07.09.2012, 22:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.2019, 17:19 von lI Moderator Il.)
Erstinformationen
Vorab: Die Erstinformationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sollen einer ersten, allgemeinen Information und Orientierung dienen.
Der Erreger
Die Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit ist eine multisystemische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi sensu lato (sensu lato = in weiterem Sinn) ausgelöst wird.
Borrelien sind gramnegative spiralförmige Bakterien und gehören zur Familie der Spirochäten. Erreger der Lyme-Borreliose sind die Arten Borrelia burgdorferi sensu stricto (sensu stricto = im engeren Sinn), Borrelia garinii, Borrelia afzelii und Borrelia spielmanii. Neben diesen dem Borrelia-burgdorferi-Komplex zugeordneten Arten existieren noch weitere humanpathogene Borrelienarten.
Lyme-Borreliose
Die Krankheit kann jedes Organ befallen, speziell die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Die Erkrankung kommt beim Menschen und vielen Tierarten vor. Die Übertragung erfolgt vor allem durch Zecken (Ixodes ricinus). Es gibt Hinweise, dass auch Mücken und Pferdebremsen für eine Übertragung verantwortlich sein können.
Die von Zecken übertragenen Borreliose-Erreger sind häufig die Ursache für schwere chronische Erkrankungen. Oft bleibt deren Ursache unerkannt, denn Borrelien-Infektionen imitieren extrem viele verschiedene Krankheitsbilder – geradezu eine Einladung zu Fehldiagnosen: Fibromyalgie, Multiple Sklerose, Rheuma, Polyneuropathie, Depression, Arthrose, Chronisches Erschöpfungssyndrom, Hashimoto, ADHS, Schulter-Arm-Syndrom, Karpaltunnelsyndrom und und und ... Ohne adäquate Differenzialdiagnostik lässt sich kaum ausmachen, wie viele Patienten unter den gesundheitlichen Folgen leiden, die von der Bakterie namens Borrelia burgdorferi verursacht wird.
Bei Symptomen wie chronischen Kopf-, Muskel-, Gelenk-, und Nervenschmerzen, starker Ermüdbarkeit, kognitiven Störungen usw. ist deswegen immer auch an die Möglichkeit einer Borreliose zu denken, evtl. mit weiteren sogenannten Co-Infektionen (Bartonellen, Babesien, Ehrlichien, Rikettsien, Chlamydien, Mykoplasmen, Yersinien, Viren, Parasiten uvm.).
Auch Umweltfaktoren oder andere Grunderkrankungen können den Krankheitsverlauf einer Borreliose deutlich negativ beeinflussen.
Jahre, manchmal jahrzehntelang, bevölkern betroffene Patienten die Wartezimmer, ohne dass Ihnen wirklich geholfen wird.
Diagnose der Lyme-Borreliose
Leider ist die Vorstellung, dass eine Borreliose einfach zu diagnostizieren wäre, schlicht falsch.
Hegen Ärzte einen Verdacht auf Borreliose, veranlassen sie eine Blutuntersuchung.
Dann kommt im Regelfall der sogenannte ELISA-Test (Enzyme-linked immunosorbent assay) zum Einsatz. Er soll darüber Aufschluss geben, ob eine Infektion mit dem Erreger Borrelia burgdorferi vorliegt. Dieser Test hat jedoch die unangenehme Eigenschaft, zu viele falsche Resultate zu produzieren. Dass der ELISA als Suchtest derart unzuverlässig ist, ist aber vielen Ärzten und Patienten nicht bekannt.
Nur wenn der ELISA-Test ein positives oder grenzwertiges Ergebnis aufweist, wird der aussagekräftigere Immunoblot/Westernblot gemäß Standarddiagnostik durchgeführt (sogenannte Zweistufendiagnostik).
Beiden Tests gemein ist, dass sie nicht die Erreger selbst finden, sondern nur auf die Antikörper reagieren, die unser Körper im günstigsten Fall gegen die Krankheitserreger bildet.
Achtung: Antikörper bilden sich nicht sofort! Frühestens ca. 4 bis 6 Wochen nach Infektionsbeginn können erste Antikörper festgestellt werden.
Über die Entwicklung der Antikörpertiter im Laufe der Zeit ist jedoch wenig bekannt, sowohl bei denen, die erfolgreich behandelt wurden, als auch bei denen, die anhaltende Symptome aufweisen..
Beim Westernblot/Immunoblot werden Antikörper, die sich gegen spezifische Borrelia-burgdorferi-Proteine richten, auf eine Membran übertragen (engl. Blotting, to blot = klecksen, beflecken). Das ist eine Art Papierstreifen, auf dem sich die sogenannten Banden bilden. Falls Sie bei dem Begriff „Bandenbildung“ an kriminelle Vereinigungen denken, müssen Sie ausnahmsweise umdenken. Diese Banden sehen so ähnlich aus wie Barcodes. Die unterschiedlichen Banden sind auch unterschiedlich bedeutsam, da sie eine ungefähre Vorstellung vermitteln, um welches Stadium der Borreliose es sich handeln könnte.
