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Neuester Stand AB- Therapie
#31

(04.04.2014, 15:57)Filenada schrieb:  Wo habt Ihr das her? Es wird Metro immer wieder mal unterstellt, aber bisher hab ich dazu noch nie was gefunden. Könnt Ihr mir da mit 'ner Quelle weiterhelfen?

Über Tinidazol:

Zitat:Langzeitig hochdosierte Behandlung kann mit Karzinogenität assoziiert sein (Sarkiala 1991).

http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?...918_00.htm

Ich weiß nicht, ob Daten über Langzeitbehandlung bei Menschen vorliegen und ob sie einen Zusammenhang mit Krebs festgestellt haben, denn ich habe seit 5 Jahren keine AB wegen der Bo. genommen und mich deswegen nicht mit der Thematik bisher auseinandergesetzt.

Aber Bonbons sind Tini. und Metro. nun mal nicht...

Leider stehen keine in vitro Daten zum Vergleich von Tini./Metro. und Samento/Banderol auf die verschiedenen Formen von Bb (laut Sapi, 2011, haben sie eine ähnliche Wirkung), so daß es schwierig einzuschätzen ist, welche Wirkstoffe (Tini. bzw. Metro oder Samento+Banderol) am Besten wirken.

Aber die pflanzlichen Wirkstoffe könnten durchaus für die Langzeitanwendung eine Alternative zu Tini./Metro. sein, zudem die Toxizität sehr gering sei und die Verträglichkeit sehr gut sein soll.

Ein Freund von mir hat als Kompromiss Tini + Metro 10 Tage pro Monat zum Cowden Protokoll (der Samento/Banderol enthält) hinzugefügt.

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: Filenada
#32

Eine Studie von 1985 gibt eher Entwarnung:

Scand J Infect Dis Suppl. 1985;46:72-81.

Safety of nitroimidazoles

Roe FJ.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3865353

Zitat:The nitroimidazoles used in the treatment of anaerobic infection are well-tolerated by patients.

Die in der Behandlung von anaeroben Infektionen verwendeten Infektionen werden eher gut von den Patienten vertragen.

Zitat: With the possible exception of neurotoxic effects associated with high dosage, signs and symptoms of toxicity are transient and disappear soon after withdrawal of treatment.

Mit Ausnahme von mit hohen Dosen assoszierten neurotoxischen Wirkungen, sind Zeichen und Symptome von Toxizität vorübergehend und verschwinden bald nach dem Absetzen der Therapie.

Zitat: Teratogenicity tests in animals have given negative results in the case of metronidazole, ornidazole and tinidazole, and in the case of metronidazole no evidence of any adverse effect on the outcome of pregnancy was seen in women treated for trichomoniasis at various times during gestation, including the first trimester.

Untersuchungen zur Kanzerogenität bei Tieren ergaben negative Ergebnisse im Fall von Metronidazol, Ornidazol und Tinidazol und im Fall von Metronidazole wurde keine Evidenz für negative Auswirkungen auf die Schwangerschaft bei Frauen festgestellt, die wegen Trichomoniasis an verschiedenen Perioden behandelt wurden, inklusive erstes Trimester.

Zitat: The observed low general toxicity of nitroimidazoles is consistent with the non-occurrence of nitroreduction, as is the absence of chromosomal aberration in the circulating lymphocytes of patients receiving prolonged metronidazole therapy for Crohn's disease.

Die generell beobachtete niedrige Toxizität von Nitroimidazolen steht im Einklang mit dem Nicht-Auftreten von Nitroreduktion, und mit der Anwesenheit von chromosomalen Anomalien in zirkulierenden Lymphozyten von Patienten, die eine Langzeittherapie mit Metronidazole wegen eines Morbus Crohn bekommen hatten.

Zitat:Carcinogenicity tests involving the prolonged exposure of rats, mice and hamsters to a range of doses of metronidazole have given mixed results.

Untersuchungen zur Karzinogenität bei der Langzeitanwendung bei Ratten, Mäusen und Hamstern mit einer Reihe von Dosierungen von Metro. hatten gemischte Ergebnisse geliefert.

Zitat:In response to high doses, mice exhibited an increased risk of developing lung tumours, and female rats developed more liver tumours than controls.

In Reaktionen auf hohe Dosen zeigten Mäuse ein erhöhtes Risiko, Lungenkrebs zu entwickeln, und Rattenweibchen entwickelten mehr Lebertumore als Kontrolltiere.

Zitat:However, these effects may have been non-specific consequences of prolonged high dosage.

Dennoch könnten diese Wirkungen nicht-spezifischen Folgen von verlängerten hohen Dosen sein (???).

Zitat:No excesses of tumours were seen in response to lower doses and two tests in hamsters gave negative results.

Es wurde keine übermäßige Tumore als Reaktion auf niedrige Dosen beobachtet und 2 Untersuchungen an Hamsters ergaben negative Ergebnisse.

Zitat:A follow-up of 771 women treated, 10 or more years previously, with metronidazole revealed no excess cancer risk.

Die Nachbeobachtung von mit Metronidazole 10 Jahre oder länger zuvor behandelten Frauen ergab kein erhöhtes Krebsrisiko.

Zitat: Thus the available information suggests that metronidazole, tinidazole and other 5-nitroimidazoles effective against anaerobic microorganisms are very safe both in the short-term and in the long-term.

Die (1985) verfügbaren Informationen suggerieren, das Metro.,Tini. und weitere 5-Nitroimidazole wirksam gegen anaeroben Mikroorganismen und sehr sicher in der Kurzzeit-und Langzeitanwendung sind.

Ich bitte um Verständnis für die unsichere Übersetzung!Rolleyes

Weitere Studien zur potentiellen Kanzerogenität von Tinidazole konnte ich bei PubMed auf die Schnelle nicht finden.

Also insgesamt scheint eine Langzeitanwendung (>10 Jahre) bei normalen Dosen kein erhöhtes Krebsrisiko zu bergen.

Angesichts der sehr interessanten Eigenschaften von Tinidazole in Bezug auf Borrelien (es hat quasi alle Eigenschaften vereint, die zu einer erfolgreichen Bekämpfung aller Borrelienformen notwendig sind: intrazellulär wirksam + gut liquorgängig + gute Gewebepenetration + bakterizid + auf spirochetale und Persisterformen wirksam) ist das eher beruhigend.

Eine Langzeitanwendung bei chronischen Patienten könnte also durchaus vertretbar sein.

Über Metronidazole gibt es diese Studie:

Surgery. 1983 Jan;93(1 Pt 2):158-64.

Toxicologic evaluation of metronidazole with particular reference to carcinogenic, mutagenic, and teratogenic potential

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6336861

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


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Thanks given by: Filenada , irisbeate
#33

(04.04.2014, 11:19)Borri schrieb:  es ist mir halt zu meiner Sicherheit vom Gefühl her wichtig, noch irgendetwas hinterher zu nehmen das die Zystenformen angreift die bei Ceftriaxon entstehen. Es ist ja so die Gedanken bewirken vieles und weil es auch mein Spezi mir erklärt hat dass es so wichtig ist nach dem Ceftriaxon noch etwas zu nehmen wird bei mir im Hinterkopf sonst immer bleiben: früher oder später kommt alles wieder zurück und zwar NOCH stärker als zuvor.

Auch Doxy bewirkt eine Zunahme von Zysten:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3132871/

Zitat:Doxycycline reduced spirochetal structures ~90% but increased the number of round body forms about twofold

Doxy. reduzierte die Zahl der spirochetalen Formen um 90% aber erhöhte die Zahlder "runden Formen" [Zysten] um das 2-fache.

Zitat:Seit heute nehme ich Samento, noch bemerke ich nichts davon, weder gutes noch schlechtes. Aber es gibt mir zumindest ein Gefühl von Sicherheit, anstatt jetzt gar nichts mehr zu nehmen.

Laut Sapi wirken Samento und Banderol zusammen besser als allein:

http://www.townsendletter.com/July2010/sapi0710.html

Ich denke, daß man nichts Falsches machen kann, wenn man diese Extrakte in den AB Pausen einnimmt.

