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Mit welchem AB meine Ärztin behandeln möchte, weiß ich noch nicht. Hatte bisher nur telefonischen Kontakt mit ihr nachdem ich die Blutwerte bekommen habe. Sie möchte ja den Immunoblot abwarten. Ich habe letztes Jahr ziemlich lange metronidazol eingenommen wegen meines Darmparasiten. Ich weiß nicht ob das hier eine Rolle spielt und man aus dem Grund vielleicht lieber ein anderes nehmen sollte. Ist es eigentlich möglich, dass eine Borreliose von alleine ausheilt? Ich habe heute das Gefühl, die Symptome sind weniger. Oder ist das typisch, dass es mal besser, mal schlechter ist?
Kennt jemand hier einen Spezialisten im Kreis Mannheim/Heidelberg, an den ich mich zusätzlich noch wenden könnte? Ich bin einfach echt vorgeschädigt. Hatte ja letztes Jahr wie gesagt diesen Parasiten und hab mich da nicht gut behandelt gefühlt. Irgendwie hatte keiner so richtig Ahnung, ich habe metronidazol ohne Ende geschluckt und es wurde dann zwar kurzzeitig besser aber nach Absetzen kamen die Symptome jedes Mal zurück. Letztendlich sind sie dann nach 4 Monaten doch verschwunden aber im Tropeninstitut wurden immernoch Reste nachgewiesen. Bis heute bin ich symptomfrei.
Ich habe Angst, dass hier jetzt irgendwie falsch gehandelt wird und ich dann am Ende noch jahrelang Probleme habe (wie ja ziemlich viele hier wie es scheint…) Echt verzwickt
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Aktionismus braucht keiner, aber häufig ist das Problem, dass NICHT gehandelt wird (ehe nicht letzte Fragen beantwortet sind).
Was war das für ein Parasit und wie konnte man da "Reste" nachweisen?
LG
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Das war Giardia Lamblia, oft bei Hunden zu finden in unseren Breiten. In den USA und Entwicklungsländern wohl ziemlich verbreitet. Ich hab ihn mir in Mexiko eingefangen. So dreckig ging es mir noch nie. Mit Resten meinte ich DNA von den Viechern, die noch nachgewiesen wurde. Irgendwie stelle ich mir immer vor, dass er noch in mir schlummert und es irgendwann wieder losgeht… deshalb.. noch mehr „Mitbewohner“ kann ich wirklich nicht gebrauchen
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Achso, das ist ein Darmparasit. Fühlt sich im Dünndarm ziemlich wohl
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Ha, wenn man den googelt erscheint eine Zeichnung, da sieht der so freundlich aus (wie ein Gesicht) : -), Sorry, war bestimmt übel. Ich hab mir mal aus Ägypten etwas mitgebracht- da wurde nichts verordnet.
Du bist doch jetzt schon auf dem richtigen weg. Einen borrelioseerfahrenen Arzt würde ich mir nicht nach der Entfernung aussuchen - zumindest nicht falls es langwieriger würde.
LG
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So, ich nochmal:
Ich habe nun letzte Woche Donnerstag das Ergebnis „eine Lyme Borreliose ist sehr wahrscheinlich“ erhalten (Immunoblot). Meine Ärztin rief mich daraufhin an und erklärte, sie wolle 21 Tage mit Doxycyclin oral behandeln. Ich habe ja jetzt am Freitag noch den Termin beim Neurologen (um andere Sachen noch auszuschließen) und wenn der meint, man solle auf intravenös umstellen, ginge das problemlos. Jetzt nehme ich also seit Donnerstag Abend 2 mal täglich das Doxy. Normalerweise wirkt Antibiotikum ja immer total schnell. Nur spüre ich diesmal von der Wirkung nicht wirklich etwas. Die Symptome waren schon vor Behandlungsbeginn etwas abgeklungen. Nicht weg, aber weniger. Das Muskelzucken ist schon mit der Nachricht, dass es wahrscheinlich Borreliose ist, von Tag zu Tag weniger geworden. Ich gehe also davon aus, dass das mitunter psychisch bedingt war. Das leichte Brennen in den Armen und die Muskelschwäche sind nach wie vor spürbar, auch die (leichten) Schmerzen in den Gelenken und die morgendlichen Schmerzen in den Fingern.
Ist das normal, dass das so lange dauert? Bei mir geht natürlich jetzt schon wieder das Kopfkino los und ich hab Angst, dass es doch noch was anderes sein könnte…
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Hallo Verena,
Es bleibt abzuwarten, ob Du Verbesserungen verspürst. Ich nehme an, Du weißt, dass zu Doxycyclin-Einnahme einiges zu beachten ist. Steht auch im Beipackzettel.
Mineralhaltige Produkte wie sämtliche Milchprodukte (auch Milchersatzprodukte mit zugesetzten Mineralien), Mineralwasser oder Nahrungsergänzungsmittel können das Doxycyclin komplett inaktivieren. Daher 2 besser dreistündigen Abstand dazu halten.
Ebenso die Sonne meiden, es kommt sonst schnell zu Sonnenbrand auch noch zu dieser Jahreszeit.
Die Infusionstherapien sind halt wesentlich teurer, daher werden sie meist nicht angeboten.
Ich würde jetzt erstmal die Therapie abwarten und schauen, was sich tut und dann weitersehen. Die Möglichkeit dass andere Faktoren mit reinspielen, sind leider schon durchaus auch offen.
