Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Borrelien tauschen mit Körperzellen Lipide aus
#1

In unten angeführten Versuchen ist es gelungen aufzuzeigen, dass Borrelien in der Lage sind, mit Körperzellen Cholesterin und Cholesterin-Glykolipide gegenseitig auszutauschen. Da diese auch für Antigenpräsentation wichtig sind, finde ich diesen Versuch sehr interessant. Ist es mit diesem Mechanismus zu erklären, dass Borrelien ggf. nicht als körperfremd erkannt werden?

http://www.plospathogens.org/article/inf...at.1003109

Abstract (Übersetzung ohne Gewähr!)

Borrelia burgdorferi, der Erreger der Lyme-Krankheit, hat Cholesterin und Cholesterin-Glykolipide, die für die bakterielle Fitness essentiell sind, sie wirken antigen und können bei der Wechselwirkung mit Zellen des eukaryontischen Wirt eine wichtige Vermittlungsrolle spielen.

Wir zeigen, dass Borrelien Cholesterin aus Plasmamembranen von Epithelzellen erwerben können. Darüber hinaus (…) haben wir gezeigt, dass B. burgdorferi (… )sowohl Cholesterin und Cholesterin-Glykolipide zu HeLa-Zellen transferriert. Die Übertragung erfolgt über zwei unterschiedliche Mechanismen, durch direkten Kontakt zwischen den Bakterien und eukaryotischen Zellen und / oder durch Freisetzung von Vesikeln der äußeren Membran. So kann ein wechselseitiger Lipid-Austausch zwischen Spirochäten und Wirtszellen auftreten. Dieser Lipidaustausch könnte ein wichtiger Prozess sein, der zur Pathogenese der Lyme-Krankheit beiträgt.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
Zitieren
#2

hey urmel57,

könnte dies z. b. bedeuten, dass ich deshalb seit vielen jahren viel zu hohe cholesterin-werte habe? ich bin wahrscheinlich schon als kind an borreliose erkrankt, die nicht behandelt wurde. ähnliches habe ich schon einmal irgendwo gelesen, aber es wird zu wenig darüber geschrieben, als dass man es weiter verfolgen könnte.
übrigens hat sich nie ein arzt darüber gewundert. soll wohl erblich bedingt sein (klar, bei einer mitte 20-jährigen schlanken frauSad).

lg
tusnelda
Zitieren
Thanks given by:
#3

Hallo tusnelda,

was genau und wie beeinflusst wird, ist sicherlich noch nicht stichhaltig erforscht.

Wenn man sich aber den Aufbau von Biomembranen anschaut und dazu sich betrachtet, wo Glykolipide vorkommen, kann man spekulieren, dass eine Veränderung an den Außenhüllen von Zellen auch Veränderungen bei der Immunantwort als Folge haben können und vielleicht auch bei anderen (patho)physiologischen Vorgängen.

In der Immunchemie wird diskutiert, dass Glykolipide (und andere Zuckerkonjugate) an der Immunantwort beteiligt sind. Sie sind daher in der Entzündungsforschung und Infektionsbiologie von besonderem Interesse.

Lipide sind auf jeden Fall ein wichtiger Bestandteil aller Zellen bzw. Zellwände im Körper und falls es Borrelien gelingt, diese mit den Lipiden der Wirtszellen auszutauschen, könnte ich mit persönlich vorstellen, dass das eine Erklärung für daraus resultierende Autoimmunkrankheiten geben kann, infolge dessen körpereigene Zellen als fremd erkannt werden und das Immunsystem gegen eigene Körperzellen vorgeht. Die Forschung ist wohl aber noch nicht so weit, um dies abschließend behaupten zu können.

Um jetzt erhöhte Cholesterinwerte daraus ableiten zu können, ist dieses Wissen sicherlich zu dünn. Ich persönlich habe Familienangehorige, die sehr hohe Cholesterinwerte haben ohne ansonsten krank an Borreliose zu sein. Hier wird zum Beispiel ein vererbbarer Defekt der Rezeptoren beschrieben aber auch zahlreiche andere Ursachen kommen in Frage. Ob dazu auch Borreliose gehört, darüber lässt sich wohl eher nur spekulieren. Als Beweisstück für eine Borreliose würde ich es eher für nicht geeignet halten, allerdings würde ich es auch nicht ausschließen, dass Borrelien (und auch vielleicht andere Erreger) auch dieses pathologische Geschehen beeinflussen.

Für all das können noch einige Generationen Forscher daran arbeiten fürchte ich.

Das Hauptproblem für uns Patienten ist es aber letztendlich, wie kann ich diesen Tatsachen begegnen und da ist die Zahl der Möglichkeiten wesentlich geringer als die der möglichen Ursachen Confused

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
Zitieren
#4

Hallo Urmel,

trotzdem: ein äußerst interessanter Link. Vielen Dank!
Jeder kann sich ja damit kritisch oder nicht auseinandersetzen.