Zitat:Danach spüre ich, ist es dann auf jeden Fall Zeit Pause zu machen, zu entgiften und auch auszuleiten. Aber mit letzterem kenne ich mich bis jetzt leider noch gar nicht aus.

Da gibt es verschiedene Ansichten.

Zur Bindung der Neurotoxine verschreiben manche Spezis Colestyramin (verschreibungspflichtig).

Andere Chlorella, Zeolite (welche zusätzlich Schwermetalle wie Quecksilber binden).

Cowden empfiehlt Burbur, Pinella, Sparga.Im Cowden Thread berichten einige Anwender über eine gute Wirkung von Burbur.

Buhner empfiehlt Smilax.

N-Acetylcystein erhöht im Körper die intrazelluläre Gutathion Produktion und somit die intrazelluläre Entgiftung (in Apo. frei erhältlich).

http://de.wikipedia.org/wiki/Acetylcystein

Zitat:Acetylcystein stellt dem Körper Cystein zur Verfügung, welches er zur Bildung von Glutathion benötigt. Glutathion spielt eine wichtige Rolle in der Biotransformation schädlicher Substanzen („Entgiftung“).

Was genau das alles im Körper bewirkt, weiß man nicht immer so genau, aber schaden können diese Wirkstoffe m.E. nicht.

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


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#34

Zitat:Ich weiß nicht, ob Daten über Langzeitbehandlung bei Menschen vorliegen und ob sie einen Zusammenhang mit Krebs festgestellt haben, denn ich habe seit 5 Jahren keine AB wegen der Bo. genommen und mich deswegen nicht mit der Thematik bisher auseinandergesetzt.

Aber Bonbons sind Tini. und Metro. nun mal nicht..

Nein, dass sind sie nicht. Ich hatte schon mal ziemlich intensiv zu dieser Problematik recherchiert, konnte aber keine Studie finden, die einen Zusammenhang zu Krebserkrankungen aufzeigt. Trotzdem wurde die Zulassung für Tinidazol in Deutschland und in der Schweiz nicht verlängert. Ich vermute da durchaus einen Zusammenhang, dass der Hersteller mehr Unterlagen einreichen müsste, dazu aber kein Geld ausgeben möcht. Die Datenlage ist also nicht vollkommen klar.

Zitat:Leider stehen keine in vitro Daten zum Vergleich von Tini./Metro. und Samento/Banderol auf die verschiedenen Formen von Bb (laut Sapi, 2011, haben sie eine ähnliche Wirkung), so daß es schwierig einzuschätzen ist, welche Wirkstoffe (Tini. bzw. Metro oder Samento+Banderol) am Besten wirken.

Die dünne Datenlage ist leider das grundsätzliche Problem in der Anwendung aller Arzneimittel gegen Borrelien und auch die in-vitro-Vergleiche sind nicht immer auf die in-vivo-Bedingungen übertragbar. Gerade intrazelluläre Erregern sind ja in den Körperzellen gut geschützt und es gibt keinen barrierefreien Zugang der Wirkstoffe durch die körpereigenen Zellmambran. Wenn Antibiotika intrazellulär wirken, dann greifen sie auch in den mitochondrialen Stoffwechsel ein. Gerade beim Erschöpfungssysndrom kann dieses dann auch eine Folge von dieser Wirkung sein, weswegen ich doch durchaus vorsichtig bin in der Langzeitanwendung derartiger Mittel bin .

Allerdings sind auch intrazelluläre Erreger in der Lage, die körpereigenen Zellen zu steuern. Vor allem vom EBV weiß ich, dass er dieses tut und das macht die Sache so schwierig, wenn dieser als Coinfektion mitbeteiligt ist.( Von anderen Viren ist es durchauchs auch bekannt ) Denn sehe ich die Körperzellen (oder auch die Immunzellen) durch die Behandlung mit intrazellulär wirkenden Antiinfektiva eher doppelt belastet, ohne dass es einen Vorteil gibt. (Leider wird ja auch oft berichtet, dass es nach Antibiotikabehandlung schlechter als vorher geht, das macht mich immer sehr nachdenklich)

