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Medikamente gegen Borrelien-Persister
#91

Neuer Artikel der Zhang-Gruppe, dieses Mal sind Kräuter und andere alternative Antibiotika dran.
https://www.biorxiv.org/content/biorxiv/...7.full.pdf

Von den verschiedenen getesteten Kräutern waren Polygonum cuspidatum (jap. Knöterich) und Cryptolepis am wirksamsten, nur Cryptolepis schaffte es, die Kultur zu sterilisieren in der verwendeten Dosierung (was den Kontrollantibiotika Doxy und Cefuroxim nicht gelang). Juglans nigra (Schwarznussbaum) war ebenfalls stark wirksam, reichte jedoch nicht an Cryptolepis heran.
Ebenfalls wirksam waren Uncaria tomentosa (Katzenkralle), Scutellaria baicalensis("Chinese Skullcap"), Artemisia annua, Cistus incanus
Stevia, Andrographis, Monolaurin, Karde, Ashwaghanda und kolloidales silber waren nicht wirksam.

Ich habe eben nur überflogen, scheint aber tendenziell Buhners Empfehlungen etwas zu stützen. Sapis Studien sollte man weiterhin eher kritisch betrachten bei den Stevia Ergebnissen... Zhang Gruppe vermutet Fehler bei der Kontrolluntersuchung mit dem alkoholgehalt der Tinktur.

Dass der antibiotische Effekt allein auf den Alkoholgehalt zurückzuführen ist, wurde durch entsprechende Kontrolluntersuchungen ausgeschlossen.
Ob neben dem in vitro Effekt auch ein in vivo Effekt auftritt, muss noch untersucht werden. Die minimale Hemmkonzentration für Cryptolepis war zwar dem Anschein nach recht niedrig, jedoch ist unklar, wie es beim Menschen aussieht.

DeepL Übersetzer schrieb:Abstract

Die Borreliose ist die häufigste vektorübertragene Krankheit in den USA. Obwohl die derzeit empfohlene Borreliose-Antibiotikabehandlung die Mehrheit der Borreliose-Patienten heilen kann, leiden etwa 10-20% der Patienten weiterhin an anhaltenden Symptomen. Es gibt verschiedene anekdotische Berichte über die Verwendung von Kräuterextrakten zur Behandlung von Patienten mit anhaltenden Symptomen mit unterschiedlichem Grad an Verbesserungen. Es ist jedoch unklar, ob die Wirkung der Kräuterprodukte auf ihre direkte antimikrobielle Aktivität oder auf ihre Wirkung auf das Immunsystem des Wirtes zurückzuführen ist. In der vorliegenden Studie untersuchten wir die antimikrobielle Wirkung von 12 häufig verwendeten botanischen Arzneimitteln und 3 weiteren natürlichen antimikrobiellen Mitteln für die potenzielle anti-Borrelia burgdorferi-Aktivität in vitro. Zu den primären Kriterien für die Auswahl der Wirkstoffe für die vorliegende Studie gehörten Wirkstoffe, die in früheren Studien signifikante anti-borreliale Effekte gezeigt hatten, günstige Sicherheitsprofile aufweisen und systemisch absorbiert werden können. Unter ihnen wurden 9 Naturstoffextrakte bei 1% gefunden, die eine gute Aktivität gegen die stationäre Phase B. burgdorferi Kultur im Vergleich zu den Kontrollantibiotika Doxycyclin und Cefuroxim aufweisen. Zu diesen aktiven Kräutern gehören Cryptolepis sanguinolenta, Juglans nigra (Schwarzwalnuss), Polygonum cuspidatum (Japanischer Knotenkraut), Artemesia annua (Süßer Wermut), Uncaria tomentosa (Katzenkralle), Cistus incanus und Scutellaria baicalensis (Chinesische Schädeldecke). Im Gegensatz dazu hatten Stevia rebaudiana, Andrographis paniculata, Grapefruitkernextrakt, kolloidales Silber, Monolaurin und antimikrobielles Peptid LL37 wenig oder keine Aktivität gegen stationäre Phase B. burgdorferi. Die minimalen Werte der Hemmkonzentration (MIC) von Artemesia annua, Juglans nigra und Uncaria tomentosa waren trotz ihrer starken Aktivität gegen die nicht wachsenden stationären Zellen der Phase B. burgdorferi ziemlich hoch für das Wachstum von B. burgdorferi. Andererseits zeigten die beiden wichtigsten aktiven Kräuter, Cryptolepis sanguinolenta und Polygonum cuspidatum, eine starke Aktivität sowohl gegen das Wachstum von B. burgdorferi (MIC=0,03%-0,06% bzw. 0,25%-0,5%) als auch gegen das Nicht-Wachstum von stationären Phase B. burgdorferi. In Subkulturstudien verursachte nur 1% Kryptolepis sanguinolenta Extrakt eine vollständige Ausrottung, während die aktuellen Lyme-Antibiotika Doxycyclin und Cefuroxim und andere aktive Kräuter wie Polygonum cuspidatum, Artemesia annua, Juglans nigra und Uncaria tomentosa B. burgdorferi stationäre Phasenzellen nicht ausrotten konnten, da viele Spirochäten nach 21-tägiger Subkultur sichtbar waren. Weitere Studien sind erforderlich, um die Wirkstoffe der wirksamen Kräuter zu identifizieren und ihre Kombinationen für eine effektivere Beseitigung von B. burgdorferi in vitro und in vivo zu bewerten. Die Auswirkungen dieser Ergebnisse auf eine effektivere Behandlung der persistierenden Borreliose werden diskutiert.

