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Hallo,
wollte hier noch mal ergänzen zu der Zecken - Durchseuchungsrate mit Erregern in der Region Hannover.
3 Bekannte von mir, alle 3 promovierte Biologinnen der Uni Hannover, welche während des Studiums Zecken in der Region Hannover einsammeln (müssen) und auf Erreger untersuchen, sagten mir, das die Durchseuchungsrate mit Borrelien hier in der Gegend bei 90 % liegt und der aller größte Anteil der Zecken noch einen bis mehrere andere Erreger zusätzlich enthält.
D.h. für mich in der Schlussfolgerung: die offiziellen Infos der Landesregierung entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand. Hier ist fast jeder Biss eine Infektion. Dies kann ich bei mir anvertrauten Tieren welche leider immer wieder mal Zecken "einsammeln" auch so bestätigen.... leider.
Bin auch selbst betroffen nach Bremsenbiss vor 15 Jahren, kannte damals noch keiner als Infektionsquelle.
Hi Pengo: Ich kann dir nur raten, das absolut ernst zu nehmen und auch zu behandeln, ich schließe mich den anderen hier an. 4 Wochen AB fügen dir eigentlich normalerweise keinen so großen Schaden zu wie eine chronifizierte Borreliose. Ich würde eine Risikobewertung vornehmen und dann handeln.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit den Medikamenten, den Probiotika und der hoffentlich erfolgreichen Einnahme!
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Hallo Leute,
das mit der Durchseuchungsrate Region Hannover würde mich auch sehr interessieren weil ich selber aus der Gegend komme und selbst betroffen bin. 90% Durchseuchung wäre schon heftig.
Grade in Misburg/Anderten beim großen Kiesabbaugebiet habe ich 2020 extrem viele Zecken bemerkt die auch sehr agressiv sind. Beißen sich sehr schnell in die Haut.
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08.04.2021, 16:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.04.2021, 16:35 von
Pengo.)
Hallo ihr,
ich hab jetzt mal den Borrelien-IGM am Tag der Zeckenuntersuchung bestimmen lassen. Witzigerweise hatte ich bei der Abgabe im Labor bei der Gelegenheit paar Blutwerte noch bestimmen lassen und das Labor hebt die Proben 14 Tage auf.
Hab dann heute also den IgM Status vom Tag des Zeckenbisses noch nachbestimmen lassen. Ergebnis IGM negativ.
Das heisst, die Borrelien-Antikörper von vor 4 Jahren (erste Infektion) sind unter der Referenzschwelle.
Dementsprechend wäre jetzt (bei Ausbleiben anderer Symptome) meine Vorgehensweise, dass ich mal auf den Laborbefund von der Hautklinik warte (6 Tage nach Biss) und falls da IGM noch negativ ist, würde ich kommende Woche nochmal privat den IGM bestimmen lassen.
Nach 14 Tagen könnte der ja was anzeigen, falls es eine Infektion gab. Falls auch der negativ sein sollte, warte ich noch die offizielle Kontrolle in der Hautklinik in 3 Wochen ab.
Falls einer der Befunde dann erhöhte IGMs zeigt, könnte ich ja dann nochmal mit einem neuen Antibiotika überlegen.
Aber wäre es bei gegebenenfalls vorhandener IgM-Erhöhung nicht auch ne Möglichkeit, den Antikörperverlauf zu kontrollieren? Die vor 4 Jahren erfolgreiche Antibiotikatherapie hatte zur Folge dass der IgM Titer konstant abfiel bis jetzt unter die Nachweisgrenze und IGGs überhaupt nicht auftraten. Sollte der IgM sich erhöhen, könnte man dann nicht auch erst mal abwarten, ob er kontinierlich wieder fällt und evtl gar keine IGG Werte auftreten? Das wäre doch dann der Beweis, dass der Körper die Infektion alleine bewältigt hat?
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Hallo Pengo,
damit es vielleicht etwas übersichtlicher wird, möchte ich dir ein Paar Fragen stellen:
- Weißt du, dass Borrelien eine Spirochätenart sind, so wie bei Syphilis (nur B.b. etwas komplizierter sind)?
- Würdest du nach einem Kontak mit Person, die mit Syphilis infiziert ist, überlegen, ob du antibiotisch behandelst oder mit Zistrosentee versuchst? (zu Wirksamkeit der Zistrose gibt es übrigens keinerlei Erkenntnisse, außer dass es reine Geldmacherei ist)
- Weißt du, dass die Unverträglichkeit von Antibiotika ein Zeichen dafür sein könnte, dass das Immunsystem bereits beeinträchtigt ist?