Bei Katzenkrallenprodukten ist durchaus auch zu beachten, dass diese ins Immunsystem eingreifen. Je nach Balance des Immunsystems kann sie auch in die falsche Richtung stimulieren. Z.B. bei überschiessendem Immunsystem sollte man genau abwägen ob Immunstimulantien der richtige Weg ist, denn dann kann der Schuss auch nach hinten losgehen und Beschwerdezunahmen sind dann nocht automatisch Herxheimerreaktionen sondern können ebensogut Autoimmunaktivitäten sein (Auch davon wurde hier schon berichtet) Ansonsten bezweifle ich, dass die Inhaltsstoffe der Katzenkralle intrazellulär wirken. Dieses kann dann durchaus aber auch auch vorteilhaft sein, denn letzlich sollte der Erreger über das eigenen Immunsystem angegriffen werden und da sehe ich tatsächlich einen Vorteil darin auch gerade, wenn Virenproblematik dabei ist.

Grundsätzlich gilt egal ob chemisch, pflanzlich oder physikalisch - alles was wirkt, wirkt nie nur in die gewünschte Richtung und man sollte im Individualfall abschätzen, welcher Weg der erfolgsversprechenste ist. Leider gibt es da in alle Richtungen viele Irrwege und Sackgassen und die Behandlungschemen sind nicht übertragbar. [Bild: g020.gif]

Ich finde es jedoch schwierig, wenn man nach Antibiotikabehandlung nicht auch deren Kollateralschäden weiterbetrachtet. Gerade der Glutathionspiegel ist dann oft erniedrigt, das Vitamin B12, B6 mit entsprechenden Symptomen (Missempfindungen, Erschöpfungssymptomatik, Hauterscheinungen) die dann von der aktiven Borrelienerkrankung nicht mehr klar zu trennen sind. Von daher finde ich, macht es viel Sinn, in dieser Richtung zu schauen und auch aktiv darauf einzuwirken.

Grüße vom Urmel

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Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#35

(05.04.2014, 08:56)urmel57 schrieb:  Trotzdem wurde die Zulassung für Tinidazol in Deutschland und in der Schweiz nicht verlängert. Ich vermute da durchaus einen Zusammenhang, dass der Hersteller mehr Unterlagen einreichen müsste, dazu aber kein Geld ausgeben möcht. Die Datenlage ist also nicht vollkommen klar.

Ich habe dazu öfter gelesen, daß der Hersteller (gab es aber keine Generika vom Originalprodukt?) die Verlängerung der Zulassung aus wirtschaftlichen Gründen nicht beantragt hatte. Die Gewinnspanne war offensichtlich zu gering.

In anderen Ländern (Frankreich, Österreich, Italien z.B.) ist Tinidazol weiterhin erhältlich und von dort über deutsche internationale Apotheken.

Zitat:Die dünne Datenlage ist leider das grundsätzliche Problem in der Anwendung aller Arzneimittel gegen Borrelien und auch die in-vitro-Vergleiche sind nicht immer auf die in-vivo-Bedingungen übertragbar.

Ja, leider.Und Ärzte und Patienten können ja nur aufgrunde von Studienergebnissen erfolgreich therapieren.

Ich hoffe, daß Prof.Sapi in den nächsten Jahren zumindest in vitro Ergebnisse über weitere AB und pflanzlichen Wirkstoffen publizieren wird, die die Palette der möglichen "Waffen" gegen Bo. erweitern wird.

In vivo Studien wären aber zusätzlich sehr wünschenswert, zumindest mit Tieren (auch wenn dies Tierschützer nicht gefallen soll), um mehr über die in vivo Wirksamkeit der Wirkstoffe zu wissen. Tigecycline zeigte z.B. hervorragende Ergebnisse in vitro, in vivo waren die Ergebnisse aber ernüchternd (vielleicht aber auch weil das AB zu niedrig und/oder zu kurz verabreicht wurde?).

Ich habe insgesamt das Gefühl, daß nur wenige Forscher sich mit dieser Problematik beschäftigen. Warum stecken Regierungen nach wie vor so wenig Geld in diese Forschung?Huh

Zitat:Gerade intrazelluläre Erregern sind ja in den Körperzellen gut geschützt und es gibt keinen barrierefreien Zugang der Wirkstoffe durch die körpereigenen Zellmambran.