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#92

Dein obiger Link geht nicht.

https://www.biorxiv.org/content/biorxiv/...7.full.pdf
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Thanks given by: Valtuille , borrärger , AnjaM
#93

Neue Studie der Zhang Gruppe, dieses Mal wurde zu Disulfiram als Medikament gegen Borrelien-Persister publiziert und ergänzt Zhangs mündliche Aussage von vor 4 Jahren.

Abstract:
Deep L Übersetzer schrieb:Die Lyme-Borreliose, verursacht durch Borrelia burgdorferi, ist die häufigste vektorübertragene Krankheit in den USA, und 10-20% der Patienten entwickeln trotz Behandlung anhaltende Symptome ("Post-Treatment Lyme Disease Syndrom"). Als eine mögliche Ursache wird die Persistenz von B. burgdorferi angesehen, die durch die derzeitigen Antibiotika gegen die Lyme-Borreliose nicht abgetötet wird. Es hat sich gezeigt, dass Disulfiram gegen B. burgdorferi wirksam ist, aber seine Aktivität gegen persistierende Formen ist nicht gut charakterisiert. Wir untersuchten Disulfiram als Einzeldroge und in Kombinationen gegen stationäre B. burgdorferi-Kulturen der Phase B. burgdorferi, die mit Persistenzen angereichert sind. Disulfiram war im Experiment zur Arzneimittelexposition (Überlebensrate (SR) 46,3%) oder in Kombinationen nicht sehr wirksam. Clarithromycin (SR 41,1%) und Nitroxolin (SR 37,5%) waren im Vergleich zum aktuellen Lyme-Antibiotikum Cefuroxim (SR 36,8%) gleich wirksam und aktiver als Disulfiram. Cefuroxim + Clarithromycin (SR 25,9%) und Cefuroxim + Nitroxolin (SR 27,5%) waren signifikant wirksamer als Cefuroxim + Disulfiram (SR 41,7%). Wenn Disulfiram in drei Wirkstoffkombinationen durch Clarithromycin oder Nitroxolin ersetzt wurde, nahm die bakterielle Lebensfähigkeit signifikant ab, und Subkulturstudien zeigten, dass Kombinationen mit diesen beiden Wirkstoffen (Cefuroxim + Clarithromycin/Nitroxolin + Furazolidon/Nitazoxanid) das Nachwachsen hemmten, während Disulfiram-Kombinationen (Cefuroxim + Disulfiram + Furazolidon/Nitazoxanid) dies nicht taten. Daher sollten Clarithromycin und Nitroxolin weiter untersucht werden, um ihre Rolle als potenzielle Behandlungsalternativen in der Zukunft zu bestimmen.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Link zum Volltext:
https://www.mdpi.com/2079-6382/9/9/542/htm

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#94

Neue in vitro Studie der Zhang Gruppe, dieses Mal zu Nitroxolin, einem Antibiotikum, was in Europa gegen Harnwegsinfekte gegeben wird (in den USA nicht erhältlich).

Abstract schrieb:Die Lyme-Krankheit (LD) ist die häufigste durch Vektoren übertragene Krankheit in den USA und Europa und wird durch Borrelia burgdorferi verursacht. Trotz angemessener Behandlung entwickelt etwa ein Fünftel der Patienten ein Post-Treatment-LD-Syndrom (PTLDS), ein Zustand, der nur unzureichend verstanden ist. Eine der möglichen Ursachen wird in persistierenden Formen von B. burgdorferi vermutet, die durch die gängigen Lyme-Antibiotika nicht wirksam abgetötet werden. In dieser Studie untersuchten wir Nitroxolin, ein Antibiotikum, das zur Behandlung von Harnwegsinfektionen eingesetzt wird, auf seine Aktivität gegen eine mit Persisterformen von B. burgdorferi angereicherte stationäre Kultur. Nitroxolin erwies sich in verschiedenen Experimenten als gleichwertig in seiner Aktivität gegen B. burgdorferi wie Cefuroxim (Standard-Borreliose-Antibiotikum). Darüber hinaus fanden wir heraus, dass die Dreierkombination Cefuroxim + Nitroxolin + Clarithromycin 98,3 % der Bakterien in der stationären Phase im Medikamentenexpositions-Experiment abtötete und das erneute Wachstum in der Subkulturstudie nach der Medikamentenexposition verhinderte, ebenso wie die Zweierkombinationen Cefuroxim + Nitroxolin und Clarithromycin + Nitroxolin. Diese Medikamentenkombinationen sollten in einem LD-Mausmodell weiter evaluiert werden, um festzustellen, ob eine Eradikation von Persisterformen von B. burgdorferi in-vivo möglich ist und, falls ja, ob Nitroxolin als alternatives Medikament für die Behandlung von LD wiederverwendet werden könnte.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Link zum Volltext: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/...52v1?rss=1

Das Verhältnis der maximalen Serumkonzentration (5,6 μg/mL) im Vergleich zur minimalen Hemmkonzentration(1.25 μg/mL) ist nicht wirklich vielsprechend meiner Meinung nach. Von den anderen bisher getesteten Medikamenten habe ich seither nichts mehr gehört, weitere Studien wären auch vor dem Hintergrund interessant, dass dann die klinische Ineffektivität zumindest mal dokumentiert wäre.

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Thanks given by: Markus , micci , Gesundwerden , Regi , urmel57 , AnjaM , Extremcouching
#95

Weitere Studienergebnisse...in-vitro

Bewertung von natürlichen und pflanzlichen Arzneimitteln hinsichtlich ihrer Aktivität gegen wachsende und nicht wachsende Formen von B. burgdorferi

https://doi.org/10.3389/fmed.2020.00006 | Jie Feng†, Jacob Leone, Sunjya Schweig, Ying Zhang | 21. Februar 2020

Es konnt gezeigt werden, dass 1-prozentige Extrakte aus sieben verschiedenen Pflanzen gegen die Bakterien der Lyme-Borreliose wirksamer waren als Doxycyclin und Cefuroxim:
  • schwarze Walnuss (Juglans nigra)
  • Katzenkralle (Uncaria tomentosa)
  • süßer Wermut (Artemisia annua)
  • mediterrane Steinrose (Cistus incanus)
  • chinesische Schädeldecke (Scutellaria baicalensis)
  • ghanaisches Chinin (Cryptolepis sanguinolenta)
  • japanischer Knöterich (Polygonum cuspidatum)

In der aktuellen Studie wurde beobachtet, dass

- Extrakte aus ghanaischem Chinin (Wirkstoff: Cryptolepin) und
- japanischer Knöterich (Wirkstoff: Resveratrol)


die Vermehrung frei schwimmender Bakterien am effektivsten verhinderten, selbst in geringen Konzentrationen – von 0,03 % bis 0,5 % in der Laborschale.

Andere getestete Naturstoffe zeigten in-vitro keine direkte Wirkung:
  • Grapefruitsamen
  • grüner Chiretta (Andrographis paniculata)
  • Ashwagandha
  • Stevia, Fuller-Karde (Dipsacus fullonum)
  • japanischer Karde
  • kolloidales Silber
  • Monolaurin
  • antimikrobielle Peptid LL37
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Thanks given by:
#96

(09.02.2021, 13:00)krudan schrieb:  Weitere Studienergebnisse...in-vitro

Bewertung von natürlichen und pflanzlichen Arzneimitteln hinsichtlich ihrer Aktivität gegen wachsende und nicht wachsende Formen von B. burgdorferi

https://doi.org/10.3389/fmed.2020.00006 | Jie Feng†, Jacob Leone, Sunjya Schweig, Ying Zhang | 21. Februar 2020

Hallo krudan,

schau mal, zu diesen Ergebnissen der Studie hatten wir bereits an anderer Stelle diskutiert. Blush

https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...?tid=13624

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: krudan
#97

Nach längerer Pause gibt es eine neue Publikation der Zhang-Gruppe, dieses Mal wurden die europäischen Borrelienstämme Borrelia afzelii und Borrelia garinii untersucht:


Zitat:Hochdurchsatz-Wirkstoffscreening bei Borrelia garinii und Borrelia afzelii identifiziert Hypocrellin A als aktiven Wirkstoffkandidaten gegen Borrelia-Spezies

Zusammenfassung

Die Lyme-Krankheit (LD) ist eine von Zecken übertragene Infektion, die durch Borrelia burgdorferi sensu lato-Spezies verursacht wird, zu denen B. burgdorferi, Borrelia afzelii und Borrelia garinii gehören. Die Mehrzahl der Patienten mit früher LD kann durch die Standardbehandlung geheilt werden, doch einige leiden auch nach der Behandlung noch unter dem LD-Syndrom.

Es wird vermutet, dass das Vorhandensein von Borrelienpersistenzen dazu beiträgt, da diese durch die derzeit bei LD eingesetzten Antibiotika nicht vollständig beseitigt werden können.

Die Suche nach neuen Arzneimitteln, die auf Borrelienpersister abzielen, ist für die Entwicklung wirksamerer Behandlungen von entscheidender Bedeutung. Hier haben wir zunächst die Existenz von Persistern in B. garinii- und B. afzelii-Kulturen bestätigt und dann ein Hochdurchsatz-Screening einer maßgeschneiderten Arzneimittelbibliothek gegen persisterreiche B. garinii- und B. afzelii-Kulturen in der stationären Phase durchgeführt.

Unter den 2427 untersuchten Verbindungen wurden Hypocrellin A (HA), Medikamente der Anthrazyklin-Klasse und topische Antibiotika sowie einige andere natürliche Verbindungen identifiziert, die ein starkes Potenzial zur Abtötung von Persistern von B. garinii und B. afzelii haben.

HA war die aktivste Anti-Borrelien-Verbindung, die in der Lage war, Borrelien-Persister in der stationären Phase auszurotten, insbesondere in Kombination mit Doxycyclin und/oder Ceftriaxon. Es wurde festgestellt, dass das fettlösliche Antioxidans Vitamin E die Aktivität von HA antagonisiert, was darauf hindeutet, dass das Ziel von HA die Zellmembran ist, wo HA in Gegenwart von Licht die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies auslöst. Es wurde festgestellt, dass HA eine ausgeprägte bakterizide Aktivität gegen Borrelia-Spezies aufweist, aber nur eine geringe oder gar keine Aktivität gegen gram-positive und gram-negative Bakterien besitzt.

Die Identifizierung der oben genannten Wirkstoffkandidaten könnte zur Entwicklung wirksamerer Therapien für LD beitragen.
Link zum Volltext: https://journals.lww.com/imd/Fulltext/20...nii.6.aspx

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Thanks given by: urmel57 , FreeNine , micci , Regi , AnjaM , USch4 , Claas , Sabine , berta
#98

Moin,

hat Jemand das Nitroxolin inzwischen mal ausprobiert, vielleicht in genannter Kombi ?