Will man mit dem Westernblot frische von älteren Infektionen unterscheiden, geschieht dies durch die Antikörper, auch Immunglobuline genannt. Auf Ihrem Laborergebnis sehen Sie beispielsweise „IgG“, was Immunglobulin G bedeutet, oder „IgM“, das ist folglich das Immunglobulin M.
IgM-Antikörper gelten als die „schnelle Eingreiftruppe“, sie bilden sich relativ schnell nach einer Infektion. Die IgG-Antikörper werden dagegen erst später gebildet und lassen sich oft über Jahre, manchmal sogar ein Leben lang nachweisen; sie sind das „Gedächtnis“ unseres Immunsystems.
Diese Antikörper patrouillieren auch noch dann in unseren Körper, wenn eine Infektion längst bekämpft ist. Daher sagen Antikörpertests im Grunde nur aus, dass unser Körper mit einem Erreger in Kontakt gekommen ist; sie bestätigen keine aktive Infektion mit Borrelien, schließen sie aber auch nicht aus. Entscheidend ist und bleibt die klinische Diagnose anhand der Symptomatik!
Unzählige Borreliosekranke können jedoch – aus verschiedenen Gründen – nicht genügend Antikörper gegen Borrelien bilden. Ein nicht zu unterschätzendes Problem.
Der Patient könne sich glücklich schätzen, wenn das, was an Antikörpern übrig bleibt, überhaupt ausreiche, um aufzufallen, schreibt Dr. Harold Smith in seiner lesenswerten Abhandlung „Two-tier testing system must go“ (ab Seite 5). Borrelien zögen sich sehr bald ins Gewebe zurück und mit ihnen die Antikörper.
Sein niederschmetterndes Urteil lautet: Für die meisten Borreliosepatienten ist dieses Testsystem weder wissenschaftlich oder praktisch, noch ethisch oder rational sinnvoll. Wissenschaftlich unsinnig, weil Lyme-Borreliose keine Krankheit sei, bei der Antikörper frei im Blut zirkulieren und darauf warten, den Cut-off, also die „Schwelle“, zu überschreiten, ab der Patienten nicht an Borreliose leiden oder, anders ausgedrückt, ein positives oder negatives Ergebnis erzielen.
Den Cut-off, die Ziffer, ab der das Laborergebnis als positiv oder negativ bewertet wird, definiert übrigens jedes Labor anders.
Bei sogenannten seronegativen Borreliosen bietet sich als alternative Testmethode der LTT (Lymphozytentransformationstest) an. In diesem Fall raten Ärzte der Deutschen Borreliose Gesellschaft zur Anfertigung in einem spezialisierten Labor.
Der LTT misst die Reaktion der zellulären Immunaktivität gegen die Borrelien. Obwohl Untersuchungen eine hohe Spezifizität und Sensitivität gezeigt haben, ist der Test offiziell nicht anerkannt und wird auch nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Aber auch hier ist Vorsicht geboten!
Auch der LTT kann falschnegative Ergebnisse liefern. Als mögliche Ursachen kommen in Frage, dass der Test zu früh nach Ausbruch der Infektion oder zu kurz nach einer Antibiose erstellt wurde. Bei einer bereits chronischen Borreliose kommt es zudem häufig zu einer „Runter-Regulierung“ des Immunsystems. Auch dies kann dazu führen, dass der LTT trotz aktiver Borreliose negativ ist. Falschpositive Ergebnisse können auf Grund von Kreuzreaktionen nicht ausgeschlossen werden.
Erschwerend für die Zuverlässigkeit aller Testverfahren, scheint die Fähigkeit der Borrelien zu sein, sich an die Oberflächen von menschlichen Proteinen zu binden. Das Immunsystem erkennt sie nicht mehr als „Angreifer“ und bildet auch folgerichtig keine Antikörper.
Das traurige Fazit: Es gibt derzeit keinen Test, mit dem sich eine Borreliose 100% sicher diagnostizieren lässt.
Verlauf der Lyme-Borreliose
Wichtig: Eine Wanderröte (Erythema migrans) nach Zeckenstich ist ein eindeutiges Zeichen und ist beweisend für das Vorliegen einer aktiven Lyme-Borreliose.
Wird sie festgestellt, bedarf es keiner weiteren Tests! Es muss eine sofortige antibiotische Behandlung erfolgen!
Nach einem Zeckenstich kann es nach einem freien Intervall von 3 bis 30 Tagen (oder noch später) zu einer lokalisierten Hautinfektion kommen. Ausprägung und Dauer der Entzündungsreaktion sind individuell sehr variabel. Für die Diagnose eines Erythema migrans wird als Richtwert eine Durchmesser des Erythems von mindestens 5 cm angegeben.
Nicht immer tritt die typische Wanderröte auf. Häufig werden Zeckenstiche nicht bemerkt, vor allem, wenn Nymphen zugestochen haben, die nicht viel größer sind als der Punkt hinter diesem Satz. Rötungen können auch uncharakteristisch aussehen oder erst nach Erwärmen sichtbar werden. Dann sollte man den Hautarzt aufsuchen. Auf dunkler Haut oder der Kopfhaut bleibt eine Wanderröte leicht unbemerkt. Auch bei untypischen Symptomen kann eine Borreliose vorliegen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass viele Betroffenen nicht mit diesem typischen Merkmal aufwarten können.
Treten grippeähnliche Symptome auch ohne Wanderröte im zeitlichen Zusammenhang mit einem Zeckenstich auf oder auch ein Lymphozytom, sollte ebenso eine sofortige antibiotische Behandlung begonnen werden.
Das Gefährliche an einer Borrelien-Infektion ist zudem der mögliche verzögerte Ausbruch. Es gibt für Borreliose noch nicht einmal eine festgelegte Inkubationszeit. Zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung bzw. ersten Symptomen können Wochen, Monate oder sogar Jahre vergehen.
Wenn die Tests nicht sicher sind und die Erkrankung verzögert ausbrechen kann, auf welche Anzeichen und Symptome sollte man dann achten?
Frau Dr. med. Petra Hopf-Seidel, Ansbach schreibt:
Der Verdacht auf das Vorliegen einer chronisch-persistierenden Borreliose sollte sich immer dann ergeben, wenn über einige (in der Regel mehr als drei) der folgenden Symptome geklagt wird:
• ausgeprägte und lang anhaltende Erschöpfung und Müdigkeit ohne vorherige körperliche Beanspruchung
• starke Schmerzen in verschiedenen Gelenken sowie Nacken- und Rückenschmerzen in wechselnder Lokalisation, die auch ohne spezifische Behandlung wieder verschwinden
• heftige, meist diffuse, aber auch kappen- oder ringförmige Kopfschmerzen, "Haarspitzenkatarrh" mit Schmerzen beim Haarekämmen
• meist einseitige Rachen- und Zungengrundschmerzen
• immer wieder rezidivierende und oft lange nicht ausheilende Nasennebenhöhlen-Infektionen mit Schleimhautschwellungen
• schmerzlose oder schmerzhafte Lymphknotenschwellungen am Hals und Nacken, unter den Achseln und in den Leisten
• Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe am ganzen Körper ohne vorherige körperliche Beanspruchung
• Schmerzen an Sehnen und Bändern: Am häufigsten sind Achillessehnenschmerzen, ein "Tennisarm" oder "Golfarm", ein Carpaltunnelsyndrom, "springende" Finger oder Fußsohlenschmerzen mit morgendlichem Anlaufschmerz
• Sehnen(teil)abrisse ohne dafür adäquates Trauma bzw. spontan auftretend
• Schienbein- und Fersenbeinschmerzen (vor allem nachts im Liegen)
• "Wundschmerzen" der Rippenansätze im Brustbeinbereich und am unteren Rippenbogen, oft verbunden mit dem Gefühl eines verminderten Atemvolumens und eines Druckes auf dem Brustkorb
• Brennschmerzen der Haut und/oder Taubheitsgefühle, die diffus am ganzen Körper auftreten oder auf einzelne Hautbereiche beschränkt sind
• "Elektrisieren" und/oder Spontanzuckungen der Muskeln verschiedener Körperregionen
• plötzlich einschießende starke Schmerzen in der Muskulatur wie "bei einem Messerstich", die aber in ihrer Lokalisation ständig wechseln
• attackenartiges, vorzugsweise nachts auftretendes Herzrasen ohne jede körperliche Anstrengung
• Veränderung eines vorher normotonen Blutdruckes auf hypertone Werte, wobei meist der diastolische Wert über 90 mm Hg ansteigt
• Irritationen der Hirnnerven sind häufig. Am häufigsten zeigt sich im Frühstadium der Erkrankung eine Facialisparese, im chronischen Stadium aber können mehrere der 12 Hirnnerven gleichzeitig betroffen sein
• Funktionsstörungen der Augen, wie z. B. Augenmuskelschmerzen, leichte Doppelbilder, Lidschwäche, Akkomodationsstörungen, Pupillenstörungen, häufige Augenentzündungen mit Augenbrennen, Trockenheits- sowie Fremdkörpergefühl
• Funktionsstörungen der Ohren mit Hörsturz, Tinnitus, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
