22.07.2023, 00:10
Zitat:Den Kassen müsste doch theoretisch auch auffallen, wenn nach einer Erstdiagnose mit Borreliose ein Teil der Patienten nicht wieder auf die Beine kommt?Automatisch wohl eher nicht. Da müssten sie wohl explizit ein Augenmerk darauf richten. Kassen sind keine Forschungseinrichtungen.
Zitat:Ich habe auch weder geschrieben, dass die Privat-Behandlung auf jedem Fall der einzige Weg zum Ziel bzw. die Lösung ist. Nur das die Behandlung hilfreich sein kann und damit Linderung bringt.Deine Formulierung war: "ist definitiv in einem grossen Teil der Fälle hilfreich"
Ich will hier keine Worte klauben. Aber "definitiv" bedeutet nicht "kann". Auf mich wirkte der Satz etwas extremistisch. Könnte sein, dass das auch von anderen Personen entsprechend fehlinterpretiert wird - je nachdem, wer es liest. Dann sind wir wieder nur die Hysteriker. Wie wäre es mit der Formulierung: "Meine langjährigen Erfahrungen bei der Beratung von chronischen Verläufen Betroffener, zeigt, dass die Behandlungen bei den privatärztlichen Spezialisten hilfreich sein kann?"
Nicht falsch verstehen. Ich will dich nicht kritisieren. Ich schätze deinen Einsatz für uns Betroffene sehr. Meine Anmerkung war nur zum Nach- und Überdenken. Mir ist halt auch wichtig, wie Patientenvertreter gegenüber den Leuten am Hebel argumentieren und auftreten. Es ist nun mal so, dass Meinungsführer vieles behaupten dürfen, was eigentlich nicht niet- und nagelfest ist. Wir dürfen das nicht, damit wir nicht in der Hysteriker-Psychoten-Schublade landen. Meiner Meinung bleibt uns nur, uns auf die Ist-Situation mit den vielen Fragezeichen zu berufen. Allem voran die miese Lage bei den Diagnostika. Ein weiteres Argument ist auch, dass in den gängigen LL empfohlen wird, chronische Verläufe symptomatisch zu behandeln, wofür es hinsichtlich Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit, geschweige den Risikoprofil keinerlei belastbare Daten gibt.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz