Zitat:2. Funktionen des Eisens im menschlichen Körper
Dass Eisen für die Blutbildung (Hämoglobinsynthese) benötigt wird, ist jeder Krankenschwester und jedem Arzt klar. Es handelt sich um die für unsere Stoffwechselvorgänge absolut wichtigste Funktion von Eisen (Sauerstofftransport).
Dass hingegen weitere 179 Körperfunktionen auf genügend Eisen angewiesen sind, lernt niemand in der universitären Ausbildung. Und dass deshalb ein Eisendefizit diese Funktionen spürbar drosseln und entsprechende Krankheitssymptome hervorrufen kann – das wird ebenfalls in keiner Vorlesung erwähnt.
Von den 180 bekannten eisenabhängigen Körperfunktionen werden
hier nur sieben aufgeführt:
· Hämoglobinbildung (Sauerstofftransport im Blut)
· Myoglobinbildung (Sauerstofftransport in der Muskulatur)
· Energiegewinnung in den Mitochondrien
· Hormonbildung*
· Gesunderhaltung des Immunsystems
· Abbau schädlicher freier Radikale
· Bildung von Grundsubstanz
Wenn unserem Körper die Hämoglobinbildung nur ungenügend möglich wird, liegt bereits ein fortgeschrittenes Stadium von Eisenmangel vor. Denn der Körper „weiß“ um die Lebensbedrohlichkeit eines Hämoglobindefizits. Deshalb sichert er mit dem noch verfügbaren Eisen zuerst die Hämoglobinbildung und drosselt zuerst andere eisenabhängige Funktionen - entweder eine nach der
anderen oder auch oft mehrere gleichzeitig. Nur 15% der Eisenmangelpatienten in der Schweiz weisen eine Anämie auf!
Erschöpfungszustände, Konzentrationsstörungen (incl. AD(H)S) sowie auch verminderte Leistungsfähigkeit lassen sich durch eine ungenügende Energiegewinnung in den Zellen gut erklären, wie dies bei Eisenmangel oft der Fall ist.
Wenn die Mitochondrien, diese kleinen Kraftwerke innerhalb jeder unserer Zellen, zu wenig Eisen erhalten, dann leiden die Zellen bald unter Energiemangel, und ihre Leistung fällt ab.
(...)
Im Hinblick auf die Hormonbildung können ebenfalls interessante Zusammenhänge beobachtet werden: Wenn aufgrund von Eisenmangel zu wenig Glückshormone gebildet werden, kann jemand depressiv werden. Durch die Zufuhr von Eisen mittels Infusionen wird die Hormonbildung von innen angekurbelt.
Ergebnis: Die depressiven Zustände verschwinden mehrheitlich „von selbst“.
Dr.Beat Schaub
http://www.coaching-for-health.net/eisen...n-code.pdf
Dazu möchte ich hinzufügen, dass:
1) ein Eisenmangel (zu niedrige Eisenreserven) einen Konvertionsstörung von T4 zu T3 verursachen kann und somit ein Mangel an stoffwechselaktiver Schilddrüsenhormon (T3)
2) auch eine Schilddrüsenunterfunktion (niedrig normale, grenzwertige normale oder erniedrigte T4/T3 Konzentration mit/ohne erhöhten TSH) zu depressiven Verstimmungen führen kann, denn T3 ist für die Bildung von Serotonin unerlässlich. Zellen des Gehirns besitzen T3-Rezeptoren und können erst ausreichend Serotonin herstellen, wenn diese Rezeptoren mit T3 besetzt werden (dazu gab es vor 9 Jahren einen ausgezeichneten Artikel von Dr.Thomas Borr im Net, der leider nicht mehr online ist).Dazu gibt es (immer noch) diesen sehr interessanten Artikel von Dr.Feldkamp:
http://www.mcbonn.de/infos/www.mcbonn.de...e_2008.pdf
Siehe auch:
The Effect of Age on Thyroid and Thyroid Stimulating Hormones Levels in Healthy Iraqi Females
Sameeah I. Khamees
B.S.C.,M.Sc., PhD Biochemistry
http://cbe-journal.com/uploaded/80/80-en-26.pdf
