29.09.2023, 17:00
Neues Review aus Deutschland von Hunfeld et al., beteiligt war auch das Paul-Ehrlich-Institut und die Johns-Hopkins-Universität (USA)
Abstract:
Übersetztes Zitat aus dem Fazit:
Link zum Volltext:
https://www.mdpi.com/2076-0817/12/10/1204
Abstract:
DeepL schrieb:Die Lyme-Borreliose (LB) des Menschen ist eine Multisystemerkrankung, die stufenweise verlaufen kann. Die Erreger werden von Stechzecken des Ixodes ricinus-Komplexes übertragen, die mit der Spirochäte Borrelia burgdorferi sensu lato infiziert sind. LB gilt heute als die wichtigste durch Zecken übertragene Krankheit des Menschen in der nördlichen Hemisphäre. Der Erreger wurde 1982 identifiziert und erfolgreich isoliert, und kurz darauf erwies sich die antibiotische Behandlung als sicher und wirksam. Seitdem wurden verschiedene In-vitro-Studien durchgeführt, um unser Wissen über die Wirkung antimikrobieller Mittel gegen B. burgdorferi s.l. zu verbessern. Das gesamte Spektrum der In-vitro-Antibiotika-Empfindlichkeit ist für einige der in jüngster Zeit entwickelten Verbindungen noch immer nicht definiert. Darüber hinaus ist unser derzeitiges Verständnis der In-vitro-Wechselwirkungen zwischen B. burgdorferi s. l. und antimikrobiellen Wirkstoffen und ihrer möglichen Resistenzmechanismen nach wie vor sehr begrenzt und beruht weitgehend auf In-vitro-Empfindlichkeitsexperimenten an nur wenigen Borrelienisolaten. Noch weniger ist über die möglichen Mechanismen der In-vitro-Persistenz von Spirochäten bekannt, die in Gegenwart von menschlichen und tierischen Zelllinien antimikrobiellen Wirkstoffen ausgesetzt sind. Es wurde nur eine relativ geringe Anzahl von Laborstudien und Zellkulturexperimenten durchgeführt.Diese Übersichtsarbeit fasst zusammen, was über die In-vitro-Empfindlichkeit von B. burgdorferi s. l. bekannt ist und was nicht. Sie soll Licht in die bekannten Unbekannten bringen, die die aktuellen Debatten über mögliche Behandlungsresistenzen und Mechanismen der Persistenz von Borreliose-Spirochäten in Gegenwart von antimikrobiellen Wirkstoffen weiter anheizen.
Übersetztes Zitat aus dem Fazit:
Deepl schrieb:die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit bei Patienten, bei denen Borrelien nach einer antimikrobiellen Therapie persistieren, sind schwer abzuschätzen. Extrapoliert man die oben genannten Zahlen aus klinischen Untersuchungen, so ergibt sich bei einer Persistenzrate von 1,5 % bei EM-Patienten und einer jährlichen Zahl von >200.000 LB-Fällen allein in Deutschland eine Summe von ~3000 Patienten mit möglicher Persistenz. Eine solche Spirochätenpersistenz würde jedoch unbemerkt bleiben, da bei diesen Personen unter klinischen Routinebedingungen keine regelmäßigen Folgekulturen durchgeführt werden. Um die Frage der Behandlungsresistenz und Persistenz in Gegenwart antimikrobieller Mittel zu klären, müssen weitere Untersuchungen an mehr klinischen Isolaten von LB-Patienten nach einer Chemotherapie durchgeführt werden. Diese Aufgabe bleibt jedoch eine Herausforderung, da die Gesamtnachweisrate des Erregers in klinischen Proben, die aus Hautläsionen gewonnen wurden, in der Regel 40 bis 70 % nicht übersteigt. Darüber hinaus sinkt die Kulturpositivität bei Lyme-Arthritis sogar auf <1 % und bei Neuroborreliose auf 20 %, und die Kultivierung ist nach einer antimikrobiellen Therapie nur selten erfolgreich.
Link zum Volltext:
https://www.mdpi.com/2076-0817/12/10/1204