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Forschung zu Borrelien-Persistern und Therapie chronischer Borreliose
#21

(05.07.2015, 07:55)linus schrieb:  Candida hat Lewis auch gefunden. Inwieweit das Auswirkungen hat, kann ich nicht wirklich einschätzen .

In Soor-Patienten, ist keine Kunst.
Er sagt, dass auch dort hoch resistente Persister existieren.

VG
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Thanks given by: urmel57
#22

Zitat:Zum Beispiel sagt er in dem Interview, dass Biofilme die Bakterien nicht vor Antibiotika schützen ("The first idea that people came up with was that the biofilm protects the colony from antibiotics. That did not turn out to be true, because antibiotics diffuse freely into the biofilm."). Ob das eine neue Einsicht ist weiß ich nicht. Oder verstehe ich das etwas komplett falsch?

Außerdem schreibt er, dass sein Team das erste ist, das gepulste Dosen für dieses Problem erfolgreich anwendet. ("This is the first time, we think, that pulse-​​dosing has been pub­lished as a method for erad­i­cating the pop­u­la­tion of a pathogen with antibi­otics that don’t kill dor­mant cells ... The trick to doing this is to allow the dor­mant cells to wake up.”*) Irgendetwas scheint er vielleicht anders zu machen, denn "gepulste Therapien" mit Cefriaxon sind ja bekannt und werden zum Beispiel in der aktuellen Leitlinie zur "Neuroborreliose" explizit nicht empfohlen (was nicht heißt, dass sie nicht vielleicht doch gut sind, aber was heisst, dass man darüber nachgedacht hat). Vielleicht macht der Rhythmus (Länge der Pausen und Infusionsperioden) die Musik (Wirkung). Man darf gespannt sein, ...

Mit Biofilmen bezog ich mich nicht auf die Studie von Sharma, sondern die viel rezipierte Studie von Sapi bzw. Sapi und MacDonald. Es ging mir nicht um ein Vergleich der Ergebnisse, lediglich darum, dass die im Labor gewonnen Erkenntnisse zwar bekannt, aber für die Klinik von der geltenden Lehrmeinung als irrelevant betrachtet werden.

Man kann Biofilme und Persisterzellen nicht ganz von einander trennen, da Perssister zum Teil in Biofilmen vorhanden sind. Biofilme sind schon ein Schutzmechanismus, jedoch sind die angreifbar, weil sie weiterhin wachsen, während Persisterzellen überhaupt nicht wachsen, worauf aber die meisten Antibiotika letztlich angewiesen sind, um wirken zu können.

Es heißt von Lewis' Team, dass alle Bakterien, die bisher erforscht worden sind, Persister-Zellen formen, das ist keine besondere Eigenschaft von Borrelien, sondern letztlich ein Schutzmechanismus von Bakterien, deren Bild von der Schulmedizin oft etwas verzerrt wird.

Die Studie ist sicherlich sehr interessant und wichtig, da sie neue Erklärungsansätze und Anknüpfpunkte für die Forschung bietet (warum bei Mäusen z.B. keine Borrelien nach Ceftriaxon kultiviert werden konnten).
Letztendlich sind ja die fast schon philosophischen Fragen zu beantworten:
Warum werden wir krank (und andere nicht)? Warum bleiben wir krank (und andere nicht)?
Letztlich bietet diese Laborstudie nur einen kleinen Baustein, da es sich eben nur um Borrelien dreht, die alleine jedoch nicht das ganze Dilemma zu erklären in der Lage sind. Aber immerhin beschäftigt man sich zunehmend mit der Thematik (auch durch die andere aktuelle Persisterstudie), zumindest in den USA passiert zur Zeit recht viel. In Deutschland eher weniger...

Es ist schon richtig, dass gepulstes Ceftriaxon bislang nicht im Labor erforscht wurde, dennoch hat ja sogar Burrascano in seinen Guidelines gepulste AB-Gaben erwähnt und eingesetzt.
Auch in Deutschland gab's mindestens zwei Spezis, die auf gepulstes Ceftriaxon gesetzt und auch einige Erfolge damit gehabt haben (teilweise als Hochdosis-Intervall-Therapie oder auch Ulmer Schema genannt). Da wurde in anderen zeitlichen Abständen gepulst, aber ich kenne einige, die damit ganz gute Erfolge gehabt haben.



Zitat:Allerdings ein "alter Hut", der ein wenig aus der Mode gekommen ist ;-) [...] Vielleicht kann man ihn mal kontaktieren?

Dass Ceftriaxon so ausgeblendet wird, habe ich ja schon mal kritisch angesprochen. Letztlich wird es vermutlich wegen der Hypothese, dass intrazelluläre Borrelien das Krankheitsgeschehen mit aufrechterhalten und vor allem wegen Co-Infektionen weniger eingesetzt, ansonsten sicherlich auch wegen Kosten und Aufwand bei normalen Ärzten.

Lewis anzuschreiben wurde von einem OnLyme-Mitglied letztes Jahr bereits erfolglos probiert... Confused

The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
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Thanks given by: urmel57 , Hydrangea , Heinzi , Jada
#23

(05.07.2015, 08:56)Valtuille schrieb:  Lewis anzuschreiben wurde von einem OnLyme-Mitglied letztes Jahr bereits erfolglos probiert... Confused

Evtl wären die DoktorandInnen ja zugänglicher?
Hier zB

Bijaya Sharma

Graduate Student

Email: sharma.b@neu.edu
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Thanks given by:
#24

Nur mal so, gibt es Ceftriaxon nur als Infusion, oder etwas Vergleichbares auch als Tablette ..., dann könnte ich meinen Spezi drauf aufmerksam machen ....

Danke euch allen!
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Thanks given by:
#25

Zitat:Nur mal so, gibt es Ceftriaxon nur als Infusion, oder etwas Vergleichbares auch als Tablette ..., dann könnte ich meinen Spezi drauf aufmerksam machen ....
@ Linus
auch hier gibt die SUCHE Funktion ein Ergebnis. (Ist nicht böse gemeint Rolleyes)
Doch auch wenn es einmal keine direkte Antwort gibt, ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr hoch, fündig zu werden. Bei
Zitat:Alle Mitglieder haben insgesamt 72.202 Beiträge in 6.221 Themen erstellt
http://www.hausmed.de/medikamente/wirkstoff/ceftriaxon
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Thanks given by:
#26

Hallo Linus,

Ceftriaxon gehört zu den Cephalosporinen der 3. Generation. Die gibt es nur als Infusion. Richtig vergleichbar sind die anderen oralen Antibiotika nicht, da sie andere Gewebegängigkeit aufweisen. Das heißt die Verteilung im Körper ist anders oder die Wirkmechanismen sind anders fokussiert.

Cephalosporine aus anderen Gerrnerationen, die man oral nehmen kann, haben dazu ein etwas anderes Wirkspektrum. Das wäre also sehr spekulativ, Ergebnisse einer Studie einfach auf andere Wirkstoffe zu übertragen.

Überhaupt ist es auch schon sehr spekulativ in vitro -Ergebnisse auf in-vivo zu übertragen, denn in vivo hat man immer das Verteilungsproblem des Wirkstoffs im Körper, der dort sehr unterschiedliche Konzentrationen aufweisen kann. Ein Erreger, der zum Beispiel in schlecht durchbluteten Geweben, wie Sehnen, Knorpel ist, kann man wesentlich schlechter erreichen als wenn er in gut durchbluteten Schleimhäuten sitzt.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Heinzi , Niki
#27

Aus #22 v. Valtuille
Zitat:Es ist schon richtig, dass gepulstes Ceftriaxon bislang nicht im Labor erforscht wurde, dennoch hat ja sogar Burrascano in seinen Guidelines gepulste AB-Gaben erwähnt und eingesetzt.
Auch in Deutschland gab's mindestens zwei Spezis, die auf gepulstes Ceftriaxon gesetzt und auch einige Erfolge damit gehabt haben (teilweise als Hochdosis-Intervall-Therapie oder auch Ulmer Schema genannt). Da wurde in anderen zeitlichen Abständen gepulst, aber ich kenne einige, die damit ganz gute Erfolge gehabt haben.
Es sind mehr als 2, Gott sei dank.
Luddi schrieb auch über Ceftriaxon. 2-3 Gedanken von mir dazu. 2 gr. bringt einiges häufig wieder zum Laufen. Einige erinnern sich an Dr. Tonn 4 gr. Gabe empfohlen. Aber siehe da:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=5304
Ich will es auf den Punkt bringen = Die Kosten, für das AB, Galle, Ultraschall, Pilze usw. Persönlich kenne ich Menschen die das seit Jahren privat bezahlen. (Zum Geburtstag gibt es 20 gr. Ceftriaxon) Doch ohne positive Wirkung, würden die Menschen diese hohen Kosten sicher nicht tragen. Es gibt auch Menschen wo es erst in Verbindung mit Tinidazol (Zusammen mit Ceftriaxon oder als Anschlussbehandlung) besser wurde, hörte ich. Aber eine Versager- Rückfallquote gibt es auch.
Zitat:Dosierung:
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre, mit einem Körpergewicht über 50 kg–
1 – 2 g Ceftriaxon 1-mal täglich (24 Stunden)–
Bei schweren Infektionen kann diese Tagesdosis auf 4 g erhöht werden
Aus:
https://www.besamex.de/images/ecommerce/...8_de_o.pdf
4 gr. ca.36 Euro X 5 Tage
(2 Tage Ruhe, nicht nur weil am Wochenende die Praxis zu hat)
5x4 gr. ist eine echte Herausforderung für viele Patienten, bezüglich der Verträglichkeit. Einige machen es so. 1. immer 4 gr. dann 2,4,2,?
Zeitdauer mindestens 30 Tage, das sollte die heutige Annahme eines gesammten Teilungszyklus der Borrelien erfassen.

Ich mache darauf aufmerksam, ich besitze keinerlei medizienische Ausbildung !

Auch kam die Frage wieder auf Biofilm usw. einige Hinweise gab es schon. Ich möchte es um einen erweitern.
Beitrag#2 - 2. Link
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1918
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Thanks given by: Heinzi
#28

Die Gruppe von Lewis will die gepulste Therapie nun in vivo in Tieren und Menschen testen ("The Northeastern researchers published the results this month in the journal Antimicrobial Agents and Chemotherapy. They’re now planning to collaborate on studies to test the dosing regime in animals and humans.")

Die Dauer und Pausen der Perioden scheinen anders zu sein als bisher verwendete Pulsschemata. ("The dosing schedule that the Lewis lab used, she notes, is very different from what some doctors have been prescribing Lyme disease patients for years. Some have used a pulse approach, she says, 'because we’ve known for a long time that these bacteria go into hiding, and it was just a common-sense concept that you let them go dormant and when they come back up again, you hit them again.' But 'the ‘off’ period may have been too long in humans,' Dr. Kotsoris says, and that could be why the pattern didn’t help some patients.") Wobei natürlich das optimale Timing in vitro anders sein kann als in vivo. Angel

Quelle: In Test Tube, ‘Pulse-Doses’ Of Antibiotic Wipe Out Lyme Disease Bacteria Persisters, June 12, 2015, Carey Goldberg, http://commonhealth.wbur.org/2015/06/lym...ster-pulse
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Thanks given by: urmel57
#29

(05.07.2015, 08:56)Valtuille schrieb:  Lewis anzuschreiben wurde von einem OnLyme-Mitglied letztes Jahr bereits erfolglos probiert... Confused

Was würde man ihn konkret fragen?

Vielleicht ist unter den Forumsmitgliedern ja ein Wissenschaftsjournalist, der ihn für eine Zeitung interviewen könnte. Nur so eine Idee.
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Thanks given by: Luddi
#30

Für die nicht mehr auffindbaren Behandlungshinweise des in #27 erwähnten Doktors, ersetzend fand ich diese. Erfurt 2014.
Ich finde auch eine Hilfestellung für Ärzte die helfen möchten, aber noch nicht so richtig wissen wie.
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Un...eutter.pdf
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