Mein Doc meint, es würde sehr schnell aus dem Körper ausgeschieden u. darum wohl nichts gegen Borre.

Gruß
Klaus
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Thanks given by: Sabine
#99

Einige Notizen zu weiteren Videos von Ying Zhang, der übrigens seit einigen Jahr in China ist und nicht mehr an der Johns Hopkins Universität:

Studien mit längeren AB-Gaben: Bisherige sahen im besten Falle nur eine temporäre Verbesserung. Die PLEASE-Studie hat keine richtige Kontrollgruppe, da alle mit Ceftriaxon vorbehandelt wurden, was die Interpretation erschwert. Hier könnte es verschiedene Gründe geben: Nicht richtige Kombination (gängige Antibiotika wirken nicht besonders gut auf Persister), ausreichende Länge und große Heterogenität der Krankheit. All diese Faktoren könnten die Ergebnisse beeinflussen. Es ist wichtig, dass Studien richtig designt werden.

Es ist der Wilde Westen der Borreliose-Therapie, es werden zig verschiedene Therapien eingesetzt: Antibiotika, Kräuter, Hyperthermie, Bienengift, Stammzellen, Rife, Ozon etc.
Es gibt keine durch die FDA zugelassene Therapie für PTLDS. Die Ursachen sind unklar, die verschiedenen Ursachen können sich auch überlappen.

Es gibt verschiedene morphologische Formen: Spirochäten, Zysten, Microkolonien, Biofilme.

Er unterscheidet die hetrogene PTLDS-Erkrankung grob in 2 Formen:
  • 1. Frühe persistierende Erkrankung (Früh diagnostiziert und behandelt und die Patienten bleiben dennoch krank), die könnte auch an Biofilmen liegen.
  • 2. Späte persistierende Erkrankung  (spät diagnostiziert und behandelt, generell schwierig zu behandeln)

Studien haben zwar persistierende Borrelien in Mäusen, Hunden und Affen gezeigt, jedoch sind diese nicht kultivierbar und es bleibt daher unklar, ob diese lebend or tot sind.
Es gibt immer einen kleinen Prozentsatz (1 %) an Persister, der durch AB nicht getötet wird, was aber nicht an erworbenen Resistenzen liegt. Dies ist seit Entdeckung des Penicillins bekannt.

Die klassischen Borreliose-Antibiotika haben eine gute Wirkung auf wachsende Borrelien, aber nicht auf Persister. Metronidazol hat keine Wirkung auf Persister und in erreichbaren Dosierungen keine auf wachsende Borrelien.

In der Tuberkulosetherapie werden 6 Monate eine Kombination aus AB benötigt, die auf verschiedene Formen eingeht: ein AB was auf die wachsende Form wirkt, eines was auf wachsende und nicht wachsende Formen wirkt und eines welches auf nicht-wachsende Formen wirkt. Dieses Prinzip nutzt Ying Zhang als Modell für Borreliose.

Von den gängigen Antibiotika sind Cephalosporine die aktivsten Antibiotika (Ceftriaxon und Cefuroxime).

Pulsierte AB-Therapien funktionieren nur mit bakteriziden Antibiotika (Cephalosporine) nicht mit bakteriostatischen wie Doxycyclin. Das funktioniert gut bei milderen Persisterformen, jedoch nicht bei Biofilmen.

Das neue Biofilm-Mausmodell verkürzt die Forschung im Persister-Mausmodell auf 5 Wochen von 1-2 Jahren.

Notizen von hier(aus dem Jahr 2018): 
https://www.youtube.com/watch?v=CzM0TL5yYeg

Weiteres aus Laborversuchen:
Disulfiram hat keine besonders gute Wirkung auf Persister auf eine 10-Tage alte Kultur (schlechter als Makrolide, Ceftriaxon, Daptomycin, Clofazimine, oder Cryptolepin). Es hat eine gewisse Wirkung auf wachsende Borrelien. Azlocillin hat eine gewisse Wirkung auf wachsende Borrelien, aber nicht so gut Ceftriaxon oder Clarithromycin, es ist nicht besonders gut auf Persister wirksam.