• Störungen des Geruchs und Geschmacks
• Bannwarth-Syndrom (nachts betonte, stark brennende und ziehende Schmerzen in meist nur einem Bein oder Arm)
• vegetative Störungen wie gestörtes Temperaturempfinden mit oft ausgeprägtem Frieren, heftige, überwiegend nächtliche Schweißausbrüche, die aber auch tagsüber "schubweise wie im Klimakterium" bei Männern ebenso wie bei Frauen auftreten können oder am Nachmittag auftretende "Glühwangen" ohne Fieber
• sexuelle Funktionsstörungen wie Libidoverlust, Menstruationsstörungen, Erektionsstörungen und Brust-(drüsen)schmerzen
• urologische Störungen wie Brennschmerzen der Blase und Schmerzen des Hodens ohne Nachweis von Bakterien im Urin, sehr häufiges Wasserlassen, Harninkontinenz, Leistenschmerzen ohne organischen Befund
• gastro-intestinale Beschwerden wie Magenschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Stuhlunregelmäßigkeiten, Appetitverlust, neu auftretende Laktose- oder andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten
• Stoffwechselveränderungen wie Übersäuerung, neu auftretende Cholesterinerhöhungen, Alkoholunverträglichkeit
• Schilddrüsenfunktionsstörungen (meist Unterfunktion mit TPO-Autoantikörpern, die sog. Hashimoto-Thyreoiditis)
• Störung des Serotoninstoffwechsels mit Gereiztheit, Panikattacken, Angstzuständen, latenter Aggressivität, Wutanfällen, ausgeprägten depressiven Stimmungsschwankungen und emotionaler Labilität
• schwerwiegende, lang anhaltende Schlafstörungen, oft mit Albträumen
• Besonders bei Kindern zu beobachten: Aufmerksamkeitsstörungen und motorische Unruhe mit der Folge von Lernschwierigkeiten ("ADHS"), Gereiztheit, Streitsucht und Aggressivität
• selten: schwere psychische Veränderungen wie Psychosen, Zwangssymptome, manisch-depressive Stimmungsschwankungen, Irritierbarkeit und Aggressivität bis zum Kontrollverlust
• kognitive Störungen wie z. B. Nachlassen des Kurzzeitgedächtnisses, Konzentrationsstörungen, erhöhte Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeitsstörungen und Minderung der Lernfähigkeit und Auffassung
• in schweren Fällen: Orientierungsstörungen und starke Gedächtniseinbußen wie bei M. Alzheimer, aber auch Wahnvorstellungen und Halluzinationen
• Häufige Hautveränderungen sind das Erythema migrans (Wanderröte) und seltener das Lymphocytom.
• Seltene Hautveränderungen sind die sog. Zigarettenpapierhaut (bei Acrodermatitis chronica atrophicans).
• diffuser Haarausfall (meist bei Frauen) sowie Nagelwachstumsstörungen mit Brüchigkeit und Rillenbildung
Die Lyme-Borreliose wurde früher gemeinhin in Stadien (Stadium I bis III) eingeteilt. Nach Meinung vieler Autoren ist eine derartige Aufteilung nicht praktikabel.
Vielmehr sind die Übergänge von einer Neuinfektion zu dem Krankheitsbild einer chronisch persistierenden Borreliose fließend.
Therapie der Lyme-Borreliose
Auch hier streiten sich die Geister. Es gibt derzeit zwei vollkommen kontroverse Meinungen in der Medizin. Man kann von einer regelrechten Lagerbildung sprechen.
Einigkeit besteht noch, was die gute Behandelbarkeit der Borreliose im Frühstadium angeht.
Das heißt, das Ansetzen einer antibiotischen Therapie, so schnell wie möglich nach Auftreten der ersten Krankheitsmanifestationen und Symptome.
Uneinigkeit besteht bereits darüber, wie lange und wie hoch dosiert, diese erste Antibiose erfolgen sollte.
Die leider einschlägigen Erfahrungen von Betroffenen in diesem und anderen Foren, in Selbsthilfegruppen und bei den praktizierenden, mit der Erkrankung vertrauten Ärzten spricht eine deutliche Sprache.
Die nach den offiziell gültigen Leitlinien empfohlene Standardtherapie (2 - 3 Wochen Doxycyclin / 200mg) reicht in vielen Fällen nicht aus!
Leider gibt es aufgrund fehlender europäischer Langzeitstudien eine medizinische Kontroverse um die Behandlung einer Borreliose.
Wir möchten an dieser Stelle daher keine Therapieempfehlungen geben, sondern ausdrücklich auf die Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft verweisen
http://www.borreliose-gesellschaft.de/us...linien.pdf
Weitere, vertiefende Informationen, zu den hier angerissenen Themen sowie deutsche Leitlinien und internationale Leitlinien finden Sie in der umfangreichen „Linksammlung“.
