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Normale Version: massive Erschöpfung, Borreliose?
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Du kriegst 'ne PN :-)
Hallo Coprosma,

auch von mir ein herzliches Willkommen!
Die Erschöpfung, von der du schreibst, begleitet mich schon seit Jahren. Mal ist es besser, mal wieder schlimmer. Ich wurde 1998 mit Borreliose infiziert, sofort behandelt, aber zu kurz und unterdosiert. ( siehe meine KG )
Es hieß damals: ich sei wieder gesund. Leider eine Fehldiagnose, die mich jahrelang zu verschiedensten Ärzten rennen ließ. Fibromyalgie mit CFS, hieß es dann.
Jahre später stellte dann der Spezi meiner Tochter bei mir eine nicht ausgeheilte bzw. viel zu kurz behandelte Borreliose fest.
Seitdem bin ich die Biester nicht mehr losgeworden.
Bei Stress, zu wenig Schlaf oder körperlicher Anstrengung bekomme ich fast immer einen Schub bzw. eine totale Erschöpfung, die mich dann erstmal tagelang außer Gefecht setzt.
Ich fühle mich dann steinalt bzw. wie behindert.
Du siehst also, du bist da nicht alleine. Es ist ein typisches Haupt-Symptom für Borreliose.
Leider haben mir die immer wiederkehrenden Antibiosen nur eine Besserung gebracht, aber keine Heilung. Ich mache daher nur noch selten eine.

Hoffentlich wird es bei dir wieder besser.

Ich wünsche dir dafür viel Glück!

Liebe Grüße

Amrei
Zitat:@Leonie: ist die Erschöpfung denn bei Dir immer recht gleich gewesen?

Nein, das schwankte durchaus etwas in der Intensität...So zwischen tiefer Müdigkeit und total paralysiert sein. Confused
Es war über Monate das Symptom, das ich am einschränkensten empfunden habe...und ich hatte durchaus auch starke Schmerzen.

Zitat:Du schriebst „war“, geht es Dir mittlerweile besser?

Aber ja!!!
Ich arbeite noch nicht wieder, aber denke ernsthaft darüber nach, dass ich Ende des Jahres wieder vorsichtig einsteige.
Ich mache aktuell 3-4 mal die Woche Sport (Laufen und leichtes Krafttraining).
Daran wäre in meiner Fatigue-Zeit nicht im Traum dran zu denken gewesen.
Ich bin sozusagen Lichtjahre von dem alten Zustand entfernt. Icon_smilina


Liebe Grüße

Leonie
Das mit der extremen Erschöpfung kenne ich auch nur zu gut, da bist Du wirklich nicht alleine mit.
Mit den ganzen anderen Beschwerden kann ich mich halt arrangieren, die Beinschmerzen werden dann "weggedacht" okay sind halt von der Borreliose, also Zähne zusammen und Alltag bewältigen. Aber wenn die Erschöpfung mich in einem Schub so richtig erwischt, dann kann man es nicht mehr verdrängen, dann geht nur noch ausruhen. Manchmal so extrem, dass sogar das staubsaugen meiner Wohnung (ca. 10minuten) mich völlig überfordert und umhaut. Und dieses "Nichtbelastbarsein" schlägt mir dann so auf die Psyche, dass die Depressionen sich auch verstärken und dann geht gar nichts mehr.

Nach so einem Schub, wenn fast alle Symptome sich zurückbilden, dann genieße ich jeden Tag, den ich normalen Alltag und Hausarbeit machen kann. Ja, dann macht sogar putzen Spaß Biggrin weil man einfach das Gefühl hat zurück im Leben zu sein....

LG Susanne
Zitat:
[b]Ja, eine Grippe ist dann auch wieder vorbei….ich würde auch noch weitere Zeit liegen, mich ausruhen, wenn es denn helfen würde und damit irgendwann getan wäre… aber das denke ich nun schon monatelang und es tut sich nichts. Und im Liegen ist es leider auch nicht besser. Bin aber schon froh, dass ich mich hier austauschen kann und so viele Rückmeldungen bekommen habe.

Das mit dem Hinlegen meine ich so, daß bei Grippe alles logisch ist, sich hinzulegen, logisch für sich selber und logisch für die anderen rundum.
Bei Borr. hat man jeden Grund, sich hinzulegen und hat dann fast ein schlechtes Gewissen.

Zu Propolis
Ja, ich hatte einen Horror auf die ABs, vor allem meine Verdauung war davon schwerst betroffen, da keine Darmflora mehr nachweisbar.

Ich nehme Propolistinktur, und zwar die schwarzbraune 20%ige direkt vom Honigmann und halte mich damit schubfrei seit rund 3 Jahren.
Schübe werden nur noch aktiv bzw. tritt zumindest eine Symptomverstärkung mit Krankheitswert ein, wenn ich Propolis absetze oder direkt nach Grippe etwa 1 x im Jahr.

