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Interview mit Dr. Horowitz
#36

(03.09.2015, 14:24)Valtuille schrieb:  Eine weitere Horowitz-Präsentation vom Mai diesen Jahren ist seit kurzem auf Youtube zu finden (dauert über eine Stunde): https://www.youtube.com/watch?v=uj0H3T9HMeQ

Der Vortrag ist lang, ich habe erst die Hälfte gehört…
Trotzdem hier erste Teile (nach meinen Möglichkeiten übersetzt)

Sein Haupt-Anliegen: Er hält es für eine unverzichtbare Bedingung, daß bei Diagnose und Behandlung systematisch und umfassend nach einem Plan vorgegangen wird, weil sonst bei diesen Patienten keine Erfolge zu erzielen sind. Dazu hat er über viele Jahre einen Fragebogen entwickelt und ein 16-Punkte Konzept, letzteres vor allem für die Differentialdiagnose.

Der Fragebogen wurde inzwischen extern validiert, d.h. überprüft, ob er bestimmten Normen entspricht und ob er erfüllt, wozu er geschaffen wurde.

Es ist äußerst bemerkenswert, wie groß die Bedeutung klinischer Symptome ist – Borreliose (und Erkrankungen durch Co-Infektionen) werden überwiegend nur an den Symptomen und klinischen Zeichen, bzw. an der Kombination der Zeichen und Symptome, erkannt. D.h. mit dem genauen Wissen um die einzelnen Symptome und klinischen Zeichen steht und fällt die Fähigkeit eines Arztes, Borreliose erfolgreich zu erkennen und zu behandeln.

Der Fragebogen dient dazu, kein Symptom zu übersehen, gleichzeitig werden die Symptome gewichtet. Die Erfahrung hat Dr. H. gezeigt, daß es immer wieder die gleichen Themen waren, um die es ging, die betroffen waren, und die mitbehandelt werden mußten, natürlich bei jedem Patienten in anderer Kombination und anderer Zahl.

Dr. H. macht deutlich, daß mit Antibiotika allein, ohne Beachtung und Behandlung ALLER erkrankten Körpersysteme eines Patienten, i.d.R. keine Besserung bei chronischer Borreliose (und Co-Infektionen) zu erreichen ist.

Weil das so ist, weil bei Patienten immer wieder die gleichen Pathologien gefunden werden, bietet sich dieser erprobte 16-Punkte-Plan, meiner Meinung nach, für ALLE Behandler als Grundlage an. Am besten weltweit und für alle chronischen Krankheiten. Ich hielte das für einen großen Fortschritt. Außerdem könnte man über einen derart identischen Fahrplan für Diagnostik und Behandlung, ein Flow-Chart, so viel besser als bisher Ergebnisse ect. vergleichen, schon gar im Computerzeitalter.

Im Erkennen von Symptomen und klinischen Veränderungen liegt, meiner Meinung nach, das größte Defizit der Medizin heute. Ärzte wissen im Allgemeinen nicht mehr, wie sich Krankheiten am Patienten äußern. Die jüngere Generation der Ärzte hat gelernt, sich nahezu 100% an Labor und apparativer Diagnostik zu orientieren, aber gerade das Labor enttäuscht bei vielen der neuen chronischen Erkrankungen.

Besonders interessant finde ich, was Dr. H. zu anhaltenden Schmerzsyndromen und zu psychiatrischen Symptomen jeglicher Art sagt, hinter denen sehr oft eine chronische Infektion steckt: Borreliose kann jedes psychiatrische Symptom imitieren, das die Medizin kennt.

Zitat aus dem Post #1 von Vatuille, Januar 2014:
Zitat:4 Personengruppen brauchen sein Buch: Patienten, denen es nicht besser gehe; Patienten bei denen MSIDS eine Rolle spielen könne; alle Fachärzte, die diese Patienten betreuen und Politiker, die Lösungen für die Gesundheitskrise finden müssen

JETZT DIE ÜBERSETZUNG
https://www.youtube.com/watch?v=uj0H3T9HMeQ
Aufgenommen in der Western Connecticut State University am 12. Mai 2015

An Hand des 16-Punkte-Modells, dass ich in den fast 30 Jahren entwickelt habe, die ich mit Patienten arbeite, und in denen ich an die 12.000 Menschen gesehen habe, möchte ich Ihnen erklären, warum viele dieser Patienten sich nicht erholen. Es scheint eine Menge Verwirrung über die Lyme-Krankheit zu geben. Dabei existieren tatsächlich für die allermeisten Patienten Lösungen, und ich kann einige spannende neue Aspekte mit Ihnen teilen.

Dieses 16-Punkte-Modell ist ganz interessant. Kurz bevor ich zu Ihnen kam, sah ich eine Frau aus South Carolina. Die Mutter hatte mich auf Facebook kontaktiert, daß ihre Tochter im Sterben lag, daß sie im Rollstuhl sitzt, nicht essen kann, daß sie ständig Anfälle hat. Sie war bei etlichen Infektions-Ärzten, etlichen Neurologen, niemand konnte ihr helfen. ….

Sie kam im letzten Monat zu uns, und sie zeigte eine klassische Präsentation von Borreliose, wandernde Gelenkschmerzen, die sich durch ihren Körper bewegten, ... Dehnungsstreifen, solche roten Streifen über der Brust, einige auch an den Seiten, typisch für Bartonella. Sie war jede Nacht naß von Schweiß, und sie war 16 Jahre alt. Man hatte Tuberkulose ausgeschlossen, Hodgkin-Lymphom, Schilddrüsenüberfunktion, Brucellose und andere Ursachen, die solchen Nachtschweiß verursachen können. … Sie konnte nicht aufstehen, aber als ich sie hinstellte, ging ihr Herzschlag innerhalb von 9 (?) Minuten von 80 Schlägen pro Minute hoch auf 135 Schläge, und ihr Blutdruck fiel ab - sie hatte POTS Dysautonomie. Also gab ich ihr ein bißchen Florinef, ich gab ihr etwas Salz und Flüssigkeit, gab ihr etwas Doxycyclin und Ripfampicin, dazu etwas Malarone und Artemisia, und heute habe ich sie wiedergesehen, vor etwa 3 bis 4 Stunden. Sie saß nicht mehr im Rollstuhl, sie ging zum ersten Mal wieder zu Fuß, sie hatte zum ersten Mal seit Jahren keine Anfälle mehr, ohne daß sie hohe Dosen von Betäubungsmitteln nahm. Sie hatte überhaupt keine Schmerzen mehr und konnte Gehen und konnte physikalische Therapie machen. Sie war dabei, wieder zur Schule zu gehen.

Leute, das alles ist innerhalb eines Monats passiert. Normalerweise erlebe ich Erfolgsgeschichten nicht in so kurzer Zeit, aber es hat mich schon erstaunt, denn alles was ich tat, war, eine ordentliche Krankengeschichte aufzunehmen und die Patientin körperlich zu untersuchen mit dem 16-Punkte-Modell im Kopf.

Das Modell ist nicht kompliziert, aber was wir Ärzte tun müssen, ist, uns die Zeit zu nehmen, um Antworten zu bekommen.
.....

Ich habe dieses MSIDS-Modell (multiple systemic infectious disease syndrome) entwickelt, um die Politik der Lyme-Borreliose teilweise zu verändern. Weil der Begriff „chronische Borreliose“ wirklich zu einem Wort geworden war, das niemand hören wollte. Ärzte schalteten ab. Aber ich weise gerne darauf hin, dass, wenn man sich diese kontrollierten Doppelblind-Studien ansieht, wo sie Doxycyclin und Ceftriaxon gegeben haben - was sie jedoch nicht getan haben, was sie vergessen haben, ist, sie haben Babesia nicht behandelt, sie haben Bartonella nicht behandelt, obwohl Dr. Fallon .… Sie haben POTS nicht behandelt, sie haben keine Leute behandelt, deren Hormone von den entzündlichen Zytokinen verändert waren, z.B. Männer, die keine Testosteron mehr hatten und nur noch eine geringe Nebennieren-Funktion. Sie haben nicht die Nahrungsmittel-Allergien der Leute behandelt und nicht die mitochondriale Dysfunktion. Das heißt, sie haben im Grunde diese anderen 16 Punkte auf der Landkarte nicht behandelt.