Unser Körper ist eben ein kompliziertes Wesen.
Auch ich habe seit Jahren sehr hohe Cholesterinwerte, obwohl ich kein Fleisch, kaum Wurst etc. esse.
Bei vielen Menschen ist das übrigens erblich bedingt und bedeutet gar nichts Gefährliches.
Die Debatte ums Cholesterin wird ja inzwischen recht kontrovers geführt.

LG

Amrei

Mitglied bei: www.onlyme-aktion.org
_______________________________________________________________________
Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
aber aufgehört haben zu leben. ( Mark Twain )
,
Zitieren
Thanks given by: urmel57
#5

siehe #8
Zitieren
Thanks given by:
#6

Sorry, fischera, wenn ich jetzt unter Deinen Links poste - aber ich habe den Satz von Amrei gerade erst gelesen und bin einigermaßen schockiert:

Zitat:Auch ich habe seit Jahren sehr hohe Cholesterinwerte, obwohl ich kein Fleisch, kaum Wurst etc. esse.
Bei vielen Menschen ist das übrigens erblich bedingt und bedeutet gar nichts Gefährliches.
Die Debatte ums Cholesterin wird ja inzwischen recht kontrovers geführt.

@Amrei, ein erblich bedingter hoher Cholesterinspiegel ist sehr wohl gefährlich. http://de.wikipedia.org/wiki/Hypercholesterin%C3%A4mie
Ich habe dadurch einige Familienmitglieder frühzeitig verloren, weil es damals noch nicht bekannt war.

Anders ist es mit den normalen Cholesterinwerten - die sind von der Pharmaindustrie ziemlich eng gesetzt worden - weswegen wohl?Angry

Gruß - Rosenfan

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


Zitieren
Thanks given by: urmel57
#7

(22.06.2013, 09:34)fischera schrieb:  Aus 2001
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/63/

Hallo fischera,
@all,

ich bin immer an euren Links interessiert, aber bitte, wenn ihr damit etwas sagen wollt, schreibt doch bitte ein paar wenige Sätze in euren eigenen Worten dazu, damit man weiß, worum es euch geht. Ein guter Nebeneffekt, er findet sich möglicherweise auch wieder, wenn man die "Suche" Funktion benutzt, ehrlich gesagt überfordert mich der Link gerade und sein Bezug zum Thema diesbezüglich Huh

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
Zitieren
Thanks given by: Filenada
#8

Danke für die Hinweise. Da ist etwas falsch gelaufen, war eigentlich im Zusammenhang mit Ötzi.#3+
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...=%C3%B6tzi
Tut mir leid.
Zitieren
Thanks given by: urmel57
#9

(04.02.2013, 03:52)tusnelda schrieb:  hey urmel57,

könnte dies z. b. bedeuten, dass ich deshalb seit vielen jahren viel zu hohe cholesterin-werte habe? ich bin wahrscheinlich schon als kind an borreliose erkrankt, die nicht behandelt wurde. ähnliches habe ich schon einmal irgendwo gelesen, aber es wird zu wenig darüber geschrieben, als dass man es weiter verfolgen könnte.
übrigens hat sich nie ein arzt darüber gewundert. soll wohl erblich bedingt sein (klar, bei einer mitte 20-jährigen schlanken frauSad).

lg
tusnelda

Hallo, ich habe gerade das bei Dr. Hopf-Seidel gelesen: www.borreliose-berlin.de/druckversionen/hopf_seidel.pdf

"Hypercholesterinämie wird - wie auch in der deutschen Durchschnittsbevölkerung - häufig beobachtet. Aber die Borreliosepatienten berichten, dass das Cholesterin meist erst nach der Infektion als erhöht dokumentiert wurde und oft betrifft es ansonsten junge gesunde Menschen, die nicht zu den Arteriosklerose-Risikogruppen dazugehören. Als Ursache dieser Hyper- cholesterinämie wird angenommen, dass sie sich reaktiv nach der Borreieninfektion entwickelt, da Borrelien, die keine Lipide oder Fettsäuren bilden können, das Cholesterin zum Aufbau ihrer Zellwand verwenden würden. Kommen Borrelien in ein fettfreies Medium, bilden sie sofort Cysten (was in vitro durch Tetracyclin verhindert werden konnte)."
Zitieren
Thanks given by:
#10

Hallo Runge,

das sind in der Tat interessante Äußerungen in diesem Vortrag, leider sind keine Quellenangaben dabei, die diese untermauern würden. Sapis Studien zeigen genau das Gegenteil, nämlich die die FÖRDERUNG der Cystenbildung unter Doxycyclin . http://www.newhaven.edu/257045.pdf . Inwieweit die Fettkomponente oder andere Komponenten dabei eine Rolle spielen wäre natürlich interessant Confused

Letztendlich geben eben dann in vitro Studien interessante Anhaltspunkte, sind aber nicht unkritisch auf die Anwendung im lebenden Organismus übertragbar.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
Zitieren
Thanks given by:


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 4 Gast/Gäste