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Kostenlast der privaten Borreliosebehandlung
#31

@ Urmel:

Da pflichte ich dir absolut bei - nur wird das höchstens zu erreichen sein, wenn eine "konzertierte Aktion" Betroffener nach der anderen folgt.

Dazu würde m. E. gehören mehr auf dem Rechtsweg zu tun: Musterprozesse anstrengen und gegenseitiges Stützen der Betroffenen auch dabei auf Gegenseitigkeit! Denn:

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit in den Praxen werden doch die Betroffenen "separiert" und psychiatrisiert! Die dann folgenden Befund-Berichte verschlimmern jedoch für diese "Einzelfälle" ihr jeweiliges Problem (bzgl. Gesundheit, Nicht-Behandlung und privat- sowie sozialversicherungsrechtlichen Folgen). Also muss m. E. sogar an der Stelle frühzeitig was unternommen werden: auf Begleitung für alle Arztbesuche bestehen mit "gerichtsfesten" Zeugen, Patientenakten konsquent einfordern, auch Selbstauskünfte der GKV, dann ggf. Widerspruch um Widerspruch einreichen gegen falsche Bescheide, die auf beweisbaren Fehl-Untersuchungen und -Befunden beruhen, zudem Gang zum Anwalt (notfalls aus einem Prozesskosten-Fonds, der aus der Selbsthilfe-"Szene" heraus gegründet werden müsste). Und so weiter...

Nur (!) so könnten wir erreichen, dass die vom Prinzig her aus der Schulmedizin heraus für möglich gehaltene, schlimmere Verlaufsform nicht den schulmedizinisch "separierten Einzel-Betroffenen" (s. o.) immer wieder "wegerklärt" wird. Und mit jedem Präzedenzfall, der notfalls juristisch geklärt wird, steigen die Chancen für die anderen "Lymies", ihre Rechte (auf gute Behandlung usw.) eines Tages besser durchzusetzen...

Auch das hat also mit Kostenlasten für Betroffene zu tun!!! Am Rande: Was bin ich froh, dass ich zumindest inzwischen die Möglichkeit habe (viel Lesen!), mir mit so manchen selbstgesammelten Heilkräutern und "Tricks" aus der "Hausmittel-Kiste" bei so manchen Beschwerden ganz gut selbst zu helfen. Ohne das wäre es um mich schon längst verdammt schlecht bestellt - denn das "Trauerspiel" mit dem Gros der Ärzteschaft lernte ich auch sehr bald kennen. Damals, als es anfing bei mir, dachte ich noch, die Berichte hier und anderenorts von anderen Betroffenen seien bestimmt übertrieben. Doch ich wurde alsbald "eines Besseren belehrt": alle offenbar wahr.
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Thanks given by: biblio
#32

@mari: Du scheinst wie selbstverständlich davon auszugehen, dass vor einem deutschen Gericht unabhängige und gerechte Urteile gesprochen werden. Hast du Erfahrungen diesbezüglich? Ich kann das aus meiner Erfahrung heraus nicht bestätigen, bin ohnehin der Meinung, dass in Deutschland Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nur noch (leidlich) simuliert werden (war im Prinzip immer schon so, aber die Diskrepanz zwischen Narrativ und Realität dürfte nie größer als derzeit gewesen sein). Nichtsdestotrotz könnte ich mir vorstellen, dass man z.B. vor dem Sozialgericht, gerade in niederen Instanzen, auch ein gerechtes Urteil bekommen kann. Das werde ich gegen die DRV dann austesten.
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Thanks given by:
#33

(20.12.2018, 06:33)mari schrieb:  Und mit jedem Präzedenzfall, der notfalls juristisch geklärt wird, steigen die Chancen für die anderen "Lymies", ihre Rechte (auf gute Behandlung usw.) eines Tages besser durchzusetzen...

Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, denn ich selbst würde mir leichtere Anerkennung der Folgeschäden der Lyme-Borreliose wünschen: Nach meinem Verständnis können aber die Chancen auf leichtere Anerkennung der Folgeschäden einer Lyme-Borreliose dann eher fallen, wenn zu oft auf unklarer Faktenlage geklagt wird. Diese ist nach meiner langjährigen Beobachtung fast systemimmanent. Wer sich dazu verleiten lässt, läuft leicht Gefahr zu scheitern.

Klagen können dann serienweise abgelehnt werden von Gutachtern, die sich darauf spezialisiert haben. Viele Patienten rechnen ja gar nicht damit, dass sie in so eine Lage kommen werden, wenn sie den Erstbesuch beim Hausarzt machen und dann vergeht oft zu viel Zeit, um Beweise lückenlos zu sichern.

Den eindeutigen Nachweis zu führen, dass die vorliegenden Beschwerden tatsächlich auf Grund einer Infektion mit Borrelia burgdorferi entstanden sind, insbesondere wenn gleichzeitig andere Infektionen oder Begleiterkrankungen vorliegen können, kann auf Grund der gesicherten mangelnden diagnostischen Möglichkeiten oft nicht gelingen. Auch die theoretische Grundlage (Studienlage) ist mangelhaft. Nach meinem Verständnis sollte der juristische Weg gut vorbereitet sein, wenn man hier nicht erneut in eine Kostenfalle tappen will (Wenn eine Rechtsschutzversicherung vorliegt, gibt es auch hier oft Obergrenzen). Mehrere Instanzen sind vorprogrammiert.

Ohne direkte lückenlose Belege einer sicher nachgewiesenen Borrelieninfektion und anschließender lückenloser Dokumentation aller Arztbesuche in Folge würde ich persönlich diesen Weg nicht gehen wollen. Letztlich sind es auch immer Einzelfallentscheidungen und kein Fall verläuft wie der nächste. Die Beweislast bleibt letztlich beim Kläger. Ich kenne nur wenige Einzelfälle, bei denen die Anerkennung gelang oder ein Vergleich mit Versicherungen erzielt wurde.

Die Frage der "guten ärztlichen Behandlung" und die damit verbundenen Pflichten der Ärzte und Krankenkasse, sehe ich damit auch bei weitem nicht gelöst, das sind leider ganz andere Fragesstellungen, die hier nach meiner Auffassung angesprochen werden müssen.


Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: ticks for free , Zotti , biblio
#34

... Tja, Maarkus und Urmel:

Dokumentation habe ich akribischtens (!) betrieben, bewiesen mehrere positive Tests und ACA-Spätstadium erreicht, auch weiter neue Wanderröten etc... Woher das wohl kommt, wenn nicht von Borrelien?

Die Aktenlage laut Befunden ist natürlich fast "desaströs" - doch ggf. gucken Richter genauer hin als Mediziner? Und mindestens einen Präzedenzfall gab es schließlich auch schon! Also mutig versuchen - was besser ist, als mit weiteren bzw. stetig falschen Diagnosen am Ende tot kuriert zu sein.

Abwarten, was kommt (du und ich, Markus, und noch andere mehr?!?). Wenn gar nichts klappt, können wir hinterher wenigstens guten Gewissens in aller Öffentlichkeit sagen: verzichtet besser auf den zweiten und alle danach noch folgenden Arztgänge, spart euch dafür das Fahrgeld, und geht gleuich zu spezialisierten Ärzten und (!) Heilpraktikern.

Der Weg zur Erkenntnis kann eben "dornig" sein. Trotzdem: Kopf hoch, ab und durch.
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Thanks given by: urmel57
#35

(20.12.2018, 12:32)mari schrieb:  doch ggf. gucken Richter genauer hin als Mediziner?
Selbst wenn du auf einen Richter stößt, der wirklich ein gerechtes Urteil sprechen will, so ist der Richter Laie und holt sich die medizinische Expertise immer von extern. Du brauchst also so oder so einen Gutachter, der in deinem Sinne ein Gutachten abgibt. Wird man sehen, wie es bei mir dann läuft. Ich werde dann versuchen vor Gericht einen CFS-Gutachter vorzuschlagen und andere Gutachter von vorneherein abzulehnen. Da wird man dann schon sehen, was es dem Richter zu tun gedenkt, und ob mal wieder der Prophet Micha erfüllt werden muss:

Micha 7,3 schrieb:Zum Bösen brauchen sie beide Hände, um es ja recht gut zu machen; der Fürst fordert, und dem Richter ist es um den Lohn zu tun; der Große sagt, wie er es haben will, und danach drehen sie’s!
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Thanks given by: judy
#36

Ergänzungen zu oben:

- Sorry wegen Schreibfehlern - ihr kennt das wohl mehrheitlich auch!
- Ich (!) würde heute vor allem (!) zu gar keinem (!) Neurologen o. ä. mehr gehen (dieser "Anfangs-Fehler" ist nach meiner Erfahrung kaum mehr auszugleichen, weil dann das Befund-Chaos beginnt)...
- Markus: Wenn du willst, mehr per Tel. (bitte dann PN mit Nummer an mich) - wir scheinen beide in ählicher Situation recht zeitgleich zu sein...
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Thanks given by:
#37