Ich gehe davon aus, daß es entweder das Immunsystem sehr unterstützt oder selbst bakteriostatisch wirkt. Das ist wunderbar nach vielen Jahren (rund 40) unerkannter und unbehandelter Borreliose und mehreren Jahren mit AB-Phasen ohne Heilung. Ich bin auch jetzt nicht gesund, aber es ist unglaublich schön, ein fast uneingeschränktes Leben zu führen.
Es grüßt dich Oolong..
(27.07.2013, 15:28)Coprosma schrieb: [ -> ]@FreeNine: ich habe mich manchmal gefragt, .....es dann zu dieser Dauererschöpfung kommt.

Hallo Coprosma,
danke für deine Antworten. Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, aber ich melde mich noch mal zu dem Thema. Die Wärme verstärkt die Erschöpfungssymtome bei mir noch und der Tag ist dadurch ratzbatz um.

Und das Schreiben geht mir auch nicht so von der Hand. Ich habe auch noch ein paar Fragen an dich.
Außerdem ist mein Speicherplatz von den PN´s schon bei 96 % - also voll - jetzt ist auch hier aufräumen angesagt!!!! Huh

(27.07.2013, 15:28)Coprosma schrieb: [ -> ].....von euch zu lesen, dass ich damit nicht alleine bin.
Das hat mir auch sehr geholfen in der letzten Zeit.

LG FreeNine
Hallo,

diese absolute Schwäche und zusätzlichen Muskelschmerzen (vorzüglich in den Beinen) habe ich auch. An Hausarbeit war nicht mehr zu denken.
Ohne Tilidin, und zwar vor Beginn meiner notwendigen Hausarbeiten 30 Tropfen eingenommen, wäre ich total aufgeschmissen.
Aber so, wirkt ca. 6 Stunden, geht alles prima und danach ist eben Feierabend für mich. Kann ich nur empfehlen.
LG Suse
Erschöpfung/Müdigkeit/Muskelschwäche sind auch meine Hauptsymptome und ebenfalls diejenigen Beschwerden, die mich am meisten belasten und einschränken. Zusätzlich plagen mich Gelenk- und Halsschmerzen, die ich isoliert aber ganz gut ertragen könnte, die können von mir aus bleiben, fänd ich ok. Der Rest ist einfach nur lähmend. Und leider auch am schwierigsten zu behandeln/beheben. UND am schwierigsten einzuordnen, da sehr unspezifisch. Erschöpfung/Müdigkeit/Muskelschwäche sind bei mir nach der Antibiose wesentlich stärker als vor der Antibiose. Bedeutet das jetzt, dass "schlafende Hunde" geweckt worden sind oder dass die Antibiose dem Körper (den Zellen) geschadet hat? Zudem sind sie Begleiter bei allen Infektionen, egal ob bakteriell oder viral. Und auch bei vielen anderen Funktionsstörungen zu finden.
Jedenfalls sind alle anderen Beschwerden leichter einzuordnen als diese. Das macht sie neben der körperlichen Einschränkung noch belastender, finde ich.
Windschlag...Ja - das ganze,wie du und auch andere es beschreiben - so ergehts mir mehr oder weniger seit jahren.Das ist\kann ein Elend ohnegleichen sein und ich finde,das ist nicht nur ein kleiner Teil der infektion-auch wenn es die B. selbst nicht sein sollte...zumindest ausgelöst und verändert hat es sie.Nicht nur in den Höhepunkten dieser müd\erschöpfungszustände sind mich jede Dinge-tätigkeiten,seien sie noch so klein\groß-da muß ich jeden Vorgang konzentriert anfangen,mich immer wieder aifsneue überzeugewn,motivieren...einfach machen.Das geht dann zwar furchtbar langsam-aber immerhin und erschöpft mich zusätzlich.Das kann sogut wie keiner nachvollziehen,beachten-oder auch drauf Rücksicht nehmen,der es selbst nicht in seiner dauer und Ausführlichkeit,sprich: täglich,fast durchgängig und über jahre sich damit auseinandersetzen muß.Meine Erfahrung dazu ist: man kann und sollte es NIEMANDEN zumuten,ist einfach sehr schwer.Nun-was machen,der Ärzterummel,dessen ist man dann schnell überdrüssig,als das auch da die Kräfte fehlen.Da sich da für mich seit jahren-trotz X-Therapien fast nichts bewegt hat,außer kurze pausen und ein gehen\laufen tendenziell immer schwieriger wird(oftmals ein gehen nur mit Hüftschwung noch möglich)kommt man auf die verrücktesten Gedanken,welche es auch nicht unbedingt sein müssen-was sich auch zuoft schon bewahrheitet hat.Da vermute ich hier und da...vielleicht war die Diagnose NB-per LP(Lumbalpunktion)doch nicht so sicher und die Marschrichtung MS konkreter.Wenn ich das so schreibe,sind das jetzt keine ängste von mir und anstrengungen in dieser Richtung möglichst schnell was zu unternehmen...Nein - dann habe ich die sowieso-oder auvch nicht und kann auch nur auf weitere Erfolge der medizin hoffen.Kurzum...man schleift sich so halt über den Tag und versucht,so irgend es noch geht-auch was zu erreichen.- anfang -