- Weißt du, dass diese ganze Testerei, auf die du so große Hoffnung legst, - sorry, ich muss jetzt platt ausdrücken, aber so ist es nun mal - für die Katz` ist?
- Weißt du, dass die meisten Ärzte die Testergebnisse deshalb sehr eigenwillig interpretieren und nach geltenden Leitlinien eine Borreliose mit ein Paar Wochen Antibiotika sehr leicht zu behandeln wäre (und dann wenn es trotzdem nicht anschlägt, bekommst du keine Hilfe mehr)?
- Weißt du, dass es nur wenige Ärzte gibt, die chronisch an LB Erkrankte behandeln?
- Weißt du, dass Menschen, die für die Rechte dieser chronisch Kranken für eine Behandlung kämpfen und an die Öffentlichkeit gehen, um die Mißstände aufzuzeigen, von der Gegenseite verachtend als „Borrelianer“ bezeichnet werden? (Dass Marvolo dieses Unwort hier benutzt hat, zeigt, dass er selbst noch nicht weiß, wo er steht.)
Es gibt bestimmt noch mehrere Fragen, aber ich kürze jetzt.
Ich möchte dich zu nichts überreden. Es sind nur Fragen, die eigentlich nur zwei Möglichkeiten zeigen: Tee trinken und abwarten (dabei sich in die IDSA – ILADS Kontroverse einzulesen, wäre nicht schlecht) oder therapieren.
Viel Glück!
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09.04.2021, 00:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.04.2021, 00:22 von
Pengo.)
Hallo Claudia,
sorry, aber ich empfinde deinen Beitrag hier als absolut destruktive Drohung und Panikmache. Es mag sein, dass viele deiner Fragen durchaus berechtigt sind und dass einiges an Wahrheit enthalten ist. Aber die Art deiner Schreibweise lässt mich auf viel Wut oder gar Vorwürfe schildern.
Ja, ich bin bei dem Thema noch recht unbewandert, wenngleich ich bereits eine Borrelien-Infektion 2017 hatte. Dennoch finde ich, dass es mein gutes Recht ist, mich umfassend und vielseitig zu informieren. Natürlich ist es auch mir wichtig, die (eventuelle) Infektion möglichst gut und adäquat zu behandeln. Aber einerseits war ich die letzten beiden Tage kurz vor ner Notaufnahme im Krankenhaus wegen des Antibiotika und wenn ich akute Erfahrungen mit Horror-Nebenwirkungen inkl. Herzrhythmusstörungen gemacht habe und ich phasenweise nicht wusste wie ich den Zustand noch aushalten soll, dann wirst du mir nachsehen können, dass ich erst mal etwas vorsichtig und zurückhaltend bzgl Antibiose bin.
Zweitens gibt es nun mal unterschiedliche Meinungen und jeder verteidigt seine Meinung mit maximaler Vehemenz und mir bleibt nichts anderes übrig, als mir ein eigenes Bild zu machen. Durchaus reagiert vermutlich auch jeder Körper anders.
Ich nenne mal ein anderes Beispiel: Seit Jahren sind Ärzte wütend auf mich weil ich keine Tetanus-Impfung alle 10 Jahre auffrischen lasse. Ich werde als Impfgegner beschimpft und es gab sogar Situationen in denen Ärzte mir wütend gesagt haben, dass sie mit Impfgegnern wir mir nichts zu tun haben wollen. Vor wenigen Wochen habe ich -22 Jahre nach meiner letzten Tetanus-Impfung- einen Antikörpertest gemacht: Langzeitschutz noch vorhanden, Kontrolle frühestens nach 5 Jahren nötig.
Was ich damit sagen will: Selbst wenn Tausende Ärzte eine vermeintlich ultimative Wahrheit verbreiten und andere Meinungen als verantwortungslos und falsch bezeichnen, stellt sich manchmal heraus dass man als vermeintlicher Laie richtiger liegt als die gesamte Ärzteschaft.
Insofern ist es für mich absolut wichtig, mir verschiedene Meinungen anzuhören und zu lesen und zu recherchieren und mir aus der Vielzahl der Meinungen eine Bewertung zu erschaffen, was für mich der beste Umgang und die beste Lösung ist.