... die Basis von all dem sind Entzündungen. Es beruht auf der Tatsache, daß wenn Sie Borreliose bekommen, dann bekommen Sie Co-Infektionen, und wenn Sie nicht schlafen können, kann ich Ihnen zeigen, daß infektiöse Moleküle im Körper produziert werden. Und wenn Sie nicht ALLE diese einzelnen Entzündungs-Ursachen, die sich überschneiden, angehen, dann wird es den Patienten nicht besser gehen.

Lyme persistiert, und wir haben das gleiche Problem mit persistierenden Co-Infektion. Persistiert Babesia? Absolut. Ich habe vor einem Jahr (?) ein Abstract geschrieben, in dem ich mit dem FISH Test mit PCR gezeigt habe, daß Babesia 5-90 (?) Monate nach einer Standardbehandlung mit Clindamycin und Chinolone oder Mepron und Azithromycin persistiert. … Und das Problem mit Babesia ist, daß es das Immunsystem unterdrückt, so dass, wenn Sie zufällig andere Parasiten haben wie ... oder auch Darmparasiten, dann haben Sie eine sehr schwierige Zeit, die wieder loszuwerden. Einigen dieser Patienten haben wir z.B. …. gegen intestinale Parasitose gegeben, und es ging ihnen besser, nur weil Babesia ihr Immunsystem unterdrückt hatte, sodaß es nicht mehr mit den Parasiten fertig geworden ist.

Borreliose und die anderen chronischen Infektionen halten die Entzündung aufrecht. Das ist wirklich das, was ich Ihnen heute Abend erklären möchte. ... Und ich werde Ihnen zeigen, dass Entzündungen genauso die Ursache für chronische Erkrankungen überhaupt sind. Chronische Erkrankungen, die 75% der Gesundheitskosten in den USA ausmachen. Freie Radikale und oxidativer Stress unterhalten Dinge wie Asthma, Rheumatoide Arthritis, Seclerodermie, Parkinson, Krebs. ....

Also, es ist dieses multifaktorielle Modell, das ich benutze, wenn ich Patienten sehe, die chronisch krank sind. Und der Mehrzahl dieser Menschen geht es besser, wenn ich das Modell benutze.

Die National Science Foundation sagt, dass wir uns nicht nur Sorgen um Borreliose machen müssen. Sie sagen jetzt, dass es neu aufkommende Pandemien geben wird, die die globale öffentliche Gesundheit und die Weltwirtschaft bedrohen. Wir könnten jedes Jahr mit 5 solcher neuen Krankheiten rechnen, darunter Ebola, West-Nil-Fieber, Dengue-Fieber und Borreliose. Also, soweit die National Science Foundation.

Was ist mit der WHO? Auch die WHO rechnet mit einem Anstieg Vektor-übertragener Krankheiten. … Durch die Klimaveränderungen, und weil Insekten kein Problem mit ihrer Temperatur haben...

[jetzt zählt er diverse Krankheiten auf, parasitäre, vektorübertragene, Viruskrankheiten... Auch Chikungunya-Fieber durch verschieden Mückenarten gab es dieses Jahr in hoher Zahl … Chikungunya verursacht eine symmetrische Polyarthritis. Es kann also auch sein, daß Sie es mit sich überlappenden viralen Infektionen zu tun haben. Von daher ist es sehr wichtig, daß Sie die Patienten nach ihrer Reisetätigkeit fragen. ..... Er zählt auf, wie sehr mache Erreger-Krankheiten zugenommen haben. Und wie viele Hunde Borreliose haben. Dann spricht er noch über die neuen Borrelia sepcies].