Vorab: Die Erstinformationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sollen einer ersten, allgemeinen Information und Orientierung dienen.
Der Erreger
Die Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit ist eine multisystemische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi sensu lato (sensu lato = in weiterem Sinn) ausgelöst wird.
Borrelien sind gramnegative spiralförmige Bakterien und gehören zur Familie der Spirochäten. Erreger der Lyme-Borreliose sind die Arten Borrelia burgdorferi sensu stricto (sensu stricto = im engeren Sinn), Borrelia garinii, Borrelia afzelii und Borrelia spielmanii. Neben diesen dem Borrelia-burgdorferi-Komplex zugeordneten Arten existieren noch weitere humanpathogene Borrelienarten.
Lyme-Borreliose
Die Krankheit kann jedes Organ befallen, speziell die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Die Erkrankung kommt beim Menschen und vielen Tierarten vor. Die Übertragung erfolgt vor allem durch Zecken (Ixodes ricinus). Es gibt Hinweise, dass auch Mücken und Pferdebremsen für eine Übertragung verantwortlich sein können.
Die von Zecken übertragenen Borreliose-Erreger sind häufig die Ursache für schwere chronische Erkrankungen. Oft bleibt deren Ursache unerkannt, denn Borrelien-Infektionen imitieren extrem viele verschiedene Krankheitsbilder – geradezu eine Einladung zu Fehldiagnosen: Fibromyalgie, Multiple Sklerose, Rheuma, Polyneuropathie, Depression, Arthrose, Chronisches Erschöpfungssyndrom, Hashimoto, ADHS, Schulter-Arm-Syndrom, Karpaltunnelsyndrom und und und ... Ohne adäquate Differenzialdiagnostik lässt sich kaum ausmachen, wie viele Patienten unter den gesundheitlichen Folgen leiden, die von der Bakterie namens Borrelia burgdorferi verursacht wird.
Bei Symptomen wie chronischen Kopf-, Muskel-, Gelenk-, und Nervenschmerzen, starker Ermüdbarkeit, kognitiven Störungen usw. ist deswegen immer auch an die Möglichkeit einer Borreliose zu denken, evtl. mit weiteren sogenannten Co-Infektionen (Bartonellen, Babesien, Ehrlichien, Rikettsien, Chlamydien, Mykoplasmen, Yersinien, Viren, Parasiten uvm.).
Auch Umweltfaktoren oder andere Grunderkrankungen können den Krankheitsverlauf einer Borreliose deutlich negativ beeinflussen.
Jahre, manchmal jahrzehntelang, bevölkern betroffene Patienten die Wartezimmer, ohne dass Ihnen wirklich geholfen wird.
Diagnose der Lyme-Borreliose
Leider ist die Vorstellung, dass eine Borreliose einfach zu diagnostizieren wäre, schlicht falsch.
Hegen Ärzte einen Verdacht auf Borreliose, veranlassen sie eine Blutuntersuchung.
Dann kommt im Regelfall der sogenannte ELISA-Test (Enzyme-linked immunosorbent assay) zum Einsatz. Er soll darüber Aufschluss geben, ob eine Infektion mit dem Erreger Borrelia burgdorferi vorliegt. Dieser Test hat jedoch die unangenehme Eigenschaft, zu viele falsche Resultate zu produzieren. Dass der ELISA als Suchtest derart unzuverlässig ist, ist aber vielen Ärzten und Patienten nicht bekannt.
Nur wenn der ELISA-Test ein positives oder grenzwertiges Ergebnis aufweist, wird der aussagekräftigere Immunoblot/Westernblot gemäß Standarddiagnostik durchgeführt (sogenannte Zweistufendiagnostik).
Beiden Tests gemein ist, dass sie nicht die Erreger selbst finden, sondern nur auf die Antikörper reagieren, die unser Körper im günstigsten Fall gegen die Krankheitserreger bildet.
Achtung: Antikörper bilden sich nicht sofort! Frühestens ca. 4 bis 6 Wochen nach Infektionsbeginn können erste Antikörper festgestellt werden.
Über die Entwicklung der Antikörpertiter im Laufe der Zeit ist jedoch wenig bekannt, sowohl bei denen, die erfolgreich behandelt wurden, als auch bei denen, die anhaltende Symptome aufweisen..
Beim Westernblot/Immunoblot werden Antikörper, die sich gegen spezifische Borrelia-burgdorferi-Proteine richten, auf eine Membran übertragen (engl. Blotting, to blot = klecksen, beflecken). Das ist eine Art Papierstreifen, auf dem sich die sogenannten Banden bilden. Falls Sie bei dem Begriff „Bandenbildung“ an kriminelle Vereinigungen denken, müssen Sie ausnahmsweise umdenken. Diese Banden sehen so ähnlich aus wie Barcodes. Die unterschiedlichen Banden sind auch unterschiedlich bedeutsam, da sie eine ungefähre Vorstellung vermitteln, um welches Stadium der Borreliose es sich handeln könnte.
Will man mit dem Westernblot frische von älteren Infektionen unterscheiden, geschieht dies durch die Antikörper, auch Immunglobuline genannt. Auf Ihrem Laborergebnis sehen Sie beispielsweise „IgG“, was Immunglobulin G bedeutet, oder „IgM“, das ist folglich das Immunglobulin M.
IgM-Antikörper gelten als die „schnelle Eingreiftruppe“, sie bilden sich relativ schnell nach einer Infektion. Die IgG-Antikörper werden dagegen erst später gebildet und lassen sich oft über Jahre, manchmal sogar ein Leben lang nachweisen; sie sind das „Gedächtnis“ unseres Immunsystems.
Diese Antikörper patrouillieren auch noch dann in unseren Körper, wenn eine Infektion längst bekämpft ist. Daher sagen Antikörpertests im Grunde nur aus, dass unser Körper mit einem Erreger in Kontakt gekommen ist; sie bestätigen keine aktive Infektion mit Borrelien, schließen sie aber auch nicht aus. Entscheidend ist und bleibt die klinische Diagnose anhand der Symptomatik!
Unzählige Borreliosekranke können jedoch – aus verschiedenen Gründen – nicht genügend Antikörper gegen Borrelien bilden. Ein nicht zu unterschätzendes Problem.
Der Patient könne sich glücklich schätzen, wenn das, was an Antikörpern übrig bleibt, überhaupt ausreiche, um aufzufallen, schreibt Dr. Harold Smith in seiner lesenswerten Abhandlung „Two-tier testing system must go“ (ab Seite 5). Borrelien zögen sich sehr bald ins Gewebe zurück und mit ihnen die Antikörper.
Sein niederschmetterndes Urteil lautet: Für die meisten Borreliosepatienten ist dieses Testsystem weder wissenschaftlich oder praktisch, noch ethisch oder rational sinnvoll. Wissenschaftlich unsinnig, weil Lyme-Borreliose keine Krankheit sei, bei der Antikörper frei im Blut zirkulieren und darauf warten, den Cut-off, also die „Schwelle“, zu überschreiten, ab der Patienten nicht an Borreliose leiden oder, anders ausgedrückt, ein positives oder negatives Ergebnis erzielen.
Den Cut-off, die Ziffer, ab der das Laborergebnis als positiv oder negativ bewertet wird, definiert übrigens jedes Labor anders.
Bei sogenannten seronegativen Borreliosen bietet sich als alternative Testmethode der LTT (Lymphozytentransformationstest) an. In diesem Fall raten Ärzte der Deutschen Borreliose Gesellschaft zur Anfertigung in einem spezialisierten Labor.
Der LTT misst die Reaktion der zellulären Immunaktivität gegen die Borrelien. Obwohl Untersuchungen eine hohe Spezifizität und Sensitivität gezeigt haben, ist der Test offiziell nicht anerkannt und wird auch nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Aber auch hier ist Vorsicht geboten!
Auch der LTT kann falschnegative Ergebnisse liefern. Als mögliche Ursachen kommen in Frage, dass der Test zu früh nach Ausbruch der Infektion oder zu kurz nach einer Antibiose erstellt wurde. Bei einer bereits chronischen Borreliose kommt es zudem häufig zu einer „Runter-Regulierung“ des Immunsystems. Auch dies kann dazu führen, dass der LTT trotz aktiver Borreliose negativ ist. Falschpositive Ergebnisse können auf Grund von Kreuzreaktionen nicht ausgeschlossen werden.
Erschwerend für die Zuverlässigkeit aller Testverfahren, scheint die Fähigkeit der Borrelien zu sein, sich an die Oberflächen von menschlichen Proteinen zu binden. Das Immunsystem erkennt sie nicht mehr als „Angreifer“ und bildet auch folgerichtig keine Antikörper.
Das traurige Fazit: Es gibt derzeit keinen Test, mit dem sich eine Borreliose 100% sicher diagnostizieren lässt.
Verlauf der Lyme-Borreliose
Wichtig: Eine Wanderröte (Erythema migrans) nach Zeckenstich ist ein eindeutiges Zeichen und ist beweisend für das Vorliegen einer aktiven Lyme-Borreliose.
Wird sie festgestellt, bedarf es keiner weiteren Tests! Es muss eine sofortige antibiotische Behandlung erfolgen!
Nach einem Zeckenstich kann es nach einem freien Intervall von 3 bis 30 Tagen (oder noch später) zu einer lokalisierten Hautinfektion kommen. Ausprägung und Dauer der Entzündungsreaktion sind individuell sehr variabel. Für die Diagnose eines Erythema migrans wird als Richtwert eine Durchmesser des Erythems von mindestens 5 cm angegeben.
Nicht immer tritt die typische Wanderröte auf. Häufig werden Zeckenstiche nicht bemerkt, vor allem, wenn Nymphen zugestochen haben, die nicht viel größer sind als der Punkt hinter diesem Satz. Rötungen können auch uncharakteristisch aussehen oder erst nach Erwärmen sichtbar werden. Dann sollte man den Hautarzt aufsuchen. Auf dunkler Haut oder der Kopfhaut bleibt eine Wanderröte leicht unbemerkt. Auch bei untypischen Symptomen kann eine Borreliose vorliegen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass viele Betroffenen nicht mit diesem typischen Merkmal aufwarten können.
Treten grippeähnliche Symptome auch ohne Wanderröte im zeitlichen Zusammenhang mit einem Zeckenstich auf oder auch ein Lymphozytom, sollte ebenso eine sofortige antibiotische Behandlung begonnen werden.
Das Gefährliche an einer Borrelien-Infektion ist zudem der mögliche verzögerte Ausbruch. Es gibt für Borreliose noch nicht einmal eine festgelegte Inkubationszeit. Zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung bzw. ersten Symptomen können Wochen, Monate oder sogar Jahre vergehen.
Wenn die Tests nicht sicher sind und die Erkrankung verzögert ausbrechen kann, auf welche Anzeichen und Symptome sollte man dann achten?
Frau Dr. med. Petra Hopf-Seidel, Ansbach schreibt:
Der Verdacht auf das Vorliegen einer chronisch-persistierenden Borreliose sollte sich immer dann ergeben, wenn über einige (in der Regel mehr als drei) der folgenden Symptome geklagt wird:
• ausgeprägte und lang anhaltende Erschöpfung und Müdigkeit ohne vorherige körperliche Beanspruchung
• starke Schmerzen in verschiedenen Gelenken sowie Nacken- und Rückenschmerzen in wechselnder Lokalisation, die auch ohne spezifische Behandlung wieder verschwinden
• heftige, meist diffuse, aber auch kappen- oder ringförmige Kopfschmerzen, "Haarspitzenkatarrh" mit Schmerzen beim Haarekämmen
• meist einseitige Rachen- und Zungengrundschmerzen
• immer wieder rezidivierende und oft lange nicht ausheilende Nasennebenhöhlen-Infektionen mit Schleimhautschwellungen
• schmerzlose oder schmerzhafte Lymphknotenschwellungen am Hals und Nacken, unter den Achseln und in den Leisten
• Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe am ganzen Körper ohne vorherige körperliche Beanspruchung
• Schmerzen an Sehnen und Bändern: Am häufigsten sind Achillessehnenschmerzen, ein "Tennisarm" oder "Golfarm", ein Carpaltunnelsyndrom, "springende" Finger oder Fußsohlenschmerzen mit morgendlichem Anlaufschmerz
• Sehnen(teil)abrisse ohne dafür adäquates Trauma bzw. spontan auftretend
• Schienbein- und Fersenbeinschmerzen (vor allem nachts im Liegen)
• "Wundschmerzen" der Rippenansätze im Brustbeinbereich und am unteren Rippenbogen, oft verbunden mit dem Gefühl eines verminderten Atemvolumens und eines Druckes auf dem Brustkorb
• Brennschmerzen der Haut und/oder Taubheitsgefühle, die diffus am ganzen Körper auftreten oder auf einzelne Hautbereiche beschränkt sind
• "Elektrisieren" und/oder Spontanzuckungen der Muskeln verschiedener Körperregionen
• plötzlich einschießende starke Schmerzen in der Muskulatur wie "bei einem Messerstich", die aber in ihrer Lokalisation ständig wechseln
• attackenartiges, vorzugsweise nachts auftretendes Herzrasen ohne jede körperliche Anstrengung
• Veränderung eines vorher normotonen Blutdruckes auf hypertone Werte, wobei meist der diastolische Wert über 90 mm Hg ansteigt
• Irritationen der Hirnnerven sind häufig. Am häufigsten zeigt sich im Frühstadium der Erkrankung eine Facialisparese, im chronischen Stadium aber können mehrere der 12 Hirnnerven gleichzeitig betroffen sein
• Funktionsstörungen der Augen, wie z. B. Augenmuskelschmerzen, leichte Doppelbilder, Lidschwäche, Akkomodationsstörungen, Pupillenstörungen, häufige Augenentzündungen mit Augenbrennen, Trockenheits- sowie Fremdkörpergefühl
• Funktionsstörungen der Ohren mit Hörsturz, Tinnitus, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
• Störungen des Geruchs und Geschmacks
• Bannwarth-Syndrom (nachts betonte, stark brennende und ziehende Schmerzen in meist nur einem Bein oder Arm)
