29.05.2015, 14:29
Erste Resultate:
Neue Studie zu Borrelien-Persister von Sharma et al. (Beteiligt war auch Kim Lewis):
Borrelien Kulturen wurden gängigen Antibiotika zur Borreliosetherapie ausgesetzt (in vitro). Eine kleine Subpopulation von Zellen überlebte jedoch. Nach dem sich diese weiterhin vermehrt haben, waren sie jedoch weiterhin gegen die verwendeten Antibiotika empfindlich, was darauf hindeutet, dass es sich um Persisterzellen und nicht um resistente Keime handelt (erworbene Resistenzen sind bei Borrelien nicht beschrieben).
Es wurden alle möglichen AB-Kombinationen aus Ceftriaxon, Doxycyclin und Amoxicillin probiert, dadurch wurde die Eliminierung der Bakterien jedoch nicht verbessert.
Die Anzahl der Persisterzellen stieg stark an, als sich die Kultur von der exponentiellen Phase (die Bakterien vermehren sich, es liegt ein exponentielles Wachstum vor) in die stationäre Phase (ein Gleichgewicht der absterbenden und neu hinzukommenden Bakterien) bewegte.
Daptomycin tötete zwar Zellen der stationären Phase aber keine Persisterzellen.
Die minimalen Hemmkonzentrationen von Metronidazol, Nitrofurantoin und Nitrofurazon waren zu hoch, als das sie als wirksame Persisterbekämpfer in Frage kommen würden.
Mitomycin C, ein Anti-Krebs Mittel, tötete Persisterzellen und wachsende und stationäre Kulturen von Borrelia Burgdorferi. Es wird von den Autoren jedoch nicht für die Behandlung von Patienten mit Borreliose empfohlen.
Schließlich wurde versucht mit gepulsten Antibiotika (Ceftriaxon) die Bakterien zu eliminieren. Nach dem Hinzufügen von Ceftriaxon wurde das Antibiotikum entfernt und den Persisterzellen wurde gestattet, sich wiederzubeleben. Dann wurde wieder Antibiotika hinzugefügt.
Vier gepulsten Dosierungen von Ceftriaxon töteten Persisterzellen, was alle lebenden Bakterien in der Kultur auslöschte.
Weitere Forschung soll klären, durch welche Mechanismen die Persisterformen Antibiotikagaben überleben können und ob sie eine Rolle bei der Pathogenität beim Menschen spielen.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26014929
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Man beachte die sehr unterschiedlichen Ergebnisse zu anderen Studien zu Persisterformen, daher sollte man daraus erstmal keine therapeutische Konsequenzen ziehen. Es ist gut, das man sich der Thematik annimmt und Forschung stattfindet. Das ist ein großer Fortschritt.
Neue Studie zu Borrelien-Persister von Sharma et al. (Beteiligt war auch Kim Lewis):
Borrelien Kulturen wurden gängigen Antibiotika zur Borreliosetherapie ausgesetzt (in vitro). Eine kleine Subpopulation von Zellen überlebte jedoch. Nach dem sich diese weiterhin vermehrt haben, waren sie jedoch weiterhin gegen die verwendeten Antibiotika empfindlich, was darauf hindeutet, dass es sich um Persisterzellen und nicht um resistente Keime handelt (erworbene Resistenzen sind bei Borrelien nicht beschrieben).
Es wurden alle möglichen AB-Kombinationen aus Ceftriaxon, Doxycyclin und Amoxicillin probiert, dadurch wurde die Eliminierung der Bakterien jedoch nicht verbessert.
Die Anzahl der Persisterzellen stieg stark an, als sich die Kultur von der exponentiellen Phase (die Bakterien vermehren sich, es liegt ein exponentielles Wachstum vor) in die stationäre Phase (ein Gleichgewicht der absterbenden und neu hinzukommenden Bakterien) bewegte.
Daptomycin tötete zwar Zellen der stationären Phase aber keine Persisterzellen.
Die minimalen Hemmkonzentrationen von Metronidazol, Nitrofurantoin und Nitrofurazon waren zu hoch, als das sie als wirksame Persisterbekämpfer in Frage kommen würden.
Mitomycin C, ein Anti-Krebs Mittel, tötete Persisterzellen und wachsende und stationäre Kulturen von Borrelia Burgdorferi. Es wird von den Autoren jedoch nicht für die Behandlung von Patienten mit Borreliose empfohlen.
Schließlich wurde versucht mit gepulsten Antibiotika (Ceftriaxon) die Bakterien zu eliminieren. Nach dem Hinzufügen von Ceftriaxon wurde das Antibiotikum entfernt und den Persisterzellen wurde gestattet, sich wiederzubeleben. Dann wurde wieder Antibiotika hinzugefügt.
Vier gepulsten Dosierungen von Ceftriaxon töteten Persisterzellen, was alle lebenden Bakterien in der Kultur auslöschte.
Weitere Forschung soll klären, durch welche Mechanismen die Persisterformen Antibiotikagaben überleben können und ob sie eine Rolle bei der Pathogenität beim Menschen spielen.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26014929
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Man beachte die sehr unterschiedlichen Ergebnisse zu anderen Studien zu Persisterformen, daher sollte man daraus erstmal keine therapeutische Konsequenzen ziehen. Es ist gut, das man sich der Thematik annimmt und Forschung stattfindet. Das ist ein großer Fortschritt.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world