Das ist eben das, was mich an den Untersuchungen von Sapi (und anderen Forschern wie Brorsons) stört: die Wirkung der AB/Wirkstoffe auf Bb werden auf Bakterien untersucht, die eben frei in der Petrischale gezüchtet werden, die sich also nicht in menschlichen Zellen aufhalten.Ist diese Art von Untersuchungen grundsätzlich nicht möglich?Huh

Ich nehme aber an, daß intrazellulär wirksame AB wie Tetra., Makro. oder Nitroimidazole grundsätzlich keine Schwierigkeiten haben, in infizierten Zellen einzudringen.Sonst würden sie bei anderen intrazellulären Erregern nicht wirken.

Zitat:Wenn Antibiotika intrazellulär wirken, dann greifen sie auch in den mitochondrialen Stoffwechsel ein.

Ich weiß nicht, ob dies nachgewiesen oder nur eine Vermutung/Befürchtung ist.

Ich habe selber nach 6 Wochen Amoxicillin und 6 Monaten Mino./Quensyl keinerlei Symptome entwickelt, die auf eine Störung des mitochondrialen Stoffwechsels hinweisen würden und ich kenne einige chroniche Bo.Patienten, deren Müdigkeit nach mehreren Monaten oder Jahren mit einer Dauer-oder gepulsten Antibiose sehr gering geworden ist oder sogar ganz verschwunden ist (übrigens auch nach 8-9 Monaten unter Cowden Prot.)

Zitat:Gerade beim Erschöpfungssysndrom kann dieses dann auch eine Folge von dieser Wirkung sein, weswegen ich doch durchaus vorsichtig bin in der Langzeitanwendung derartiger Mittel bin .

Gibt es da Studien, die CFS als Folge einer Langzeitanwendung von intrazellulär wirksamen AB nachgewiesen hätten?

Meiner Laienansicht nach ist chronische Müdigkeit bei chr.Bo Patienten die direkte Folge der Infektion mit intrazellulären Erregern.Denn die meisten Patienten leiden ja vor jeglicher Antibiose daran (in der Beobachtungsstudie von Dr.Kl. und H. waren es ca. 88%).

Oxydativer und nitrosativer Stress, vielleicht auch hormonelle Störungen (laut Dr.Horrowitz leiden 40% der chr.Bo Patienten an Nebennierenschwäche-Cortisolmangel, laut Dr.H.S. entwickeln ein Teil eine Hashimoto Thyreoiditis, welche zu einem Mangel an Schilddrüsenhormonen führt) und Nährstoffmängel (VitB12 Mangel als Folges des oxy./nitro.-Stress) könnten durchaus für die chr.Müdigkeit verantwortlich sein und müssten m.E. diagnostiziert und behandelt werden.Was offensichtlich aber selten der Fall ist.

Aber die Hauptursache, die chronische Infektion, muß m.E. auch behandelt werden.

Zitat:Allerdings sind auch intrazelluläre Erreger in der Lage, die körpereigenen Zellen zu steuern. Vor allem vom EBV weiß ich, dass er dieses tut und das macht die Sache so schwierig, wenn dieser als Coinfektion mitbeteiligt ist.( Von anderen Viren ist es durchauchs auch bekannt ) Denn sehe ich die Körperzellen (oder auch die Immunzellen) durch die Behandlung mit intrazellulär wirkenden Antiinfektiva eher doppelt belastet, ohne dass es einen Vorteil gibt.

Wieso doppelt belastet? Wegen der möglichen negativen Wirkung von intrazellulären wirksamen ABs auf Mitochondrien?

Aber wie willst du Infektionen mit intrazellulären Bakterien bekämpfen, wenn der Patient keine intrazelluläre wirksamen antibiotischen Wirkstoffe enthält?Huh

Bist du also bei einer chronischen bakteriellen Infektion für eine reine symptomatische Behandlung (z.B. Bekämpfung der Folgen der Infektion wie Entzündungen, oxy./nitros. Stress, Nährstoff-/Hormonmängel, usw)?

Zitat:Leider wird ja auch oft berichtet, dass es nach Antibiotikabehandlung schlechter als vorher geht, das macht mich immer sehr nachdenklich

Schlechter? Wenn man bedenkt, daß viele ABs die Zystenbildung fördert, wundert mich das persönlich überhaupt nicht. Gegen Zysten und Biofilme wirksame ABs werden nach wie vor selten/wenig verschrieben.

Dazu sterben ja zwangsläufig mehr Bakterien durch ABs als ohne und dieses massive Absterben verursacht vermutlich eine Zunahme der Produktion von Toxinen, proentzündlichen Zytokinen und oxy./nitros.Stress...also kein Wunder, wenn es dem Patienten zuerst schlechter geht.

Meiner Meinung nach müsste eine Therapie deswegen alle Symptomursachen angehen, also nicht nur die Infektion, sondern die Folgen der Infektion.

Das ist der Grund, warum ich das Verschreiben von ABs allein für zu kurz gedacht betrachte und für mich persönlich eher eine Kombination aus antibiotischen Wirkstoffen und antientzündlichen, toxin-/schwermetallbindenden, entgiftenden Wirkstoffen, Vitaminen, Mineralien und evtl. fehlenden Hormonen bevorzuge (es ist allerdings auch eine Frage der Kosten, die bei der Menge der AB, Pflanzen und Nahrungsergänzungsmitteln, nicht unerheblich sind).

Genauso handhaben es übrigens manche Spezis wie z.B. Dr.Horrowitz oder Dr.Burrascano (aber auch einige Spezis in D).

Inwieweit eine solche Kombi-Therapie eine chr.Bo heilen oder die Symptome wie Schmerzen, chronische Müdigkeit lindern kann, kann ich nicht einschätzen, da es dazu keine in vivo Daten gibt (wie immer, der Bo.Zug rollt ja wirklich sehr langsam).

Ich kann nur dazu sagen, daß ich in Bezug auf chronische Müdigkeit keine Erfahrung habe, da das Symptom Müdigkeit nur akut während meiner Bo.Grippe aufgetaucht war (und sehr schnell unter Amoxi.verschwunden war).

Aber in Bezug auf chronische Schmerzen hat mir die Kombi Katzenkralle (antibiotisch wirksam???), Serrapeptase und Bromelain (antientzündlich-> siehe PubMed "bromelain inflammation") sehr gut geholfen, ich war damit mehr als 6 Monate schmerzfrei.

Zitat:Bei Katzenkrallenprodukten ist durchaus auch zu beachten, dass diese ins Immunsystem eingreifen. Je nach Balance des Immunsystems kann sie auch in die falsche Richtung stimulieren. Z.B. bei überschiessendem Immunsystem sollte man genau abwägen ob Immunstimulantien der richtige Weg ist, denn dann kann der Schuss auch nach hinten losgehen und Beschwerdezunahmen sind dann nocht automatisch Herxheimerreaktionen sondern können ebensogut Autoimmunaktivitäten sein (Auch davon wurde hier schon berichtet)

Tja, ich kann leider gar nicht wissen, ob die Zunahme meiner Schmerzen unter Katzenkralle an einem vermehrtem Absterben von Borrelien (also Herxheimer) lag und/oder an einer Überstimulation meines Immunsystems (und somit einer Zunahme der proentzündlichen Zytokinen wie TNF alpha-laut Dr.Hopf-Seidel bei den meisten Bo.Pat. chronisch erhöht).

Aber es gibt bei PubMed mehrere Studien, die auf eine entzündungshemmende Wirkung hingewiesen haben (siehe die Studien unter diesem Artikel:

http://www.rain-tree.com/cats-claw-capsules.htm).


Zitat:Ansonsten bezweifle ich, dass die Inhaltsstoffe der Katzenkralle intrazellulär wirken.

Über die Pharmokinetik von Katzenkralle ist wenig bekannt, was aber grundsätzlich die meisten pflanzlichen Stoffe betrifft, die in der Behandlung der chr.Bo. angewendet werden (Cowden, Buhner, usw.).

Wir wissen nicht, ob sie intrazellulär oder nur extrazellulär wirken, wie gut die Gewebepenetration ist, die Liquorgängigkeit, die Halbswertzeit ...da gibt es nach wie vor ein gewaltiger Forschungsbedarf.

