15.05.2019, 08:31
Mai ist Lyme Disease Awareness Monat. Lyme Disease ist im deutschsprachigen Raum bekannt unter Borreliose. Borreliose wird von Zecken übertragen. Fiasko-Blog Tag 7.
Obwohl Allgemeinsymptome neben den Leitsymptomen, wie sie geltende Lehrmeinung im Katolog aufführt, in der Literatur beschrieben werden, dürfen Patienten mit Allgemeinsymptomen ohne entsprechende Leitsymptome keine Borreliose haben - auch nicht bei entsprechender Vorgeschichte und zeitlichem Zusammenhang mit einem Zeckenstich, egal ob die Tests positiv oder negativ ausfallen. Einige Ärzte sehen das aber anders. Ein Hoffungsschimmer für Patienten? Mitnichten!
Verläuft die Borreliose in späteren Stadien nicht nach Schulbuch mit fehlenden Leitsymptomen und/oder negativen oder grenzwertigen Testergebnisse und/oder weiterbestehenden Beschwerden nach vermeintlich adäquater Therapie, steht der Patient komplett am Berg. Wie häufig das in der Bevölkerung vorkommt, ist nicht erforscht und kann wegen fehlender zuverlässiger Diagnostik auch nicht ansatzweise erfasst werden.
Bei chronischen Verläufen werden häufig Leistungsknick und Schmerzzustände beschrieben. Die Leistungsfähigkeit sinkt auf ein existenzvernichtendes Niveau. Die Schmerzen sprechen nicht oder kaum auf gängige Schmerzmittel an. Dazu wird auch oft von Konzentrationsstörungen berichtet, wo Betroffene teilweise Angst haben, dement zu werden. Viele weitere Beschwerden können auftreten, die nicht bei jedem Patienten gleich sind. Der gesundheitliche Verfall kann schnell oder schleichend stattfinden.
Gehe ich mit Leistungsknick, Schmerzen und Konzentrationsstörungen z.B. in ein Spital oder zu einem "normalen" Arzt, darf das keinesfalls Borreliose sein, denn sie arbeiten nach geltender Lehrmeinung mit deren Leitlinien. Gehe ich mit denselben Beschwerden zum von der Selbsthilfe empfohlenen Borreliosespezi, darf ich eine Borreliose haben, denn sie arbeiten nach anderen Leitlinien. Die Herausforderung dabei ist, dass eine Borreliose mit lediglich Allgemeinsymtomen mit den heutigen zur Verfügung stehenden Tests weder sicher ausgeschlossen noch bewiesen werden kann. Hinter den Symptomen könnten zig andere Krankheiten stecken. Aber grundsätzlich ist auch eine Borreliose ist möglich.
Gehe ich also zu einem Arzt, der nach geltender Lehrmeinung arbeitet, werden zig Sachen untersucht und ich sehe Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen. Sollte ich tatsächlich eine Borreliose haben, ergeben diese Untersuchungen meistens nichts Aussagekräftiges und ich lande beim Psychiater. Irgendeine Lebensgeschichte für eine psychiatrische Diagnose lässt sich fast immer finden......
Gehe ich zu einem von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi, ist es möglich, dass ich im besten Fall einen erwische, der sich fast Tag und Nacht für seine Patienten aufopfert, derweil er von Kassen in Regress genommen wird, bis er gezwungen ist, seine Patienten nur noch privat zu behandeln. Im schlechtesten Fall gerate ich an einen Spezi, der die Borreliose als Goldgrube entdeckt hat und der allen eine Borreliose diagnostiziert ohne vorher auch nur einmal einen Blick auf die Krankengeschichte geworfen zu haben, um sich zu vergewissern, ob andere mögliche Krankheiten so gut wie möglich ausgeschlossen wurden. Diese Spezis sind dann sowieso ausschliesslich privat zu bezahlen. Für nicht so gut Betuchte oder entsprechend Versicherte ist schon Sackgasse, bevor sie überhaupt einen empfohlenen Spezi zu Gesicht bekommen. In der Schweiz wüsste ich nicht, wo ich einen Patienten mit unspezifischen Symptomen und möglicherweise chronischem Verlauf hinschicken sollte.
Egal, zu welchem Arzt mit welcher Glaubensrichtung ich gehe: Bei Borrelioseverdacht habe ich nur den Therapieversuch mit Antibiotika. Die sind bekanntlich keine Smarties. Aber die Entscheidung, ob ich einen solchen Therapieversuch mache, sollte nach sachlicher Aufklärung über Risiken und Nutzen schlussendlich mir obliegen. Genau das verhindert im Moment geltende Lehrmeinung.
