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Wirtschaftliche Folgen der Borreliose
#1

Hier ist nochmal eine interessante Internetseite, wo sie die Fehlzeiten durch Borreliose bei verschiedenen Personengruppen ausgewertet und aufgelistet haben.


http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-...liose-.pdf

http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-...eliose.pdf
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Thanks given by: judy , urmel57 , Sunflower , AnjaM , Filenada
#2

Das ist die bittere Bo-Realität...

Aber klasse Arbeit!!! Hut ab an die Betreiberin!

Ich stelle mir allerdings die Frage, WARUM niemand die wirtschaftlichen Folgen des chronischen Borreliose-Syndroms offiziell untersucht, denn diese Erkrankung muss ja mit den ganzen Arzt-und KH Besuchen (Neurologie, Psychiatrie, Reha Kliniken, psychosomatische Kliniken, Schmerzkliniken,usw.), Laboruntersuchungen, dem Krankengeld, dem Hart IV Geld, dem Früh-/EU-Renten-Geld usw. insgesamt ein Vermögen der Gesellschaft kosten!!!!

Das wäre ja ein gewaltiges Argument für mehr Forschung und bessere Diagnostik und Behandlungen!

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: judy , Petronella
#3

Siehe auch hier:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=4150
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Thanks given by: Sunflower
#4

(18.12.2014, 10:41)Sunflower schrieb:  Das ist die bittere Bo-Realität...

Aber klasse Arbeit!!! Hut ab an die Betreiberin!

Ich stelle mir allerdings die Frage, WARUM niemand die wirtschaftlichen Folgen des chronischen Borreliose-Syndroms offiziell untersucht, denn diese Erkrankung muss ja mit den ganzen Arzt-und KH Besuchen (Neurologie, Psychiatrie, Reha Kliniken, psychosomatische Kliniken, Schmerzkliniken,usw.), Laboruntersuchungen, dem Krankengeld, dem Hart IV Geld, dem Früh-/EU-Renten-Geld usw. insgesamt ein Vermögen der Gesellschaft kosten!!!!

Das wäre ja ein gewaltiges Argument für mehr Forschung und bessere Diagnostik und Behandlungen!

Nenne mir mal die Anzahl an Personen die Du kennst, die auf Grund von Borreliose eine Reha bekommen haben, EM- oder BG-Rente beziehen oder wegen chronischer Borreliose behandelt werden.
Ich kenne von vielen Borreliosefällen tatsächlich nur sehr wenig, da reichen ein zwei Finger......

LG Rosa
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Thanks given by:
#5

(18.12.2014, 11:16)Rosa45 schrieb:  Nenne mir mal die Anzahl an Personen die Du kennst, die auf Grund von Borreliose eine Reha bekommen haben, EM- oder BG-Rente beziehen oder wegen chronischer Borreliose behandelt werden.
Ich kenne von vielen Borreliosefällen tatsächlich nur sehr wenig, da reichen ein zwei Finger......

Ob die Patienten eine Reha oder Rente wegen einer offiziell anerkannten Borreliose oder wegen einer anderen Diagnose (chronisches Schmerzsyndrom, Depression, chronisches Fatigue Syndrom, Fibromylagie) bekommen, spielt für die Wirtschaft keine Rolle: das Ergebnis ist dasselbe, enorme, unnötige Kosten und keine ursächliche Behandlung der Krankheit, die wahrscheinlich nur einen Bruchteil der Kosten insgesamt verursachen würde.

Wenn unsere Politiker sich die Frage stellen, wie sie das knappe Geld verteilen sollen, dann sollen sie sich diese Frage stellen: was ist teurer? Die Ursache selbst zu bekämpfen? Oder nur die Folgen (KH Aufenthalte, Krankengeld, Hartz IV, Renten) zu finanzieren?

Ich weiß nicht, wie viele chronische Borreliose Patienten tatsächlich Renten/Hartz IV bekommen oder in Reha/Psychosomatik/Psychiatrie/Schmerzkliniken für mehrere Wochen geschickt werden und trotzdem krank bleiben, weil mir keine offiziellen Zahlen bekannt sind (die gibt es wahrscheinlich nicht, da die chronische Bo ja nicht "existiert") aber ich kann mir gut vorstellen, dass es viele Patienten gibt, vor Allem diejenigen, die nie den Verdacht auf die Bo gehegt haben und den Ärzten blind vertrauen.

Ca. 20% der erwachsenen Bevölkerung leidet an chronischen Schmerzen. In Frankreich leiden 2 Millionen an Fibromyalgie. Wie viele darunter tatsächlich an Bo leiden kann niemand sagen, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass zumindest ein Teil in Wirklichkeit chronische Bo Patienten sind. Und die gehen in Reha, Schmerz-/Rheumaklinik, usw. und verursachen hohe Kosten ohne gesund zu werden.

Diese Rechnung müsste endlich ein Ökonom stellen. Dafür müsste es reichen, die Patienten als "Post Lyme Syndrom" Patienten, die also an den Folgen einer Borreliose ständig leiden, zu betrachten und registrieren. Aber diese Mühe macht sich keiner...

