27.10.2013, 06:46
Hallo Hundemama
Wenn du mit dem Arzt auf Augenhöhe über Borreliose diskutieren willst, ist es unabdingbar, über den Expertenstreit Bescheid zu wissen.
http://www.petra-heller.com/fileadmin/us...medRID.pdf
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...der_lb.pdf
Die meisten Ärzte wissen nur das über Borreliose, was Ihnen im Studium und an Fortbildungen im Rahmen geltender Lehrmeinung beigebracht wird. "Lager A" im ersten Link spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung. Dein Arzt ist also nicht unbedingt unwissend sondern weiss halt nur das, was er wissen darf. Fazit aus dem Expertenstreit ist, dass es weder in die eine noch andere Richtung genügend belastbare Evidenz (Beweise/Studien) gibt. Dies darf man ruhig immer wieder im Gespräch mit dem Arzt erwähnen, sofern überhaupt Zeit für Diskussionen ist. Ursache für die fehlende Evidenz ist nicht zuletzt, dass es keinen Test gibt, der eine Borreliose sicher bestätigen oder ausschliessen könnte - weder vor noch nach der Therapie.
Aufgrund deiner noch relativ kurzen Krankheitsdauer würde ich mir von der Selbsthilfe einen Spezi empfehlen lassen und dort unverzüglich einen Termin reservieren. Denn die Diagnose ist das Eine. Auch wenn die Diagnose gestellt würde, wäre in der Konsequenz eine Therapie fällig. Unsere Spezis therapieren länger und höher dosiert als geltende Lehrmeinung empfiehlt. Wenn du nach der ersten Therapie nicht gesund bist oder nach einer symptomlosen Zeit erneut Beschwerden bekommst, darfst du bei unseren Spezis weiterhin an Borreliose erkrankt sein, nach geltender Lehrmeinung haben die Borrelien nach rund 21 Tagen AB gefälligst alle toter als tot zu sein und deine Beschwerden bekommen einen anderen Namen - notfalls muss deine Psyche herhalten.
Würde bei mir die Diagnose MS gestellt, würde ich auf jeden Fall zuerst eine AB-Therapie versuchen, auch wenn es labortechnisch keine Hinweise auf Borreliose gibt. Eine AB-Therapie bei tatsächlicher MS kann dir nicht schaden - im Gegenteil: es gibt Studien, die die Wirksamkeit von AB bei MS belegen. Eine immununterdrückende Therapie (z.B. Cortison) kann dir bei tatsächlicher Borreliose sehr schaden. Wenn das Immunsystem reduziert arbeitet, feiern Erreger aller Art Party.
Zu deiner Frage bezüglich Penicillin kann ich dich beruhigen. Es gibt eine Menge AB ohne Penicillin, die bei Borreliose eingesetzt werden können (Tetracycline, Makrolide). Bei den Cephalosporinen (Ceftriaxon, Cefotaxim, Cefuroxim etc.) wäre ich vorsichtig, wenn ich eine Penicillinallergie hätte.
http://www.medknowledge.de/abstract/med/...porine.htm
Wegen der Schilddrüsenwerte würde ich unbedingt auch dranbleiben, wenn die sich durch die AB-Therapie nicht normalisieren sollten. Man kann schliesslich Flöhe und Läuse haben. Schlussendlich besteht auch noch die Möglichkeit, dass irgendwas hast, was noch gar nicht in Betracht gezogen wurde. Aufgrund der Zeckenexposition durch Hundehaltung und deiner Symptome/Befunde halte ich eine Borreliose bei dir für wahrscheinlich. Als allererster Schritt würde ich auch einen Bluttest auf Borreliose empfehlen.
Wenn du etwas nicht verstehst. Frage einfach. Es ist manchmal nicht einfach, einem Neuling die komplexe Materie zu erklären.
LG, Regi
Wenn du mit dem Arzt auf Augenhöhe über Borreliose diskutieren willst, ist es unabdingbar, über den Expertenstreit Bescheid zu wissen.
http://www.petra-heller.com/fileadmin/us...medRID.pdf
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...der_lb.pdf
Die meisten Ärzte wissen nur das über Borreliose, was Ihnen im Studium und an Fortbildungen im Rahmen geltender Lehrmeinung beigebracht wird. "Lager A" im ersten Link spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung. Dein Arzt ist also nicht unbedingt unwissend sondern weiss halt nur das, was er wissen darf. Fazit aus dem Expertenstreit ist, dass es weder in die eine noch andere Richtung genügend belastbare Evidenz (Beweise/Studien) gibt. Dies darf man ruhig immer wieder im Gespräch mit dem Arzt erwähnen, sofern überhaupt Zeit für Diskussionen ist. Ursache für die fehlende Evidenz ist nicht zuletzt, dass es keinen Test gibt, der eine Borreliose sicher bestätigen oder ausschliessen könnte - weder vor noch nach der Therapie.
Aufgrund deiner noch relativ kurzen Krankheitsdauer würde ich mir von der Selbsthilfe einen Spezi empfehlen lassen und dort unverzüglich einen Termin reservieren. Denn die Diagnose ist das Eine. Auch wenn die Diagnose gestellt würde, wäre in der Konsequenz eine Therapie fällig. Unsere Spezis therapieren länger und höher dosiert als geltende Lehrmeinung empfiehlt. Wenn du nach der ersten Therapie nicht gesund bist oder nach einer symptomlosen Zeit erneut Beschwerden bekommst, darfst du bei unseren Spezis weiterhin an Borreliose erkrankt sein, nach geltender Lehrmeinung haben die Borrelien nach rund 21 Tagen AB gefälligst alle toter als tot zu sein und deine Beschwerden bekommen einen anderen Namen - notfalls muss deine Psyche herhalten.
Würde bei mir die Diagnose MS gestellt, würde ich auf jeden Fall zuerst eine AB-Therapie versuchen, auch wenn es labortechnisch keine Hinweise auf Borreliose gibt. Eine AB-Therapie bei tatsächlicher MS kann dir nicht schaden - im Gegenteil: es gibt Studien, die die Wirksamkeit von AB bei MS belegen. Eine immununterdrückende Therapie (z.B. Cortison) kann dir bei tatsächlicher Borreliose sehr schaden. Wenn das Immunsystem reduziert arbeitet, feiern Erreger aller Art Party.
Zu deiner Frage bezüglich Penicillin kann ich dich beruhigen. Es gibt eine Menge AB ohne Penicillin, die bei Borreliose eingesetzt werden können (Tetracycline, Makrolide). Bei den Cephalosporinen (Ceftriaxon, Cefotaxim, Cefuroxim etc.) wäre ich vorsichtig, wenn ich eine Penicillinallergie hätte.
http://www.medknowledge.de/abstract/med/...porine.htm
Wegen der Schilddrüsenwerte würde ich unbedingt auch dranbleiben, wenn die sich durch die AB-Therapie nicht normalisieren sollten. Man kann schliesslich Flöhe und Läuse haben. Schlussendlich besteht auch noch die Möglichkeit, dass irgendwas hast, was noch gar nicht in Betracht gezogen wurde. Aufgrund der Zeckenexposition durch Hundehaltung und deiner Symptome/Befunde halte ich eine Borreliose bei dir für wahrscheinlich. Als allererster Schritt würde ich auch einen Bluttest auf Borreliose empfehlen.
Wenn du etwas nicht verstehst. Frage einfach. Es ist manchmal nicht einfach, einem Neuling die komplexe Materie zu erklären.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz