(24.04.2014, 23:02)Sunnie schrieb: Schon seit längerer Zeit nehme ich ein:
NAC, Vitamin C, ein Multivitaminpräparat, Vitamin D, L-Carnitin, S-Acetyl-Glutathion und einen Vitamin B Komplex.
Seit etwa 2 Monaten ist die Alpha-Liponsäure dazu gekommen.
Schade, dass dir diese NEMs/Antioxydantien nicht helfen.
Ich leide selber nicht an Erschöpfung (außer während dieser "Grippe" nach dem Zeckenstich), somit habe ich in Bezug auf die Wirkung von NEMs/Antioxydantien bei CFS keinerlei Erfahrung.
Nur in Bezug auf Hashimoto Thyroiditis (2005 ausgebrochen), die von zahlreichen Nährstoffmängeln begleitet war (sehr niedrige Eisen-, VitB12-, VitD-, Magnesium- und Selenspeicher), kann ich sagen, dass es mir erst sehr gut ging, als die SD UF und diese Nährstoffmängel behoben wurden. Und hat sich später ein einziger Speicher wieder entleert, dann kamen Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schwindel, usw. zurück und verschwanden erst wieder, als die Speicher wieder aufgefüllt wurden (nach 3 Infusionen mit je 200 mg Eisen als Eisensaccharose verschwanden Müdigkeit, Konzentration, Schwindel am nächsten Tag nach der 3.Infusion komplett).
Allerdings waren diese Mängel mit den üblichen diagnostischen Tests (Serumwerte) nicht diagnostizierbar. Meine Serumwerte waren alle in der Norm (wenn auch im unteren Normbereich), somit hatte ich für meine Ärztin keinen Eisenmangel, keinen VitB12 Mängel, keinen Magnesiummangel, usw.
Ich bin erst durch weitere diagnostische Tests (z.B.Magnesium, Zink und Selen im Vollblut) und wissenschaftlichen Artikeln (Eisenmangel nach Dr.Beat Schaub, Vitamin B12 Mangel nach Prof.Hermann, Magnesiummangel nach Prof.Liebscher) auf diese Mängel gekommen und habe sie auch dementsprechend hochdosiert therapiert (Eisenmangel mit Eisensaccharose-Infusionen bei einem Eisenarzt, Magnesiummangel mit Magnesiumcitrat, VitB12 Mängel mit hochdosierten Hydroxycobalamin-Spritzen bei der Hausärztin ,VitD Mangel mit 6000 I.E. VitD/Tag). Hätte ich nur ein paar Tabletten Eisen, 1000 I.E. VitD/Tag, 300 mg Magnesiumoxid genommen, hätte ich die Speicher nicht aufgefüllt und hätte die Symptome behalten.
Es würde zu lange dauern, um das hier zu erklären. Aber ich will damit sagen, dass manche Nährstoffmängeln eben nicht immer mit den aktuellen schulmedizinischen Methoden diagnostiziert werden können (weil die Tests nicht aussagekräftig sind wie eben Magnesium, Zink, Selen, VitB12 im Serum oder weil die Ärzte glauben, dass normale Werte einen Mangel ausschließt-wie z.B. VitB12, Ferritine, usw. was Unsinn ist).
Meiner Meinung nach genügt es nicht, NEMs und Antioxidantien blind einzunehmen, sondern man muss dazu sicher sein, dass manche Nährstoffmängel nicht übersehen worden sind, die für persistierende Symptome verantwortlich sein können, wie in meinem Fall Eisen-, VitB12 und Magnesiummangel. Diese 3 Nährstoffe spielen übrigens eine Rolle in der mitochondrialen Atmungskette und oft werden hier Mängel schulmedizinisch übersehen, weil die Ärzte gar nicht daran denken, die entsprechenden Tests zu machen oder sie falsch interpretieren. Unserer Erfahrung im Hashimoto Forum ist, saß die Mehrheit der Hashimoto Patienten unter Eisen-, VitB12-und VitD (oft auch Magnesium, Selen, Zink) Mängel leiden und daß dies ärztlich nach der Hashimoto Diagnose entweder gar nicht untersucht wird oder nicht oder falsch therapiert wird. Die Folge ist, saß die Patienten manche Tests (z.B. Holo-TC, Mineralien im Vollblut) selbst bezahlen und selbst therapieren (ich spritze Hydroxycobalamim seit letztes Jahr selber).
