Beiträge: 176
Themen: 3
Registriert seit: Sep 2017
Thanks: 119
Given 215 thank(s) in 72 post(s)
10.08.2018, 07:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.08.2018, 08:09 von
Spino.)
So, das war jetzt eine längere Funkstille. Ich habe nach der letzten AB-Therapie (30 Tage Doxycyclin, die gefühlt gar nichts gebracht haben) mit dem Buhner-Protokoll begonnen, das sehr schnell "angeschlagen" und deutliche Verbesserungen gebracht hat. In der Zwischenzeit war ich bei einer neuen Ärztin, die neue AK-Tests und einen Elispot veranlasst hat - Borreliosewerte grenzwertig, EBV reaktiviert. Sie hat gemeint, die Labor-Diagnostik von Borreliose & Co ist nicht absolut zuverlässig, und man sollte im Zweifel nach der Symptomatik behandeln. Ich hätte sie dafür umarmen können!
Nun behandle ich gerade die EBV-Reaktivierung mit Virustatika und Mikroimmuntherapie, und mache mit Buhner weiter. In 4 Wochen geht's dann los mit einer AB-Kombi, erst einmal für 6 Wochen:
Minocyclin einschleichend bis 200mg hinauf
Azithromycin 500mg 3x pro Woche
ab der 2. Woche Metrodinazol 500mg 3x pro Woche
dazu Nystatin, Omnibiotic, Zeolith, Mariendistel, Vitamin B und D, Cordyceps, Quercetin und ein Aminosäuren-Präparat.
Über die notwendigen Abstände bei der Einnahme von Mineralstoffen, Zeolith und Probiotika hat sie mich informiert, und das mit der Lichtempfindlichkeit weiß ich ja schon vom Doxycyclin. Eine EKG-Überprüfung ist mir persönlich wichtig, wegen möglicher QT-Verlängerung durch Azi (vor allem, weil ich hin und wieder sehr gering dosiertes Mirtazapin einnehme, das ja auch in diese Richtung wirkt).
Hättet ihr Ratschläge, Tipps & Tricks für mich, was ich noch beachten sollte? Was habt ihr für Erfahrungen mit dieser Kombi gemacht? Ich bin einerseits total glücklich, dass es jetzt richtig losgeht, andererseits hat man natürlich immer Bammel, wenn man etwas Neues angeht (und die Kombi ist ja glaub ich nicht ganz ohne).
Beiträge: 6.962
Themen: 301
Registriert seit: Feb 2015
Thanks: 1287
Given 7042 thank(s) in 2961 post(s)
Wieso machst du denn nicht mit Buhner weiter, wenn das anschlägt? Was genau nimmst du für Sachen und woher beziehst du die?
Welche Symptome hast du aktuell? Welches Virustatikum bekommst du in welcher Dosis wie lange? Ist das eine Kassenärztin?
Beiträge: 176
Themen: 3
Registriert seit: Sep 2017
Thanks: 119
Given 215 thank(s) in 72 post(s)
Hi Markus,
Buhner hat einige Symptome verbessert (v.a. Müdigkeit und Krankheitsgefühl, dieses elende sich-nur so-Dahinschleppen-und-total-fertig-sein), andere sind unverändert geblieben. Mir machen aktuell vor allem Neuropathien (Missempfindungen, Taubheitsgefühle an wechselnden Stellen), Muskelschmerzen und Augensymptome (Schleiersehen) zu schaffen, zeitweise auch Schlafstörungen und innere Unruhe.
Meine Ärztin ist keine Anhängerin von AB-Langzeittherapien, sondern würde eher "gepulst" gegen die Borrelien vorgehen. In den Zwischenperioden würde ich mit Buhner weitermachen: Ich will das durchaus nicht ganz aufgeben. Sie hat mir auch zur Wahl gestellt, ob ich einstweilen nur mit Buhner weitermachen will, aber die Aussicht, es endlich mit einer Kombi-Therapie versuchen zu können, war zu verlockend für mich... außerdem stehen Zahnbehandlungen an, die meine Neuropathien verschlimmern könnten, und da wäre es vielleicht nicht schlecht, vorher ordentlich auf die Bakterien "draufzuhauen".
