Hallo Rosa,
du hast es mit deinen Zeilen völlig auf den Punkt gebracht.
Ich stimme dir da voll zu.
(20.01.2014, 09:47)Rosa45 schrieb: .... sagen wir mal fragwürdige Gutachten zu erstellen anstatt zu helfen und damit noch besser verdienen, als ihre Kollegen die sich wirklich Gedanken machen - solange wird das so weiter gehen. ...
Und am Ende werden „Äpfel mit Birnen“ verglichen?!:
Ein Beispiel – der Versicherer erstellt 3 Facharzt-Gutachten. Natürlich in
„seinem“ Sinne. Ein Gutachtertermin = halbe Stunde. Deine Krankengeschichte kannst du in einer halben Stunde in
„unserem Fall“ gar nicht vortragen. Also zieht man sich nur das für sich relevante heraus, lässt den Patienten gar nicht zu Ende sprechen usw. - Aber das muss ich ja keinem erzählen, der es selbst schon erlebt hat.
Ob das Ergebnis dann eine subjektive Einschätzung ist, ist zu bezweifeln in der kurzen Zeit. Vor allem da einem ja wenige sichtbare Beweise auf der Hand liegen. Und da ebend nichts (oder wenig nachweisbar) bist du „fit für alle Zeiten“.
Dein Arzt
des Vertrauens (
die werden erfahrungsgemäß auch immer weniger, denn wenn durch die Behandlung das Budget ausgereizt ist, versucht man dich auch auf irgend eine Art los zu werden, denn aus der eigenen Tasche will auch keiner zahlen) sieht dich im Jahr mehrmals, behandelt dich, kennt den Verlauf und nimmt sich oft mehr Zeit als er bezahlt bekommt. Er will ja auch keinen Fehler machen. Also er kann sich dadurch letztendlich ein umfangreiches Bild vom Patienten machen – seinen Krankheitszustand beurteilen. Und seine Beurteilung heißt nicht arbeitsfähig…
Vor Gericht sieht es dann so aus. Alles zieht sich hin. D. h. die Gutachten des Versicherer sind schon veraltet (z. B. 2 Jahre alt). Das Gericht fordert Befunde von deinen Ärzten an. Der Formularvordruck fordert nur den Befund des letzten Jahres an. Usw. usf. Die Ärzte füllen es aus, da sie ja den Hintergrund gar nicht kennen.
Und die zwei Seiten vergleicht man nun?! Ohne den richtigen Beistand, der dich unterstützt, hast du ggf. bald verloren.
Und so vergehen die Jahre – ein Großteil gibt irgendwann auf und ergibt sich seinem Schicksal, weil er mittlerweile die Kraft dafür verloren hat. Und alle verdienen daran, denn es ist ja ihre Arbeit. Außer der Betroffene – der setzt zu, angefangen mit Stress und Nerven, finanzielle Mittel usw. – obwohl sein Ziel meist nur ein seinem Zustand entsprechendes Lebens wertes Dasein mit der dementsprechenden Würdigung ist.
LG FreeNine