Hallo Alex!
Das was dir Leni hier schreibt, kann ich nicht so ohne weiteres stehen lassen. Vielleicht möchtest du alternativmedizinisch behandeln - das ist dein recht. Und ich will dich zu nichts überreden, jeder muss hier seine Entscheidung selbst treffen. Aber es ist schwierig, wenn man sehr krank ist. Vielleicht gefällt dir nicht, was ich dir vorschlage, aber du solltest bei deiner Entscheidung folgendes überlegen:
1. Du hast sehr ausgeprägte neurologische Symptome, ohne einen guten Spezialisten mit irgendwelchen Mittelchen anfangen zu therapieren, läufst du die Gefahr, dass es noch schlimmer wird. Du schreibst, du hättest eine Ärztin, die dir Buschknöttericht, Katzenkralle und Cordyseps verschrieben hätte. Es scheint mir, dass du auf eine falsche (sogenannte) Spezi geraten bist (und du bist hier nicht der Einzige). Diese Kräuter könnten
eventuell die Therapie begleiten, aber ich würde keinem Arzt vertrauen, der mir solche Vorschläge machen würde (im Gegenteil, als ich meinen Spezi danach fragte, wollte er nichts davon hören: keine Evidenz). Zumindest sollte man sehr kritisch alle Empfehlungen betrachten. Wenn du willst, auch diese.
2. Hier kann dir keiner sagen, was deine Symptome verursacht hat. Selbst wenn du gesicherte Borreliose hast, sollte man auch andere Erkrankungen ausschließen können. Deshalb machen die guten Spezialisten eine Ausschlussdiagnostik, die sehr aufwendig ist. Aber erst dann kann man entscheiden, welche Behandlung für dich der optimale Weg ist. Daher würde ich in dieser Rubrik zuerst nach einem erfahrenen Spezi in deiner Nähe fragen. Das kostet übrigens nichts und über pn kannst du mehr über Arzt erfahren, wie er therapiert u.s.w.
3.
Zitat: Also ist Entgiftung der erste Schritt. Denn alles andere sorgt nur dafür, dass die Bakterien/Viren sich schön umverteilen und heftigste Symptome verursachen, aber raus kommen sie weniger.
... Sofern du so eine Multisystemerkrankung wie ich haben solltest ...
dann ist es komplett falsch, mit der Borreliose anzufangen.
Mit solchen Aussagen, Leni, solltest du vorsichtig sein. Das macht den Eindruck, dass du über Borreliose - was richtig und was falsch ist - besser Bescheid weißt, als ernst zu nehmende Ärzte, die das nie behaupten würden. Auch die Aussagen des Arztes, der im Geheimen bleiben soll, würde ich sehr kritisch betrachten.
Nach Meinung der kompetenten Ärzte sollte man primär die Infektion bekämpfen, denn gerade diese kann, wenn nicht richtig behandelt, eine Multisystemerkrankung verursachen. Hier im Forum gibt es sehr viele, die aufgrund der chron. Borreliose eine Multisystemerkrankung entwickelt haben, leider. Bei mir war es z. b. nur deshalb, weil die richtige Antibiose viel zu spät eingeleitet wurde. Dabei habe ich alles mögliche ausprobiert und mit der Zeit nichts vertragen konnte, nicht mal Probiotika, auch nicht Antiallergika, die mir mein Spezi verschrieben hatte, als ich mit der Infusionstherapie anfing. Es waren auch bei mir überwiegend neurologische Symptome. (Deshalb nahm ich nie eine ganze Tablette, teilte sie so klein es ging und probierte zunächst, wie es wirkt... Na ja, ist kein Rat, der für jeden passt, einfach meine Erfahrung, wie ich mich etwas "über Wasser halten" konnte (Zitat von einer Spezi). Auch mit Infusionen war es schwierig, ich sollte das Medikament sehr langsam aufdosieren, um es überhaupt vertragen zu können. Dabei hatte ich das Glück, dass ich dieses Medikament durch meinen Spezi bekommen konnte - die Tabletten haben bei mir zu starken Unverträglichkeiten geführt. Ich will nicht weiter über meine Erfahrungen schreiben, das kannst du selbst nachlesen. Nur eine kleine Anregung zum Nachdenken.
4. Was die Mittel zur Entgiftung betrifft, so gibt es sehr, sehr viele und es muss nicht teuer sein. Ich habe auch mal Zeolith gekauft, erst danach habe ich gelesen, dass er nicht unbedenklich sein könnte. Die Heilerde erscheint mir vertrauensvoller zu sein - und viel günstiger dazu. Bei einer Neuroborreliose würde ein Spezi Selen empfehlen (auch Buhner empfiehlt es). Aber das alles sind nur Begleittherapien, eine schwere Infektion kann man damit allein nicht behandeln.
5. Ich würde an deiner Stelle überlegen, ob deine Symptomverstärkung nicht durch Alkoholgehalt in Tinkturen verursacht wurde. Für mich käme kein Tropfen Alkohol in Frage - selbst bei kleinsten Mengen war bei mir die Verschlechterung zu drastisch.
6. Du möchtest pflanzliche Mittel und keine Ab für die Behandlung einsetzten. Ein Cephalosporin-Ab (Ceftriaxon, Cefotaxim) hast du aber noch nicht probiert und kannst nicht wissen, ob es für dich doch das Richtige ist. Ich würde es auf jeden Fall versuchen. Der Weg geht aber nur durch den Arzt.
Nochmals zusammenfassend: Bei einer schweren Erkrankung muss man sehr gut überlegen, welchen Weg man gehen will. Manchmal ist es nicht der leichtere Weg, der sich als richtig erweist. Bei der chron. Borreliose kann niemand was im Voraus sagen. Zum Schluss möchte ich dir empfehlen zu lesen, was auf der Homepage eines erfahrenen Borreliosespezialisten zur Entscheidungshilfe steht:
borreliosearzt.de/ Therapie-Optionen
Alles Gute!