Ich will Dich etwas warnen, zu viele Hoffnung auf den Neurologen zu setzen. Ohne Nervenwasseruntersuchung gibt's für Neurologen oft keine Borreliose. Ob das für Dich sinnvoll wäre bei deiner Beschreibung der Beschwerden, sei dahingestellt - die Therapie würde dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht geändert, im schlimmsten Fall abgesetzt. Auf alle bildgebende Verfahren kann man sich gut einlassen. Lass Dir Vorschläge vom Neurologen machen und dann überlege weiter.
Den Giardien würde ich dann ebenfalls nochmals nachgehen wollen oder auch anderen Coinfektionen, ebenso rheumatologiscge Abklärung.
Liebe Grüße und hoffentlich Gute Besserung
Urmel
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Also mir wurde sowohl von Arzt als auch Apothekerin gesagt, eine Stunde vorher und eine Stunde nachher Koffein und Milchprodukte meiden. Das mit den 2-3 Stunden hab ich auch gelesen, aber ich hab jetzt einfach mal auf die Aussage der Beiden vertraut und mich an die eine Stunde gehalten.
Da ich privat versichert bin, wäre das mit den Infusionen kein Problem gewesen denk ich.
Was meinst du mit „ob das sinnvoll ist bei deinen Symptomen, sei dahingestellt“? Dass die Symptome so eindeutig sind, dass es überflüssig ist?
Dass ich am Freitag beim Neurologen nicht die Erleuchtung bekomme, befürchte ich schon. Mir geht es vor allem mal noch um eine Zweitmeinung. Zur Not mach ich halt die Lumbalpunktion, wäre ja dann zum Ausschluss von MS usw sowieso auch nötig. Mich wundert es einfach, dass die Symptome generell so milde sind. Mir ging es ja von Anfang an nie richtig schlecht. Ich denke immer, das müsste doch alles viel schlimmer sein…
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22.09.2021, 09:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.09.2021, 09:14 von
urmel57.)
Ich würde mich hier lieber an den Beipackzettel und den Empfehlungen der Leitlinien halten. Eine Stunde Abstand mag reichen, aber die Empfehlung 2-3 Stunden ist sicherer, auch wenn es zugegebener Maßen lästig ist.
Letztlich gibt es so gut wie keine spezifischen Symptome bei Borreliose. Es gibt nach Schulmedizin nur typischere und untyischere Beschwerden. Typische Beschwerden in einem späteren Stadium sind Hautveränderungen in Zusammenhang mit Neuropathien oder Komplettausfälle von Nerven, die zu Lähmungen führen, ebenso Gelenkentzündungen im den großen Gelenken. Alles andere sind diffuse Beschwerden, die, wenn sie isoliert auftreten, immer mehrere Ursachen haben können. Angefangen von VitaminB12-Mangel, oder Vitamin B6 Überdosierung, Hormonstörungen, Umweltbelastungen, Zahnprobleme, Rheumafaktoren über andere Erreger bis Borreliose ist alles möglich, manchmal auch in der Kombination damit.
Ausschlussdiagnostik ist richtig und wichtig. Nun hast Du den bestätigten Nachweis, dass Du Kontakt zu Borrelien hattest und dass sich dein Immunsystem damit auseinandersetzt zumindest damit auseinandersetzt hat. Mit Antibiotika kannst Du eine aktive Infektion in die Schranken weisen, den Rest muss weiterhin das Immunsystem erledigen. Auch hier kann man unterstützend eingreifen.
Ob die und inwiefern die Borrelien aktiv sind, lässt sich nur in seltenen Fällen nachweisen, weil es die Diagnostik kaum hergibt. Probieren könntest Du das über einen Lymphozyten Transformationstest (LTT) was zumindest bei mir ein wenig mehr Aufschluss gab und entsprechende Behandlung auch ansprach. (Falls Du hierzu Infos suchst, kannst Du gerne nachfragen) Geblieben sind bei mir trotz mehrere Behandlungen die Gelenkprobleme an Fingern (rheumatologisch abgeklärt - kein Befund). Neuropathien haben sich zum Glück im Laufe der Zeit zurückgebildet. Bei mir ist mittlerweile EBV weiterhin immer wieder Thema, Schilddrüse sowieso und Osteopenie/ Osteoporose hat sich nun dazugesellt. Das ist bei jedem individuell sehr verschieden. Im Laufe der Zeit muss jeder irgendeinen Weg, wie er damit umgehen kann, finden.
Das kannst das hier im Forum an ganz vielen Beiträgen verfolgen. Leider ist auf dem Gebiet der Krankheitsfolgen durch Borrelien noch viel zu wenig erforscht worden und ich denke, das macht es uns so schwer beim Arzt. Wir mahnen das als Patientenorganisation seit Jahren an -leider passiert zu wenig auf dem Gebiet Forschung.
MS ist letztlich auch ein sehr weites Feld und keineswegs ein klar umrissenes Krankheitsbild. Da gibt es durchaus Überschneidungen zu Borreliose und auch anderen Erregern.
Im Nervenwasser bei der Lumbalpunktion können durchaus Entzündungen nachgewiesen werden. Wenn diese aktiv sind, ist allerdings oft ein stärkeres Krankheitsbild da. Lass den Neurologen einfach mal machen und ein wenig suchen. Vor allem lass Dich nicht verrückt machen und hol Dir auch noch weitere Meinungen. Du bist noch ziemlich am Anfang deiner Suche, aber ich bin sicher Du wirst Deinen Weg finden.
Liebe Grüße Urmel
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