... Fast jeder Arzt hat eine Lieblingsdiagnose.
Es gehört für ihn Überwindung dazu, sie nicht zu stellen.
(Marcel Proust)
...
Dies kann aus praktischen Erfahrungen nur bestätigen...
Hallo zusammen,

ich bin Leo und war früher auch unter diesem Nick im alten Borreliose-Forum angemeldet - vielleicht kennt mich ja noch jemand. Ich habe mir lange überlegt, ob ich auf dieses Posting antworten soll. Ich glaube jedoch, dass der eine oder andere von meiner Erfahrung mit chronischer Erschöpfung bei/nach Borreliose profitieren kann.

Die Erschöpfung war mein schlimmstes Symptom. Es gab Zeiten, da kam ich kaum vom Bett zum Sofa und retour. Einmal war ich mutig und ließ mich zu einem Spaziergang überreden. Nach 150 Metern mußte ich umkehren und war danach 2 Tage krank. 5 Minuten Küche putzen - 2 Tage krank, etc.

Antibiotika hatte ich im Laufe von ca. 5 Jahren soviele genommen, dass man damit eine mittlere Kleinstadt hätte vergiften können. Gegen die Erschöpfung und ein paar andere Symptome haben sie nichts ausrichten können. Anfang 2009 war ich endlich bereit darüber nachzudenken, ob diese Erschöpfung wirklich durch die Borreliose bedingt ist, oder vielleicht doch andere Ursachen hat. Google lehrte mich, dass meine übriggebliebenen Symptome genau denen des CFS entsprechen. Natürlich hatte ich bis dahin geglaubt, dass CFS von Borreliose verursacht würde. Ich lernte jedoch, dass eine Vielzahl von Erkrankungen (bereits eine ordinäre Grippe) ein CFS hinterlassen kann, auch wenn sie ausgeheilt sind.

Ich forschte nach was man gegen CFS tun kann und stieß ziemlich bald auf das Amygdala Retraining Programm von Ashok Gupta. Anfangs war ich ziemlich skeptisch, da ich dachte, er wäre nur ein weiterer Guru, der an mein Geld will. Er hat eine Website (könnt ihr googeln), darauf stehen die ersten 2 oder drei Lektionen seines Programms kostenlos zum Download zur Verfügung. Ich las sie durch (Achtung: sehr langatmig, aber das ist halt seine Art) und plötzlich machte für mich alles Sinn.

Sehr stark vereinfacht sagt er, dass unsere Amygdala nach einer Erkrankung immer noch am Rad dreht, obwohl die Krankheit eigentlich schon weg ist. Die Symptome machen Angst, bei Angst werden Stresshormone ausgeschüttet, die wiederum Symptome verursachen. Diese machen wiederum noch mehr Angst und so dreht sich das Rad immer weiter. Ich kann wirklich nur jedem mit chronischer Erschöpfung empfehlen, die kostenlosen Kapitel des Programms auf der Website zu lesen.

Ich kaufte mir das Programm und fing im Marz 2009 damit an. Es ist schwere Arbeit! Es geht darum, die negativen Gedanken zu brechen und so das Stresskarussel anzuhalten. Erst da wurde mir klar, dass ich eigentlich die Jahre zuvor NUR negative Gedanken hatte. Ein wichtiger Schritt war, NICHT mehr in Borreliose- oder anderen Krankheitsforen zu lesen. Die ersten Wochen war ich voll auf Entzug und ich merkte auch, wie sehr ich darin aufgegangen war.

Bereits nach einigen Wochen merkte ich eine leichte Verbesserung, aber es dauerte bei mir ein ganzes Jahr bis ich sagen konnte: ich bin symptomfrei. Nicht nur verschwand die chronische Erschöpfung. Auch die wandernden Schmerzen und vor allem die Matschbirne haben sich verabschiedet. Anfangs hatte ich noch ein paar kleinere Rückfälle, vor allem, wenn ich zu faul zum trainieren war. Dann konnte ich sehr deutlich spüren, dass die Erschöpfung und die Benommenheit zurückkamen. Aber kaum fing ich wieder mit dem Training an (na ja: kaum heißt hier so ca. 3 Wochen), verschwanden diese Zustände wieder.

Heute fühle ich fitter denn je. An Borreliose denke ich nicht mehr. Ich habe im Laufe der Jahre mit dieser Erkrankung sehr viel Geld für alternative Behandlungen ausgegeben. Das einzige, was jemals gewirkt hat war das Amygdala Retraining. Und der Weihrauch gegen meine Arthritis. Ansonsten war alles Käse.

Ich brauche das Training heute nicht mehr zu machen, es geht mir auch ohne gut. Aber ich weiß auch, dass ich mit dem ART jederzeit ein Werkzeug an der Hand habe, sollte das CFS mal wieder zurückkommen.

Liebe Grüße - ich wünsche Euch alles Gute,

Leo
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