Wo ist das Problem? Ich kann die Probleme sehen ohne Ende. Du auch?
Fortsetzung folgt........
Obwohl Allgemeinsymptome neben den Leitsymptomen, wie sie geltende Lehrmeinung im Katolog aufführt, in der Literatur beschrieben werden, dürfen Patienten mit Allgemeinsymptomen ohne entsprechende Leitsymptome keine Borreliose haben - auch nicht bei entsprechender Vorgeschichte und zeitlichem Zusammenhang mit einem Zeckenstich, egal ob die Tests positiv oder negativ ausfallen. Einige Ärzte sehen das aber anders. Ein Hoffungsschimmer für Patienten? Mitnichten!
Verläuft die Borreliose in späteren Stadien nicht nach Schulbuch mit fehlenden Leitsymptomen und/oder negativen oder grenzwertigen Testergebnisse und/oder weiterbestehenden Beschwerden nach vermeintlich adäquater Therapie, steht der Patient komplett am Berg. Wie häufig das in der Bevölkerung vorkommt, ist nicht erforscht und kann wegen fehlender zuverlässiger Diagnostik auch nicht ansatzweise erfasst werden.
Bei chronischen Verläufen werden häufig Leistungsknick und Schmerzzustände beschrieben. Die Leistungsfähigkeit sinkt auf ein existenzvernichtendes Niveau. Die Schmerzen sprechen nicht oder kaum auf gängige Schmerzmittel an. Dazu wird auch oft von Konzentrationsstörungen berichtet, wo Betroffene teilweise Angst haben, dement zu werden. Viele weitere Beschwerden können auftreten, die nicht bei jedem Patienten gleich sind. Der gesundheitliche Verfall kann schnell oder schleichend stattfinden.
Gehe ich mit Leistungsknick, Schmerzen und Konzentrationsstörungen z.B. in ein Spital oder zu einem "normalen" Arzt, darf das keinesfalls Borreliose sein, denn sie arbeiten nach geltender Lehrmeinung mit deren Leitlinien. Gehe ich mit denselben Beschwerden zum von der Selbsthilfe empfohlenen Borreliosespezi, darf ich eine Borreliose haben, denn sie arbeiten nach anderen Leitlinien. Die Herausforderung dabei ist, dass eine Borreliose mit lediglich Allgemeinsymtomen mit den heutigen zur Verfügung stehenden Tests weder sicher ausgeschlossen noch bewiesen werden kann. Hinter den Symptomen könnten zig andere Krankheiten stecken. Aber grundsätzlich ist auch eine Borreliose ist möglich.
Gehe ich also zu einem Arzt, der nach geltender Lehrmeinung arbeitet, werden zig Sachen untersucht und ich sehe Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen. Sollte ich tatsächlich eine Borreliose haben, ergeben diese Untersuchungen meistens nichts Aussagekräftiges und ich lande beim Psychiater. Irgendeine Lebensgeschichte für eine psychiatrische Diagnose lässt sich fast immer finden......
Gehe ich zu einem von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi, ist es möglich, dass ich im besten Fall einen erwische, der sich fast Tag und Nacht für seine Patienten aufopfert, derweil er von Kassen in Regress genommen wird, bis er gezwungen ist, seine Patienten nur noch privat zu behandeln. Im schlechtesten Fall gerate ich an einen Spezi, der die Borreliose als Goldgrube entdeckt hat und der allen eine Borreliose diagnostiziert ohne vorher auch nur einmal einen Blick auf die Krankengeschichte geworfen zu haben, um sich zu vergewissern, ob andere mögliche Krankheiten so gut wie möglich ausgeschlossen wurden. Diese Spezis sind dann sowieso ausschliesslich privat zu bezahlen. Für nicht so gut Betuchte oder entsprechend Versicherte ist schon Sackgasse, bevor sie überhaupt einen empfohlenen Spezi zu Gesicht bekommen. In der Schweiz wüsste ich nicht, wo ich einen Patienten mit unspezifischen Symptomen und möglicherweise chronischem Verlauf hinschicken sollte.
Egal, zu welchem Arzt mit welcher Glaubensrichtung ich gehe: Bei Borrelioseverdacht habe ich nur den Therapieversuch mit Antibiotika. Die sind bekanntlich keine Smarties. Aber die Entscheidung, ob ich einen solchen Therapieversuch mache, sollte nach sachlicher Aufklärung über Risiken und Nutzen schlussendlich mir obliegen. Genau das verhindert im Moment geltende Lehrmeinung.
Wo ist das Problem? Ich kann die Probleme sehen ohne Ende. Du auch?
Fortsetzung folgt........
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz