28.11.2018, 00:27
Zitat:Außerdem sollten eigene ICD-Diagnoseschlüssel für Borreliose in Früh- und Spätstadium geschaffen werden. Die Mitgliedstaaten werden gebeten, die Möglichkeiten zu klinischen Untersuchungen auszuweiten, sodass Ärzten eine Diagnose auch dann möglich ist, wenn der Serologietest negativ ausfiel.Klinische Untersuchungen ausweiten? Was heisst denn das? Die Borreliose macht derart viele unspezifische klinische Symptome, dass das gar nicht realisierbar ist. Bleibt zu hoffen, dass dann nicht ein eng gefasster Symptomkatalog bleibt, wie er heute schon besteht. Und alle, die diese Symptome nicht haben, haben auch keine Borreliose, egal wie der Test ausfällt. Das haben wir schon.
Die wichtigste Forderung, nämlich die Forderung nach Forschung bei der Diagnostik (aktive vs. durchgemachte Borreliose, Autoimmungeschehen, irreversible Schäden an Gehirn, Nerven, Gewebe etc.), fehlt oder ist verwaschen.
Die Meldepflicht ist zum jetzigen Zeitpunkt eine Alibiübung. Wegen der lausigen Möglichkeiten bei der Diagnose, ist das ein Witz, der nur ein Haufen Geld kostet. Siehe dazu auch die Meldekriterien aus den Bundesländern, wo schon Meldepflicht besteht. Oder die Sentinella-Statistik aus der Schweiz, wo 90 % der gemeldeten Fälle ein EM hat. Spätmanifestationen mit unspezifischen Symptomen werden damit nicht erfasst. Meiner Meinung führt eine Meldepflicht zum jetzigen Zeitpunkt nur zu einer geschönten Statistik, die sicher nicht zu einer Verbesserung für Patienten in den späteren Stadien beiträgt, eher zur Verschlechterung. Vielleicht müsste man das den Parlamentariern auch einmal vor Augen führen.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz