider hörte es bis heute nicht auf, selbst nach Absetzen Dodgy
Zitieren
Thanks given by:
#26

Hey, danke fürs Interesse.

Ja, ich habe etwas in deinem Thread gelesen.
Ist ja krass, dass es bei dir immer noch so übel nach dem Absetzen ist...
Nimmst du noch AB und was machen deine Symptome (allternativ kann ich ja in deinen Thread schauen)

Ich bin bei der 6. Woche Mino + Quensyl, ich fühl mich immer noch "benebelt", aber es wird meinem Eindruck nach besser, wobei ich auch sagen muss, dass ich frei hab und ausschlafen kann. Etwas Ausdauer und Kraftsport mache ich auch nebenbei (aber nur behutsam, wenn ich zu viel Gas gebe, krieg ich Kreislaufprobleme) und ich fühl mich besser.

Zu den Symptomen: Das Zucken und Ziehen an den Gelenken und Muskeln ist, nachdem es für ca. eine Woche wieder aufgeflammt ist , einfach komplett weg. Wenn ich meine Beine z.b. durch Sport anstrenge, merke ich danach manchmal bisschen was in den Kniescheiben, kann aber nicht genau sagen, obs jetzt "wirklich davon" kommt oder ob das vll normal ist oder obs AB-Nebenwirkungen sind.

Insgesamt ist das alles nicht so befriedigend, da ich gegen ein "Phantom" kämpfe. Ich nehme noch 6 Wochen Mino (ich könnte auch zu meinem Arzt gehen, der mir noch länger Mino verschreiben würde, wenn ich meine. Im Endeffekt also meine Entscheidung) und überlege unterstützdend dazu noch pflanzliche, antibiotische Wirkstoffe zu nehmen und auch noch nach der Mino-Therapie.

Wenn alles gut läuft ist danach der Spuk vorbei... Nachdem sich "dieses Zucken im Bein" bei mir auf den ganzen Körper ausgedehnt hat, vergingen ganze 6 Wochen. Ich hatte also ca. 6 Wochen Ganzkörper-Symptome.

Auch die Problematik mit anderen im Bekanntenkreis dadrüber zu reden ist eine Herausforderung, weil sich da niemand so recht reinversetzten kann und, da das Thema ja komplex ist. Aber man muss es ja nicht jedem auf die Nase binden, reicht, wenn man ein paar Leute hat, mit denen man dadrüber reden kann...

Auch über die Einnahme von kolloidalem Silber habe ich mir Gedanken gemacht, einige haben damit ja anscheinend ganz gute Erfolge, aber es ist mir suspekt, sowas sollte gut überlegt sein und nicht einfach mal so aus Jux genommen werden...
Zitieren
Thanks given by:


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste