Luddi, hier die Studie von Kersten (1995)->
in vitro Bildung von
Zysten nach Inkubation mit
Penicillin, Ceftriaxon und Doxycyclin:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles...391127.pdf
Ich habe mich geirrt, als ich geschrieben habe, dass er und seine Kollegen die Existenz von Biofilmen in vivo gezeigt hatte, sorry. Sie haben aber bereits 1992 solche
Zysten ("gemma", "granules")
in vivo, sprich in Hautbiopsaten von Patienten mit EM und ACA (welche ja dem CHRONISCHEN Stadium gehört!!!) unter dem Mikroskop beobachtet:
Zitat:It has been indicated that persistent symptoms of Lyme borreliosis are due to residual spirochetal structures like vesicles or membrane blebs (9). In previous studies identical granules and vesicles corresponding to gemmae were detected in skin biopsy specimens of erythema migrans and acrodermatitis
chronica atrophicans lesions by immunohistochemical methods with a flagellar antibody (1). The effect of extensive blebbing on the human organism is still unknown.
Es handelt sich um diese Studie, ich konnte einen Link dazu aber nicht finden:
Aberer, E., A. Kersten, H. Klade, C. Poitschek, and W. Jurecka. 1992.
Borrelia burgdorferi in the skin: a morphological and immunohistochemical study of the heterogenous appearance of this microorganism. In Abstracts of
the V International Conference on Lyme Borreliosis, Arlington, Va.
Aber 1996 berichteten sie über ähnliche Beobachtungen:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8989928
Am J Dermatopathol. 1996 Dec;18(6):571-9.
Heterogeneity of Borrelia burgdorferi in the skin.
Aberer E1, Kersten A, Klade H, Poitschek C, Jurecka W.
Zitat:(...) we identified borrelial structures in skin biopsies of erythema chronicum migrans (from which borrelia later was cultured), of acrodermatitis chronica atrophicans, and of morphea. In addition to typical borreliae, we noted stained structures of varying shapes identical to borreliae found in a "borrelia-injected skin" model; identical to agar-embedded borreliae; and identical to cultured borreliae following exposure to hyperimmune sera and/or antibiotics. We conclude that the H9724-reactive structures represent various forms of B. burgdorferi rather than staining artifacts. These "atypical" forms of B. burgdorferi may represent in vivo morphologic variants of this bacterium.
Sie könnten also auch Biofilme beobachtet haben, was sie als " agar-embedded borreliae" bezeichnen, "in einer gelartigen Substanz eingebetten Borrelien". Damals wussten aber wahrscheinlich niemand um die Bedeutung dieser Biofilme, die Bakterien bis zu 1000 Mal resistenter gegen AB machen können als frei schwimmende, sich teilenden Bakterien.
Da beobachten also Forscher in der Haut von chronisch Borreliosekranken atypische Borrelienformen, wie sie sie auch in vitro unter dem Einfluss von AB beobachtet haben, was darauf hindeutet, dass 1) diese atypischen Form in vivo existieren, 2) dass die üblichen AB nicht gegen sie wirken, sondern sogar ihre Bildung und also ihr Überleben in vivo fördern könnten, ABER dies nimmt bei der IDSA niemand zur Kennntnis oder diese Beobachtungen werden verschwiegen und man behauptet weiterhin 20 Jahre lang, dass Doxy in vivo sehr wiksam gegen BB sei und eine Borreliose in 90% der Fälle heile!
Sapi hat 2010 die Ergebnisse mit Doxy in vitro bestätigt und auch noch gezeigt, dass Amoxicilline auch Zysten fördert:
http://www.dovepress.com/evaluation-of-i...rticle-IDR
Dazu hat sie gezeigt, dass Bb in vitro tatsächlich Biofilme bildet:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23110225
Diese Biofilme hatte Dr.Mac Donald bereits vorher unter seinem heimlichen Mikroskop beobachtet , aber auch Dr.Einsendle 2007 in der Haut von an ACA erkrankten Patienten (also chronischen Patienten!!!!!!!), also IN VIVO:
http://ajcp.ascpjournals.org/content/127/2/213.long
Siehe Image 6, F:
Zitat:granular colony with a reddish veil
=körnige Kolonie mit einem rötlichen Schleier
"Granuläre" Borrelien könnten auch Zysten sein, somit hätte er in vivo Zysten und Biofilme (Kolonien) beobachtet, also nicht nur frei schwimmende spirochetale Borrelien, sondern in Biofilmen lebenden Zysten!!! Somit hätter er ähnliche Beobachtungen gemacht wie Kersten 20 Jahre früher!
ABs wie Doxy wurden aber in vitro
an frei schwimmenden spirochetalen Borrelien getestet und für wirksam gefunden. Und Kersten konnte bereits 1995 zeigen, dass Doxy (und Ceft, Pen.) die Bildung dieser Zysten fördere, also nicht gegen sie wirke.Dazu konnten sie diese Zysten (und vielleicht auch Biofilme?) auch in vivo beobachten. Bereits 1992-1995 deutete also viel darauf hin, dass nicht nur frei schwimmende spirochetale Borrelien in vivo existieren und dass die üblichen AB die Bildung von anderen Formen wie Zysten in vitro fördere, also vielleicht auch in vivo und somit nur gegen eine Form in vivo wirke.
Und 1997 konnten Brorsons zeigen, dass diese Zysten sich in vitro wieder in spirochetalen, sich teilenden Borrelien umwandeln können:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9266264
Bereits 1999 konnten sie zeigen, dass Metronidazol gegen diese Zysten in vitro wirke:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10379684
Und Gruntar und Kollegen konnte 2001 zeigen, dass Zysten sich in vivo (in Mäusen) in spirochetalen Borrelien umwandeln können, was ein Indiz für die Infektiosität dieser Persisterformen ist:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11478686
Zitat:Motile spirochetes were successfully isolated from 2 out of 15 mice inoculated intraperitoneally with cystic forms, showing the infectivity of the cysts. The demonstrated capacity of the cysts to reconvert into motile spirochetes in vivo and their surprising resistance to adverse environmental conditions should lead to further studies on the role and function of these forms in Lyme disease.
Aber nein, die IDSA empfahl 2003 weiterhin Doxy, 200 mg, 10 Tage:
http://www.evimed.ch/AGORA/HTZ000/downlo...eliose.pdf
Statt neue klinische Studien mit Metronidazol oder Tinidazole zusätzlich zu Doxy zu veranlassen, um zu sehen, ob die Erfolgsrate zumindest im Frühstadium nicht höher sei als mit Doxy allein (deren Versagensquote laut dieser Studie bis zu 35% betragen kann!).
Und was sagt die IDSA 2014? Diese Persisterformen (Zysten, Biofilme) spielen für die Krankheit keine Rolle!
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24336823
Was bedeutet das aber konkret für uns Patienten? Das eben die meisten Fachgesellschaften dieser Welt die Meinung der IDSA weiterhin blind übernehmen werden und gebetsmühlenartig den Ärzten und Patienten erzählen werden, Doxy sei sehr wirksam gegen die Borreliose und persistierende Symptome nach einer Antibiose können nicht an der Persistenz von Borrelien liegen.
2014 ist die Erde also IMMER NOCH eine Scheibe!!!
Aber noch schlimmer: damit werden weitere grundlegende, absolut notwendige klinische Untersuchungen verhindert, die evtl. eine höhere Erfolgsquote einer Antibiose mit Nitroimidazolen im Frühstadium (und chronischem Stadium) zeigen könnten, also evtl. eine verminderte Rate an Therapieversagern und somit an chronischen Stadien.
Somit fördere diese Sturrheit die Entwicklung von chronischen Stadien und verhindere die Entdeckung einer wirksameren Therapie im Früh-und chronischen Stadium.