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: FreeNine , Filenada , Petronella
#6

Soll ich Dir mal was sagen Sunflower,

genau diese Antwort habe ich erwartet.
Zitat:Ob die Patienten eine Reha oder Rente wegen einer offiziell anerkannten Borreliose oder wegen einer anderen Diagnose (chronisches Schmerzsyndrom, Depression, chronisches Fatigue Syndrom, Fibromylagie) bekommen, spielt für die Wirtschaft keine Rolle: das Ergebnis ist dasselbe, enorme, unnötige Kosten und keine ursächliche Behandlung der Krankheit, die wahrscheinlich nur einen Bruchteil der Kosten insgesamt verursachen würde.

Vorher schreibst Du:

Zitat:Ich stelle mir allerdings die Frage, WARUM niemand die wirtschaftlichen Folgen des chronischen Borreliose-Syndroms offiziell untersucht

Was denn nun?

Soll die wirtschaftlichen Folgen der Borreliose offiziell untersucht werden, oder ist das egal welche anderen Diagnosen gestellt wurden oder welche Ursachen es hat?
Denn das meiste was Du aufführst kann sehr verschiedene Ursachen haben.
Wirtschaftlichkeit kann man aber nur betrachten, wenn man einer Ursache auch die Folgen zuordnen kann und dann die Möglichkeit betrachtet, wie die Auswirkungen durch geringeren Aufwand reduziert werden können.

LG Rosa
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Thanks given by: FreeNine
#7

Wenn man sich die Folgen der Kosten einer chronischen Borreliose offiziell betrachten möchte, müsste erstmal die chronische Borreliose als Problem erfasst, definiert und als Krankheitsbild anerkannt werden.

Offizielle Kosten für Lyme-Borreliose im Krankenhausbereich wurden kürzlich bekanntgegeben:

http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=6085

Sie liegen zusammen mit den wirtschaftlichen Folgen errechnet bei 30 Millionen Euro.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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#8

Danke Urmel, das meinte ich damit.

LG Rosa
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Thanks given by:
#9

(18.12.2014, 12:09)Rosa45 schrieb:  Soll die wirtschaftlichen Folgen der Borreliose offiziell untersucht werden, oder ist das egal welche anderen Diagnosen gestellt wurden oder welche Ursachen es hat?

Ich denke, du verstehst nicht, was ich damit meinte, Rosa.

Natürlich ist das grundsätzlich nicht egal.

Aber das chronische Borreliose-Syndrom (Symptome, die als Folge eines Zeckenstiches bzw. einer tatsächlich diagnostizierten Borreliose- AKs positiv, EM-und evtl. behandelten Borreliose, aufgetreten sind und chronisch, permanent oder rezidivierend vorhanden sind), egal ob er als chronische Infektion offiziell anerkannt ist oder nicht (die IDSA bestreitet seine Existenz nicht, nur die infektiöse Ursache!) oder als Fibromyalgie, Fatigue-Syndrom, MS, usw. fehldiagnostiziert wird, verursacht an sich hohe wirtschaftliche Kosten. Allein durch die Fehldiagnosen und unnötigen Untersuchungen, KH Aufenthalten, lange Krankheitzeiten, usw.


Zitat:Denn das meiste was Du aufführst kann sehr verschiedene Ursachen haben.
Wirtschaftlichkeit kann man aber nur betrachten, wenn man einer Ursache auch die Folgen zuordnen kann und dann die Möglichkeit betrachtet, wie die Auswirkungen durch geringeren Aufwand reduziert werden können.

Natürlich.

Aber im Moment, mit den aktuellen, absolut unzuverlässigen Borreliose-Tests (ELISA haben eine durchschnittliche Sensitivität von 40-50%) ist das schlicht und einfach unmöglich! Auch wenn einer sich die Mühe machen würde, alle Patienten mit chronischen Schmerzen und/oder chronischer Fatigue, MS, Fibromyalgie, usw. auf Bo zu untersuchen, würden ca. die Hälfte der Patienten durch´s Raster fallen, sie wären also nicht als Bo-Patienten damit identifizierbar. Außerdem zeigen serologischen Teste nur, ob das Immunsystem Kontakt mit dem Erreger hatte, nicht, ob er noch im Körper ist oder nicht.

Um aussagekräftige Untersuchungsergebnisse zu bekommen, bräuchten wir also zuverlässige Tests, die eine aktive Borreliose mit 99% Sensitivität und Spezifizität anzeigt.

Um eindeutig nachweisen zu können, welche Kosten die akute und chronische Borreliose tatsächlich verursachen, wären solche Teste selbstverständlich unerlässlich.

Aber eine grobe Ahnung von diesen Kosten könnte man trotzdem bekommen, indem man zumindest die Patienten erfasst, die chronische Symptome nach einem EM, einem Zeckenstich, einer Grippe nach Zeckenstich, bekommen. M.E. müsste in Europa ein Überwachungssystem eingeführt werden, um den Krankheitsverlauf solcher Patienten zu erfassen. Damit hätten wir auch eine Ahnung von der Zahl der Patienten, die trotz Antibiose chronisch krank werden. Ohne zuverlässige Bo-Teste sind solche Untersuchungen sofort machbar, denn hier geht es nicht darum zu wissen, ob diese Patienten tatsächlich an einer chronischen Infektion leiden, sondern wie viel tatsächlich nach einem Zeckenstich/EM chronisch krank werden, welche Symptome sie entwikeln und welche Kosten damit entstehen.

Das wäre auch wichtig, um überhaupt die Forschung über die Ursachen und die Behandlung dieses Syndroms voranzutreiben. Denn egal ob dieses Syndrom eine chronische Infektion ist oder nicht, es existieren de facto keine wirksamen Therapien, sprich dieses Syndrom ist nach aktuellem Wissenstand nicht mal symptomatisch therapierbar!

Ich bin sicher, den meisten Politikern und Krankenkassen ist diese Problematik überhaupt nicht bewusst. Meine KK schickt jedes Quartal eine schöne Broschüre mit informativen Artikeln über allerlei Gesundheitsthemen und noch nie gab es einen Artikel über Prävention vor Zeckenstichen. Dabei müsste es die Aufgabe der KK sein, vor dieser Gefahr zu warnen, da sie ja die unmittelbaren Folgen dieser Erkrankung tragen.

Was ich damit meine: das Geld der Beitragszahler wäre m.E. in der Prävention (durch Aufklärung der Bevölkerung, die derzeit nicht stattfindet) und Forschung, bzw. bessere Bildung der Ärzte, damit diese lernen, eine Frühborreliose rechtzeitig zu erkennen, richtig zu diagnostizieren und zu behandeln, besser angelegt, als in teuren sinnlose Reha-Maßnahmen. Und würden die Patienten durch rechtzeitige erfolgreiche Behandlung gar nicht chronisch krank werden, dann würden sie weniger Krankengeld in Anspruch nehmen, es gäbe weniger Früh-/EU-Rentner, etc.

Ich denke, es passiert seit Jahren nichts, weil den meisten Politikern das Ausmaß dieser Kosten nicht bewusst ist ( das Leid der Patienten auch nicht). Dabei ist das, was Politiker vorrangig interessiert. Ihnen muss bewusst werden, dass durch die derzeitige Situation, viel Geld umsonst ausgegeben wird, umsonst warum, weil viele Patienten trotz hohe Kosten nicht gesund werden und weiter leiden. Allein diese möglicherweise sehr hohen Summen, die in Zukunft durch bessere diagnostische Tests und Behandlungen reduziert werden könnten, wären ein gewichtiges Argument, um Forschung, Fortbildungen voranzutreiben.

Darüber hinaus bin ich für eine offizielle Anerkennung des chronischen Borreliose-Syndroms, sprich eines Syndroms, das durch die Schwere der Symptome manche Patienten zu Behinderten macht. Egal ob die infektiöse Ursache anerkannt wird oder nicht, denn dies ist vorrangig eine wissenschaftliche Debatte, über die Politiker nicht entscheiden können. Ein EU-Bürger müsste in Zukunft auch Früh-/EU Rente aufgrund eines chronischen Bo-Syndroms bekommen können, auch wenn die infektiöse Ursache nicht zweifelsfrei belegt werden kann. Was zählen soll, sind die Symptome, die zur Erwerbsunfähigkeit führen. Wenn diese Symptome als Folge eines Zeckenstiches, eines EM ohne erinnerlichen Zeckenstich oder einer diagnostizierten Bo aufgetreten sind (was leider nicht bei allen Patienten machbar ist), dann müsste dieser Patient nach einer erfolglosen Antibiose die Diagnose "chronisches Borreliose-Syndrom" bekommen.

Die ideale Lage wäre natürlich, wenn die Zahl der chronisch Kranken durch frühere Diagnostik und bessere Behandlung des Frühstadium gesenkt werden könnte und man endlich für das chronische Stadium eine wirksame ursächliche oder zumindest symptomatische Therapie finden könnte.

Davon sind wir leider Lichtjahre entfernt...

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: leonie tomate , Filenada , Petronella
#10

(18.12.2014, 12:20)urmel57 schrieb:  Wenn man sich die Folgen der Kosten einer chronischen Borreliose offiziell betrachten möchte, müsste erstmal die chronische Borreliose als Problem erfasst, definiert und als Krankheitsbild anerkannt werden.

Offizielle Kosten für Lyme-Borreliose im Krankenhausbereich wurden kürzlich bekanntgegeben:

http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=6085

Sie liegen zusammen mit den wirtschaftlichen Folgen errechnet bei 30 Millionen Euro.

30 Millionen für die KH Kosten.

Wenn man dazu Laborkosten (ELISA, WB, usw.) beim Hausarzt oder Fachärzten (Neurologen, Rheumatologen, usw.), die Kosten für Krankengeld, Reha, Psychosomatik, mitrechnen würden, dann wären die Gesamtkosten für die Wirtschaft mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deutlich höher!

Das heißt: durch bessere und dadurch frühzeitige Diagnostik und wirksamere Behandlung könnte man Geld sparen und den Kranken viel Leid ersparen!

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: leonie tomate , urmel57 , Filenada , Petronella


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