Die Buhner-Sachen habe ich über Kräuter Schulte bestellt.
Aktuell nehme ich:
jap. Knöterich (Pulver)
Katzenkralle (Pulver)
Eleutherococcus (Tinktur)
Uncaria rhynchophylla (Tinktur)
Cordyceps
Grüntee-Extrakt & Quercetin
Sida acuta (Tinktur)
Angelica sinensis (Tinktur)
Melissa officinalis (Tinktur)
Salvia miltiorrhiza (Tinktur)
Scutellaria baicalensis (Tinktur)
Senegawurzel (Tinktur)
Stephania (Tinktur)
Withania somnifera (Tinktur)
Mariendistel (Kapseln)
Gegen EBV nehme ich Valaciclovir, 2x tgl. 1/2 Tablette (ich glaube eine hat 1000 mg, da bin mir jetzt aber nicht sicher).
Nein, die Ärztin ist keine Kassenärztin. Ich habe auch einen ziemlich weiten Anfahrtsweg, ein Termin ist ein Tagesausflug - aber das ist schon ok so.
Beiträge: 6.962
Themen: 301
Registriert seit: Feb 2015
Thanks: 1287
Given 7042 thank(s) in 2961 post(s)
10.08.2018, 08:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.08.2018, 09:01 von
Markus.)
Das Valaciclovir kannst du dir in der Dosierung denke ich sparen, man setzt das bei chronischen Zuständen mit 4-6 g am Tag ein. Deine Symptome sprechen ja auch eher nicht für EBV und nur aufgrund eines zweifehalften Elispot zu therapieren, würde ich nicht machen.
Eine Azi-Therapie sollte man nicht unterbrechen, weil man aufgrund der langen Halbwertszeit nach Absetzen über mehrere Wochen (!) subtherapeutische Spiegel hat, was die Resistenzbildung sehr begünstigt. Ein gravierender Nachteil von Azi in meinen Augen. Das sage ich, weil deine Ärztin da sogenannt "gepulst" rangehen will.
Berichte, wie es bei dir weiterging.
Beiträge: 176
Themen: 3
Registriert seit: Sep 2017
Thanks: 119
Given 215 thank(s) in 72 post(s)
Ja, vielen Dank - das mache ich! Ich glaube auch nicht, dass das EBV für irgendwelche Symptome verantwortlich ist; die Reaktivierung wurde durch AK nachgewiesen (early Antigen u einiges andere positiv, was im November noch negativ war), der Elispot wurde nur in Hinblick auf Borrelien, Bartonellen und Anaplasmen gemacht.
Beiträge: 6.962
Themen: 301
Registriert seit: Feb 2015
Thanks: 1287
Given 7042 thank(s) in 2961 post(s)
Aso, das EA spricht aber für Reaktivierung...
Aber wie gesagt therapieren die US Spezis mit 4-6 gm am Tag, was dann sehr ins Geld geht. Bei chronischem EBV soll auch gemäß einer Studie von Lerner erst nach 6 Monaten eine Besserung zu sehen sein. Also versuch dein Glück vielleicht vorher mit der Borreliose-Therapie, wenn die B. weitgehend sicher ist. Aber auf Elispot würde ich nichts geben.
Beiträge: 176
Themen: 3
Registriert seit: Sep 2017
Thanks: 119
Given 215 thank(s) in 72 post(s)
Danke Urmel & Markus!
Während der AB-Therapie soll ich nur die Mikroimmuntherapie gegen EBV weitermachen, die ist langfristig geplant - das Valaciclovir soll ich nicht gleichzeitig nehmen.
Anvisiert sind einmal 6 Wochen AB und dann Pause. Wie es konkret weitergehen wird, werden wir nach den 6 Wo besprechen - je nachdem, wie ich auf die Medikamente angesprochen habe wahrscheinlich... Also ja, ich vertraue der Ärztin - habe ein gutes Gefühl und ich kann mich auch jederzeit mit Fragen an sie wenden, sie nimmt sich Zeit und behandelt nach den ILADS-Richtlinien.