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Großen Dank allerseits.
Hab mir die Aufzeichnung angehört/geschaut. Vorsicht für zartbesaitete, die vielen medizinischen Bilder und die vielen Krankheitsbilder können einen runterziehen. Aber hochinteressant vor allem der diagnostische Part.
Die Aktiven hier aus dem Verein onlyme kennen den Referenten wahrscheinlich von den Leitlinien-Diskussionen und der Borreliose-Gesellschaft?
Frustrierte Seitenhiebe auf die Neurologen, die die Gewebsbefunde der Borreliose-Forscher nicht zur Kenntnis nahmen.
Schwerpunkt und Stärke des Vortrags lag auf der Grundlagenforschung, zur Diagnostik und den Erscheinungsbildern, sehr profund, soweit ich das beurteilen kann; weniger zur Therapie.
Hoffentlich waren viele MedizinstudentInnen da und haben sich etwas mitgenommen für ihre spätere Tätigkeit.
Manche Ärzte steigen sicher gedanklich aus, wenn am Schluss immer und überall Borreliose herauskommt (oder kommen kann).
Bezeichnend der Vergleich mit Syphilis, die in früheren Zeiten bei unklaren Befunden immer mit untersucht wurde, da sie eben auch sehr diverse Symptome verursacht (aber mehr Schleimhäute besiedelt, während die Borrelie tiefer ins Gewebe geht). Heute ist das die Borreliose. Die es schon beim Ötzi gab, aber auch zunimmt, wie auch die Zecken sich durch Klimawandel ausbreiten, auch in die Berge.
Was ich mitgenommen habe:
Aufgrund der 4-wochigen Teilungszeit schwanken die Symptome oft, 2-3 Wochen oK, dann schlimmer - muss man bedenken, wenn man an sich ZB die Therapiewirksamkeit von irgend etwas beobachten möchte. (- Ich frage mich, ob es auch andere Rhythmen gibt, ich hatte jahrelang alle 3 Wochen einen migräneartigen Zusammenbruch-)
Fehlende Antikörperbildung aufgrund der superguten Anpassung der Borrelien an das Immunsystem, können sich innerhalb der Makrophagen vermehren; bei Mäusen waren in Geweben ohne Antikörper mehr Borrelien als dort wo Antikörper waren. Falsch negative Diagnose für die Patienten Mist, weil die Therapie unterbleibt.
Bei Menschen mit Symptomen konnten aus Rückenmarksflüssigkeit, die negativ getestet wurde, ohne Antikörper, also keine Neuroborreliose diagnostiziert wurde, konnten in Kulturen dann doch Borrelien angezüchtet werden.
Sehr gute Diagnose möglich an Gewebeproben durch Mikroskopieren angefärbter, relativ dicker Gewebsschnitte, (Focus Floating Microscopy oder so) etwa doppelt so hohe Trefferquote als im PCR -Test. Aber "zwei Stunden Arbeit, die Ihnen niemand bezahlt" .
Biofilme als Überlebensstrategie der Borrelien, wenn die äußeren durch Immunsystem oder Antibiotika angegriffen werden, können die Ruhestadien im inneren Bereich überleben.
Viele Krankheitsbilder entstehen durch den Abbau von Kollagen durch die Borrelien.
Nervenschmerzen durch Verklebungen der Kollagenfasernum die Nerven, ein Arztkollege präpariert die Nerven frei zur Behebung der schmerzen.
Ausgeleierte Bänder und Sehnen führen zur größeren Anstrengungen des Körpers bei der Halte -Arbeit, zu Bänderrissen bei geringer Belastung, an der Hals-Wirbelsäule zu Verschiebungen am Kopfgelenk, die man tasten kann; dadurch kann das Rückenmark tangiert werden mit Symptomen wie Blasenschwäche, Herzbeschwerden, oder die Hinterkopfarterie gequetscht, was zu Konzentrationensschwierigkeiten führen kann.
Fehldiagnose MS: Bei MS nur Nerven betroffen, bei Borreliose immer auch noch andere Gewebe. Großer Anteil von MS-Diagnosen war in Wirklichkeit Borreliose.
Fibromyalgie - die gleichen schmerzhaften Triggerpunkte wie bei Borreliose.
zur Therapie: Doxycyclin sei ungeeignet, weil es die Bildung von Ruheformen fördere.- Das, steht hier in den Tiefen dieses Forums, ist wohl überholt.
Sauna sei nicht so gut, weil die Borrelien in die tieferen, weniger durchbluteten Regionen flüchteten, im Gegensatz zur Ganzkörperhyperthermie, wo der ganze Körper durcherhitzt wird. (Ist vielleicht auch spekulativ, wenn die Biester sowieso dort hingehen, warum soll man nicht Sauna machen, wenns einem gut tut)
Er hat mit 4 Wochen Azithromycin + Quensyl behandelt (+Nystatin gegen Pilze, Nahrungsergänzungsmittel) , dann 4 Wochen Artemisia, dann wieder Antibiotika, dann Augenuntersuchung wegen Quensyl. Artemisia lässt er jetzt weg, weil allergische Reaktionen aufgetreten sind, in den USA 2 Fälle mit allergischen Schock.
Es gab aber auch noch eine Tabelle zu anderen Antibiotika /- kombinationen.
Eigenblutbehandlung zur Immunstimulierung.
Generell meint er, dass das Immunsystem der Bevölkerung schlechter geworden ist, sieht Zusammenhang mit Corona und Impfungen. Ich denke, wir haben inzwischen dermaßen viele Chemikalien in der Umwelt und leben vielleicht insgesamt anders als frühere Generationen, da kann es viele Einflüsse geben.
Sicher habe ich nicht alles richtig verstanden, obwohl der Vortrag sehr anschaulich war, also schon auch für Nicht-Mediziner.