(13.09.2013, 21:14)Furchenlurch schrieb: Also, vor besagten Phasen (a-c) ging diese Aktivität ja wie gesagt so gar nicht. Und nach dem "Wunder", also während der 10 Stunden Dauerleistung war mein IS wohl irgendwie so stabil auf Touren, dass die Bb nichts zu melden hatten.
Aber NACH der Tour kam der totale Crash binnen Wochen, das endete faktisch in wiederkehrenden Kollapsen mit Panikattacken und Schaum vorm Maul, das war für meine Mitmenschen doch so drastisch, dass irgendwas akut gemacht werden musste, und zwar abseits der 'üblichen Dienstwege'.
...
Ja, die Ärzte gucken in der Tat so, als ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte. Das ist das auch das paradoxe, woran ich noch herumrätsle: Bin ich erst mal im "Touren-Modus", ist sehr viel Power da. Sacke ich unter eine gewisse Grenze, wird es schon schwer, aus dem Bett zu kommen und den Schwindel abzuwerfen. Vielleicht hätte ich damals absolut ALLEN Zucker weglassen sollen...
Grüsse!
Hallo Furchenlurch,
was du schreibst, von wegen Dauerleistung und Beschwerden ist ein Thema, das mich auch beschäftigt mal abseits von Zucker- und MMS- Theorien.
So gesehen, bei ähnlichen Beschwerden, die du schilderst, möchte ich jetzt einfach mal wagen zu behaupten, dass ich zu den Fällen gehöre, bei denen das Immunsystem relativ intakt funktioniert. Wahrscheinlich lebte ich schon Jahre vor dem eigentlichen Ausbruch in einer Symbiose mit den Erregern. Auslöser für die akute Phase waren ziemlich benennbar Wechseljahre und Stress.
Viele Dinge, wie Müdigkeit, Schwindel, Konzentrationsfähigkeit, Antriebslosigkeit sind nicht eindeutig auf die Borrelien zurückzuführen und ich denke auch nicht auf den Zuckerkonsum.
Ich möchte jetzt mal ganz kurz auf die Dinge eingehen, die beim Ausdauersport, wie ich es sehe, passieren. Der Körper baut vermehrt Zucker ab. Gleichzeitig steigt auch der Cortisonspiegel. Dadurch steigt auch der Serotoninspiegel im Gehirn. Serotonin im Gehirn macht glücklich. Glücklich sein steigert das Lebensgefühl. Ebenso werden vermehrt Endorphine ausgeschüttet. Die doggen an die Morphinrezeptoren an und machen auch glücklich. Ansonsten tät man sich nicht so schinden wollen. Also Sport macht glücklich und steigert das Lebensgefühl. Gleichzeitig steigt der Blutdruck, alles wird besser durchblutet. Durch die Bewegung wird auch die Lymphe weiterbewegt, die Flüssigkeit in den Sehenscheiden zwischen den Gelenkkapseln etc., Schlacken und Abfall wird weitertransportiert durch die Leber und Nieren entgiftet und ausgeschieden. Gleichzeitig wird der Körper auch noch auf höhere Temperaturen gebracht, schwitzt auch noch das eine oder ander an Stoffen aus. (Gibt zum Beispiel die Theorie, dass sogar langlebige Stoffe wie DDT durchs Schwitzen ausgeschieden werden, obs stimmt, ich weiß es nicht, könnte es mir aber vorstellen)
Verzichtet man dann auf den Sport (warum eigentlich, wenns doch geht?) kommt so was wie ein blues auf. Blues mach Müdigkeit, Schwindel. Antriebslosigkeit, das hat jetzt noch nicht mal unbedingt was mit Borrelien zu tun. Zucker ist eine prima Ersatzdroge und macht auch glücklich, was dann passiert hat red-road schön beschrieben.
All das, was du schreibst (MMS mal ausgenommen) ist mir bekannt von guten Phasen. Zum MMS habe ich meine eigenen Überlegungen und lehne es daher grundsätzlich ab.
Interessant (beziehungsweise überhaupt nicht lustig) finde ich, wird es, wenn mir unter der Belastung plötzlich die Sehnen oder Muskeln schmerzen, der Schweiß schon strömt, obwohl man gerade mal nur den Rasen mit dem Elektrorasenmäher mäht bei 16 Grad. Die Lymphknoten anschwellen. Nach Sport zwei Tage in den Seilen hänge und man das Gefühl hat, die Regenerationszeit ist länger als ein möglicher Trainingseffekt. Dann stimmt was nicht. Interessanterweise war dann bei mir in der Vergangenheit auch stets der Borrelien-LTT erhöht ob das dann in der Zukunft auch so ist, muss man sehen. Gibt ja leider auch noch andere Krankheiten oder Folgeerkrankungen, die zwar indirekt aber dann nicht unmittelbar mit den Borrelien zusammenhängen müssen. Das sollte man dann eben auch mit abklären lassen. Alles auf Zucker, Antibiotika und solche, die es sein wollen abzuschieben, ist mir zu wenig.
Mit Sicherheit hätte ich aus der im oberen Absatz heraus geschilderten Situation heraus, keine mehrwöchige Dauerleistung vollbracht, bzw. ich habe das einmal sehr bitter bezahlt, mit dem Ergebnis, dass ich wochenlang richtig krank war. Was du dann wohl bei schon bei wesentlich weniger Beschwerden machst (soweit ich deinen Schilderungen folgen kann), habe ich dann aber eben u.a. mit Antibiotika gemacht, die sehr nachhaltigen Erfolg gebracht haben.
Ansonsten gibt es immer Auf und Abs, mit irgenwelchen Maßnahmen, Zucker oder sonstwas und auch ohne.
Zum Thema in vitro Versuche, die sind ein netter Ansatz neue Dinge überhaupt zu beobachten aber überhaupt nicht auf in vitro-Situationen 1:1 zu übertragen. Dafür ist ein Körper viel zu komplex, um da verlässliche Aussagen machen zu können. Von daher ist die Theorie mit Zucker und Anbibiotika ganz interessant, ob es uns was bringt, man muss es ausprobieren. Die Regulierungsmechanismen IM Körper sind dann in den in vitro Versuchen eher nicht miteinbezogen.
Leider lassen sich dann auch die Erfahrungen von einem nicht auf andere übertragen, man wird nicht drumherum kommen, seine eigenen Erfahrungen sammeln zu müssen. Risiken und Nebenwirkungen sollte man für sich selber abschätzen und nicht blind in die Experimente hineinlaufen. Dafür ist dieses Forum unter anderm da.
Leider berichten sehr viele, dass sie Experimente angefangen haben, aber nur selten wird das über längere Zeiträume fortgeführt und oft verschwinden die Teilnehmer dann ganz von der Bildfläche. Kommen sie später wieder, wird oftmals von ganz anderen Dingen berichtet und fragt man nach, kommen oft erstaunliche Dinge zu Vorschein. Aber selten eine nachhaltige Verbesserung der Situation. Werden experimentelle Therapien abgebrochen, gibt sich kaum einer die Blöße, noch dazu, wenn er viel Geld und Zeit dafür investiert hat. Hin und wieder gab es früher schon einige sehr interessante Erfahrungsberichte über längere Zeiträume, die leider nicht mehr zur Verfügung stehen. Letztendlich finde ich diese Form der Berichtserstattung immer die interessanteste.
Nachdenkenswerte Grüße vom Urmel