Persister-Medikamente müssen in Kombination eingesetzt werden. Die dreier Kombination Daptomycin, Doxycyclin und Cefuroxim war im wirksamsten. Man versucht, Daptomycin mit einem oralen Medikament zu ersetzen, da es sehr teuer ist und nur IV gegeben werden kann (Hinweis: ist inzwischen mit Nitroxolin erfolgt, siehe einige Posts zuvor).
Die Laborstudien zu Kräutern basieren auf Buhners Werk, fünf Kräuter haben eine gute Wirkung auf Borrelien im Labor: Cryptolepis, Japanischer Knöterich, Schwarze Walnuss. Diese drei wirken auch auf Bartonellen. Artemisia Annua und Katzenkralle sind etwas weniger auf Borrelien wirksam.

Daptomycin, Methylen-Blau, Nitroxolin sind sehr gut auf Bartonellen-Persister wirksam.

Im Mausmodell gab es ein Log-Phase-Modell (für Typ I Persister-Form) und ein Mikrokolonie-Modell (Für Typ 2 Persister). Bei Ceftriaxon waren in der Log-Phase alle 5 Mäuse kulturnegativ (3 von 5 mit Doxy behandelten kulturpositiv). Im Mikrokolonie-Modell war eine von fünf Mäusen mit Ceftriaxon behandelten Mäusen noch positiv in der Kultur. Alle vier Mikrokolonie-Mäuse, die mit Doxycyclin, Ceftriaxon und Daptomycin behandelt worden sind, waren in der Kultur negativ.
 
Zukünftig müssen mehr effektive orale Persisterkombinationen, ätherische Öle und Kräuter gefunden werden und im Labor und im Mausmodell getestet werden.

Zukünftige Forschung:
Es braucht klinische Studien, um Persister-Kombinationen zu evaluieren, hier müssen auch die Patientenpopulationen definiert werden und untersucht werden, welches die optimale Länge der Therapie ist (2-6 Monate?).
Es braucht Biomarker für das Ansprechen der Therapie und die Rolle von Co-Infektionen muss geklärt werden. Hierfür benötigt es Fördermittel.

Antworten auf Fragen:

Europäische Borreliosen haben mit B. garinii mit neurologischen Symptomen und eher chronischen Hautmanifestationen (ACA) mit B. afzelii. Die Therapien müssten auch für europäische Formen, bzw. alle Borrelia burgdorferi sensu lato  wirken.


Ivermectin haben sie nicht direkt untersucht, da es im FDA-Datenbank-Screening nicht besonders effektiv war. Man könnte es aber nochmals untersuchen.

Könnten therapierefraktäre Patienten mit Rheumatoider Arthritis Borreliose bzw. Lyme-Arthritis haben? Steere hat Lyme-Arthritis Patienten nachverfolgt, bei denen es bei einigen zu einer Erfüllung der Kriterien für eine Rheumatoide Arthritis gekommen ist, eventuell aufgrund von Bildung von Antikörpern wegen Biofilmen. Ein Teil der Patienten mit Rheumatoider Arthritis könnte an Lyme-Arthritis leiden.

Er kann keine Therapien empfehlen. Es gibt Stimmen, die dafür sind, die Therapien experimentell einzusetzen und es gibt Leute, die davor warnen, da es keine klinischen Studien gibt. Diese Studien werden aber noch Jahre auf sich warten lassen, sodass es die Entscheidung von Patienten und Ärzten ist.

Notizen sind von hier (aus dem Jahr 2020): https://www.youtube.com/watch?v=Kl4_eGsjTSs

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Thanks given by: deinalina , urmel57 , USch4 , Regi , Susanne_05 , borrärger , Sabine , berta

Zitat:Diese Studien werden aber noch Jahre auf sich warten lassen, sodass es die Entscheidung von Patienten und Ärzten ist.

Und der Versicherungen, wenn der Patient nicht privat bezahlen kann.  Angel

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Valtuille , borrärger


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