Und es mag durchaus sein, dass Antibiotika die beste und sicherste Lösung sind, vielleicht werde ich auch nochmal ein zweites versuchen, aber auch Antibiotika haben schwere gesundheitliche Konsequenzen, beispielsweise dass die Darmflora für ein halbes Jahr kaputt ist. Die Bedeutung einer gesunden Darmflora ist vielfach unterschätzt. Auch gibt es Informationen, dass die Anzahl der Antibiotika Einnahmen mit späteren schweren Erkrankungen und der Häufigkeit des Auftretens korreliert.
Weiterhin scheint es in meiner (und wohl auch in anderen) Gegenden der Fall zu sein, dass fast jede Zecke Borrelien enthält. Trotz Klamotten ausschütteln und intensiv duschen und einseifen hatte ich diesen Zeckenbiss. Sieht also danach aus dass es jederzeit passieren kann wenn man wandern geht oder sich in der Natur aufhält. Was also tun wenn man vielleicht zukünftig jedes Jahr oder gar alle paar Monate einen Zeckenbiss hat? Regelmässig Antibiotika nehmen? Oder nicht mehr raus gehen?
Ich finde es übrigens auch von der Art her echt unschön, wenn mir hier jemand aufgrund meiner Antibiotika-Skepsis Alternativen aufzeigt und du machst diese Alternativen gleich komplett runter und sprichst abwertend darüber (Zistrose)
Auch bei Covid 19 scheint Zistrose und einiges Anderes sehr gut zu helfen, viele machen positive erfahrungen und es gibt sehr interessante Studien, dennoch wird die Einnahme von vielen als Hokuspokus bewertet.
Ich finde, niemand hat die allwissende Wahrheit und man sollte zumindest so fair sein, andere Meinungen (oder auch nur verschiedene Gedankengänge) zu akzeptieren. Ich hab nirgendwo geschrieben dass ich Antibiotika und deren sinnvolle Wirkung abstreite. Nur nach extremen Nebenwirkungen suche ich erst mal nach weiteren Infos.
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Hallo Pengo,
Ich denke nicht, dass Claudia Panik schüren möchte. Hier hat halt jeder oft schon lange leidvolle Wege hinter sich.
Dass Du abwägst, was für Dich das Richtige ist, ist ja durchaus Sinn dieses Forums.
Du hast Recht, man wird schnell in Schubladen gesteckt. Beispiel Tetanus, da diskutiere.ich auch mit meiner Ärztin, aber nicht lange. Da habe ich den Titer messen lassen und die Diskussion war vom Tisch.
Bei Borreliose haben wir das Problem, dass wissenschaftliche einigermaßen belastbare Studie nur für die Frühphase gelten. Daher dränge ich darauf, dass bereits bei begründeten Verdacht auf Borreliose gründlich mit Antibiotika behandelt wird. Alles was danach kommt, sind blind Dates. Zur Pathogenese und Outcome einer verschleppten Borreliose gibt es keine belastbaren Daten. Für Zistrose ist die Wirkung auf Borrelien nicht belegt im Gegensatz zu Antibiotika.
Das Fenster der Frühphase ist ein paar Wochen ohne definiertes Ende.
Keiner nimmt hier gerne Antibiotika und die meisten wissen auch, dass der Darm das nicht toll findet. Man sollte hier halt abwägen, was jetzt gerade nötig ist. Leider ist die Entscheidung nicht einfach und ich kann dich da gut verstehen. Oft hat man das Problem, dass der Arzt nicht mitgeht und KEINE Antibiotika verschreibt. Dann kann man noch nicht mal entscheiden und dann wird es wirklich manchmal eng, wenn dann nach Monaten herauskommt, dass er einen Fehler gemacht hat. Kommt immer wieder vor und finde ich tragisch. Polarisierungen führen d echt nicht weiter und Begriffe wie "Borrelianer" oder "Impfgegner" sind Schubladenbegriffe, die in der Sache nicht weiterführen.
Ich finde es gut, dass Du Dir soviele Gedanken machst - viele tun es nicht.
Die Diagnose "Borreliose' ist letztlich immer eine klinische Entscheidung. Laborwerte können höchstens hinweisende Funktion haben. Der Behandlungsbedarf ist klinisch zu bewerten - daher ist eine Wanderröte eine solche.
Dass nicht jede Rötung eine Wanderröte ist, ist klar aber was ist es dann? Ich persönlich neige zu Pragmatismus und würde es mit Antibiotika probieren. Zistrose etc. kannst Du später immer noch machen.
Wie auch immer, Du wirst für Dich entscheiden. Ich drücke Dir die Daumen, dass es funktioniert.
Liebe Grüße Urmel
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