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14.07.2020, 17:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.07.2020, 18:04 von
FreeNine.)
Zitat:„Der Gesetzgeber maßt sich an, völlig praxisferne und unsichere Regelungen zu treffen, die tief in die Abläufe in den Arztpraxen eingreifen, noch mehr Bürokratie schaffen und von denen weder Ärzte noch Patienten profitieren. Im Gegenteil, das Ganze schadet der medizinischen Versorgung extrem.“ So bewertet Dr. Silke Lüder, Vizevorsitzende der Freien Ärzteschaft, zusammenfassend das geplante Patientendatenschutzgesetz. Was genau bedeuten die hochkomplexen Anwendungen für Praxen und Kliniken?
dazu mehr in vom 05.07.2020:
Praxisfern und unsicher - Spahns Patientendaten-Schutzgesetz schützt weder die Patientendaten noch die Medizinqualität
Textauszug:
Zitat:Die geplante elektronische Patientenakte, auf die man nur mit einer Handy-App zugreifen kann, soll von Privatfirmen entwickelt und ab 1.1.2021 von den Krankenkassen in jeweils unterschiedlicher Version zur Verfügung gestellt werden. Im Unterschied zu früheren Planungen geht es nur noch um eine patientengeführte Akte, die aber von Ärzten befüllt werden muss. Da die Versicherten selbst Dokumente einstellen oder löschen können, ist die Akte unvollständig, aus medizinischer Sicht unzuverlässig und juristisch betrachtet für Ärzte unbrauchbar.
D. h. der Patient braucht ein Handy dazu. ...
Den im Beitrag vom Deutschlandfunk aufgeführten Gesetzentwurf habe ich hier gefunden:
Referentenentwurf - Entwurf eines Gesetzes zum Schutz elektronischer Patientendaten in der Telematikinfrastruktur
@Markus
Zitat:Weißt du ob man das Abstimmungsergebnis irgendwo einsehen kann, wer da wie abgestimmt hat?
Nein.
Ich hatte nur den Beitrag vom Deutschlandfunk gelesen. Habe noch etwas gesucht, aber nur den Gesetzentwurf selbst und den aktuellen Beitrag von "Aktion: Stoppt die eCard" gefunden.
Scheint alles nur halbdurchdacht ect. zu sein. --> Also scheint der Beitrag (Siehe #64) vom Deutschlandfunk ggf. unglücklich formuliert zu sein?!
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Zitat:22.05.20
Hacker haben bei Fresenius Medical Care, einem Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenerkrankungen, Patientendaten gestohlen und illegal veröffentlicht.
Aus
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/1...en-gehackt
Zitat:Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) will die Bundesregierung Abhilfe schaffen und gleichzeitig das deutsche Gesundheitssystem in rasanten Schritten in Richtung Digitalisierung voranbringen. Der Gedanke dahinter ist einfach: Ab dem 01.01.2021 müssen die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten zwingend eine elektronische Patientenakte anbieten. Dies hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz beschlossen.
Eine Entscheidung dafür oder dagegen darf jeder der rund 73 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland für sich alleine treffen. Die nachfolgenden Daten können – insofern vom Patienten gewünscht - konkret gespeichert werden:
https://www.krankenversicherung.net/elek...ientenakte
Muss man lesen
https://www.heise.de/news/Bundestag-besc...35846.html
Zur Erinnerung die mehr als 7 Milliarden teure
Gesundheitskarte.
(Sie wissen nicht was sie tun oder genau das Gegenteil)
Beziehe ich auf Beides)
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Berliner Zeitung vom 5.8.2020
Technik in der Medizin :
Gesundheitsminister Spahn legt sich mit Ärzten an
Viele Ärzte sind entsetzt über Erlasse aus dem Ministerium, die während Corona zügig durchregiert werden und den Betroffenen schaden können: Sogar mit dem Entzug der Zulassung wird gedroht.
