Hallo fischera,
ich denke nicht, dass du aufhören solltes, deine Meinung kund zu tun. Es ist nicht die Schuld der Patienten, dass vieles im Argen liegt und schon gar nicht deine. Ich sehe keinen Grund weniger aktiv zu sein, sondern eher den weiterhin aktiv zu sein und offen nach vorne zu schauen.
@ all: Wenn ich in den Gruppen lese:
"Mein Arzt verschreibt mir das Antibiotikum problemlos auf Privatrezept aber nicht als Kassenrezept", dann wird doch offensichtlich woran vieles scheitert. Das ist doch schizophren.
Es scheitert u.a. in meinen Augen
- vor allem an der Bereitschaft vieler Ärzte über den Tellerrand zu schauen, die dann reinen Ideologien nachgehen.
- es scheitert am schizophrenen Gesundheitssystem, das engagierte Ärzte abstraft.
- es scheitert auch am wirtschaftlichen Denken.
- gleichzeitig brauchen wir diese Ärzte nötiger als alles andere und es werden immer weniger, die aufs Land gehen.
- daneben reicht es vielen Patienten dann auch, wenn es ihnen selbst wieder besser geht, nach dem Motte, "wenn jeder für sich selbst sorgt, ist für alle gesorgt". Es funktioniert halt nicht für alle.
Für mich stellt sich die Frage, wie man eine Motivation dieser Ärzte erreichen könnte, sich für die Sache einzusetzen.
Darunter verstehe ich eben nicht nur Behandlung auf privatärztlicher Basis sondern Behandlung für alle auf Kasse.
Dafür sind auch die Ärzte, die tatsächlich auf Kasse behandeln wichtig. Leider sehe ich es so, dass sich die Ärzte die auf privater Basis abrechnen zwar Patienten alle möglichen Therapien zukommen lassen, allerdings sich i.d.R. nicht sichtbar für die Allgemeinheit einsetzen. Hierfür fehlt mir komplett jedes Verständnis.
Alleine zahlreiche Theorien in Raum zu stellen und "irgendwie " dann zu machen, ist zwar ein Ansatz aber nach meinem Geschmack genauso fatal, wie blind irgendwelchen Leitlinien zu folgen. Alle müssten sich nach meinem Verständnis überzeugend den Fragen stellen, die sich daraus entwickeln. Ich sehe bisher wenig Bereitschaft dazu.
Viele Fragen blieben unbeantwortet..... Allen ist eins gemeinsam, egal aus welcher Richtung sie kommen - niemand kann sie befriedigend beantworten. Manche versuchen es immerhin - aber das Ergebnis ist zu dünn.
Das positive Outcome bei den Patienten sehe ich als zu gering. Borreliosepatienten irren weiterhin durch zahlreiche Arztpraxen und ab und zu findet einer mal durch Zufall einen Arzt oder Behandler, mit dem er das Richtige für ihn gefunden hat. Für den einen sind es Antibiotika, für den anderen Immunmodulation etc. Wer das Geld nicht hat das zu bezahlen, bleibt oft auf der Strecke. Multifaktorielle Erkrankungen überfordert das System.
Ein Satz der mir wichtig ist:
"Gelöst werden kann das nur gemeinsam, dafür ist aber bei beiden Partien notwendig, über den Tellerrand zu schauen und die Bereitschaft zu zeigen, gemeinsam für die Patienten und die nicht eigenen dogmatischen Ansichten einzutreten. "
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=9492
Wir sollten daher gemeinsam auch weiterhin dafür eintreten, dass gemeinsam nach Lösungen gesucht wird. Dialog heißt sprechen und zuhören - aus einem Dialog können auch ganz neue Erkenntnisse gewonnen werden, denen man sich dann auch nicht von vornhinein verschließen sollte.
Vielleicht denkt auch der eine oder andere User des Forums hierüber auch mal nach.
Unterstützung und Mitarbeit aller Art ist nicht nur für unseren Verein wichtig, sondern auch dass die Arbeit von Patienten für Patienten Weiterbestand hat.
Es gibt viel zu tun... Lassen wir es stehen?
Liebe Grüße Urmel