Zitat:T3 and T4 play an important role in regulating major functions in the body, most of cognitive abilities such as concentration, memory, and attention span as well as mood and emotions depend on normal thyroid hormone levels, also thyroid hormones regulates the levels and action of serotonin , noradrenaline , and GABA (gamma- aminobutyric acid) now accepted as the main chemical transmitters implicated in both depression and some anxiety disorders .Maintaining normal serotonin and noradrenaline levels in the brain depends to a great extent on whether the correct amount of T3 is available . Extensive animal and human research has led scientists to conclude that serotonin levels in the brain decrease if T3 is not delivered in the right amount .Also a deficit of T3 in the brain is likely to result in noradrenaline working inefficiently as a chemical transmitter , and noradrenaline deficiency or inefficiency is , in some people, the chemical reason for depression (22)
T3 und T4 spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung von wichtigen Körperfunktionen , die meisten der kognitiven Fähigkeiten, wie Konzentration, Gedächtnis und Aufmerksamkeitsspanne sowie Stimmung und Emotionen hängen von normalem Schilddrüsenhormonspiegel ab, die Schilddrüsenhormonen regulieren ebenfalls die Höhe und die Wirkung von Serotonin, Noradrenalin und GABA (Gamma-Aminobuttersäure), heutzutage als die wichtigsten chemischen Transmittern sowohl bei Depressionen als in einige Angststörungen anerkannt .Das Aufrechterhalten von normalen Serotonin- und Noradrenalin-Spiegeln im Gehirn hängt zu einem großen Teil davon ab, ob die richtige Menge an T3 zur Verfügung steht. Umfangreiche tierischen und menschlichen Forschungen haben die Wissenschaftler zu dem Schluss geführt, dass die Serotonin-Spiegel im Gehirn sinken, wenn T3 nicht in der richtigen Menge geliefert wird .Auch ein Defizit an T3 im Gehirn führt wahrscheinlich dazu, dass Noradrenalin als Neurotransmitter ineffizient wirkt und der Mangel an Noradrenalin oder die Ineffizienz von Noradrenalin ist bei manchen Menschen die chemische Ursache für Depressionen (22)
3) bei Hashimoto Patienten ist unserer Erfahrung nach (Hashimoto Forum von Dr.Brakebusch) der Eisenmangel sehr oft mit der Schilddrüsenunterfunktion (TSH über 2-2,5 mit niedrig normalen T4/T3 oder erniedrigten T4/T3 Werten oder nur niedrig normale/erniedrigte T4/T3 Werte) und einem VitB12 Mangel vergesellschaftet. Dazu leiden die meisten Patienten an VitD Mangel (25-OH-VitD3 unter 30 ng/ml) und Magnesiummangel (niedrig normaler Serumwert und/oder erythrzytäres Magnesium-Vollblut-unter Norm), welche ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung depressiver Verstimmungen spielen können.
Wenn diese Patienten also gleichzeitig an diesen Nährstoff-und Hormonmängel leiden, kumulieren die Effekte auf die Serotoninherstellung. Meiner Erfahrung nach verschwinden die depressiven Verstimmungen vollständig, wenn alle diese Mängel behoben werden. Leider werden sie ärztlich sehr oft übersehen, meist weil die Ärzte die entsprechenden Untersuchungen gar nicht vornehmen und/oder die falschen Untersuchungen vornehmen (Eisen im Serum statt Ferritin, Magnesium im Serum statt im Vollblut, TSH allein statt TSH + T4 + T3, usw.) und/oder die Ergebnisse falsch interpretieren (Werte in der Norm als "optimal" betrachtet, also nicht behandlungsbedürftig, sogenannte "Normgläubigkeit").Die meisten Ärzte und Psychiater haben immer noch den Reflex, ein Antidepressivum zu verschreiben, ohne Hormone- und Nährstoffkonzentrationen vorher geprüft zu haben. Im psychiatrischen KH werden Schilddrüsenhormone, Ferritin und VitB12 systematisch untersucht, ein Mangel aber bei normalen Werten (bei oft sehr niedrigen Labornormen) systematisch ausgeschlossen. Somit werden hier auch Hormon-und Nährstoffmängel oft übersehen.
Zum Thema Depression als Symptome einer Entzündung im Gehirn gibt es übrigens dieses kleine, preiswerte Buch:
http://www.amazon.de/gp/product/15030030...ge_o00_s00
Gekauft, aber noch nicht gelesen, aber ich berichte gerne!
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008