Zitat:Es könnte alles so schön sein: Ein Arzt behandelt einen Patienten, dessen Daten werden automatisch über seine Chipkarte eingelesen, und sobald der Patient zu einem anderen Arzt geht oder ins Krankenhaus muss, werden all seine Beschwerden, der Blutdruck, die Medikamente und weitere zur Genesung wichtige Informationen den weiteren Behandlern angezeigt. Vielleicht stellt sich das der Gesundheitsminister so vor, man weiß es nicht. Stattdessen laufen Ärzte gerade Sturm gegen den Umgang des Gesundheitsministeriums mit der sogenannten Telematik.
Zitat:Die Kassenärztlichen Vereinigungen setzen Ärzten, die sich der Telematik verweigern, unter seiner Verantwortung schwer zu. Sie müssen einen Teil des Honorars einbehalten. Zunächst ein Prozent des Honorars, des zugeteilten sogenannten Regelleistungsvolumens. Die Strafe kann, je nach Praxis, Patientenaufkommen und weiteren Kosten, eine erhebliche Summe sein. Da überlegt sich so mancher Arzt, sich dem Druck zu beugen. Und die Telematik trotz der im Brandbrief genannten Probleme einzuführen.
Etwa ein Viertel der Kassenärzte sperrt sich allerdings bisher. Auch Apotheker geben erhebliche Probleme mit der Telematik an. Doch Spahn hat den Druck erhöht. Von anfänglichen ein Prozent auf 2,5 Prozent Honorarkürzung seit April 2020. Zudem wird sogar mit dem Entzug der Zulassung gedroht, wenn Ärzte sich nicht zügig an die Einführung der gewünschten Technik halten.
Zulassungsentzug, Zwang, Druck über die Krankenkassen und die Budgetierung? Was ist da los?
Zitat:Junge Ärzte scheuen die Zulassung
Zitat:Die für die Ärzteschaft außergewöhnlich breite und massive Kritik scheint gewirkt zu haben. Ende vergangener Woche meldete die Ärztezeitung, dass die zwingende Einführung der Telematik verschoben sei. Anstatt Januar 2021 gelte nun der Oktober 2021 als Frist, bis zu der etwa Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen elektronisch an die Kassen übermittelt werden müssen.
Zitat:„Was ist uns die Schweigepflicht wert?“
Eine Ärztin bringt die Telematik-Problematik in einem internen Ärzteforum auf den Punkt, wir geben ihr Statement hier anonym und verkürzt wieder:
„Der Arztberuf ist ein sehr sinnlicher. Die wichtigsten Instrumente zur Diagnose sind analog. Die Patienten machen einen Ersteindruck auf mich – und umgekehrt. Diesen Prozess begleiten Instrumente, vom Quarkwickel bis zur zu Unrecht so oft gescholtenen Apparatemedizin. Grundlage war immer die geschützte Beziehung zwischen Patient und Arzt. Wenn sich Hilfsmittel massiv dazwischenschieben, ist der Prozess gestört. Wenn sich gar Regierende anmaßen, den Prozess zu beeinflussen, droht dem ganzen Gesundheitswesen eine Katastrophe. Die Dokumentation des Prozesses durch den Arzt unter absoluter Verschwiegenheit ist seit tausenden Jahren eine Sache höchsten Vertrauens. Nun versucht ein Minister per strafbewährtem Diktat, die vereinzelten Daten zur leichten Verfügbarkeit auf einem nationalen Server zur Verfügung zu stellen. Er scheint unter großem Druck zu stehen, denn er bestraft diejenigen Ärzte, die darin einen massenhaften Bruch des Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient sehen. Was ist uns die Schweigepflicht und die berufliche Ehre wert?“
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05.01.2021, 14:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.01.2021, 14:30 von
FreeNine.)
Zum Jahreswechsel haben alle Kassen-Versicherten Anspruch auf eine elektronische Patientenakte, kurz ePA.
Sie kann nach Ansicht der Bundesregierung und anderer Befürworter viele Vorteile bringen. Es gibt aber auch Kritik.
Unterschied zwischen eCard und Elektronischer Patientenakte:
Zitat:[b]Was ist der Unterschied zwischen elektronischer Gesundheitskarte, elektronischer Gesundheitsakte und elektronischer Patientenakte?
[/b]
Als die ersten Pläne zur Speicherung von Patientendaten entwickelt wurden, sollte die elektronische Gesundheitskarte das technische Instrument dafür sein. Es gab Überlegungen, auf dem Chip der Karte, die alle gesetzlich Versicherten haben, Daten abzulegen. Das erwies sich als schwer umsetzbar. Es wurden verschiedene Lösungen entwickelt, bei denen Datensammlungen auf Online-Servern verwendet werden. Zahlreiche gesetzliche und private Krankenversicherer bieten schon seit einigen Jahren solche Lösungen unter dem Namen "elektronische Gesundheitsakte" an.
Die elektronische Patientenakte, die jetzt auf der Grundlage eines Gesetzes kommt, hat damit Gemeinsamkeiten. Der Unterschied besteht darin, dass für die Patientenakte einheitliche Vorgaben bestehen, so ist für sie ein neues Datennetz entwickelt worden, das besonders hohe Sicherheitsstandards erfüllen soll. Ein Merkmal der ePA ist es auch, dass es für alle gesetzlichen Krankenkassen, für alle Krankenhäuser und für alle Kassenärzte verpflichtend ist, mit ihr zu arbeiten.
Mehr dazu unter
BR24 vom 27.12.2020:
Elektronische Patientenakte: Das müssen Sie wissen
[url=https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/elektronische-patientenakte-das-muessen-sie-wissen,SKGp56v][/url]
Zitat:Kann ich die elektronische Patientenakte ablehnen?
Niemand muss eine Patientenakte anlegen. Ob und wie Patienten sie nutzen, ist voll und ganz ihnen selbst überlassen.
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#74
Sie wissen nicht was sie tun. Oder ist wieder so eine Lobbyangelegenheit.
Wo Deutschland steht in der Digitalisierung hat nicht nur Corona gezeigt.
GROTTENSCHLECHT
Der Bundesminister hat ja auch sehr deutlich gemacht das die Arztpraxen für die Datensicherheit verantwortlich sind.
Das Internet ist voll mit Gesundheitsdaten die man kaufen kann.
Die Gründe
der Einführung sind im Link # 74 BR24 zu lesen.
Ohne es genau zu wissen, hier nehme ich mal an, waren die Sicherungen recht hoch und trotzdem seit Wochen fast KO-
Cyber-Attacke auf Funke-Gruppe: „Wir betrachten den Angriff als weiterhin aktiv“ - Medien - Gesellschaft - Tagesspiegel
Eine Uniklinik
Notaufnahme geschlossen - Der Hackerangriff auf die Uniklinik Düsseldorf und die Folgen (deutschlandfunk.de)
Geplant war ja eigentlich einmal die
Gesundheitskarte.
Weit über 5 Milliarden Euro verbrannt für diese Aktion. Die ja Vorteile hat, aber nicht wenn sie von Deppen entworfen wird mit zwielichtigen Hintergründen.
▷ Elektronische Gesundheitskarte: Sicherheit und Hintergründe zur eGK (krankenkassenzentrale.de)
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(04.03.2023, 22:02)Michael Myers schrieb: Zitat:Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will in den kommenden Tagen seine Pläne für das Opt-out-Verfahren bei der elektronischen Patientenakte (ePA) vorlegen. Im kommenden Jahr werde sie den Durchbruch schaffe, erklärte er.
„Ende kommenden Jahres wird die elektronische Patientenakte für alle verbindlich“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung laut Vorabmeldung vom Freitag. „Jeder, der nicht ausdrücklich widerspricht, ist automatisch mit dabei.“ Ziel sei, „dass unser Gesundheitssystem endlich im 21. Jahrhundert ankommt“.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/1...erbindlich
Sagen kann er viel. Ich glaube es erst, wenn es tatsächlich funktioniert. Wieviele Jahre schreiben wir hier schon davon?
Meine Mutter hat in ihrem Ortsteil noch nicht mal Handyempfang. Was nützt das dann der Hausärztin beim Hausbesuch?
:icon_confusednew:
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