Heute haben 40% der Zecken im Hudson Valley Babesien. Die Zahlen an Borreliose steigen. Die CDC (Centers for Disease Control) sagen, mindestens 10facher Anstieg. Wir wissen, dass die Zahlen sehr hoch sind, denn wenn Sie sich die Zahlen der Menschen ansehen, die CFS, Fibromyalgie, MS oder manche Autoimmunkrankheiten haben, was alles große Imitatoren von Borreliose sind, dann gibt es zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich viele Tausende Betroffene mehr.

Aber es gibt auch neue Borrelien-Erkrankungen. In den letzten 10 Jahren sind 25 neue Arten aufgetaucht, also eine neue Borrelien-Art pro Jahr, die in der Umwelt auftaucht.
.....

Borreliose kann wie eine Erkältung aussehen. Im Sommer könnte es schwierig sein, Sie könnten denken, jemand hat eine Sommergrippe - Fieber, Müdigkeit, der Rachen tut weh, geschwollene Lymphknoten. Was ich den Leuten gern über Borreliose sage – und das ist sehr wichtig, vor allem, wenn Sie einen EM-Hautausschlag sehen: Wenn Sie einen steifen Hals und Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Geräuschempfindlichkeit, Schwindel, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme haben – zusammen mit einem EM-Hautausschlag, dann bedeutet das, daß die Infektion Ihr zentrales Nervensystem erreicht hat. Und das bedeutet: 30 Tage Doxycylin werden das nicht heilen!

Wenn Sie aber einen EM-Hautausschlag haben und dazu Kribbeln und ein Taubheitsgefühl und Brennen in den Extremitäten, Symptome wie eine Neuropathie, dann ist die Infektion in Ihrem peripheren Nervensystem. Und auch das kann man nicht mit 30 Tagen Doxycylin heilen! Also, Sie müssen wissen, dass, wenn Sie Symptome im zentralen oder peripheren Nervensystem haben, dann muß das über einen längeren Zeitraum behandelt werden. ….

Diesen EM-Hautauschlag sieht man auch bei STARI …. [… es sagt etwas zu den Banden im WB - nicht verstanden] Aber auch B. miyamotoi kann einen Hautausschlag machen. Sie können also einen EM-Hautauschlag bei STARI, Lyme-Borreliose und bei Borrelia miyamotoi haben, und zwar mit genau den gleichen Symptomen. Und es kann auch wie ein Spinnenbiß aussehen, und die Leute gehen dann ins Krankenhaus [diesen Hautauschlag nennt er anders – nicht verstanden] …. aber auch das kann eine Manifestation von Borreliose sein.

Disseminierte Lyme-Borreliose: Ich habe darüber gesprochen, das ist, wenn Sie einen EM-Hautauschlag haben und irgendein zentralnervöses Symptom wie einen steifen Nacken, Kopfschmerzen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Dann seien Sie so gut und sprechen Sie Ihren Arzt darauf an, daß Sie eine länger dauernde Behandlung brauchen! Und vergessen Sie auch nicht, daß diese Lyme-Organismen, die Borrelien, Zellwände haben, daß sie zystische Formen haben, daß sie ins Innere von Zellen gehen, und daß sie Biofilme bilden. Wenn Sie diese Organismen behandeln wollen, müssen Sie alle die verschiedenen Formen behandeln, und Doxycylin allein schafft das nicht.

Wenn Sie einen EM-Hautausschlag haben und dazu Schweißausbrüche am Tag, Schweißausbrüche in der Nacht, Fieber, Schüttelfrost, Hitzewallungen, Luft-Hunger, wenn Sie das Gefühl haben, schlecht Luft zu bekommen, wenn bei Ihnen Asthma ausgeschlossen wurde, das kann natürlich Babesiose sein. Und ich werde Ihnen gleich zeigen, warum ein Fragebogen in diesen Situationen so wichtig ist.

Chronische Lyme-Borreliose ist wirklich der große Imitator, und eine der Kernbotschaften, die Sie mit nach Hause nehmen sollten, lautet: Wenn Sie oder ein geliebter Mensch oder jemand, den Sie kennen, ein Schmerzsyndrom hat, das auf die Standard-Behandlungen nicht anspricht, sei es ein Chronisches Erschöpfungssyndrom, Fibromyalgie, eine der Autoimmun-Erkrankungen, neurologische Symptome wie Migräne oder Neuropathie – wir sehen so viele Patienten mit resistenten Neuropathien, deren Ursache Borreliose und Bartonellose und Mykoplasma-Spezies sind, Erreger, die Entzündungen unterhalten.

Oder im Hinblick auf Magen und Darm und den Urogentialtrakt – wenn Borreliose und Bartonella eine Rolle spielen, dann können Sie genauso Entzündungen in der Darmschleimhaut haben, ein Reizdarm-Syndrom oder eine Interstitielle Zystitis.

Es gibt Schmerz-Syndrome und ... wie Dyspareunie, Schmerzen und Neuralgien beim Sex. Es kann zu kardialen Schmerzen in der Brust kommen, die von einer Entzündung der Zwischenrippen(-nerven?) herrühren. ... Jetzt kommen wir zum Herzen. Borreliose kann kardiale Symptome verursachen, sie kann das Herz beeinträchtigen, Gott sei Dank, ist es die meiste Zeit nicht tödlich, aber es kann tödlich sein. … Im kommenden Monat findet (?) in … die erste Konferenz zu dem Thema statt, es geht um den Fall eines jungen Mannes, der an Borreliose gestorben ist, und dessen ELISA negativ war. Er starb an Herzversagen. [nicht verstanden - H. nennt die Namen und Quellen, wer dazu was veröffentlich hat]

Psychiatrische Symptome: Borreliose ahmt jede nur erdenkliche Erscheinungsform psychiatrischer Erkrankungen nach, die man überhaupt kennt. Brian Fallon hat dazu erstaunliche Arbeit geleistet.

Wenn Sie in die ICD-Manuals gucken - Zwangsstörungen (OCD – Obsessive-Compulsive Disorders), Psychose, Depression, Panik-Störungen, Oppositionelle Verhaltensstörungen (ODD - oppositional-defiant disorder) - jede dieser Störungen kann von Lyme-Borreliose verursacht werden, und kann durch Co-Infektionen wie Bartonella verschlimmert werden.

Daher ist es für Psychiater äußerst wichtig, Patienten auf diese Infektionen zu untersuchen. …..

Und Sie müssen auch sicherstellen, daß Sie die Patienten auf endokrine Störungen untersuchen, weil Lyme-Borreliose mit vorzeitiger Menopause einhergehen kann. Z.B. Männer mit 20 ohne Testosteron. 40% meiner Patienten fehlt [eine gesunde] Nebennieren-Funktion (40% of my patients lack adrenal function). Sie werden von Antibiotika so lange nicht gesund, bis Ihre Hormone wieder in Ordnung sind, weil diese entzündlichen Moleküle, Tumornekrosefaktor alpha, Interleucin-1, IL-6, beeinflussen bei manchen Leuten die Hypophyse und bringen die Hormonproduktion zum Erliegen. Und wenn Sie dieses Problem nicht lösen, wenn sie die Hormone nicht zurück ins Gleichgewicht bringen, dann wird es den Menschen nicht besser gehen.

Und schließlich gibt es auch noch ein schmerzhaftes Augen-Syndrom, das Sie sowohl bei Lyme-Borreliose als auch bei Bartonella finden können. ….