Zitat:Dieses kann dann durchaus aber auch auch vorteilhaft sein, denn letzlich sollte der Erreger über das eigenen Immunsystem angegriffen werden und da sehe ich tatsächlich einen Vorteil darin auch gerade, wenn Virenproblematik dabei ist.

Bei einer Infektion wie die Bo., wo die Erreger sich im schlecht durchblutetem Gewebe und in Zellen verstecken, wo die Erreger dauernd ihre Oberflächenantigene ändern, wo das Immunsystem also wenig Chancen hat, die Erreger zu erreichen bzw. sie zu erkennen, habe ich erhebliche Zweifel an der Möglichkeit einer Eliminierung der Erreger durch das IS allein...wenn es so möglich wäre, dann wären wir hier alle auch ohne AB wieder gesund.Bo.Ärzte verschreiben ja deshalb AB, weil das IS der chr.Bo. allein nicht dazu in der Lage ist.

Die Schwächung des IS bei chr.Bo. ist übrigens einer der Hauptgründe für meine Zweifel bezüglich des Einsatzes von bakteriostatischen ABs (Tetra., Makro,), die bisher meist verschrieben werden.Denn diese ABs sollen nur ihre volle Wirkung (Wachstumhemmung) entfalten, wenn das IS imstande ist, die Bakterien abzutöten.Aber das IS ist bei chr.Bo. Pat. oft geschwächt und offensichtlich nicht dazu in der Lage.

Leider wirken bakterizide AB wie Betalactame (Ceftriaxon, Amoxicillin, usw.) nur extrazellulär, können also intrazelluläre Erreger nicht angreifen.Deswegen empfehlen manche Bo.Ärzte, sie nur im Frühstadiumbzw.akuten Fall zu verabreichen.

Nitroimidazole dagegen können sowohl bakterizid als auch intrazellulär wirken und das ist einer der Gründe, warum vermute, daß sie ein großes Potential in der Behandlung einer chr.Bo. besitzen.

Zitat:Grundsätzlich gilt egal ob chemisch, pflanzlich oder physikalisch - alles was wirkt, wirkt nie nur in die gewünschte Richtung und man sollte im Individualfall abschätzen, welcher Weg der erfolgsversprechenste ist. Leider gibt es da in alle Richtungen viele Irrwege und Sackgassen und die Behandlungschemen sind nicht übertragbar.

Man kann eine therapeutische Entscheidung grundsätzlich nur treffen, wenn man eine gewisse Sicherheit bezüglich der Diagnostik und Wirkung der Medikamente hat, was solide in vitro und in vivo Studienergebnisse impliziert. Was die Borreliose und Co-Inf. anbelangt, beruht jeglichen Behandlungsentscheidung/-versuch auf wackeligen Beinen, weil wir eben weder über sichere diagnostiche noch über valide therapeutische Tools verfügen. Deshalb ist jeder Therapieversuch ein Abenteuer ohne sicheren Ausgang..

Zitat:Ich finde es jedoch schwierig, wenn man nach Antibiotikabehandlung nicht auch deren Kollateralschäden weiterbetrachtet. Gerade der Glutathionspiegel ist dann oft erniedrigt, das Vitamin B12, B6 mit entsprechenden Symptomen (Missempfindungen, Erschöpfungssymptomatik, Hauterscheinungen) die dann von der aktiven Borrelienerkrankung nicht mehr klar zu trennen sind. Von daher finde ich, macht es viel Sinn, in dieser Richtung zu schauen und auch aktiv darauf einzuwirken.

Ganz deiner Meinung.Wobei diese Mängel m.E. auch die direkte Folge der Infektion selber sein kann.

M.E. wird das nur selten untersucht.

Hier gibt es aber wieder Unsicherheiten bezüglich der Diagnostik (Mangel an stoffwechselaktivem VitB12 kann trotz normalem VitB12 Spiegel im Serum vorhanden sein, idem für VitB6, Zink, Magnesium, Selen, SD UF, Cortisolmangel,usw,), so daß diese Mängel mit den aktuellen diagnostischen Verfahren nicht immer erkannt werden können (unsere tausendfache erlebte Erfahrung im Hashimoto Form von Dr.B--->unserer Erfahrung leidet die Mehrheit der Hashi.Pat. neben der SD UF zusätzlich unter Eisen-, VitB12-und VitD Mangel-> eine Besserung der Symptome wie chr.Müdigkeit/Kraftlosigkeit/Konzentrationsschwäche erfolgt NUR, weil ALLE Mängel gleichzeitig behoben werden!).