Ich glaube wir (bzw ich) schweifen hier auch vom Thema ab. Ich werde in meinem Thread dann berichten, wie es weitergeht. Zunächst muss mein Widerspruch gegen die DRV negativ beschieden werden. Das wird erfahrungsgemäß einige Monate dauern.
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Thanks given by: urmel57 , biblio
#38

(10.12.2018, 19:17)urmel57 schrieb:  Mitmachaktion:

Ich erhielt gerade die Nachricht, dass vor ein paar Tagen einem bekannten Arzt die Kassenzulassung aberkannt wurde. Aktuell in Niedersachsen. Wie wäre es, wenn jeder einen Briefe an die dortige KV schreibt sowie an den Patientenschutz Niedersachsen, dort eure desolate Situation schildert.
Ich wollte mal fragen, was da nun draus geworden ist. Hatten wir nicht damals gesagt, daß ein Musterbrief entworfen werden solle, aber erst nach Weihnachten? Habe ich da jetzt irgendwas verpaßt?
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Thanks given by: magihe , urmel57 , FreeNine , claudianeff
#39

Hallo Mikky,

danke deiner Nachfrage, die Dinge sind noch immer sehr aktuell und gute Aktionen brauchen Vorlauf und müssen auch reifen:

Ein paar Leiter von Selbsthilfegruppen haben da durchaus schon fundierte Schreiben verfasst und abgeschickt. Es gibt auch schon erste Reaktionen darauf. Da das aus der sehr individuellen Erfahrung heraus geschrieben wurde, ist es schwer, daraus einen Musterbrief zu entwerfen.

Das "Wir" ist leider nicht so richtig definiert worden. Eine von OnLyme-Aktion.org organisierte große zentalisierte Aktion ist daraus nicht entstanden. Es gab jedoch einige sehr engagierte dezentrale Aktivitäten. Einige mit uns assozierten Gruppen haben sich mit uns abgesprochen, was ich sehr begrüßenswert finde. Die Hauptinitiative und auch die Schreiben gingen dann von den SHGs eigenständig aus. Zum Teil wurde das dann auch mit anderen regionalen Selbsthilfegruppen geteilt, die ihrerseits möglicherweise eigene Schreiben verfasst haben. Falls jemand, der hier mitliest einer regionalen Selbsthilfegruppe angehört, sprecht die Leiter bitte auch darauf an. Dass hier einzelne Gruppen aus sich heraus aktiv wurden, sehe ich als sehr begrüßenswert.

Die Botschaft ist aber in Niedersachsen angekommen. Für Folgegepräche und als Ansprechpartner können wir als bundesweiter Verein mit Verbandsstrukturen gerne zur Verfügung stehen, soweit ist es aber noch nicht gekommen. Unsere Kontaktdaten sind auf der Homepage zu finden.

Ich denke, was ich hier durchaus bekanntgeben darf ist, dass es durchaus von offizieller Seite Verständnis für die Situation der Patienten gibt. Letztlich aber entscheiden Gremien der Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen auch über die Zulassung eines Arztes.

Darüber, welche Kriterien hier im bekannten Falle herangezogen wurden, gibt es keine weiteren Ausküfte, da es ein schwebendes Verfahren ist.

Ein großes Problem dürfte sein, dass sich die Erstattungskriterien immer an der aktuellen Forschungslage der evidenzbasierten Medizin ausrichtet, die auch Wirtschaftlichkeitskriterien unterworfen ist. Wie es damit ausschaut bei uns, wissen wir ja leider. Es fehlt uns für die chronisch Erkrankten hinten und vorne an wirklich validierten Diagnose- und Behandlungsstrategien.....

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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Thanks given by: Zotti , mikky , borrärger
#40

Zitat:Letztlich aber entscheiden Gremien der Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen auch über die Zulassung eines Arztes.

Folgendes gibt nur meine Persönliche Meinung wieder und begründet sich auf Erfahrungen der Ärzte innerhalb meiner Familie:

Die Selbstverwaltung von Ärzten (KV) ist in den vergangenen 3-4 Jahrzehnten zu einer Selbstverwaltung der Selbstverwaltung mutiert, in der die niedergelassenen Mediziner lediglich Melkkühe und Marionetten des fragwürdigen Systems sind, ohne allerdings eine Alternative zu haben.

Als ich in jungen Jahren mich noch mit dem Gedanken beschäftigte, in Vaters Fusstapfen zu treten und Arzt zu werden, hat dieser mir eindringlich davon abgeraten, da er die Entwicklung erkannte.
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Thanks given by: urmel57 , mikky , borrärger


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