Woraus würden Sie als Kliniker schließen, daß jemand wahrscheinlich Lyme-Borreliose hat, oder wie ich sage, MSIDS (multiple systemic infectious disease syndrome) mit diesen 16 sich überlappenden Faktoren? Das ist wirklich der Schlüssel. Es ist sehr einfach - kommen und gehen die Symptome? Gibt es gute und schlechte Tage? Wandern Ihre Schmerzen – Sie haben Schmerzen im Ellenbogen, am nächsten Tag sind sie in der Schulter, drei Tage später im Knie. Dasselbe gilt für Muskelschmerzen, die ebenfalls durch den Körper wandern. Dasselbe gilt für Nervenschmerzen, d.h. die Empfindungen von Kribbeln, Taubheit, Brennen kommen und gehen, und treten an wechselnden Stellen im Körper auf. Nehmen wir jemanden mit einem Carpaltunnelsyndrom, der diabetische Neuropathie hat, solche Nervenschmerzen wandern gewöhnlich nicht durch den Körper.

Oder bei Patientinnen werden die Symptome von ihrem hormonellen Zyklus beeinflußt. Frauen sagen Ihnen, daß ihre Beschwerden vor und unmittelbar nach dem Zyklus schlimmer sind – das ist klassisch für Borreliose.

Oder wenn Sie mal ein Antibiotikum genommen haben, als Sie noch nicht wußten, daß Sie Borreliose haben, sagen wir wegen einer Atemwegsinfektion. Da könnten Sie gesagt haben, „Oh meine CFS Symptome sind besser", oder "Meine Fibromyalgie Symptome sind besser". Dann hören Sie mit dem Antibiotikum auf, und die Beschwerden [von CFS ect.] kommen zurück. Oder alles wurde schlimmer - weil das Antibiotikum eine Herxheimer-Reaktion ausgelöst hat!

Ich wiederhole es nochmal, bei diesen chronischen Infektionen werden entzündliche Moleküle freigesetzt, die Zytokine, und das führt dazu, daß Ihre Schmerzen trotz Standardtherapie resistent sein können. Borreliose ist eine multisystemische Störung, eine Multi-System Erkrankung. Wenn also jemand in meine Praxis kommt, dann lasse ich ihn den Fragebogen ausfüllen, um zu sehen, ob er so ein multisystemisches Problem hat. Der Screening-Fragebogen findet sich im Buch auf Seite 34 und auf meiner Website, wo Ärzte und Patienten ihn sich herunterladen können.
http://www.cangetbetter.com/symptom-list

Am Anfang habe ich mit einem Fragebogen gearbeitet, den Dr. Burrascano vor Jahren erstellt hat. Was an meinem Fragebogen jetzt anders ist: ich habe den 38 Fragen Punktwerte zugeordnet und habe sie gewichtet, durch Frage wie "wie oft haben Sie diese Symptome?" ect. Auch die Fragen in Teil 2 und 3 wurden gewichtet. ......
[Er erläutert den Fragebogen und wer ihn validiert hat]

[Ergänzung: Es gibt also den Fragebogen, und der Frgebogen ist Teil seines 16-Punkte-Arbeits-Modells.
Der Fragebogen hat 4 Teile. Teil 1 umfaßt 38 Fragen, welche alle Symptome abdecken, die Horowitz bei seinen Borreliose-Patienten gefunden hat. Sie sind nicht spezifisch, sondern kommen auch bei anderen Krankheiten vor. Teil 2 u. 3 des Fragebogens enthalten dagegen Fragen zu Gruppierungen von Anzeichen und Symptomen, wie er sie am häufigsten bei Borreliose gesehen hat, nachdem er hunderte Fragebögen ausgewertet hat. Teil 4 basiert auf 2 Fragen aus einem Model das die CDC benutzen, um, grob gesagt, den Stand der Gesundheit in der Bevölkerung zu verfolgen.
Für alles gibt es Punkte und dann wird zusammengezählt.
Im Buch folgt dann ein ausführliches Beispiel, wie er mit dem Fragebogen und seinem 16-Punkte-Plan mit einem neuen Patienten arbeitet.
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