Zum Thema VitB12 z.B. (der eine große Rolle zur Bekämpfung von Stickstoffmonoxid spielt) ist mir z.B. aufgefallen, dass 2 Bo. Patientinnen in einem anderen Forum sehr niedrige VitB12 Speicher haben (für die eine, Wert unter Norm, für die andere Wert niedrig normal), ärztlicherseits aber nichts unternommen wurde, um die Speicher wieder aufzufüllen.
Dabei weiß man längst, dass ein normaler VitB12 Serumwert keinen Mangel an stoffwechselaktiver VitB12 (Holo-Transcobalamin) ausschließt, denn VitB12 ist im Blut zu 90% an einem Transportprotein gebunden und somit zu 90% nicht stoffwechselaktiv! Ich hatte z.B. bereits neurologische Störungen bei einem VitB12 Wert von 417 ng/ml, die nach Hydroxycobalamin-Spritzen komplett verschwunden sind (Paresthesies).
Ähnliches gilt für Eisen (Symptome eines Eisenmangel ist laut Dr.Beat Schaub bereits beim normalen Ferritinwert möglich), für die Schilddrüsenunterfunktion, usw.
Unserer Erfahrung im Hashimoto Forum ist, dass SD UF (aufgrund der viel zu hohen oberen Normwerte!), Eisen, VitB12 Mängel sehr oft ärztlich übersehen werden.
Es würde mich also nicht wundern, wenn dies bei chronischen Bo.Patienten bzw. CFS Patienten auch der Fall wäre.
Wenn ein Eisen-und/oder ein VitB12 Mängel bzw. eine SD UF übersehen und daher nicht adequat behandelt wurde, dann nützen Antioxidantien egal in welcher Dosierung nichts, solange die Eisen-, VitB12-, Magnesium-, Selenspeicher nicht aufgefüllt worden sind (dafür muss die Therapie, sprich Wahl des Präparates und Dosis stimmen!!!).
Ich sage nicht, dass solche Mängel immer bei allen Bo.Patienten die Ursache-oder eine der Ursachen-für die chronische Erschöpfung ist, aber m.E. es wird in dieser Richtung zu wenig untersucht. Und wenn Tests gemacht werden, dann werden sie anscheinend nicht richtig interpretiert (wie im Falle dieser 2 Bo.Patientinnen mit VitB12).
Zitat:Laut meinem Arzt hilft gegen diese chronische Erschöpfung kein Mittel und kein Kraut. Sie dauert auch oft noch Jahre lang an, selbst wenn die Erreger der ursprünglichen Infektion längst ausgemerzt sind. Warum das so ist und warum das so lange dauert, wissen zur Zeit leider nur die Götter.
Allerdings tritt meistens irgendwann eine Besserung ein, wenn die ursächliche Krankheit (z.B. die Borreliose) erkannt(!) und auch behandelt(!) wird.
Ich kenne eine Bo.Patientin, deren schwere CFS durch eine gepulste Antibiose geheilt worden ist. Also glaube ich nach wie vor, dass die Eliminierung der Erreger auch die CFS verschwinden lassen kann.
Nichtsdestotrotz soll man weitere "Baustellen" aber nicht außer Acht lassen, insbesondere Hormonmängel (Schilddrüse, Nebennieren, usw.) und Nährstoffmängeln. Vor Allem wenn man weiß, dass die Eliminierung der Erreger bei chronischen Bo.Patienten eine schwierige, langwierige Sache sein kann und dass niedrige Hormon-und Nährstoffmängel für ähnliche Symptome (Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Konzentrationsschwäche, usw.) verantwortlich sein können, auch wenn ein Patient keine Bo und Co. hat.
Eine Frage Sunny, noch: hast du vor der Einnahme dieser Antioxydantien einen Test machen lassen, um zu sehen, ob du unter oxydativen/nitrosativem Stress leidest? Oder hast du sie einfach so genommen? Nimmst du sie auf eigene Initiative oder wurden sie dir von deinem Spezi oder einem anderen Arzt empfohlen?