Hallo Manuel,
Hut ab für dein Engagement deiner Frau zuliebe!
Einen sehr guten Spezi gibt es ca. 3,5 Std von euch entfernt in Wohlbüttel (siehe PN!).
Bei der Schwere der Lyme Borreliose braucht sie einen sehr guten Spezi und viel Geduld.
Leider werdet ihr die Kosten zu 100% selbst tragen müssen, denn die Behandlung der chronischen Borreliose über viele Monate und manchmal Jahre hinweg wird von unserem aktuellen Gesundheitssystem nicht anerkannt und wird deswegen von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt.
Ein guter Neurologe (denn würde ich mir bei Jameda aussuchen) wäre vielleicht gut, um eine schmerzlindernde Medikation zu erhalten. In dieser Hinsicht sind die meisten Hausärzte überfordert.
Von einer Lumbalpunktion soll man aus 2 Gründen nicht viel erwarten:
1) weil das Ergebnis bei chronischer Borreliose nicht immer positiv ist, obwohl der Patient durchaus eine Neuroborreliose haben kann, was aber offiziell nicht anerkannt ist (sprich ist das Ergebnis negativ, dann hat der Patient für die meisten Ärzte keine NB),
2) weil die Behandlung beim positiven Ergebnis meist in einer Antibiose von max. 3-4 Wochen besteht, was bei den meisten Patienten nicht ausreicht, um eine chronische Borreliose zu heilen. Allerdings hätte deine Frau beim positiven Ergebnis zumindest eine IV Antibiose auf Kosten der Krankenkasse, was durchaus etwas bringen kann, aber wahrscheinlich nicht ausreichen wird. Ihr werdet also im Anschluss die Betreuung eines Spezis über viele Monate hinweg benötigen.
Ich weiß, dass der von mir vorgeschlagene Spezi weit weg ist, aber angesichts seines ausgezeichneten Rufes, des Gesundheitszustandes deiner Frau und der aktuellen Misere unseres Gesundheitssysteme, erscheinen mir die Reisezeit-und kosten gerechtfertigt. M.E. ist ein Termin nur alle 2-3 Monate nach der 1.Konsultation erforderlich.
Deine Zweifel bezüglich Doxy sind übrigens gerechtfertigt. Prof.Eva Sapi fand eine Vermehrung der Zysten (Persisterformen) bei steigernder Dosis in vitro:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3132871/
Aus diesem Grund, verschreiben immer mehr Spezis Tinidazole und Metronidazole, die gut gegen spirochetalen, zystischen und in Biofilmen lebenden Formen in vitro wirken. Allerdings gab es dazu weder im Früh-noch im chronischen Stadium klinische Studien, um die Wirkung in vivo bestätigen. Aber viele Patienten berichten über Herxheimer Reaktionen unter diesen AB, was auf eine Wirkung in vivo hindeutet.
Zur Dauer der Behandlung: man soll wissen (bzw. das sollten eigentlich ALLE Ärzte dieser Welt wissen), dass Bakterien erst von den AB beim Teilen angegriffen werden. Aus diesem Grund ist die Behandlungsdauer um so länger, um so langsamer die Bakterien sich teilen. Streptokokken teilen sich z.B. alle 20-30 Min und werden deswegen in der Regel nach 10-14 Tagen eliminiert. Borrelia b. teilt sich allerdings nur alle 24-32 Std, also erheblich langsamer. Die Tuberkulose wird in der Regel 6 bis 24 Monate antibiotisch behandelt, weil die Bakterien sich alle 24 Std teilen. Es ist also davon auszugehen, dass die Behandlungszeit einer bakteriellen Infektion wie die chronische Borreliose, die dazu Persisterformen bildet, mindestens genauso lang behandelt werden soll, um alle Bakterien zu eliminieren. Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich euch viel Geduld gewünscht habe?
Hier ein Artikel, der dich sicher interessieren wird:
http://www.dr-w-klemann.de/htmldocs/neui...ofilme.htm
PN folgt!
Noch ein paar Tipps: falls finanziell möglich, denkt über den Kauf einer Infrarotkabine, die Schmerzen meiner Erfahrung nach sehr gut lindern kann, dazu lipophile Toxine durch Schwitzen eliminieren kann.
Ein Provokationstest (mit DMPS oder DMSA, besser verträglich) kann eine Schwermetallbelastung offenlegen, die leider sowohl Patienten mit einer Autoimmunerkrankung (siehe Hashimoto Mercury bei PubMed) als chronische Lyme Patienten (58% der 12.000 Patienten von Dr.Horowitz) häufig betreffen sollte:
http://www.filariane.org/uploads/patholo...rowitz.pdf
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Un...z_2009.pdf
http://www.prof-schulte-uebbing.de/inhal...himoto.pdf
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20588228
Ich selbst habe vor Kurzem nach einem DMSA Test (oral) eine Schwermetallbelastung mit Quecksilber (14 Amalgame, alle vor 10 und 1 Jahr entfernt, leider teilweise ohne Schutz), Blei, Aluminium und Nickel entdeckt.
http://www.labor-bayer.de/newsletter/DrB...01-web.pdf
http://www.mlhb.de/uploads/media/DMPS_Te...110907.pdf
http://www.microtrace.de/fileadmin/uploa...ock-k2.pdf
http://www.amalgam-informationen.de/doku...iftung.pdf
Die Schwierigkeit besteht hier wiederum darin, einen kompetenten, sprich spezialisierten und erfahrenen Arzt (DMPS, DMSA) oder Heilpraktiker (DSMSA) zu finden. Die Kosten muss der gesetzliche versicherte Patient hier auch komplett selbst tragen. Ich habe den DMSA Test über das Labor direkt angefordert, weil ich zum Einen keinen Arzt in meiner Nähe gefunden habe, der sich mit diesem Test auskennt, ihn bei den Honoraren der meisten Privatärzte hätte sowieso nicht bezahlen können.
Den Nitrostress scheint auch eine Rolle bei den Symptomen einer chronischen Borreliose zu spielen. Einen Test kann man ohne Arzt/HP über Medivere (Blutttest 43 €, Urintest 88 €) machen lassen (das erspart zusätzlich Beratungskosten). Für die Behandlung wäre ein guter HP oder Arzt aber sicher von Vorteil.
http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...el-kim.pdf