• vegetative Störungen wie gestörtes Temperaturempfinden mit oft ausgeprägtem Frieren, heftige, überwiegend nächtliche Schweißausbrüche, die aber auch tagsüber "schubweise wie im Klimakterium" bei Männern ebenso wie bei Frauen auftreten können oder am Nachmittag auftretende "Glühwangen" ohne Fieber
• sexuelle Funktionsstörungen wie Libidoverlust, Menstruationsstörungen, Erektionsstörungen und Brust-(drüsen)schmerzen
• urologische Störungen wie Brennschmerzen der Blase und Schmerzen des Hodens ohne Nachweis von Bakterien im Urin, sehr häufiges Wasserlassen, Harninkontinenz, Leistenschmerzen ohne organischen Befund
• gastro-intestinale Beschwerden wie Magenschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Stuhlunregelmäßigkeiten, Appetitverlust, neu auftretende Laktose- oder andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten
• Stoffwechselveränderungen wie Übersäuerung, neu auftretende Cholesterinerhöhungen, Alkoholunverträglichkeit
• Schilddrüsenfunktionsstörungen (meist Unterfunktion mit TPO-Autoantikörpern, die sog. Hashimoto-Thyreoiditis)
• Störung des Serotoninstoffwechsels mit Gereiztheit, Panikattacken, Angstzuständen, latenter Aggressivität, Wutanfällen, ausgeprägten depressiven Stimmungsschwankungen und emotionaler Labilität
• schwerwiegende, lang anhaltende Schlafstörungen, oft mit Albträumen
• Besonders bei Kindern zu beobachten: Aufmerksamkeitsstörungen und motorische Unruhe mit der Folge von Lernschwierigkeiten ("ADHS"), Gereiztheit, Streitsucht und Aggressivität
• selten: schwere psychische Veränderungen wie Psychosen, Zwangssymptome, manisch-depressive Stimmungsschwankungen, Irritierbarkeit und Aggressivität bis zum Kontrollverlust
• kognitive Störungen wie z. B. Nachlassen des Kurzzeitgedächtnisses, Konzentrationsstörungen, erhöhte Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeitsstörungen und Minderung der Lernfähigkeit und Auffassung
• in schweren Fällen: Orientierungsstörungen und starke Gedächtniseinbußen wie bei M. Alzheimer, aber auch Wahnvorstellungen und Halluzinationen
• Häufige Hautveränderungen sind das Erythema migrans (Wanderröte) und seltener das Lymphocytom.
• Seltene Hautveränderungen sind die sog. Zigarettenpapierhaut (bei Acrodermatitis chronica atrophicans).
• diffuser Haarausfall (meist bei Frauen) sowie Nagelwachstumsstörungen mit Brüchigkeit und Rillenbildung
Die Lyme-Borreliose wurde früher gemeinhin in Stadien (Stadium I bis III) eingeteilt. Nach Meinung vieler Autoren ist eine derartige Aufteilung nicht praktikabel.
Vielmehr sind die Übergänge von einer Neuinfektion zu dem Krankheitsbild einer chronisch persistierenden Borreliose fließend.
Therapie der Lyme-Borreliose
Auch hier streiten sich die Geister. Es gibt derzeit zwei vollkommen kontroverse Meinungen in der Medizin. Man kann von einer regelrechten Lagerbildung sprechen.
Einigkeit besteht noch, was die gute Behandelbarkeit der Borreliose im Frühstadium angeht.
Das heißt, das Ansetzen einer antibiotischen Therapie, so schnell wie möglich nach Auftreten der ersten Krankheitsmanifestationen und Symptome.
Uneinigkeit besteht bereits darüber, wie lange und wie hoch dosiert, diese erste Antibiose erfolgen sollte.
Die leider einschlägigen Erfahrungen von Betroffenen in diesem und anderen Foren, in Selbsthilfegruppen und bei den praktizierenden, mit der Erkrankung vertrauten Ärzten spricht eine deutliche Sprache.
Die nach den offiziell gültigen Leitlinien empfohlene Standardtherapie (2 - 3 Wochen Doxycyclin / 200mg) reicht in vielen Fällen nicht aus!
Leider gibt es aufgrund fehlender europäischer Langzeitstudien eine medizinische Kontroverse um die Behandlung einer Borreliose.
Wir möchten an dieser Stelle daher keine Therapieempfehlungen geben, sondern ausdrücklich auf die Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft verweisen
http://www.borreliose-gesellschaft.de/us...linien.pdf
Weitere, vertiefende Informationen, zu den hier angerissenen Themen sowie deutsche Leitlinien und internationale Leitlinien finden Sie in der umfangreichen „Linksammlung“.