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: Borri
#36

Also ich finde die ganzen letzten Beiträge hier zu interessant und gut geschrieben um es hier unter meinem Thread untergehen zu lassen.

Vielleicht kann der Mod es ja verschieben, bzw daraus ein neues Thema eröffnen?
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#37

Noch eine Frage, woher bekommt man denn diese Dinge wie zum Beispiel Burbur zum Ausleiten? Finde sowas weder bei Amazon noch in Internetapotheken.

Und wie lange sollte so eine Ausleitung ungefähr dauern?

LG
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Thanks given by:
#38

Hi Borri,

in deutschen Internetapotheken findet man Burbur auf jeden Fall:

http://www.medizinfuchs.de/preisvergleic...15373.html

Im Cowden Protokoll wird Burbur 2 x 10 Tropfen ( 10 Tr. vor Frühstück, 10 Tr. vor Abendessen) empfohlen und zwar über die gesamte Behandlungszeit (mittlerweile 9 Monate oder länger), also im Grunde solange antibiotische Wirkstoffe eingenommen werden und Bakterientoxine in großen Mengen entstehen:

http://www.nutramedix.ec/ns/images/stori...hedule.pdf

Ich habe es selber noch nie probiert, aber im Cowden Thread findest du interessante Erfahrungsberichte (ich kenne andere Bo.Pat. die Ähnliches erfahren haben, z.B. deutliche Linderung der Herxs unter AB).

Hier interessante Infos auf Deutsch:

http://www.nutramedix.ec/pdfs/burbur-g.pdf

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by:
#39

Danke Sunflower :)

aber muss man es zwingend WÄHREND der Behandlung nehmen?

Ich hatte geplant im Anschluss auszuleiten und bis zu meiner AB- Pause dauert es ja HÖCHSTENS noch zwei Monate, wahrscheinlich eher weniger.

LG
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Thanks given by: Sunflower
#40

(06.04.2014, 09:49)Borri schrieb:  aber muss man es zwingend WÄHREND der Behandlung nehmen?

Zwingend sicher nicht!Biggrin

Ich persönlich halte eine Ausleitung der Toxine während der Antibiose für wichtig und viele Spezis empfehlen es auch so. Prof. H. empfiehlt Colestyramin während der Antibiose, so weit ich weiß (ohne Gewähr).

Ich finde, es macht Sinn während einer Antibiose auszuleiten/zu entgiften, da in dieser Phase besonders viele Toxine entstehen...sonst zirkulieren sie im Körper solange, bis man sie ausleitet.

Noch mehr Sinn macht aber m.E. die Bindung der Toxine im Darm (und die Ausscheidung mit dem Stuhlgang).

Das ist wohl der Grund, warum Cowden neben Burbur und anderen entgiftenden Pflanzen Zeolite und Magnesium empfehlen.Zeolite sollen die Toxine im Darm binden und Magnesium die Darmperistaltik erhöhen, damit die Toxine nicht zu lang im Darm verweilen (also so oft wie möglich ausgeschieden werden).

http://www.nutramedix.ec/pdfs/zeolite_germanflyer.pdf

Zeolite werden offensichtlich von anderen Spezis oft zur Entgiftung/Ausleitung verschrieben.

Sie haben sehr interessante Eigenschaften:

http://www.symptome.ch/vbboard/borrelios...kinen.html

Zitat:Ich hatte geplant im Anschluss auszuleiten und bis zu meiner AB- Pause dauert es ja HÖCHSTENS noch zwei Monate, wahrscheinlich eher weniger.

Wie du willst. Ich persönlich würde unter einer AB sofort mit der Entgiftung/Ausleitung beginnen (habe ich in meinen früheren Antibiosen nicht gemacht, da mir die Kenntnisse dazu damals fehlten).

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: Borri


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