18.03.2019, 13:37
Zitat:Je nach Region sind bis zu 30 Prozent der Zecken mittlerweile Träger der Borreliose-ErregerVon dieser Information nehme ich an, dass sie tatsächlich überprüfbar/nachweisbar ist.
Zitat:Bei etwa fünf Prozent der Zeckenstiche kommt es zu einer Borrelien-InfektionDiese Aussage zu überprüfen/zu beweisen halte ich für schwieriger und sie könnte mit einem großen Fehler behaftet sein: wie wurde "Borrelien-Infektion" definiert? Beobachtungsdauer nach Zeckenstich?
Zitat:Diese ist - vor allem früh erkannt - gut zu therapieren und führt nur selten zu einem chronischen Verlauf.Diese Aussage empfinde ich als dümmlich und schwer nachweisbar.
Wie ist "gut zu therapieren" definiert? Ein Zurückgehen einer eventuellen Wanderröte? Eine Veränderung von Titern? Das Befinden des Patienten? Und wenn ja über welchen Zeitraum beobachtet nach Behandlungsende?
Kann man daraus tatsächlich schließen, dass "gut therapiert" werden konnte? Insbesondere wenn wieder einsetzende Beschwerden nach "gut therapierter Borreliose-Infektion" nicht mehr mit dem Zeckenstich in Verbindung gebracht werden, obwohl diese Beschwerden mit dem Zeckenstich begannen?
Nach einer vermeintlich erfolgreichen Behandlung - im Fall früher Erkennung der Borreliose - spielt der Beobachtungszeitraum im weiteren Verlauf des Lebens eine Rolle. Wird vermutlich nicht berücksichtigt. Schwierig wäre zudem auch zu bewerten, ob die Personen, wenn sie etwas später im Leben vermehrt Beschwerden entwickeln, an dem "ersten" Zeckenstich erkrankten oder erneut infiziert wurden.
Sind Hausärzte flächendeckend in der Lage einen chronischen Borrelioseverlauf zu erkennen und zu diagnostizieren? Gibt es eine Labordiagnostik, die einen chronischen Verlauf in jedem Fall sofort erkennen lässt oder sind dafür zeitaufwendige Anamnesen erforderlich und umfangreiche Ausschlussdiagnosen, die eventuell häufig nicht veranlasst werden?
Wieviel Prozent der chronischen Borreliose-Infektionen sind nicht diagnostiziert?
Wenn man nach z.B. 14 Tagen oder auch 4 Wochen Behandlung einer frischen "Borrelien-Infektion" zu der Einschätzung gelangt, dass die Krankheit "gut therapiert" wurde und dann in den nächsten Lebensjahren keinerlei Rückmeldungen vom Patienten mehr erhält oder eventuell sogar Rückmeldung erhält, jedoch die Beschwerden nach der Standard-Borreliosetherapie nicht mehr mit dem Zeckenstich in Verbindung bringt, so ist der Schluss, dass die Krankheit gut therapierbar und selten chronisch verläuft kaum zulässig.
Zitat:Diese ist - vor allem früh erkannt - gut zu therapieren und führt nur selten zu einem chronischen Verlauf.
Diese Aussage hat natürlich zunächst einmal eine beruhigende Wirkung, wenn man einen Zeckenstich hatte, in wie weit sie jedoch tatsächlich wahr ist, kann sicher noch genauer geprüft werden, wenn man wirklich möchte.
Hinter wievielen Borreliose-Infektionen verbergen sich zudem Mehrfachinfektionen mit z.B. Babesien, Bartonellen und anderen Erregern? Die Borreliose-Infektion wird eventuell zeitnah behandelt und "gibt dann einige Jahre erst einmal Ruhe", die möglichen mitübertragenen Bartonellen und Babesien führen eventuell erst später im Leben zu Beschwerden, die mit dem Zeckenstich nicht mehr in Verbindung gebracht werden.
Deshalb finde ich es kurzsichtig und gefährlich, das Thema Borreliose nach Zeckenstich isoliert zu betrachten.
Ich vermeide es, Beiträge im Fernsehen über Borreliose zu sehen, damit ich mich nicht ärgern muss. Stress schadet meiner Gesundheit